Unter der Kategorie „Spiele, die man nie vergisst“ wird sich wohl das Spiel vom vergangenen Wochenende einordnen lassen. Mit weiterer Aussicht, unter den Top 3 der kuriosesten Spiele ever zu sein. Von ganz schwach bis völlig verrückt gab es in den 50 Spielminuten alles zu sehen.
Zum Auftakt in die Rückrunde ging es also zum Tabellenschlusslicht der HSG Schönbuch. Diese empfingen uns mit einem Torfeuerwerk vom Feinsten. Nach fünf Minuten stand es 5:1 und sämtliche Mittel, Ideen und Versuche, sich in irgendeiner Form zu wehren, zündeten nicht. Die Anfangsphase wurde regelrecht verschlafen und es ging anfangs nur darum, den Abstand des Torverhältnisses in irgendeiner Form nicht noch größer werden zu lassen.
Spielerisch waren die Mädels der SG nicht grundsätzlich unterlegen, aber die Cleverness fehlte, die Chancen blieben liegen und die Schönbucherinnen waren bestärkt durch unsere Schwächen. Ganz, ganz langsam erholten sich die Mädels von diesem Schreck und konnten sich ab der 19. Minute auf ein 10:8 heran kämpfen. Allein in den folgenden 6 Minuten bis zur Halbzeit fielen weitere 8 Tore für die Gegnerinnen, aber auch unser Team hielt dagegen und schöpfte Hoffnung beim Halbzeitstand von 18:14.
Diese wurde in den darauf folgenden Minuten allerdings wieder zerschlagen. In der 36. Minute schien sich die Niederlage gegen den Tabellenletzten abzuzeichnen, da sich Schönbuch erneut auf 6 Tore (27: 21) abgesetzt hatte. Die Zeit lief davon. Kommt ein letztes Aufbäumen? Hier Punkte zu lassen, wäre extrem bitter und unnötig. Dann schien sich was zu regen. Die Abwehr machte ihre Sache jetzt richtig gut, die Torhüterin hielt die Bälle und dann fand auch der Angriff endlich das Gaspedal. Elli Czerwinski war on fire.
Allein in den letzten 20 Minuten des Spiels versenkte sie 12 mal den Ball im gegnerischen Tor. Die Mannschaft war jetzt voll da. Ein Blick auf die verbleibende Spielzeit ließ nach 6 Toren in Folge die Zuversicht aufleben, dass dieses Spiel noch zu gewinnen ist. Die SG nahm eine Auszeit (41. Min) und die Taktik für die letzten 10 Minuten wurde besprochen. Danach gab es kein Halten mehr. Zunächst kam der Ausgleich 27:27 und das Team spielte, wie wir es kennen: stark, konsequent und mit viel Zug zum Tor. Viele verschiedene Torschützen waren in den letzten Minuten am Werk und die mentale Stärke, so ein Spiel zu drehen und am Ende mit sechs Toren den Sieg einzufahren, ist etwas ganz Besonderes. Respekt Mädels, tolle Moral, toller Kampfgeist. Das macht EUCH aus!!!
Und ein paar graue Haare mehr für die Trainerinnen gabs on top.
Respekt auch an die HSG Schönbuch, die das Spiel sehr lange offen hielt.
Es spielten: Mara Röhm (TW), Sarah Löffler, Lilli Baumeister, Julia Markert (5), Ida Hellener (2), Sabrina Brehm (7), Milla Bräuning (1), Jantje Waizmann (5), Helen Herre (1), Anina Donner (3), Elli Czerwinski (12)