Der Frust über das Ausscheiden aus der Regionalliga-Qualifikation saß noch immer tief bei den B-Junioren der SG H2Ku Herrenberg um das Trainer-Trio Tim Gauß, Amil Besic und Kolja Fritz. Mit dem letzten Gegentor in der letzten Sekunde des letzten Spiels verpasste man in Freiburg am 1. Mai den dritten Tabellenplatz denkbar knapp, mit dem man noch eine Chance auf den Einzug in die Regionalliga gehabt hätte, in der eins tiefer angesiedelten Oberliga aber sicher gesetzt wäre. „Das war schon bitter, aber unsere vier Gruppengegner waren auch einfach stark, das muss man anerkennen. Für diese frühe Phase in der Saison war das B-Jugendhandball auf sehr hohem Niveau.“, erinnert sich Trainer Gauß noch etwas wehmütig.

Vergangenes Wochenende musste die Mannschaft in Ebersbach an der Fils daher eine weitere Runde drehen, um die Qualifikation für die Oberliga fix zu machen. Für reichlich Irritation vor Turnierstart sorgte nicht nur der Umstand, dass in der Halle Harzverbot herrschte, sondern auch die Abwesenheit der eingeteilten Schiedsrichter. „Der neu strukturierte Baden-württembergische Handballverband hat seinen Kredit bei allen an der Qualifikation beteiligten Vereinen bereits jetzt verspielt. Der Spielplan des Turniers wurde erst vier Tage vorher veröffentlicht und bei der Vergabe des Ausrichtungsorts werden die selbsterstellten Regularien nicht eingehalten – da fehlt mir jegliches Verständnis.“, sprach Tim Gauß stellvertretend für alle anwesenden Trainerkollegen.

Leider beeinträchtigten die Begleitumstände auch das Geschehen auf dem Feld. Die Zuschauer sahen handballerische Magerkost, zu der auch die SG H2Ku Herrenberg im ersten Spiel gegen den TS Freiburg ihren Teil beitrug und das Niveau der ersten Qualifikationsrunde nicht annähernd erreichte. Eine fahrlässige Chancenverwertung im Angriff (das erste Tor wurde erst nach über 4 Minuten erzielt!) und inkonsequentes Zweikampfverhalten in der Abwehr waren die Hauptgründe dafür, dass das Spiel bis zum Stand von 7:7 in der 16. Minute komplett offen war. Einziger Lichtblick auf Herrenberger Seite war bis dahin Rechtsaußen Nico Zimmer, der seine Würfe schnörkellos versenkte und bereits vier Tore auf seinem Konto hatte. In den restlichen neun Spielminuten profitierte die H2Ku von zahlreichen technischen Fehlern und Fehlwürfen des Gegners, die zu schnellen Gegentoren genutzt werden konnten. Letztlich reichte diese kurze Spielphase aus, um doch noch einen recht komfortablen 15:11 Erfolg verbuchen zu können.

Nach dem ersten Schock über die eigene Leistung, zeigten die Herrenberger im zweiten Spiel gegen die JSG Heidelberg ein ganz anderes Gesicht. Eine aggressive Abwehr, schnelles Konterspiel und konsequent zu Ende gespielte Angriffe waren die Grundlage für ein sehr einseitiges Spiel. Mit dem 12:5 in der 10. Spielminute durch Julian Schuhmacher war bereits die Vorentscheidung gefallen – zu überlegen agierten die Handballer aus dem Gäu als dass da noch etwas hätte anbrennen können. Sehr zur Freude des Trainer-Trios ließ das H2Ku-Team bis zum Abpfiff nicht nach und siegte letztlich auch in dieser Höhe verdient mit 21:9. Als Gruppensieger war somit die Qualifikation für die Oberliga gesichert und die Mannschaft wahrt damit die Chance, die Staffelmeisterschaft der letztjährigen B-Jugend zu wiederholen.

Es spielten: Zolg, Rau (beide im Tor), Baumgärtner, Serwaty, Ferreira-Alves, Koimsidis, Klose, Schuhmacher, Wolber, Brenner, Schanbacher, Zimmer, Stahl, Schmid