Mit vier Minuspunkten reiste die Herrenberger Mannschaft als Tabellenzweiter zum VfL Pfullingen, der vor dem Spiel drei Minuspunkte auf dem Konto hatte. Somit konnte man ohne Frage von einem absoluten Spitzenspiel sprechen. Vor dem Spiel machte Trainer Jannik Bökle keinen Hehl daraus, dass eine absolute Topleistung von jedem einzelnen nötig sein werde, um das Spiel zu gewinnen. Besonders die kämpferische Leistung in der Abwehr müsse stimmen, um gegen Pfullingen, dessen Kader mit Spielern gespickt ist, die in der Vergangenheit bereits in deutlich höherklassigen Ligen unterwegs waren. So kam es zu Spielbeginn zu einem ausgeglichenen Spiel, bei dem sich keine der beiden Mannschaften absetzen konnte. Bis zum 10:10 in der 19. Spielminute ging es quasi im Gleichschritt auf die Halbzeit zu. Einige technische Fehler und verworfene Bälle ermöglichten es der Mannschaft aus Pfullingen dann, einen Lauf zu starten und auf 13:18 davonzuziehen. Zudem musste die Mannschaft sehr häufig in Unterzahl agieren, was Konsequenz der fragwürdigen Zeitstrafenauslegung der beiden Schiedsrichter war. Mit zwei gelungenen Abwehraktionen und daraus resultierenden Toren aus dem Tempospiel gelang es den Herrenbergern, bis zur Halbzeit auf drei Tore zum 18:15 zu verkürzen. In der Halbzeit verwies der Trainer auf die Auslösehandlungen des Gegners, der sein Glück meist über Einzelaktionen vom ehemaligen Drittligaspieler Marc Breckel versuchte, und wie diese zu verteidigen sind. Dies klappte zu Beginn des zweiten Durchgangs nur bedingt. Über 17:21 und 19:24 gelang es nicht, den Rückstand zu verkürzen. Doch was dann folgte, war die mit Sicherheit beste Abwehrleistung der gesamten Saison. Es gelang nun, die Deckung über einen grandiosen Kampfgeist und Wille ein ums andere Mal zu schließen und dem Mitspieler auszuhelfen, sodass Pfullingen kaum noch Mittel fand, diese Abwehr zu überwinden. Gelang es doch, so war Nicolai Bökle im Tor zur Stelle und wehrte selbst beste Chancen sehenswert ab. So konnten die Herrenberger ihrerseits Kapital aus Ballgewinnen schlagen und einen 5-Tore-Lauf starten, wodurch es in der 53. Minute 33:27 stand. Hervorzuheben ist die Leistung der Rückraumspieler Jannik Bökle, Luca Waidelich, Dominic Horsch und Philipp Bietsch. Sie teilten sich die drei Positionen nach den kurzfristigen Ausfällen, unter anderem von Ingo Krämer und Lukas Kastner, auf und mussten sowohl im Angriff als auch in der Abwehr viel Spielzeit absolvieren. Schlussendlich gelang der SG ein 38:30-Sieg. Dass man die zweite Halbzeit mit 11 Toren gewinnen konnte, unterstreicht, dass sich die Mannschaft ins Spiel gekämpft hat und eine absolute Willensleistung Grund für den Sieg war. Trainer Jannik Bökle sagte nach dem Spiel: „Das war heute ein Sieg des Willens und des Kampfs. Meine Mannschaft hat sich voll reingehauen und ins Spiel zurückgekämpft. Jeder ist an sein absolutes Limit gegangen und darauf können wir als Mannschaft sehr stolz sein“. Durch den Sieg konnte die dritte Mannschaft am VfL Pfullingen vorbeiziehen und steht nun mit einem Punkt Vorsprung auf Rang eins. Brisant ist, dass es bereits in der kommenden Woche mittwochs zum Rückspiel in der Haslacher Halle kommt, was Folge einer Spielverlegung ist. Es ist davon auszugehen, dass es erneut ein hitziges und umkämpftes Spiel ist. Maxi Schöllkopf augenzwinkernd: „Es wäre schon toll, wenn wir beide Spiele für uns entscheiden und die Tabellenführung festigen könnten“.

Es spielten: Nicolai Bökle, Danny Gayer (beide im Tor), Christian Jekel (5), David Heim (3), Jan Schuon, Niklas Wolf, Jannik Bökle (8/4), Kevin Heinrich, Marvin Kienle, David Sattler (2), Philipp Bietsch (8), Dominic Horsch (8), Luca Waidelich (4)