Ein gelungener letzter Auftritt

Es war das erklärte Ziel der SG H2Ku Herrenberg vor dem letzen Heimspiel der diesjährigen Oberligasaison. Mit einem Heimsieg wollte man sich von der roten Laterne des Tabellenletzten fernhalten und gleichzeitig noch einen Platz in der Endabrechnung nach oben klettern. Ersteres gelang mit einem 25:22 (10:10) gegen den TSV Deizisau. Aus einer Verbesserung im Ranking der Tabelle wurde allerdings nicht, weil da die Konkurrenz nicht mitspielte.

Als sich die Freude über den ersten Heimsieg am letzten Spieltag vor den knapp über 200 Zuschauern etwas gelegt hatte, drang auch das Ergebnis aus Weinsberg in die Markweghalle. Der TSV hätte als Tabellenführer gegen die SG Heidelsheim/ Helmsheim gewinnen müssen, um der SG H2Ku noch den siebten Platz zu bescheren. Da dies aber überraschenderweise nicht geschah, blieben die Herrenberger auf Rang acht stecken. Wichtig war allerdings in erster Linie der Heimsieg. „Die Anspannung war vor dem Spiel schon da“, musste Fabian Gerstlauer zugeben. Das Spiel begann dann auch recht zerfahren auf beiden Seiten. Die Abwehrreihen dominierten in der ersten Hälfte das Geschehen. Wobei eigentlich die Torhüter im Vordergrund standen. Sowohl Georg Mohr für die Herrenberger als auch Benjamin Hauptvogel für den TSV Deizisau machten reihenweise Tormöglichkeiten des jeweiligen Gegners zunichte. Ein folgerichtig torarmes 10:10 zum Pausenpfiff ließ daher noch alle Möglichkeiten für den zweiten Durchgang offen.

Aus der Kabine kamen zunächst die Gäste besser in die Partie. Das 11:13 konnte der Gastgeber aber relativ schnell korrigieren. Nach dem 15:13 durch Herrenbergs besten Torschützen, Sven Schmitt, reagierte Gästecoach Stefan Eidt umgehend mit einer Auszeit. Die brachte dann auch für einige Minuten die gewünschte Wirkung. Als beim 16:16 die Schlussviertelstunde eingeläutet wurde, übernahmen die H2Ku-Männer allerdings das Kommando. Zweimal Sven Schmitt und Joshua Stöffler sorgten zunächst für das 19:16. Es war ein Vorsprung, den die Mannschaft bis zum Ende nicht mehr abgeben sollte. Das lag aber weniger am Angriff als eher an der Defensive. Die Gastgeber konnten noch einmal an Aggressivität und Durchsetzungsfähigkeit zulegen. Zudem vernagelte Georg Mohr nun sein Gehäuse förmlich. 

Etwas kritisch wurde es beim Stande von 22:20 noch einmal, als Finn Böhm mit einer doppelten Zeitstrafe bedacht wurde. Aber auch diese vier Minuten brachte die SG H2Ku unbeschadet über die Zeit. Lukas Krebs sorgte mit seinem Doppelpack zum 24:20 für die endgültige Entscheidung neunzig Sekunden vor dem Ende. Welche Last trotz des lang feststehenden Abstiegs von der Mannschaft fiel, zeigte sich nach dem Schlusspiff. Eine überschäumende Freude bestimmte die Szenerie in der Markweghalle.

Emotional ging es dann erwartungsgemäß bei den Verabschiedungen zu. Neben den bereits während der Saison getätigten Abgängen verließen noch weitere acht Spieler den Verein. Georg Mohr wechselt zu den Bergischen Panthern in die 3.Liga. Ebenfalls in Liga Drei sind in der kommenden Saison Valentin Mosdzien und Trainer Fabian Gerstlauer aktiv. Beide wechseln nach Pfullingen. In der Oberliga bleiben weiterhin Janne Böhm bei der HSG Ostfildern und Lukas Mäußnest beim TV Plochingen. In die Südbadenliga zu seinem Heimatverein TuS Helmlingen zieht es Sven Schmitt. 

Wechsel in die Verbandsliga vollziehen schließlich noch drei Spieler. Finn Hummel wechselt nach Hegensberg-Liebersbronn, Marvin Georg zum SV Fellbach und Joshua Stöffler zur HSG Böblingen/Sindelfingen.

Ebenso viel Beifall wie die Spieler ernteten am Ende noch der langjährige Mannschaftsbetreuer Michael Elsner und Hansi Böhm, der sich als sportlicher Leiter praktisch gleich selbst verabschiedete.

In der kommenden Runde wird somit eine komplett runderneuerte Mannschaft in der Oberliga Württemberg an den Start gehen. In den letzten Wochen hat die jetzige Mannschaft aber zumindest für ein versöhnliches Ende gesorgt.