Es bleibt dabei: Bei den Spielen der männlichen A-Jugend der SG H2Ku Herrenberg wird den
Zuschauern einiges geboten. Vergangenen Samstag konnten sie beim 46:33 Heimspielsieg gegen die
Spielgemeinschaft Rot-Weiss Neckar (Zizishausen & Nürtingen) abermals fast 80 Tore bestaunen.
Nach Abpfiff musste auch Trainer Tim Gauß erstmal tief durchatmen: „Spielerisch war das heute kein
Leckerbissen, aber wie wir das Spiel nach so einer zerfahrenen ersten Halbzeit direkt nach
Wiederanpfiff an uns reißen war wirklich überragend.“
Aber der Reihe nach: Das Spiel startete wie es das Hinspielergebnis (38:41 für die SG H2Ku
Herrenberg) und der Spielstil beider Mannschaften vermuten ließ – ein offener Schlagabtausch mit
höchstem Tempo. Zentraler Akteur auf Herrenberger Seite war einmal mehr Mittelmann Lukas Krebs,
der beim Spielstand von 8:8 in der 15. Spielminute bereits sein sechstes Tor erzielte. Bis dahin fand
auch Tim Gauß Gefallen an dem Spiel seiner Mannschaft: „Ich war gespannt wie wir ins Spiel finden.
Nach der Verletzung von Pablo Mannherz im Training und dem langwierigen Ausfall von Ben Lifka
hatten wir keinen etatmäßigen Kreisläufer mehr und nur noch einen geschulten Innenblockspieler.
Das daran angepasste Spielkonzept hat die Mannschaft in den Anfangsminuten super umgesetzt.“
Allerdings sorgten die Schiedsrichter mit drei zum Teil fragwürdigen Zwei-Minuten-Strafen gegen die
Hausherren binnen nur 30 Sekunden (!) dafür, dass es so nicht weitergehen konnte. In dreifacher
Unterzahl schlugen sich die Herrenberger jedoch achtbar. Zunächst verfehlten die Gäste das Tor und
Felix Engelland sorgte mit dem Treffer zum 9:10 (18‘) dafür, dass diese skurrile Spielszene letztlich
verschmerzbar war. Sechs Minuten später drohte das Spiel beim Stand von 12:16 jedoch zu
entgleiten, viel zu häufig kamen die Gäste durch ihr Tempospiel ungestreift zum Abschluss. Allerdings
sollte ihnen bis zur Halbzeit kein Treffer mehr gelingen während die Herrenberger wieder ins Spiel
zurück fanden und durch Kontertore das Spiel drehten. Mit dem Halbzeitstand von 18:16 endete eine
wilde 30-minütige Achterbahnfahrt, von der sich Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Zuschauer erst
einmal erholen mussten.
Dass die zweite Halbzeit einen gänzlich anderen Verlauf nehmen sollte, war nicht unbedingt zu
erwarten. Obwohl es die letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs wenig erfolgsversprechend
war, beharrte RW Neckar auf der Abwehrvariante, zwei Rückraumspieler in Manndeckung zu
nehmen. Die dadurch entstandenen Räume wusste insbesondere der quirlige B-Jugendspieler Yanick
Broß zu nutzen, ebenso wie Interims-Kreisläufer Felix Engelland, der mit zehn Toren zum besten
Feldtorschütze an diesem Tag avancierte und vom Trainer noch ein Sonderlob erhielt: „Felix hat in
der Abwehr fast fehlerfrei gedeckt, so gut wie jeden Zweikampf gewonnen und vorne auf
ungewohnter Position seine Sache mehr als ordentlich gemacht.“ Spätestens beim Spielstand von
28:20 in der 40. Spielminute war klar, dass die Hausherren als Sieger vom Platz gehen würden. Da
sich die Gäste aus Nürtingen dann vollends aufgaben, mussten sie mit einer in dieser Höhe auch
gerechtfertigten Niederlage mit 13 Toren Differenz im Gepäck die Heimreise antreten.
Mit nun 18:6 Punkten festigt der Herrenberger Nachwuchs zwei Spiele vor Saisonende den zweiten
Platz in seiner Württembergligastaffel. Kommendes Wochenende geht es auswärts gegen die
Drittplatzierten von der HABO Bottwar, ehe die Woche darauf die HSG Böblingen/Sindelfingen zum
Derby in Herrenberg gastiert, die dann aber bereits den Meistertitel gesichert haben könnte.
Es spielten: Koschig, Peter (beide im Tor), Lohrer (2), Kretschmann (2), Kahlich (1), Broß (12/4),
Lasovic (5), Schuon (4), Seemann, Krebs (10/2), Engelland (10)
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