Hängende Köpfe auf Herrenberger Seite nach 50 umkämpften Spielminuten – die männliche B-
Jugend hat das Spitzenspiel beim TV Bittenfeld 2 mit 28:26 verloren und ist nun auf Schützenhilfe
angewiesen, um den ersten Tabellenplatz zu verteidigen.
Dass die Partie ausgeglichener verlaufen wird, als noch der deutliche Hinspielsieg der Herrenberger
(26:18), war zu erwarten, da die Bittenfelder einige Akteure dabei hatten, die auch regelmäßig für
deren erste Mannschaft in der B-Jugend Bundesliga auflaufen. Beide Teams wirkten aufgrund der
Relevanz der Partie zu Beginn sehr gehemmt. Es dauerte vier Minuten bis Emilian Schmid auf
Herrenberger Seite zum ersten Tor einnetzte. In der Abwehr hatte man allerdings Schwierigkeiten
Rückraumwerfer Niko Schweikardt und den Kreisläufer-Bruder Mika Schweikardt in den Griff zu
bekommen. Was Trainer Tim Gauß sauer aufstieß, war insbesondere, dass seine Jungs eine 2-
minütige Überzahlsituation in Angriff und Abwehr katastrophal spielten und mit 0:2 abschlossen.
Beim Stand von 9:5 in der 13. Spielminute drohte das Spiel bereits zu entgleiten. Ein Siebenmeter-
Strafwurf und zwei Feldtore in Folge von Spielmacher Yanick Broß brachten die Gäste allerdings
wieder ins Spiel (9:8; 16. Minute). Mit dem Halbzeitstand von 13:12 konnte man auf Herrenberger
Seite mehr als zufrieden sein, denn ab der 22. Minute agierte man in doppelter Unterzahl da Mateo
Lasovic und Jakob Koimsidis kurz hintereinander 2-Minuten Strafen absitzen mussten.
In Halbzeit zwei drehte sich das Spiel langsam aber stetig zugunsten der Hausherren. In der Abwehr
verlor der Herrenberger Nachwuchs die entscheidenden Zweikämpfe und im Angriff tat man sich
sehr schwer mit der tiefstehenden und körperlich überlegenen Abwehr der Bittenfelder. Die
Spielszene zwischen dem 16:16 (29.) und dem 23:19 (40.) war für Trainer Gauß spielentscheidend:
„Wir sind das ganze Spiel über nicht in unser Tempospiel gekommen, was uns sonst immer
ausgezeichnet hat. Uns haben in dieser Phase dann die einfachen Tore gefehlt.“ Aufgeben war aber
keine Option, weshalb seine Schützlinge bis zum Abpfiff weiter rackerten und kurz vor Ende noch an
der Sensation schnupperten. Eine offensivere Abwehrvariante brachte die Bittenfelder sichtlich aus
dem Konzept, einem 7m-Tor von Yanick Broß (48.) zum 27:24 folgten zwei schnelle Tore von
Alexander Rau und Jannis Engau innerhalb von einer Minute. In der letzten Spielminute wäre noch
das rettende Unentschieden möglich gewesen, doch Mika Schweikardt brachte den Wurf 20
Sekunden vor Spielende im Tor unter, was den Endstand von 28:26 bedeutete. Trotz großer
Enttäuschung beim Herrenberger Nachwuchs konnte der Trainer dem Spiel auch etwas Gutes
abgewinnen und war sichtlich stolz auf seine Mannschaft: „Das war ein hochklassiges Handballspiel,
sowas bringt die Jungs weiter. Sie haben gekämpft bis zum Schluss und eine ordentliche Leistung
gezeigt. Bittenfeld war heute auch einfach gut, das muss man anerkennen.“
Mit zwei Spielen mehr stehen die Herrenberger weiterhin auf dem ersten Tabellenplatz, haben nun
allerdings einen Minuspunkt mehr als die Bittenfelder. Sollten diese in ihren letzten vier Partien
einen Punkt lassen, würde das die Staffelmeisterschaft in der Oberliga Württemberg für die
Herrenberger bedeuten – vorausgesetzt die letzten zwei Heimspiele gegen den Tabellenletzten JSG
Neckar-Kocher (15.02.) und den Tabellenvorletzten HSG Böblingen/Sindelfingen (16.03.) werden
gewonnen.
SG H2Ku Herrenberg: Peter, Zolg (beide im Tor), Tofan-Chislingher (4), Engau (2), Rau (2), Klose (1),
Schuhmacher (2), Lasovic, Brenner (2/1), Broß (9/2), Zimmer (1), Koimsidis, Schmid (3)