Am Sonntag kam es in der Württembergliga zum Spiel des Tabellenzweiten SGH2Ku Herrenberg gegen den Tabellenletzten HC Oppenweiler/Backnang, das die Herrenberger mit 29:28 für sich entschieden. Beim Blick auf den Tabellenstand hätte man vor dem Spiel von einer klaren Angelegenheit ausgehen können. Dass das Tabellenbild trügerisch ist, war den Coaches Tim Gauß und Maxi Schöllkopf allerdings bereits vor dem Spiel klar. So konnte der Gast aus Oppenweiler im Vergleich zum Hinspiel, das die Gäutruppe klar mit 38:31 gewinnen konnte, auf einen deutlich breiteren und stärkeren Kader zurückgreifen. Dementsprechend wurde vor dem Spiel vor allem die Abwehrarbeit angesprochen. Ziel war es, den Gegner mit einer offensiven und antizipativen 6:0-Deckung zu Fehlern zu zwingen, um so in das schnelle Angriffsspiel zu kommen. Zu Beginn verlief das Spiel recht ausgeglichen, wobei sich das Heimteam beim 7:4 erstmals mit drei Toren absetzen konnte. Nach dem fälligen Time-Out des Oppenweiler Trainers verfestigte sich die Führung bis zum 11:8 in der 26. Minute. Erneut zeigte die Mannschaft dann aber wieder die Probleme, die sich durch die gesamte Saison ziehen. Ohne jede Not und in einer ungewohnten Häufigkeit führten technische Fehler, Fehlpässe und –würfe dazu, dass der Gegner förmlich dazu eingeladen wurde, das Ergebnis bis zur Halbzeit knapper zu gestalte. Somit ging es mit einer knappen 13:12-Führung in die Halbzeit. Diese wurde genutzt, um die katastrophale Angriffsleistung zu besprechen. Zunächst schien es dann so, dass die Jungs die Worte der Trainer umsetzen können. Aus der weiterhin stabilen Abwehr wurde nun Profit geschlagen, sodass sich die Mannschaft beim 23:18 in der 46. Spielminute erstmals mit fünf Toren absetzen konnte. Beim 28:23 schien das Spiel bereits gewonnen zu sein. Das dachten sich wohl auch die Spieler und hakten das Spiel bereits als gewonnen ab. Erneut lud man den Gegner, der in dieser Phase mit sieben Angriffspielern agierte dazu ein, zurück ins Spiel zu finden. Hinzu kamen auch einige fragewürdige Entscheidung der zwei sonst gut agierenden jungen Schiedsrichter. Und so kam es wie es kommen musste. Beim 28:28 glichen die Gäste 20 Sekunden vor Schluss erstmals seit dem 14:14 aus. In der letzten Aktion fasste sich B-Jugend-Spieler Yannick Bross ein Herz und schaffte den Durchbruch – Sein Wurf wurde zwar vom Torhüter gehalten, aber Linus Kretschmann konnte den Abpraller sichern und mit der letzten Sekunde das Spiel noch zu Gunsten der SGH2Ku entscheiden. Trainer Tim Gauß zum Spiel: „Das war heute offensiv die schlechteste Saisonleistung. Normalerweise haben wir recht wenige technische Fehler und sind in der Lage, gegen jeden Gegner ein gutes Angriffsspiel aufzuziehen. Das ist uns heute gar nicht gelungen. Hieran werden wir in den kommenden Wochen hart arbeiten.“ Trainer Maxi Schöllkopf ergänzen: „Wieder einmal machen wir uns das Leben selbst schwer und schaffen es nicht, ein Spiel, bei dem alles für uns läuft, souverän herunterzuspielen“.

Es spielten: Tobias Koschig, Felix Peter (beide im Tor), Lenny Lohrer (2), Linus Kretschmann (5), Mats Guse, Jonathan Kahlich (2), Yannick Bross (7/1), Luka Lasovic (4), Pablo Mannherz (1), Jan Schuon (1), Finn Seemann (1), Lukas Krebs (3/1), Felix Engelland (4)