SG H2Ku Herrenberg übersteht auch die heiklen Phasen und siegt auswärts 

Erleichterter Jubel nach dem Schlusspfiff: Die Kuties hatten allen Grund für ihre Bus-Party auf der Heimfahrt. Foto: /Eibner/Fabian Friese

Von Peter Gebhardt 03.02.2023

Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben die Rote Laterne wieder weitergereicht. Durch das 27:23 beim TuS Lintfort sind sie nicht mehr Letzter und konnten auf der Heimfahrt im Bus eine Party feiern.

Mit einem verdienten 27:23-Erfolg kehrten die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg von ihrem Gastspiel beim TuS Lintfort zurück und haben damit den letzten Tabellenplatz verlassen. Besonders die ersten 40 Minuten dürften Trainer Hans Christensen erfreut haben.

Fünf Minuten bis zur Ewigkeit. So könnte die Schlagzeile für die Phase zwischen der 53. und 57. Minute durchaus lauten. Bei eigener 24:21-Führung vergaben die Kuties gleich viermal die Gelegenheit, den ersehnten Auswärtssieg endgültig einzutüten. Es spricht aber eben auch für das intakte Mannschaftsgefüge eines wegen Lizenzverzicht bereits als Absteiger feststehenden Teams, solche Phasen zu überstehen. Denn mit zwei abgefangenen Kontern durch Tanja Padutsch, einem Steal durch Tammy Kreibich und einem gehaltenen Strafwurf der starken Laura Waldenmaier wurden die Offensivfehler in der Abwehr wieder wettgemacht. Lea Neubrander, mit 13 Toren wieder einmal beste SG-Schützin, erlöste ihre Mannschaft schließlich mit dem Treffer zum 25:21.

Zuvor gab es aus Gästesicht allerdings schon viel Gutes zu bestaunen. Dabei waren die zwei Minuten nach der Zeitstrafe für Tanja Padutsch in der Anfangsphase durchaus ein Dosenöffner für eine überzeugende Leistung, denn diese gewann H2Ku mit 3:0. Die Unsicherheit legte der TuS auch durch eine Auszeit nicht ab – ganz im Gegenteil. Taktisch hatte Christensen seine Mädels hervorragend eingestellt, auch die Umsetzung durch das Team gelang überzeugend. Das Spielfeld wurde in seiner vollen Breite genutzt, der schnellen Mitte des Gegners wurde durch eine gute Rückwärtsbewegung der Wind aus den Segeln genommen. Gegen immer nervöser werdende Gastgeberinnen setzte die SG eine solide, aber konsequente Leistung. Das reichte bis zur Pause für ein deutliches 18:12.

Ronja Bühler und Lea Neubrander sorgten nach Wiederanpfiff mit zwei Treffern in Folge erst einmal für Ruhe auf den Rängen. Bis zum 23:16 (43.) war für die Herrenbergerinnen die Welt in Ordnung. Es folgten zehn Minuten, die von vergebenen Torchancen und technischen Fehlern geprägt waren. Lintfort verkürzte auf 21:24. Doch danach lief es wieder, und das verhalf den Kuties zu dem Kunststück, beide Spiele gegen diesen Rivalen gewonnen zu haben. Für die schon im Vorfeld geplante Bus-Party auf der Heimfahrt gab es somit keinen Hinderungsgrund. Nur einer wollte da nicht so recht einstimmen. „Eigentlich will ich nur schlafen“, lächelte ein müder Hans Christensen. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg (2), Bühler (1), Graebling, Bessert (2), Slawitsch, Neubrander (13/davon 5 Siebenmeter), Beddies, Padutsch (2), Luber (3), Kreibich (2), Griesser (2), Klobucar.

https://www.krzbb.de/inhalt.2-handball-bundesliga-frauen-sg-h2ku-herrenberg-uebersteht-auch-die-heiklen-phasen-und-siegt-auswaerts.95a60f06-056a-4d96-a348-3e68910f3866.html