Das erste Turnier bestritt man Ende April in der heimischen Markweghalle. Nach einem Kantersieg (21:6) gegen eine völlig überforderte zweite Mannschaft des HCOB Oppenweiler/Backnang folgte das ansehnlichste Spiel des Tages gegen den HC Hard aus Österreich. Beide Mannschaften zeigten tollen Jugendhandball und bis zur Hälfte der Spielzeit war es ein ausgeglichenes Spiel. Am Ende der 20-minütigen Partie hatten aber dann doch die Hausherren mit 14:9 deutlich die Nase vorn. Auch die zwei verbliebenen Partien gegen den HSC Schmiden/Öffingen (13:10) und den TSV Wolfschlugen (10:6) gestaltete der Herrenberger Nachwuchs erfolgreich, sodass man sich mit dem ersten Tabellenplatz eine gute Ausgangssituation für die zweite Qualifikationsrunde erspielte.
Diese verlief jedoch völlig anders als erwartet. Mitte Mai machte sich die Mannschaft mit ordentlich Rückenwind aus der ersten Runde auf in das zwei Fahrstunden entfernte Biberach. Gegen die Jungs des TSV Deizisau fanden die Herrenberger über die gesamte Spielzeit aber nicht zu ihrer Form und taten sich unerwartet schwer. Im Abwehrverbund zeigte man eklatante Fehler im Eins-gegen-Eins Verhalten und im Angriff agierte man im Rückraum ohne den notwendigen Zug zum Tor. Aber nicht nur mit der Leistung seiner Schützlinge haderte Trainer Tim Gauß, sondern auch mit der des Schiedsrichters. Dieser sorgte mit zahlreichen zweifelhaften Entscheidungen auf beiden Seiten für häufiges Kopfschütteln bei den Mannschaften und bei den Zuschauern auf den Rängen. „Es kam überhaupt kein richtiges Handballspiel zustande, weil der Schiedsrichter jegliche Linie hat vermissen lassen. Diese Verunsicherung hat man allen Spielern auf dem Feld angemerkt.“, kommentierte der Herrenberger Trainer. Bis zum 12:12 in der 19. Spielminute war die Partie noch ausgeglichen, doch zwei schnelle Treffer in Folge brachten die Deizisauer auf die Siegesstraße. Dieser Rückstand wurde erst fünf Minuten vor Spielende durch einen schönen Treffer von Linksaußen Tudor Tofan und einem schnellen Kontertor durch Kimi Brenner egalisiert. Durch Unaufmerksamkeiten in der Abwehr und eine mangelhafte Chancenverwertung lagen die Herrenberger wenig später aber wieder mit zwei Toren zurück. Doch dann leistete sich der TSV Deizisau zwei leichtfertige Ballverluste, die es dem Nachwuchs der SG H2Ku Herrenberg doch noch erlaubten, das Spiel glücklich auszugleichen.
Da beide Konkurrenten ebenfalls Unentschieden gegeneinander spielten, war die Marschroute für das letzte Spiel gegen die Hausherren aus Biberach klar: Ein Sieg musste her, um keine Zweifel an der Qualifikation für die Württembergliga zu lassen. Doch auch dieses Spiel begann sehr zerfahren, wozu der Schiedsrichter leider einmal mehr seinen Teil beigetragen hat. Beim Stand von 7:7 und einer Zeitstrafe für Abwehrchef Jannis Engau zückte Trainer Tim Gauß in der 11. Spielminute die Auszeitkarte. Diese verfehlte ihre Wirkung nicht, denn über Ballgewinne in der Abwehr und wichtige Paraden von Felix Peter im Tor erspielten sich die Herrenberger innerhalb von zehn Minuten einen vorentscheidenden 18:11 Vorsprung. Bis zum Endstand von 22:14 konnte dieser souverän verwaltet werden. Von Freude oder Erleichterung war auf Trainerseite nach dem Abpfiff allerdings noch nichts zu sehen: „Unsere Gegner waren heute schwächer als in der ersten Runde und dennoch waren wir kurz davor in die Bezirksliga abzurutschen. Auch wenn die Schiedsrichterleistung vollkommen indiskutabel war, muss es mit der vorhandenen Qualität in unserer Mannschaft gelingen, dass das gar nicht erst zum Faktor wird. Vielleicht war das auch ein zeitlich passender Denkzettel für unsere Jungs, dass wir noch lange nicht da sind, wo wir sein wollen.“
Es spielten: Felix Peter, Anton Zolg (beide im Tor), Alexander Rau, Tudor Tofan, Jonah Klose, Julian Schuhmacher, Kimi Brenner, Yanick Broß, Mateo Lasovic, Emilian Schmid, Nico Zimmer, Jannis Engau, Lasse Stahl.