Der Sieg war durchaus möglich
Kuties verlieren durch schwache Schlussphase noch in Nürtingen
Da war mehr drin gewesen. Nach einer sehr guten Leistung über drei Viertel der Spielzeit unterlagen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg bei der TG Nürtingen II am Ende mit 17:21 (13:10). Vor allem die letzten zehn Minuten brachten den Gastgeberinnen den Erfolg über den Gäu-Club.
Enttäuschte Gesichter gab es einige in der Theodor-Eisenlohr-Halle nach dem Schlusspfiff. Diese gab aber vornehmlich auf Herrenberger Seite. Bei der Zweitligareserve aus Nürtingen herrschte hingegen Feierlaune. Die Mannschaft konnte es wohl selber nicht so richtig glauben, dieses Spiel noch so relativ deutlich gewonnen zu haben. Die Gäste aus Herrenberg waren schon mit der Hypothek von nur drei Auswechselspielerinnen plus Torhüterin auf der Bank angetreten. Mit Stefanie Schoeneberg fehlte eine wichtige Spielerin und auch Michelle Wunschik ging angeschlagen in die Partie. Allerdings kehrte mit Marie Thiwissen eine Leistungsträgerin für den Rückraum zurück ins Team. Thiwissen hatte zudem den wichtigen Part im Innenblock der Abwehr von Steffi Schoeneberg zu übernehmen.
Nach dem 3:1 der Gastgeberinnen nahmen die H2Ku-Frauen das Zepter für lange Zeit in die Hand. Zwei Tore in Folge der in Abwehr und Angriff starken Sandra Kußmaul ebneten den Weg zum eigenen 5:3. Beim 10:7 vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff durch Spielmacherin Laureen Kappus betrug der Vorsprung erstmals drei Treffer. Mit gleichem Abstand ging es mit 13:10 schließlich in die Kabinen.
Für den zweiten Durchgang gab es für Melanie Schittenhelm nur wenig Grund, im taktischen Bereich wesentliche Änderungen vorzunehmen. Besonders die 6:0 -Abwehr mit Torhüterin Isabel Göhlich stand sicher. Das war auch nach 40 Minuten noch der Fall. Da hatte Michelle Wunschik gerade zum 15:11 getroffen. Doch plötzlich ging nicht mehr viel bei den Gästen. „Wir haben im Angriff vollkommen die Durchschlagskraft verloren“, musste Trainerin Schittenhelm später konstatieren. Vier Gegentore in Folge ließen die Partie fast schon kippen. Doch noch konnten sich die Kuties wehren. Nach dem 17:16 zehn Minuten vor dem Ende hatten sie allerdings ihr Pulver verschossen. Bis zum Schlusspfiff gelang kein einziger Treffer mehr. Vor allem aber gab es im Positionsangriff kein passendes Timing mehr. „Wir agierten im zweiten Durchgang zu oft zu nah an der Abwehr“, ärgerte sich Melanie Schittenhelm später. Dazu kamen gerade in den letzten Minuten noch einige technische Fehler und zwei vergebene Großchancen. Die Trainerin nahm die Niederlage zwar gelassen hin, erkannte aber trotzdem: „Wir hätten heute hier gewinnen können“.
SG H2Ku: Göhlich, Harm, Schäberle, Kappus (2), Meyer (1), Kußmaul (4), Schmidt (2), Mannherz, Brand, Thiwissen (3), Wunschik (5/davon 4 Siebenmeter)