SG H2Ku Herrenberg stellt sich bei hoher Niederlage auch selbst ein Bein

Zähne ausgebissen: Selten kam die SG H2Ku so frei zum Wurf wie hier Tanja Padutsch. Foto: Eibner/Schlickis

von Peter Gebhardt 08.01.2023

Phasenweise kann die SG H2Ku Herrenberg auch mit den Topteams der 2. Handball-Bundesliga der Frauen mithalten. Aber eben nicht über die komplette Spielzeit. So setzte es beim 24:33 bei den HL Buchholz-Rosengarten eine weitere deutliche Klatsche.

Das neue Handball-Jahr begann für die SG H2Ku Herrenberg mit einer klaren Niederlage. Beim 24:33 bei den HL Buchholz-Rosengarten mussten die Kuties dem Gegner vor allem in der zweiten Hälfte das Terrain überlassen. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass auch beim hohen Favoriten – wie schon bei Tabellenführer Solingen-Gräfrath – mehr drin gewesen wäre. Doch auch diesmal stellten sich die Gäste aus dem Gäu selbst ein Bein.

Standesgemäß führten die Handballluchse nach knapp zehn Minuten durch die starke Linksaußen Cara Reiche mit 6:2, ehe auch die Gäste am Spiel teilnahmen. Wie es Trainer Hans Christensen von seinen Mädels gefordert hatte, wurden die Schnittstellen auf den Halbpositionen ins Visier genommen. Mit Erfolg. Vor allem Marie Beddies fand immer wieder eine Lücke. Was nicht zum Torerfolg führte, wurde in dieser Phase von Stefanie Schoeneberg per Strafwurf zu Ende gebracht.

Torhüterin Laura Waldenmaier ist vor der Pause glänzend aufgelegt

Hinzu kam eine glänzende Leistung von Torhüterin Laura Waldenmaier. Allein acht Paraden in der Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff hielten die Herrenbergerinnen im Spiel. So kam H2Ku sogar zum Ausgleich, konnte die Gunst der Stunde gegen einen verunsicherten Gastgeber jedoch nicht nutzen. Nach dem 12:11 von Rosengarten wurde der Gegenangriff überhastet abgeschlossen, die restlichen Sekunden nutzte der Favorit zum 13:11-Pausenstand.

„Wir hatten eine Idee für nach dem Seitenwechsel“, nickte Christensen. Doch was auch immer er sehen wollte, war nach wenigen Minuten bereits Makulatur. Das Hochgefühl eines von Waldenmaier gehaltenen Strafwurfs verflüchtigte sich schnell, bevor Lea Griesser den ersten Treffer zum 12:16 aus SG-Sicht erzielte. Zuvor hatte es volle sechs Fehlversuche gegeben, fünf davon resultierten aus technischen Fehlern. Mehr noch: Aus den ersten zehn Möglichkeiten nach Wiederanpfiff gelang nur dieser eine Torerfolg. „Wir sind noch zu grün und können uns von solchen Rückschlägen nicht erholen“, analysierte Hans Christensen nüchtern.

An aggressiver Abwehr die Zähne ausgebissen

Beim 19:12 war die Partie eigentlich schon entschieden, zumal sich die Kuties auch in der Folge die Zähne an der aggressiven Abwehr des Erstligaabsteigers ausbissen. Fünf Minuten vor dem Ende stellten die Hausherrinnen beim 31:21 sogar auf einen 10-Tore-Vorsprung. „In puncto Kampfbereitschaft und Einstellung kann ich meiner Mannschaft gar keine Vorwürfe machen“, zog der Herrenberger Trainer dann noch ein kleines positives Fazit nach Spielende. Zudem nahm er die Erkenntnis mit auf die weite Heimreise, dass sein Team gegen die Großen der Liga zumindest zeitweise auf Augenhöhe spielen kann.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Göhlich; Schoeneberg (7/davon 5 Siebenmeter), Bühler, Graebling (2), Bessert (1), Slawitsch, Neubrander (3), Beddies (4), Padutsch (3), Luber (2), Kreibich, Griesser (2).

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg stellt sich bei hoher Niederlage auch selbst ein Bein – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)