Herrenberg im Wohnmobil zum Auswärtsspiel

Herrenbergs Torfrau Laura Waldenmaier und ihre Abwehr wollen dafür sorgen, dass die Trefferausbeute des Favoriten Frisch Auf Göppingen möglichst gering bleibt. Foto: Eibner/Tobias Baur


von Peter Gebhardt 17.02.2023

Die SG H2Ku Herrenberg geht in der zweiten Handball-Bundesliga der Frauen mit Rückenwind ins Spiel beim großen Favoriten. Schließlich hat die SG bei Frisch Auf Göppingen nichts zu verlieren.

Das wohl leichteste Auswärtsspiel der Saison steht für die Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag ab 19 Uhr an. Beim Aufstiegsaspiranten Frisch Auf Göppingen haben die Schützlinge von Trainer Hans Christensen nichts zu verlieren, können viel gewinnen. Der Coach selbst wählt für die Anreise ins Stauffer-Land eine ungewöhnliche Methode.

Seit einigen Tagen tourt Christensen samt Ehefrau und Kinder mit dem Wohnmobil durch die Lande. Eine geplante Auszeit, die für den bekennenden Familienmensch sehr wichtig ist. Zum Spiel in der Göppinger Arena wird er aber natürlich vor Ort sein. Und wenn im Lager der Gastgeber jemand auf eine unvorbereitete Herrenberger Mannschaft hofft, tut er oder sie dies mit großer Sicherheit vergebens. Mit Co-Trainer und A-Lizenzinhaber Klaus Hüppchen sowie Tim Güthoff stand unter der Woche qualifiziertes Personal in der Trainingshalle bereit.

Göppingen unter Zugzwang

Die Göppinger Frauen haben ohnehin besseres zu tun, als sich allzu sehr mit dem Gegner zu befassen. Nach zuletzt 4:4 Punkten ging nicht nur die Tabellenführung an den HSV Solingen-Gräfrath verloren, auch die Konkurrenz dahinter sitzt dem Team des Tabellenzweiten und früheren SG-Urgesteins Nico Kiener im Nacken.

Der Frisch Auf-Trainer hat übrigens im vergangenen Sommer seinen Lebensmittelpunkt von Haslach mitsamt Familie nach Göppingen verlegt. Ein klares Signal für eine langfristige Zusammenarbeit. Das private Eingewöhnen verlief seitdem problemlos, anders sieht es – zumindest momentan – im sportlichen Bereich aus. Durch die für Göppinger Verhältnisse zuletzt schlechte Ausbeute zählt für einen der Aufstiegsfavoriten nur ein Sieg in eigener Halle. Die Favoritenrolle haben die Gastgeberinnen auf jeden Fall inne.

Unter dem Strich gibt es auch nur wenig Argumente, die im Vorfeld für die SG H2Ku sprechen. Hans Christensen weiß das und will dennoch punkten. „Sobald wir eine Chance sehen, wollen wir da sein“, fordert er mentale Frische von seiner Mannschaft. Sich auf einzelne Mannschaftsteile zu konzentrieren, macht für die Gäste indes kaum Sinn, dafür ist der Kader von Göppingen zu gut bestückt. Der lange Ausfall von Spielmacherin Leonie Patorra schlägt aber auch bei einer solchen Qualität im Team ins Kontor.

Kuties zuletzt mit zwei Siegen

Für die Gäste aus dem Gäu wird es vor allem darum gehen, die Leistung aus den letzten beiden Spielen zu wiederholen. Bei den Siegen gegen Lintfort und den HC Leipzig gelang es vor allem, die Fehlerquote relativ gering zu halten. Auch das wird der Schlüssel für den Samstag sein. Ob das allein für ein Erfolgserlebnis reicht, dürfte eine spannende Frage sein. Zumindest sollte dann ein besseres Ergebnis von der Anzeigetafel leuchten als vor etwas über einem Jahr. Da verließen die Kuties mit gesenkten Köpfen und einem 24:47 die Göppinger EWS-Arena. Diesmal deutet sich so ein Ergebnis allerdings nicht an.

2. Handball-Bundesliga Frauen: Herrenberg im Wohnmobil zum Auswärtsspiel – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)