Neustart der SG H2Ku Herrenberg erfolgt in der Oberliga 

Stefanie Schoeneberg wird den Herrenbergerinnen als eine der wenigen aktuellen Zweitliga-Spielerinnen auch künftig zur Verfügung stehen. Foto: Eibner//Michael Schmidt


Von Peter Gebhardt 01.03.2023

Nach dem freiwilligen Rückzug aus der zweiten Handball-Bundesliga der Frauen zur kommenden Saison hat sich die SG H2Ku Herrenberg sortiert. Klar ist nun, dass viele Spielerinnen weggehen – und man statt in der 3. Liga sogar nur in der Oberliga weitermacht.

Seit einigen Wochen ist es öffentlich, dass die SG H2Ku Herrenberg in der kommenden Saison keine Frauenmannschaft für den Spielbetrieb der 2. Handball-Bundesliga melden wird. Seither haben die Verantwortlichen hinter den Kulissen gebastelt und vor allem die Möglichkeiten für die kommende Saison ausgelotet. Neben den ersten Personalentscheidungen steht nun auch fest, dass es für die erste Mannschaft zunächst in der Baden-Württemberg-Oberliga weitergehen wird.

Der zuerst kolportierte Plan, den Neustart in der 3. Liga zu vollziehen, wurde inzwischen beiseite geschoben. Im Klartext heißt das: Aus der zweiten Mannschaft, die derzeit in der Oberliga spielt, wird die erste.

Zurück zu den Wurzeln des Vereins

„Vor allem hat dies damit zu tun, dass wir wieder zurück zu den Wurzeln wollen“, erklärt Hagen Gunzenhauser. Der sportliche Leiter der Zweitligamannschaft hat sich inzwischen bereit erklärt, den Neuaufbau in der jetzigen Position zu begleiten. Geplant ist es, neben dem Oberligateam als Unterbau eine zweite Mannschaft in der Württembergliga anzusiedeln. Die Entscheidung basiert laut Vorstandssprecher Jan Rhotert darauf, auch der Jugend eine Basis für den Leistungshandball zu bieten und so auch langfristig als neue Philosophie die Regionalität und Identifikation der ersten Mannschaft zu stärken.

Die vierte Liga soll für das Flaggschiff des Herrenberger Frauenhandballs dann auch nur zur Durchgangsstation werden. „Das Ziel ist ganz klar, in der Oberliga oben mitzuspielen und mindestens mittelfristig aufzusteigen. Wenn der Aufstieg nicht im ersten Jahr gelingt, ist das allerdings kein Problem“, umreißt Hagen Gunzenhauser die Marschrichtung. 

Zurück zu den Wurzeln heißt für die neue Mannschaft auch, dass der Trainerstab der jetzigen Oberligafrauen um Melanie Schittenhelm, Olga Backfisch und Ogu Nwagbara in der kommenden Spielzeit die erste Mannschaft betreuen wird. Der derzeitige Stamm der Zweitvertretung soll dabei das Gerüst der neuen ersten Mannschaft bilden – gezielte Verstärkungen kommen hinzu.

Nur wenige Spielerinnen aus dem jetzigen Zweitligateam werden den Weg mitgehen. „Stefanie Schoeneberg hat uns ihre Zusage für die kommende Saison gegeben“, freut sich Hagen Gunzenhauser. Die aus Schleswig-Holstein stammende Kreisläuferin ist inzwischen im Herrenberger Raum beruflich und privat verwurzelt.

Schon jetzt stehen auf der anderen Seite die ersten Abgänge fest. Während sich Lea Neubrander bekanntlich zu Frisch Auf Göppingen verabschiedet, wird Ronja Bühler ebenfalls mit der Ambition 1. Bundesliga wechseln. Der Weg der aus Reusten stammenden Linksaußen führt zum HSV Solingen-Gräfrath, dem momentanen Tabellenführer der 2. Liga. Rückraumspielerin Ronja Slawitsch geht zum TSV Wolfschlugen in die 3. Liga, ihrem Ausbildungsverein.

Während die vor der Saison aus Leverkusen gekommene Nives Klobucar mit Knieproblemen pausiert, wird Marie Beddies als Spielmacherin zu Zweitligist TG Nürtingen wechseln. Ebenso verlässt Maxime Luber die Kuties. Die Linksaußen geht zu Noch-Erstligist VfL Waiblingen.

Positiv dürfte sich die finanzielle Lage für die kommende Spielzeit darstellen. „Es gibt deutliche Signale, dass uns die meisten Sponsoren die Treue halten“, freut sich der Herrenberger Vorstandssprecher Jan Rhotert. Allerdings muss er einschränken: „Die Summen werden geringer ausfallen.“ Laut Rhotert werden durch den Verzicht auf die 2. Bundesliga allerdings auch mehrere zehntausend Euro weniger benötigt.

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