SG H2Ku mit erneut überzeugender Leistung
Die Hoffnung auf einen erneuten Punktgewinn war sicherlich da. Erwarten konnte man das hochverdiente 28:28 (14:13) gegen die TSG Söflingen aber beileibe nicht. Der schöne Nebeneffekt dieses Punktgewinns war nebenbei die Abgabe der roten Laterne als Tabellenschlusslicht. Diese leuchtet nun beim TSV Deizisau.
Im Vorfeld waren die Hoffnungen noch gedämpft worden. Der Ausfall von Kreisläufer Lukas Mäußnest wog schwer in Abwehr und Angriff. Zudem war klar, dass die TSG Söflingen ein anderes Kaliber darstellen würde als zuletzt die SG Heidelsheim/Helmsheim. Die Gäste wiederum standen vor der Partie mit dem Rücken zur Wand und brauchten den Sieg unbedingt, um weiter im Rennen um den Klassenerhalt zu bleiben.
Mit einem ausgeglichenen Spielverlauf startete die Partie vor den immerhin 150 Zuschauern in der Markweghalle. Wichtig war aus Sicht der Hausherren, den Kontrahenten nicht schon in der Anfangsphase davonziehen zu lassen. Trotz der eigenen Fahrkarten im Angriff gelang dies auch gut. Vor allem deshalb, weil die Abwehr der Herrenberger erneut einen überzeugenden Auftritt hatte.
Als die Gäste dann trotzdem auf 8:6 vorlegten, war das beileibe kein Grund zum blinden Aktionismus. „Wir reagieren inzwischen viel entspannter auf Fehler im Angriff, weil wir um unsere Abwehrstärke wissen“, erklärte Fabian Gerstlauer. In der Tat kämpften sich die Hausherren wieder zurück in die Partie. Mit Lukas Krebs konnte der Herrenberger Coach auch erneut auf das A-Jugend-Talent zurückgreifen. In der vorgezogenen Abwehrposition machte er, im Wechsel mit Lukas Bechinka, genauso ein couragiertes Spiel wie im Angriff. Vier Tore konnte der Rückraumspieler am Ende für sich und die Mannschaft verbuchen.
Zuerst einmal konnte die SG H2Ku aber das Ergebnis bis zum eigenen 14:12 drehen. Bis zum Halbzeitpfiff konnten die Gäste noch einmal auf ein Tor verkürzen, was beiden Mannschaften noch alle Möglichkeiten offen ließ.
Der zweite Durchgang sollte zunächst keine Änderungen im Spielverlauf bringen – bis zur 43. Minute. Das 22:20 durch Spielmacher Philipp Wanner nötigte Gästetrainer Philipp Eberhardt zu einer Auszeit. Langsam sah er die Felle seiner Mannschaft davonschwimmen. Gebracht hat dieses Time-Out allerdings nur den Gastgebern etwas. Mit einem Doppelschlag erhöhte Lukas Bechinka zunächst auf 25:22, danach noch einmal Sven Jacobs auf 26:23. Danach war es aber erst einmal vorbei mit der Herrlichkeit. Die Zeitstrafe gegen Finn Böhm und die folgenden zwei Minuten danach nutzten die Gäste zur doch etwas überraschenden 27:26- Führung.
Die Moral der H2Ku-Männer am Samstagabend legte aber noch einmal ungeahnte Kräfte frei. Mit einer noch offensiveren Deckung, die teilweise in eine 3:3-Abwehr mündete, hatte die TSG Söflingen arge Probleme. Zudem konnte der ohnehin gut aufgelegte Finn Hummel am Ende noch zwei ganz wichtige Bälle parieren.
Dem agilsten Angreifer blieb schließlich der letzte Treffer zum Endstand von 28:28 vorbehalten. Sven Schmitt krönte seine überzeugende Leistung mit seinem elften Treffer zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Am Ende überstanden die Gastgeber dann auch noch den letzten Angriff der Söflinger.
Es war nur zu verständlich, dass Fabian Gerstlauer später von einem Punktgewinn sprach. Dass sein Gegenüber Philipp Eberhardt dies auch für seine Mannschaft in Anspruch nahm, hatte wohl mehr mit seiner Enttäuschung über den nicht eingeplanten Punktverlust zu tun.