M1: Die Tür zum Klassenerhalt ist weit geöffnet
Es war schon ein Befreiungsschlag. Mit einem schwer erkämpften, aber am Ende auch verdienten 32:28 (12:16) gegen den TSV Deizisau sind die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg dem Klassenerhalt einen großen Schritt nähergekommen. Dabei sah es bis zur Halbzeit noch alles andere als nach einem Heimsieg der Herrenberger aus.
Für beide Teams ging es um sehr viel. Die Gäste, die einen Punkt hinter der SG lagen, wollten mit einem Auswärtssieg natürlich wichtigen Boden in der Tabelle gutmachen. Dass sie allerdings in der Startviertelsunde dermaßen überlegen auftreten würden, war im Vorfeld nicht zu erwarten gewesen. 9:3 führte Deizisau, die Gastgeber schienen zu diesem Zeitpunkt komplett von der Rolle. „Man hat deutlich gemerkt, wie groß der Druck für die Mannschaft war“, brachte Jörg Ebermann Verständnis für die Vorpausenleistung seines Teams auf. Dennoch kamen die H2Ku-Männer nach der Startphase nun auch besser ins Spiel. Bis zum 9:11 durch Janek Förch war die Aufholjagd auch erfolgreich. Bis zur Pause konnten sich die Gäste aber erst einmal wieder bis auf 16:12 absetzen.

Nach dem Seitenwechsel gab es nach nur drei Minuten dann durchaus einen Knackpunkt im Spiel. Der bis dahin stark aufspielende TSV-Schlussmann Nicolas Gross leistete sich nach einem Zusammenprall mit Finn Böhm einen verbalen Ausraster gegen den Herrenberger Kreisläufer. Dieser wurde von den beiden Unparteiischen mit einer blauen Karte geahndet. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“, befand auch Coach Ebermann. An dieser Szene wollte er aber den Aufschwung seiner Mannschaft nicht festmachen. Vielmehr wurde jetzt insgesamt im Angriff viel zielstrebiger agiert. Das Tempo, das durch Philipp Wanner und Lukas Krebs ins Spiel gebracht wurde, war für die Abwehr des TSV Deizisau genauso ein Problem wie das Durchsetzungsvermögen von Oliver Sudar und Moritz Werner. Und auch die Abwehr war inzwischen viel sattelfester als noch vor der Pause. Dass beides zusammenhängt, zeigte dann gleich zwei Mal Kenneth Stiegen, der mit seinem Kontertoren nach Ballgewinnen in der Abwehr, erst zum 23:23 und dann zum 26:25, seinen Anteil an der Wende im Spiel hatte.
Nach dem Führungswechsel ging es zwar dramatisch weiter, doch im Gegensatz zu früheren Spielen in der Hinrunde zeigten die H2Ku-Männer, dass sie gerade auch in der Crunch-Time dazugelernt hatten. So wurde am Ende die Verteidigung der knappen Führung zwar umkämpft, aber letztlich souverän von den Gastgebern bis zum Spielende verwaltet. Mit dem Erfolg ergibt sich für die SG H2Ku die Möglichkeit, am nächsten Wochenende mit einem Sieg in Weilstetten den Klassenerhalt fix zu machen.
SG H2Ku: Herz, Sauer; Zürn (1), Werner (4), Wanner (3), Förch (6/6), Böhm (1), Sudar (6), Stiegen (3), Bechinka (4), Fischer, Jacobs, Krebs (2), Wittke (2/1)