F1: Kuties starten mit Niederlage in die Saison

Die Motivation und Vorfreude waren riesig. Nach einem halben Jahr Pflichtspielpause traten die Regionalligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag erstmals wieder zu einem Pflichtspiel an. Das Ende hätten sich die Kuties aber sicher etwas anders vorgestellt. Das 19:23 (12:11) beim TSV Heiningen zeigte aber einmal mehr als deutlich auf, dass man sich in der Regionalliga keine Schwächephase leisten kann.

In der Vorsaison hatte die Mannschaft an gleicher Stelle mit fünf Toren Unterschied verloren. Sicher war dies nicht der Motivationsgrund Nummer eins für das Auftaktspiel, geraderücken wollten die Kuties dieses Ergebnis aber sicher schon. Über die Schwierigkeit dieses Unterfangens war man sich im Lager der Herrenbergerinnen aber schon vorher bewusst. Auch deshalb, weil mit Stefanie Schoeneberg und Katrin Schröder zwei etatmäßige Personalien für den so effizienten Innenblock im Abwehrverbund fehlten. So bekam Sandra Kußmaul für das Spiel mit Sina Venth eine neue Alternative „zugeteilt“. Erstaunlich souverän war dieses Duo dann über die gesamte Spielzeit unterwegs.

Foto: Sina Venth zeigte vor allem in der Abwehr eine überzeugende Leistung

Natürlich ergaben sich dadurch einige taktische Änderungen, die das Fehlen von Schoeneberg und Schröder sichtbar machten. Zumal mit Laureen Kappus auch noch die Kapitänin und Spielmacherin noch immer ausfällt. So waren die langen Spielzeiten für Sandra Kußmaul und Emma Schweizer nicht zu umgehen. Auch stand mit Kußmaul eine wichtige Alternative für die Rechtsaußenposition somit nicht mehr zur Verfügung. „Wir können Sandra leider nicht klonen“, hatte Melanie Schittenhelm noch vor der Partie lächelnd erklärt.

Trotzdem dürfte die Trainerin zunächst mit dem ersten Durchgang zufrieden gewesen sein. Gerade die gute Abwehrarbeit ermöglichte den Gästen aus Herrenberg eine stete Führung. Für ihre Tore mussten die Gastgeberinnen enorm viel Aufwand betreiben. Allerdings hatten auch die Kuties nicht immer das beste Angriffskonzept. Es reichte aber aus, um die Kontrolle über das Spiel nicht zu verlieren. Ein verdientes 12:11 zur Pause war dann der Lohn für einen soliden ersten Durchgang.

Nach dem Seitenwechsel war dann allerdings eine viertelstündige Angriffsflaute angesagt. Die Kuties fanden keine Lösungen mehr gegen den TSV Heiningen. Zwar stand die Abwehr noch sicher, doch die körperliche Überzeugung der Gastgeberinnen führte nun zu immer häufigeren Strafwurfentscheidungen. Am Ende konnte sich der TSV Heiningen auf die Siebenmeterqualitäten von Anna-Laura Vogl verlassen, die bei zwölf Versuchen nur einmal an Torhüterin Alexandra Harm scheiterte. Diese körperliche Entschlossenheit in der Offensive ließen die H2Ku-Frauen bisweilen vermissen. Das führte dazu, dass in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit der Ball nur zweimal den Weg ins Netz fand. Die Partie war damit beim 20:14. In der 45. Minute praktisch schon entschieden. Was möglich gewesen wäre, zeigte sich dann in den Schlussminuten, als die Gäste noch einmal bis auf drei Tore Rückstand verkürzen konnten. Der letzte Treffer zum 23:19 war dann allerdings dem TSV Heiningen vorbehalten.

SG H2Ku: SG H2Ku: Harm, Göhlich; Maile, Stäudle (2), Kußmaul (4), Schmidt (3/1), Link, Schweizer (3/1), Schaber, Venth (2), Brand (1), Gramer (2/2), Nüßle, Becirovic (2)