F1: Kuties verlieren nach der Pause ihre Linie

Mit dem festen Vorsatz, das negative Punktekonto wieder auf ausgeglichen zu stellen, gingen die Regionalligafrauen der SG H2Ku Herrenberg in ihr Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen II. Am Ende mussten sie sich allerdings mit 28:34 (17:17) geschlagen geben. Die höhere Fehlerquote gegenüber den Gästen gab letztlich den Ausschlag für die zweite Niederlage hintereinander.

Mit 8:12 Punkten geht momentan der Blick der Kuties wieder nach unten. Bei den Göppingerinnen hingegen war der Jubel riesengroß, ist doch durch den Auswärtssieg die Abstiegszone erst einmal in weite Ferne gerückt.

Von Beginn an gingen die Gäste vom Hohenstaufen konzentriert zu Werke. Nach zwölf gespielten Minuten lagen die Gastgeberinnen mit 5:7 hinten und hatten mit zwei Dingen zu kämpfen. Zum einen kam im Vorwärtsgang nicht immer der Spielfluss zustande oder es wurden einige gute Chancen ungenutzt gelassen. Zum anderen bekam die Abwehr die neunfache Torschützin Johanna Biegert zu selten gestoppt. Die Initialzündung für eine Wende zum Besseren schien dann aber ausgerechnet eine eigene Zeitstrafe gegen Sina Venth zu sein. Während der Hinausstellung konnten die Kuties den knappen Rückstand halten und ihrerseits plötzlich dem eigenen Spiel weitaus mehr Schwung geben. Flüssige Ballpassagen und mehrere Paraden der ins Tor gekommenen Isabel Göhlich brachten die nötige Sicherheit, um die herausgespielten Chancen auch zu nutzen. Der Rückraum um die quirligen Sofia Brand und Sina Venth strahlte ebenso Torgefahr aus wie das Spiel über den Kreis. Gerade letzteres wurde gegen Ende der ersten Halbzeit immer öfters zum entscheidenden Faktor. Da Sandra Kußmaul diese Möglichkeiten auch eiskalt nutzte, ging es schließlich mit einem 17:17 in die Kabinen, wobei das Momentum eigentlich auf Seiten der Gastgeberinnen lag.

Foto: Sandra Kußmaul strahlte viel Torgefahr aus

Deren Optimismus sollte aber nicht mehr lange vorherrschen. Zuerst einmal zauberte die Offensive aber noch einmal. Nach einem überragenden Pass von Shana Stäudle konnte Stefanie Schoeneberg zum 19:18 verwandeln. Es sollte die letzte Führung der H2Ku-Frauen in dieser Partie gewesen sein. Bis zum 22:22 konnten die Herrenbergerinnen noch mithalten, dann schlichen sich immer mehr Fehler ins Spiel ein. Es war kein kompletter Bruch im Spiel, wohl aber ein langsames Anwachsen der Fehlerquote. Mit einer schnellen Auszeit beim 22:24 versuchte Melanie Schittenhelm noch gegenzusteuern, doch das war letztlich vergeblich. Als mit Katrin Schröder und Sandra Kußmaul zwei wichtige Abwehrsäulen binnen kürzester Zeit mit Zeitstrafen vom Parkett geschickt wurden, nutzte Frisch Auf dies zum vorentscheidenden 29:24 elf Minuten vor dem Ende. Mehr als Ergebniskosmetik gelang dann allerdings nicht mehr. Erstaunlich routiniert brachten die Gäste den Sieg nach Hause und konnten in den letzten Minuten das Ergebnis sogar noch auf 34:28 schrauben. „Wenn zwei ebenbürtige Mannschaften in der Liga aufeinandertreffen, entscheiden meist Kleinigkeiten“, brachte es Trainerin Schittenhelm auf den Punkt.

SG H2Ku: Harm, Göhlich; Schoeneberg (3), Kappus (2), Lide (1), Stäudle (2), Kußmaul (6), Schmidt (1), Link, Schweizer (3), Venth (3), Brand (3), Gramer (3/3), Schröder, Becirovic (1)