F1: Der Bock soll heute umgestoßen werden
Zwei Spiele tragen unsere Kuties noch bis zum Jahreswechsel aus. Das vorrangige Ziel heißt dabei natürlich Punktesammeln. Dies betrifft vor allem das Spiel am heutigen Abend ab 20 Uhr vor den eigenen Fans in der Markweghalle. Dass die HSG Leinfelden-Echterdingen wohl kaum im Vorübergehen zu schlagen ist, dessen ist man sich im Lager der Gastgeberinnen aber sehr wohl bewusst.
Im Vorfeld gab es für die Mannschaft aber erst einmal eine überraschende Nachricht zu verdauen, denn Melanie Schittenhelm wird nach dem Ende der Saison ihren Trainerjob in Herrenberg aufgeben. „Ich habe aber immer noch immer unheimlich viel Spaß mit der Mannschaft und höre nicht wegen der letzten Niederlagen auf“. So entschlossen kommt es aus Melanie Schittenhelm heraus, wenn sie auf die Beweggründe ihres Abschieds von der SG H2Ku nach dem Ende der laufenden Runde angesprochen wird. „Am Ende ist der Aufwand aber inzwischen zu groß geworden. Ich bin nun seit knapp fünfzehn Jahren als Trainerin unterwegs, davor zwanzig Jahre als Spielerin“. Allein das macht ihre Entscheidung dann doch wieder nachvollziehbar. „Wir hätten gerne mit Melanie weitergemacht“, unterstreicht auch Vorstandssprecher Jan Rhotert in einer ersten Reaktion. Nach der Saison soll nun für die Handballerin auch einmal das Private im Mittelpunkt stehen. „Ich habe viele Freunde in den letzten Jahren viel zu selten gesehen. Auch das möchte ich nachholen“, so Schittenhelm. Zuvor will sie aber mit aller Kraft für einen erfolgreichen Abschluss der Runde sorgen. Und das soll am besten schon heute beginnen.
Drei Niederlagen in Folge haben das Tabellenbild der Kuties zuletzt etwas in Schieflage gebracht. Mit 8:14 Punkten steckt die Mannschaft mitten in der Abstiegszone fest. Das Positive ist, dass die Herrenbergerinnen in der Offensive statistisch gesehen durchaus mit einigen Spitzenteams der Liga mithalten können. Leider fehlt es auch immer einmal wieder an der Konstanz. Dieses Problem taucht in dieser Saison aber auch im Defensivbereich des Öfteren auf. Zwar gibt es noch immer viele Spiele mit einer guten Abwehrarbeit, allerdings zeigten auch gerade die beiden letzten Partien mit 34 zuhause gegen Göppingen und 39 Gegentoren in Schwetzingen, dass es beileibe nicht immer so läuft, wie sich das die Mannschaft vorgestellt hat. Stellten die Kuties in der letzten Runde noch die beste Abwehr der Liga, sieht das in dieser Saison etwas anders aus. Insgesamt hat das aber auch mit der erhöhten Qualität der Gegnerschaft in dieser Saison zu tun.
Deswegen braucht natürlich auch nicht alles infrage gestellt zu werden. Am wichtigsten, so wird es auch heute wieder sein, ist es, die eigene Leistungsfähigkeit zu 100 Prozent abzurufen. Gegen die HSG Leinfelden-Echterdingen wird das aber auch unabhängig vom Tabellenstand nötig sein. Die Mannschaft um Trainerin Silke Zindorf zeichnet sich durch eine große Ausgeglichenheit aus. Die Verantwortung und auch das Torewerfen sind beim früheren Drittligisten auf viele Schultern verteilt. Zudem ist auffällig, dass unsere Gäste bis auf wenige Ausnahmen eine sehr konstante Saison spielen und kaum überraschende Ergebnisse einspielten. Vor allem die Defensive sticht dabei noch heraus. Im Schnitt kassiert die HSG Leinfelden-Echterdingen mehr als vier Tore weniger pro Spiel als die SG H2Ku.
Für das heutige Spiel kann man trotz der besseren Platzierung unserer Gäste aber trotzdem von einem Spiel auf Augenhöhe ausgehen. Das zumindest ist die Zielvorstellung, die nach dem Schlusspfiff am besten noch mit den zwei Pluspunkten garniert sein soll. Auch unsere Zuschauer sind wie bisher schon in der laufenden Runde ein wichtiges Puzzleteil, sie sollen das Zünglein an der Waage sein. Schon einmal hatten unsere Kuties drei Niederlagen in Folge zu verbuchen. Das war am Anfang der Saison, darauf folgten vier Siege aus fünf Spielen. Einwände gegen eine Wiederholung dürfte es aus Herrenberger Sicht wohl kaum geben.
Personell es heute vier Ausfälle zu beklagen. Neben den beiden Verletzten Selina Nüßle und Nadine Schäberle fehlt Katrin Schröder aus privaten Gründen. Zudem wird die Mannschaft in Zukunft auf Ajllina Becirovic verzichten müssen. Das 19-jährige Eigengewächs hat die SG H2Ku auf eigenen Worten mit sofortiger Wirkung verlassen. Auch mehrere Gespräche mit der Rückraumspielerin konnten sie nicht von ihrem Entschluss abbringen.
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