F1: Jeder Punkt wird dringend gebraucht
Wenn unsere Regionalligafrauen am Samstag um 18 Uhr in der geschichtsträchtigen EWS-Arena von Göppingen bei der Zweitvertretung von Frisch Auf antreten, dann wird dies einerseits mit einer großen Portion Motivation, aber auch mit genausoviel Respekt sein. Klar ist auf alle Fälle schon im Vorfeld, wie die sportlichen Rollen verteilt sind.
An das Spiel in der Vorsaison an gleicher Stelle haben die Herrenberger Kuties sicher noch die besten Erinnerungen. Durch eine vor allem in der Schlussphase überzeugenden Leistung gewannen die Gäste am Ende deutlich mit 28:22. Ein Ergebnis, das natürlich am heutigen Samstag jeder im Lager der SG H2Ku unterschreiben würde. Doch inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse zwischen beiden Teams um einiges verschoben. Während die Frisch Auf-Damen auf Rang vier stehen und schon seit langem von weitem das Hauen und Stechen im unteren Tabellenmittelfeld betrachten können, stecken eben genau dort die Kuties fest, die für einen Klassenverbleib dringlichst jeden nur möglichen Punkt brauchen. So geht es am Samstag wohl nicht darum, in der Außenseiterrolle ein gutes Spiel zu machen, sondern vor allem alles an kämpferischen Einsatz in den letzten vier Partien in die Waagschale zu werfen.

„Mindestens zwei Siege werden wir wohl noch brauchen. Dann müssen wir schauen, was die Konkurrenz macht“, rechnet Melanie Schittenhelm ein wenig. Wie alle anderen Teams hofft sie natürlich auch, dass nach Ende der Saison am besten sowohl Schutterwald als auch Schmiden/Oeffingen in die dritte Liga aufsteigen würden. Dementsprechend würde sich die Anzahl der Absteigerinnen verringern. Zuerst einmal geht es aber um die eigenen Hausaufgaben, sprich so viele Punkte wie möglich. Das dürfte gerne schon in Göppingen der Fall sein. Die Gastgeberinnen sind allerdings in dieser Runde bisher hervorragend unterwegs. „Mit Johanna Biegert verfügt Göppingen über eine klare Führungsspielerin, die viele junge und hochtalentierte Spielerinnen um sich hat“, weiß Melanie Schittenhelm.
Wie auch in den Partien zuvor wird es in erster Linie allerdings erst einmal darauf ankommen, das eigene Potential abzurufen. „Nur mit einhundert Prozent Leistung können wir auch punkten“, wiederholt die Trainerin diese Vorgabe vor jeder Partie fast schon gebetsmühlenartig. Gerne hätte sie in den zwei spielfreien Wochen auch eine optimale Vorbereitung betrieben. Davon war man bei der SG H2Ku aber doch um einiges entfernt. Einige erkältungsbedingte Ausfälle zwangen Melanie Schittenhelm doch das eine oder andere Mal zum Improvisieren. Dennoch geht sie davon aus, am Samstag bis auf Selina Nüßle den kompletten Kader zur Verfügung zu haben.