F1: Jetzt beginnt das lange Warten
In einem unfassbar dramatischen Saisonfinale gewannen die Regionalligafrauen der SG H2Ku Herrenberg ihr letztes Saisonspiel vor etwa 300 Zuschauern gegen die Sport Union Neckarsulm mit 23:22 (10:11). Trotz des Sieges hat sich für die Kuties kein Schritt nach oben in der Tabelle ergeben, denn auch die anderen im Kampf um den Klassenerhalt beteiligten Mannschaften konnten ihre Spiele ausnahmslos gewinnen. Somit verbleiben die Herrenbergerinnen auf Platz neun und müssen jetzt bis weit in den Juni hinein warten, ehe feststeht, ob sie in der kommenden Saison weiter in der Regionalliga spielen werden oder den Weg nach unten in die Oberliga Württemberg antreten müssen.
Die zukünftige Ligazugehörigkeit hängt vor allem vom TuS Schutterwald und dem HC Schmiden/Oeffingen ab. Die Erst- und Zweitplatzierten der Regionalliga Baden-Württemberg werden ab Anfang Mai ihre Aufstiegsspiele zur 3. Liga bestreiten. Dies wird nach Lage der Dinge in einer Vierstaffel mit den beiden Vertretern aus Bayern und Rheinhessen/Rheinland Pfalz/Saar geschehen. Im Umkehrschluss heiß das: Nur wenn sowohl Schmiden als auch Schutterwald die ersten beiden Plätze belegen, verbleiben die Kuties in der Regionalliga. Sollte eine der Mannschaften aus Baden-Württemberg auf Rang drei oder vier einkommen, sind die H2Ku-Frauen abgestiegen.

Im Spiel selbst war das alles für die Mannschaft von Trainerin Melanie Schittenhelm natürlich kein Thema. Hochkonzentriert begannen die Gastgeberinnen. Wenn es ums Torewerfen ging, zeigten sie aber zu Beginn noch Nerven. Gleich mehrere vergebene Möglichkeiten in Folge brachten ein frühes 5:2 für Neckarsulm. Ins Spiel kamen die Kuties dann erst gegen Ende der ersten Hälfte, als Emma Schweizer, Katrin Schröder und Nadine Schäberle mit drei Treffern in Folge zum Halbzeitstand von 10:11 trafen.
Auch nach der Pause ging es erst einmal so weiter. Spätestens beim 11:11 durch Sina Venth waren die Kuties zurück im Spiel und auch die Markweghalle war auf Betriebstemperatur. Besonders beeindruckend war danach die Phase zwischen der 40. Und 50. Minute. In diesen Minuten waren die Gäste durch die Entschlossenheit der Herrenbergerinnen komplett überrumpelt. Sechs Tore in Folge ohne Gegentreffer ließen das Ergebnis auf 21:16 in die Höhe schnellen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die H2Ku-Frauen sogar auf Rang acht, da der unmittelbare Konkurrent aus Steißlingen im Heimspiel gegen Schutterwald knapp zurücklag. Das war auch bis fünf Minuten vor dem Spielende so. Doch während die Kuties in einer dramatischen Schlussphase den Sieg gegen Neckarsulm über die Zeit brachten, gelang dies Schutterwald in Steißlingen nicht. Auch der große Jubel in der Markweghalle änderte schließlich nichts daran, dass die SG H2Ku die Saison auf Platz neun beendete.
Nach Spielende war dies allerdings erst einmal nicht von Belang. Da wurde es noch einmal emotional. Melanie Schittenhelm wurde von Vorstandsmitglied Marc Wendel als Trainerin der SG H2Ku nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit unter riesengroßem Beifall verabschiedet. Auch ihr Nachfolger Heiko Fleisch ließ es sich natürlich nicht nehmen, bei der Verabschiedung seiner nunmehrigen Vorgängerin auch in der Halle zu sein und praktisch nahtlos den Staffelstab übernehmen zu können.