Nichts zu holen gegen den Favoriten
Gegen den HC Rödertal gehen der SG H2Ku die Ideen aus
Mit einem auch in dieser Höhe letztlich auch verdienten 26:31 (13:13) mussten sich die Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag dem Tabellenfünften HC Rödertal geschlagen geben. Der nicht infrage stehende Sieg der favorisierten Gäste wurde dabei erst in der zweiten Halbzeit durch die „Rödertalbienen“ festgezurrt. Über die Stärke des Aufsteigers aus Sachsen sah sich Trainer Hans Christensen indes nach Spielende bestätigt. Der hatte noch im Vorfeld prophezeit: „Rödertal hat sicher die Qualität von Berlin und darf nicht mit den Maßstäben eines normalen Aufsteigers betrachtet werden“.
Nach den zuletzt überzeugenden Heimauftritten gegen die Füchse Berlin, Den HC Leipzig und den SV Werder Bremen mit drei ungeschlagenen Spielen hofften die knapp 300 Zuschauer in der Markweghalle auch im Spiel gegen die „Rödertalbienen“ auf einer Fortsetzung dieser Serie. Im ersten Durchgang sollte diese Hoffnung auch durchaus Bestand haben. Das lag vor allem daran, dass die Kuties wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff aus einem 8:12 ein 13:13 zum Seitenwechsel machten. Wie später im zweiten Durchgang reichte dem HC Rödertal seinerseits dabei ein Zwischenspurt, um vom 8:7 auf ein 11:7 zu stellen. Dass dieses Zwischenergebnis zum Pausenpfiff den Gastgeberinnen dabei etwas schmeichelte, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Von Beginn an taten sich die Angriffsspielerinnen aus Herrenberg äußerst schwer gegen die 5:1- Deckung der „Rödertalbienen“. Mit der vorgezogenen Isabel Wolff nahmen sie fast das komplette Tempo aus dem Spiel der H2Ku-Frauen. „Sie hat das Spielfeld praktisch geteilt“, musste auch Hans Christensen eingestehen. Nur wenn diese Formation in der ersten und zweiten Welle der Kuties aufgelöst wurde, gab es Gefahrenmomente. Das gelang allerdings zu selten. Das Faustpfand auf Seiten der Gastgeberinnen war in der ersten Halbzeit indes die Abwehr. Gegen die körperlich überlegene Rückraumachse des Tabellenfünften gelangen immer wieder Stopp-Fouls, die den Spielfluss des Gegners hemmten. Mit den nur dreizehn Gegentoren war somit noch alles offen für den zweiten Abschnitt.
Diese Hoffnungen waren dann aber relativ schnell verflogen. Mit einem Zwischenspurt enteilten die „Rödertalbienen“ innerhalb von nur fünf Minuten auf 19:14. Ein Vorsprung, den sie mit viel Cleverness und Routine verwalten konnten. Die Kuties mühten sich zwar nach Kräften, eine Wende im Spiel sollte allerdings nicht mehr gelingen. Auch eine kurze Deckung gegen Rödertals beste Akteurin, Isabell Wolff, half da im zweiten Abschnitt wenig. Auch wenn Trainer Hans Christensen sich später selbstkritisch vor die Mannschaft stellte, indem er sich in der Mitverantwortung für die Niederlage sah, trug letztlich auch die mangelnde Chancenverwertung zu einen nicht unerheblichen Anteil an der Heimniederlage bei. Die Gästetrainerin Maike Daniels war naturgemäß froh über die zwei Punkte, die mit auf die lange Heimreise nach Sachsen genommen werden konnten. Allerdings räumte sie ein: „Ich würde niemals auf ein Spiel der 2. Liga wetten“. Diese von ihr gemeinte Ausgeglichenheit in der Liga hatte für den Samstagabend allerdings nur in der ersten Halbzeit ihre Berechtigung.
SG H2Ku: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg (5/davon 1 Siebenmeter), Bühler (4), Graebling (3), Slawitsch (2), Neubrander (6/3), Beddies (1), Luber (1), Kreibich, Griesser (4), Venth
Peter Gebhardt