Die SG H2Ku Herrenberg will sich bei der TG Nürtingen wehren
von Peter Gebhardt 12.05.2023
Die Kuties müssen sich beim Gastspiel in Nürtingen auf einen aggressiven Gegner einstellen. Während die Herrenberginnen bereits als Absteiger feststehen, kämpft der Gegner noch ums sportliche Überleben.
Das vorletzte Heimspiel der laufenden Saison hält für die Handball-Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg noch einmal einen emotionalen Höhepunkt bereit. Bei der TG Nürtingen müssen sich die Herrenbergerinnen mit einem Gegner auseinandersetzen, der überraschend mitten im Abstiegskampf steckt.
,,Am Sonntag werden wir uns richtig wehren müssen“. Für Hans Christensen steht fest, dass seine Mannschaft nur mit viel Kampf und Leidenschaft in der Theodor-Eisenlohr-Halle bestehen kann. Diese Tugenden hatte der Herrenberger Trainer am letzten Sonntag im Spiel gegen Buchholz-Rosengarten lange vermisst, ehe seine Mannschaft in der Schlussphase die Niederlage gegen den Erstligaabsteiger mit 26:34 noch erträglicher machte.
,,Wir müssen die individuellen Fehler abstellen. Wir verteidigen lange Zeit gut, ehe am Ende ein individueller Fehler zum Gegentor führt“, hofft der Herrenberger Trainer auf ein besseres Spiel seines Teams im Derby. Wofür er allerdings keine richtige Erklärung hat, ist die Talfahrt der TG Nürtingen in den letzten Monaten. „Da könnte ich nur raten“, will sich Christensen aber nicht an Spekulationen beteiligen.
Fakt ist aber, dass die Nürtinger Frauen seit Wochen tief im Abstiegssumpf stecken. Seit dem knappen 25:24 der Nürtingerinnen im Hinspiel bei den H2Ku-Frauen sammelte die Mannschaft von Trainer Neu-Trainer Veit Wagner ganze fünf Pünktchen in vierzehn Partien. Und so wurde aus der gesicherten Mittelfeldmannschaft binnen weniger Monate ein heißer Abstiegsanwärter. Auf dem ersten Abstiegsplatz rangierend, steht die TG Nürtingen vor dem Heimspiel gegen die bereits als Absteiger feststehende SG H2Ku unter enormen Zugzwang.
Dass die TG inzwischen den Ernst der Lage erkannt haben, dürfte das letzte Heimspiel gegen Werder Bremen bewiesen haben. „Da haben sie von Beginn an aggressiv gespielt. Diese Spielweise erwarte ich auch für den Sonntag“, stellt sich Hans Christensen auf einen harten Fight ein. Von seiner Mannschaft fordert der Herrenberger Coach vor allem eines: „Wir wollen und müssen uns wehren“, erwartet Christensen von seinen Mädels. Seine Zweifel über die Einstellung der Mannschaft im letzten Heimspiel hat Christensen inzwischen zerstreut: „Im Videostudium hat man gesehen, dass die Spielerinnen enorm viel investiert haben“. Unter dem Strich stand allerdings kein Ertrag.
Auch personell wird es auf ein hartes Spiel hinauslaufen. Erneut muss Hans Christensen krankheitsbedingt auf Tyra Bessert verzichten. Fragezeichen stehen zudem hinter den Einsätzen von Tammy Kreibich und Maxime Luber. „Vielleicht können wir ja ein paar Anleihen aus der zweiten Mannschaft nehmen“, hofft Trainer Christensen derweil noch auf einen halbwegs vollen Kader.