Die Aufholjagd kommt zu spät
SG H2Ku verliert in der Oberliga auch ihr zweites Heimspiel
Trotz einer unverkennbaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den ersten Saisonspielen stehen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg nach dem 39:42 (17:23) in eigener Halle gegen den TSV Weinsberg erneut mit leeren Händen da. Vor allem die Abgeklärtheit der Gäste gab letztlich den Ausschlag für die erneute Heimniederlage.
Bereits mit dem Anpfiff gab es die erste Überraschung. Die zuletzt praktizierte offensive Deckungsvariante wurde zu Gunsten einer 6:0-Abwehr geopfert. Dies sollte mehr Kompaktheit bringen und den Gegner verwirren. Beides gelang im ersten Durchgang nur bedingt. „Wir waren schon überrascht von der Abwehrformation“, gestand später Oliver Hess, der Trainer der Weinsberger. Der frühere Zweitligaspieler der SG H2Ku konnte aber zufrieden mit ansehen, wie sein Team trotzdem oft die richtigen Lösungen fand. Auf der Gegenseite haderte Herrenbergs Coach Fabian Gerstlauer ein wenig mit seinem Team. „Wir belohnen uns einfach zu wenig für unsere gute Aktionen“, befand Gerstlauer nach Spielende.
Das war in einer wahren Tempohatz nur in den ersten zehn Minuten bis zum 7:7 zu kompensieren. Doch auch hier war schon erkennbar, dass die routinierten Gäste jeden Fehler der Gastgeber bestrafen würden. Zum einen mit schnellen Gegenstößen vornehmlich über Robin Mahl, zum anderen passte auch das Timing der neu einstudierten Defensivvariante noch nicht immer wie gewünscht. So zogen die Gäste nach einer Viertelstunde auf 12:8 davon. Auch eine Auszeit von Fabian Gerstlauer half da wenig. Bereits zur Halbzeit schien die Partie beim 23:17 für den TSV Weinsberg entschieden. Zumindest mit der Angriffsleistung war man im H2Ku-Lager aber einverstanden. Vor allem der junge Kenneth Stiegen explodierte mit am Ende sechs Treffern förmlich.
Die frühe Ahnung einer Vorentscheidung galt erst recht, als der zweite Abschnitt zunächst kaum Besserung brachte. Die Abwehr agierte nun allerdings weit offensiver als noch im ersten Durchgang. Zwanzig Minuten vor dem Ende glaubte beim 29:21 für die Gäste kaum noch jemand in der Halle an eine Wende im Spiel. Doch wie schon im ersten Heimspiel gegen Schutterwald bäumten sich die H2Ku-Männer noch einmal auf. Einige gehaltene Bälle von Primoz Prost und Georg Mohr und eine besser abgestimmte Abwehr brachten die Gastgeber zehn Minuten später beim Anschluss zum 31:34 wieder zurück ins Spiel. Spätestens beim 36:38 vier Minuten vor dem Ende war alles für den Showdown vorbereitet. Doch gerade hier zeigte sich einmal mehr die Abgezocktheit des TSV Weinsberg. Auch wenn bisweilen bei einigen Toren und vielen Abprallern in die eigenen Hände das Glück mit im Spiel war, unverdient war das 42:39 am Ende nicht.
SG H2Ku: Prost, Mohr; Wanner, F.Böhm (1), Georg, Stiegen (6), Bechinka (5), Schmitt (2), Fischer (3), Mosdzien (10/davon 5 Siebenmeter), Mäußnest (5), Theurer (5), Jacobs (2),