Nichts zu verlieren beim Tabellenvierten

Die Rollen sind klar verteilt. Wenn am Sonntag um 17 Uhr die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg in der Rheintalhalle von Sandweier auf den TVS Baden-Baden treffen, gehen die Gastgeber als klarer Favorit ins Rennen. Ärgern wollen die Herrenberger den Drittligaabsteiger aber allemal.

Vier Spiele, vier Niederlagen. Die Ausbeute aus den ersten Partien liest sich im Vorfeld des Sonntagspiels alles andere als vielversprechend. Und tatsächlich gibt es nicht allzu viele Fakten, die für die SG H2Ku Herrenberg sprechen. Eigentlich ist es nur der Blick ins Archiv, der den Optimismus rechtfertigen würde. In den beiden ersten Auswärtsspielen der Herrenberger nach dem damaligen Drittligaabstieg siegte die SG jeweils mit 32:28. Allerdings ist dies auch schon sieben beziehungsweise sechs Jahre her. Die Gäste-Mannschaft aus dem Gäu der heutigen Tage ist mit dem Team von damals nicht mehr vergleichbar.

Die Gastgeber pendeln indes seit einigen Jahren zwischen der dritten Liga und der Oberliga Baden-Württemberg. Und auch in diesem Jahr zählen die Badener zu den heißen Anwärtern zumindest auf einen Platz in der Aufstiegsrunde. Mit derzeit 6:4 Punkten behaupten sie momentan eben jenen vierten Tabellenrang, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt.

Gelingt Leon Fischer mit seiner Mannschaft eine Überraschung in Sandweier? / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Für die Herrenberger sind solche Ambitionen derzeit kein Thema. Null Punkte auf der Habenseite sprechen hier eine deutliche Sprache. Fabian Gerstlauer lässt sich seinen Optimismus dadurch aber nicht nehmen. „Was meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit in Gmünd geleistet hat, verdient schon Respekt“, so der Coach. Zur Erinnerung: Vor zwei Wochen lag der Gäu-Club zur Pause schon aussichtslos mit 15:25 im Hintertreffen, um innerhalb von achtzehn Minuten beim 28:28 auf Remis zu stellen. Auch wenn das Spiel letztlich verloren ging, zieht der Herrenberger Trainer viele positive Aspekte aus der Partie. „Mit der Leidenschaft, mit der wir in dieser Phase gespielt haben, haben wir in jedem Spiel eine Siegchance“, hofft Fabian Gerstlauer auf eine Überraschung in Sandweier.

Personell gibt es bei den Gästen allerdings noch einige Fragezeichen. Kenneth Stiegen, der in den letzten beiden Partien eine klare Leistungssteigerung erkennen ließ, plagt sich mit einer Entzündung im Unterarm umher. Valentin Mosdzien konnte zuletzt mehrere Tage mit einem grippalen Infekt nicht trainieren. Fabian Gerstlauer hofft dennoch darauf, beide Spieler zumindest erst einmal auf dem Spielbogen vermerken zu können. Primoz Prost hingegen wird für die Partie nicht zur Verfügung stehen.