Start-Ziel-Sieg festigt den dritten Rang

Mit einem letztlich ungefährdeten 34:30 (18:12) gegen den TSV Heiningen beendeten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg die reguläre Vorrunde der Oberligasaison. Auch wenn es noch einige Baustellen zu bearbeiten gibt, war es mehr als gelungene Hinserie.

Zum Ende der Partie war es eigentlich noch einmal eine eher untypische Szene. Beim Stand von 33:30 verwandelte Marie Thiwissen nach der Schlusssirene noch einen direkten Freiwurf. Es war praktisch ein Tor aus gar keiner Chance. Unter den knapp 300 Zuschauern ließ dieser finale Treffer die Stimmung noch einmal hochkochen, nachdem es in den sechzig Minuten zuvor mit der Chancenverwertung oft genau umgekehrt war. Teils beste Möglichkeiten blieben auf der Strecke. Unter dem Strich war es allerdings fast das einzige Haar in der ansonsten gut angerührten Suppe. Fast deshalb, weil sich Sofia Brand nach einer durchaus streitbaren Zeitstrafe gegen sie zehn Minuten vor dem Ende zu einer eindeutigen Handbewegung gegen die Unparteiischen hinreißen ließ. Die folgerichtige blaue Karte bedeutet nun erst einmal eine Sperre für mindestens die Partie in Fridingen in der kommenden Woche. Zu allem Überfluss musste sich Sofia Brand nach dem Spiel noch vorsorglich in ärztliche Behandlung begeben, da sie bei der Aktion das Knie ihrer Gegenspielerin in die Magengegend bekam.

Verständlicher Jubel nach dem Heimsieg / Foto: P.Gebhardt

Insgesamt war es jedoch kein unfaires Spiel. Intensiv und schnell war es aber auf jeden Fall. Die Gäste, die krankheits- und verletzungsbedingt im Kader umbauen mussten, drängten ebenso wie die Kuties aufs Tempo. Eine Viertelstunde lang war es auch ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Anschluss von Heiningens Saskia Grau zum 10:9 waren es aber die Gastgeberinnen, die das Geschehen auf dem Parkett bestimmten. Vier Tore in Folge, drei davon durch die quirlige Sofia Brand, ließen ein beruhigendes Polster entstehen. Da die Gäste nun auch nicht mit technischen Fehlern geizten und auch Alexandra Harm im Tor der SG fast nahtlos an ihre überzeugende Leistung aus der Vorwoche anknüpfte, leuchtete zur Pausensirene ein deutliches 18:12 von der Anzeigetafel.

Im Gleichschritt ging es durch die ersten Minuten der zweiten Hälfte. Beim 22:16 hatten die Kuties dann gleich vier klare Torchancen zur Vorentscheidung. Genutzt wurde davon allerdings keine einzige. Der TSV Heiningen bedankte sich dafür mit zwei Toren zum 22:18. Statt der Entscheidung waren die Gäste nun wieder im Spiel- zumindest kurzzeitig. Die Kapitänin der Kuties persönlich sorgte mit zwei Treffern dafür, dass das Schiff wieder auf Kurs kam. „Laureen hat zum richtigen Zeitpunkt die Zügel wieder in die Hand genommen“, freute sich später Melanie Schittenhelm. Britta Meyer schließlich sorgte mit ihrem Tor zum 28:20 elf Minuten vor dem Ende für die Entscheidung. Auch wenn die Gäste noch einmal Ergebniskosmetik betreiben konnten, der Erfolg war am Ende ungefährdet. Ein wenig ärgerte sich Melanis Schittenhelm trotzdem. „Ich würde mir wünschen, dass wir auch einmal eine überlegen geführte Partie eine Viertelstunde vor dem Ende entscheiden“, seufzte die Trainerin nach dem Schlusspfiff.

Das Fazit nach dem Ende der kurzen Hinrunde mit sechs Partien stimmte sie dennoch optimistisch: „Wir haben schon so ziemlich das Optimum herausgeholt. Allerdings müssen wir ganz klar an der Chancenverwertung arbeiten. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“.

Die Rückrunde beginnt bereits am kommenden Samstag, wenn die H2Ku-Frauen um 17:30 Uhr bei der HSG Fridingen/Mühlheim antreten müssen. Zu dem Spiel gibt es dann für interessierte Fans die Möglichkeit, im Mannschaftsbus mitzufahren.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schoeneberg (8/4), Schäberle (2), Kappus (6), Maile, Meyer (1), Kußmaul (2), Schmidt (2), Brand (5), Thiwissen (5), Wunschik (3/1), Becirovic