Der Favorit setzt sich klar durch
Es war zwar der erwartete Sieg des TV Germania Großsachsen, beim 25:38 (13:18) hatten sich die Oberligahandballer der SG H2Ku Herrenberg allerdings schon etwas mehr ausgerechnet. Vor allem die zweite Halbzeit war aus Sicht der Gastgeber ernüchternd.
Der beste Moment des Abends fand für die Gastgeber bereits in der ersten Halbzeit statt. Der mehrere Monate lang verletzte Torhüter Finn Hummel kam für einen Strafwurf wenige Sekunden vor der Halbzeit für Georg Mohr ins Tor und parierte auch prompt den Wurf von Simon Spilger. Mit dieser Parade sorgte Hummel zumindest dafür, dass der Vorsprung bis zur Pause beim 18:13 für den TV Germania nicht noch größer wurde. Allerdings hätte das Ergebnis deutlich besser sein können. Doch wieder einmal trieben die Hausherren mit ihren Tormöglichkeiten Schindluder.
Den Ausschlag gaben dabei bereits die ersten Minuten. Bereits nach acht Minuten führten die Gäste allein durch vier Kontertreffer mit 6:2. Erst danach stabilisierten die Gastgeber ihr Spiel etwas, ohne allerdings den Rückstand verkürzen zu können. Zu verdanken hatten sie dies aber weniger der Qualität von Großsachsen. Denn auch beim Favoriten lief längst nicht alles rund. Und so war das Zwischenresultat zum Seitenwechsel durchaus etwas zu hoch.
Dieses Fazit nach dreißig Minuten sollte sich im zweiten Abschnitt allerdings grundlegend ändern. Bereits nach drei Minuten und drei Gegentreffern war Fabian Gerstlauer beim 21:13 zum Handeln mittels Auszeit gezwungen. Genutzt hat es allerdings nur wenig. Vor allem Jonas Schneider traf aus dem linken Rückraum für den Tabellendritten fast nach Belieben. Entgegensetzen konnten die H2Ku-Männer nur ihr Spiel über den Kreis. Hier waren die Einheimischen mit ihren insgesamt neun Treffern durch Finn Böhm und Lukas Mäußnest sogar deutlich überlegen. Dass es trotz dieses Vorteil und auch siebzehn Paraden von Georg Mohr trotzdem nicht ansatzweise für eine Überraschung reichte, zeigte deutlich, dass es an anderen Stellen erheblich haperte. Zum Einen war die Defensive bei weitem nicht mehr so griffig wie in der ersten Hälfte, zum anderen war im Angriff auch kaum noch ein Durchkommen gegen die körperlich überlegene Gästeabwehr. Bereits eine Viertelstunde vor dem Ende waren die Punkte beim 29:20 praktisch vergeben. Auch hatte die SG H2Ku an diesem Abend nicht mehr die Energie für eine Ergebniskosmetik. Fabian Gerstlauer trug es mit Fassung, meinte aber später: „Es ist schade, dass wir gerade zum Auftakt der Abstiegsrunde gleich gegen so einen Gegner spielen mussten“.
Am kommenden Samstag könnten es die Herrenberger allerdings besser machen. Dann steht das Auswärtsspiel beim TSV Deizisau auf dem Programm. Der TSV ist mit nur einem Pluspunkt eine Position vor der SG H2Ku im Klassement platziert. Mit dem ersten Doppelpunktgewinn könnten die Gerstlauer-Schützlinge also zumindest die rote Laterne abgeben.