SG H2Ku überzeugt und verliert dennoch

Für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg scheint die Saison deutlich zu früh zu Ende zu gehen. In der Schlussphase der Abstiegsrunde kommt die Mannschaft immer besser in Tritt. Auch wenn es nach dem 28:30 (13:16) beim favorisierten TSV Blaustein keine Punkte gab, war es angesichts der Umstände eine überzeugende Teamleistung.

Die Fahrt Richtung Blautopf hätte am Samstag auch gut und gerne mit einem Kleinbus stattfinden können. Ein Neun-Sitzer wäre genau die richtige Größe gewesen, um alle einsatzfähigen Spieler aufzunehmen. Neben dem ohnehin langzeitverletzten Janne Böhm und den feststehenden Ausfällen von Kenneth Stiegen, Valentin Mosdzien und Leon Fischer meldete sich auch noch kurzfristig Torhüter Georg Mohr krank ab. Somit blieben auf der Auswechselbank nur noch zwei Feldspieler als Wechselmöglichkeit zurück.

Der Spielfreude tat dies auf Herrenberger Seite jedoch erst einmal keinen Abbruch. Mit einem 4:2 nach wenigen Minuten setzten die Gäste ein erstes kleines Ausrufezeichen. Das wurde zwar auch wieder schnell weggewischt, im Rennen um die Punkte blieben die H2Ku-Männer bis zum 10-10 aber trotzdem. Eine kurze torlose Phase nach zwanzig Minuten reichte dann aber trotzdem, um den Gastgebern eine Führung von 14:10 zu gestatten. Auseinander fiel der Tabellenvorletzte aber dennoch nicht. Beim 16:13 zum Pausenpfiff war jedenfalls noch alles offen für die Gäste.

Finn Hummel bot eine überzeugende Leistung / Foto: P. Gebhardt

Nach der Pause drehten die Herrenberger den Spieß zunächst kräftig um. Die Abwehr ließ kaum etwas zu, dahinter stand mit Finn Hummel ein überzeugender Rückhalt im Tor. Mit seine insgesamt achtzehn Paraden hatte er einen großen Anteil daran, dass die SG H2Ku in der 37. Minute überraschend mit 17:16 in Führung lag. Erst als der schon in Skopje auf Europapokalebene agierende Nikola Potic der erste Blausteiner Treffer in der 37. Minute gelang, war auch der Gastgeber wieder im Spiel. Nach dem 21:21 ereilte die Herrenberger dann das gleiche Schicksal wie in Halbzeit eins. Vier torloser Minuten reichten aus, um den TSV Blaustein beim 25:21 als Sieger der Partie zu sehen. „Meine Jungs haben sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen“, frohlockte Fabian Gerstlauer später. Vor allem Philipp Wanner und Sven Schmitt waren von einer immer wieder überraschten Blausteiner Abwehr nicht zu stoppen. Als Marvin Georg schließlich im Gegenstoß auf 26:27 verkürzen konnte, war die Motivation für einen weiteren Punktgewinn so hoch, dass sich die Kraftfrage im extrem dünnen Kader gar nicht mehr stellte.

Zwei Mal schaffte es Lukas Krebs mit blitzsauberen Toren, jeweils auf ein Tor zu verkürzen. Und dann ergab sich etwa eine Minute vor dem Ende  tatsächlich noch die Möglichkeit auf den Ausgleich. Blausteins Torwart Jannik Ruhland verhinderte mit dem gehaltenen Wurf von Finn Böhm dafür, dass die SG H2Ku nicht zum Party-Crasher im letzten Heimspiel des TSV wurden. Trotzdem geizte Fabian Gerstlauer nach Spielende nicht mit Lob. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Jeder ist heute wieder an sein Optimum gegangen“, freute sich der Coach.

Am Samstag gibt es dann für die Mannschaft den letzten Auftritt in dieser Zusammensetzung, wenn es gegen den TSV Deizisau geht. Dann könnte mit einem Sieg sogar noch der Sprung auf den siebten Platz in der Abstiegsrunde gelingen.

SG H2Ku: Hummel; Wanner (10/5), Böhm (3), Georg (1), Bechinka (3), Schmitt (7), Stöffler, Jacobs (2), Krebs (2)