Sechzig Minuten Konstanz sind gefragt

SG H2Ku ist am Donnerstag bei der Bietigheimer Bundesligareserve gefordert

Den dritten Anlauf zum ersten Saisonsieg unternehmen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Donnerstag, dem Tag der deutschen Einheit, bei der SG BBM Biertigheim II. Unabhängig von der Stärke des Gegners fordert Jörg Ebermann von seiner Mannschaft ab 15 Uhr in der Sporthalle am Viadukt eine konstante Leistung über die gesamten sechzig Minuten.

Zweimal traten die H2Ku-Männer in der laufenden Runde bisher an, ebenso oft lagen sie nach drei Vierteln der Spielzeit mehr oder weniger deutlich vorn. Unter dem Strich steht aus den beiden Partien allerdings nur ein Punkt auf der Habenseite. Während zum Auftakt In Weinstadt der Angriff in der Schlussphase nicht mehr funktionierte, war es am letzten Wochenende die Defensive, die sich am Ende zum Sorgenkind entwickelte. Die Aufarbeitung und vor allem die Abstellung der Missstände wird dadurch natürlich nicht gerade einfacher. „Nicht nur das Videostudium hat gezeigt, dass wir in entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen getroffen haben. Das betrifft alle Mannschaftsteile“, urteilt Jörg Ebermann.

Auf einen gewissen Lerneffekt hofft der Herrenberger Trainer natürlich am Donnerstag, wenn es gegen den Vorjahresdritten geht. Die Bietigheimer Reserve hat in dieser Runde bisher einen deutlichen Sieg und eine deutliche Niederlage eingefahren. Zum Ende der letzten Saison mussten die Gastgeber mit Marco Rentschler und Nicolas Ehrlich zwei tragende Kräfte aus ihren Reihen verabschieden. Qualität ist im Team aber trotzdem noch genug vorhanden. Ein besonderes Augenmerk müssen die Gäste auf jeden Fall auf Jona Bader richten, der aus dem rechten Rückraum extrem hohe Torgefahr ausstrahlt. Und dann gibt es mit Nils Boschen noch einen Spieler, den es nach Möglichkeit in seinem Wirkungskreis einzuengen gilt. Der bundesligaerfahrene Kreisläufer ist in jedem Spiel für Tore nahe an der Zweistelligkeit gut. „Er hat wahnsinnig gute Laufwege und ein perfektes Timing. Da müssen wir uns schon etwas einfallen lassen“, verteilt auch Jörg Ebermann noch ein Lob an den Gegner.

Insgesamt sieht er seine Mannschaft aber nicht als krassen Außenseiter. „Ich denke, die Chancen stehen 50:50“, hofft Ebermann auf ein enges Spiel. Interessant wird sein, wie seine Mannschaft nach den zwei emotionalen Spielen in vollen Hallen die zu erwartende Testspielatmosphäre vor weit weniger Zuschauern in Bietigheim annimmt. „Vielleicht ist das für meine junge Mannschaft gar nicht so schlecht“, so Jörg Ebermann mit einem Augenzwinkern.