M1: Oberligamänner zeigen beindruckende Vorstellung

Es fühlte sich an wie ein Befreiungsschlag. Nach der jüngsten Negativserie mit fünf Partien ohne Sieg konnten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg den Bock endlich umstoßen. Das 32:21 (16:14) gegen die SG BBM Bietigheim II war zugleich der erste Sieg im Jahr 2025. Neben den zwei Punkten imponierte vor allen Dingen die Art und Weise, wie dieser zustande kam.

Im Vorfeld war man sich im Lager der Herrenberger sehr wohl über die eigene Lage bewusst. Deshalb lastete auch vor der Partie gegen Bietigheim ein gewisser Druck auf der Mannschaft. Dieser wurde auch durch die zuletzt gezeigten Leistungen der Gäste wahrlich nicht geringer. Unbeeindruckt davon zeigten die H2Ku-Männer aber gleich eine Entschlossenheit, die zuletzt immer mal wieder vermisst wurde. Im Ergebnis machte sich dies aber noch nicht bemerkbar. Nach zwanzig Minuten stand es 10:10. Danach konnten sich die Hausherren allerdings etwas absetzen. Auch wenn das 15:12 nicht weiter ausgebaut werden konnte, mit dem 16:14 als Pausenstand waren alle Beteiligten aus Herrenberger Sicht zufrieden.

Diese Zufriedenheit sollte auch nach dem Seitenwechsel nicht weichen. Ganz im Gegenteil. Drei Tore in Folge verschafften der SG mit dem 19:14 ein angenehmes Polster, das die Bietigheimer schon unter Zugzwang brachte. Sehenswert war dabei vor allem gleich der erste Treffer nach Wiederanpfiff durch Nik Wittke. Im drohenden Zeitspiel stürmte der Kreisläufer von der Auswechselbank aufs Spielfeld und versenkte den Wurf kurzerhand aus dem Rückraum. Insgesamt stand dieses Tor durch die Entschlossenheit aber fast schon symptomatisch für die Leistung der ganzen Mannschaft. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende schien dann der erste Sieg 2025 bereits unter Dach und Fach zu sein. Lukas Bechinka hatte gerade das 26:18 erzielt. Was sollte da wohl noch schiefgehen? Doch nach zwei Toren der Gäste könnte so manchem in der Halle ein ungutes Gefühl durch die letzten Spiele beschlichen haben. Doch diesmal hielten die Nerven stand. „Wir sind heute nicht nervös geworden“, freute sich Trainer Jörg Ebermann nach dem Schlusspfiff zurecht. So waren die Bietigheimer beim 26:20 auch zum letzten Mal in Sichtweite der Gastgeber. Diese machten aus den letzten Minuten noch eine Gala und schraubten das Ergebnis am Ende unter dem Jubel der 350 Zuschauer auf 32:21.

Auch wenn am Freitag schon die nächste schwere Aufgabe beim Spitzenreiter TV Neuhausen/Erms wartet, lohnt sich durchaus auch ein Blick auf die Tabelle im Hier und Jetzt. Die SG H2Ku hat sich durch den Sieg zwar nicht vom vorletzten Tabellenplatz lösen können, doch stellt sich die Lage nun deutlich freundlicher dar. Ein Punkt trennt die Mannschaft vom momentanen Klassenerhalt. Zwei Zähler Rückstand sind es bis zum rechnerisch sicheren Klassenverbleib. Und auch wenn das keiner Überlegung bedarf: Bis zu einem Aufstiegsplatz wären es auch nur fünf Zähler. Es zeigt aber nur genau das, was auch Jörg Ebermann nach Spielende sagte: „Es ist in diesem Jahr eine total verrückte Liga“.

SG H2Ku: Herz, Sauer; Bartsch (4), Werner (5), Förch (3/1), Bröhl (4), Böhm (6), Sudar, Stiegen, Bechinka (2), Fischer, Krebs (2), Wittke (2), Dannenberg (4)