M1: Im dramatischen Finale den Kopf oben behalten
Es war ein Gesamtpaket, was nicht hätte besser geschnürt werden können. Das 28:26 (15:10) der Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg beim TV Flein hatte alles zu bieten, was das Handballherz höher schlagen ließ. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich der Auswärtssieg der Herrenberger, die das Tabellenbild für die SG H2Ku nun viel freundlicher aussehen lässt. Es gehörte aber auch die Atmosphäre in der Sandberghalle durch die stimmgewaltige Unterstützung durch die vielen Fans aus der Gäu-Stadt und der Spielverlauf über die sechzig Minuten dazu.
Der Beginn war schon ein Vorgeschmack darauf, wie motiviert die Gäste an diesem Abend waren. Mit der Hypothek des Fehlens von Nik Wittke, Kenneth Stiegen und Florian Dannenberg wollte man sich bei den Gästen erst gar nicht lange befassen. Auch wenn im Angriff zunächst nicht alles gelang, lag die SG H2Ku nach neun Minuten bereits mit 3:0 vorne, bevor den Gastgebern durch ihren Halbrechten Moritz Wahl das erste Tor gelang. Die Gäste brachte das allerdings erst einmal nicht aus dem Konzept. Erst als Sven Jacobs, der einen überzeugenden Auftritt im Innenblock bot, mit einem ausgekugelten Finger mehrere Minuten pausieren musste, kamen die Fleiner kurz auf. Durch einen Schlussspurt vor der Pause, jetzt wieder mit Sven Jacobs, konnten die Herrenberger mit einem unerwarteten, aber hochverdienten 15:10 in die Kabine gehen.

Aus dieser kamen die Gastgeber nun deutlich wacher als noch in der ersten Hälfte. Einige Minuten noch konnten die Herrenberger ihren beruhigenden Vorsprung behaupten, danach zeigten die Gastgeber, warum sie auf dem dritten Platz in der Tabelle rangieren. Drei Treffer in Folge ließen den Vorsprung der Ebermann-Schützlinge auf 17:15 schmelzen. Endgültig dahin war der Vorsprung der H2Ku-Männer beim 19:19 eine Viertelstunde vor dem Ende. Und dann dauerte es nochmals fünf Minuten, bis die Gastgeber erstmals beim 25:23 in Führung gehen konnten. Als sechs Minuten vor dem Abpfiff das 25:23 für den TV Flein fiel, schien die Partie endgültig in Richtung Gastgeber zu kippen. In der folgenden Auszeit appellierte Jörg Ebermann an seine Mannschaft, vor allem im Angriff das Spieltempo hochzuhalten. An der Abwehrarbeit gab es auch zu diesem Zeitpunkt nur wenige Kritikpunkte. Und seine Mannschaft hörte perfekt zu. Zunächst konnte der agile Lukas Krebs auf 25:25 ausgleichen, Janek Förch brachte die SG per Strafwurf in Führung. Besonders dramatisch ging es in den letzten zwei Minuten zu. Der „Aushilfskreisläufer“ Sven Jacobs traf zum 27:26, es folgte die wohl entscheidende Parade vom in der Schlussviertelstunde gekommenen Nico Sauer im Tor. Oliver Sudar blieb es schließlich vorbehalten, mit dem 28:26 den Sieg einzutüten.
Ein überglücklicher Jörg Ebermann wollte zwar wegen der Mannschaftsleistung niemanden herausheben, machte es nach Spielende aber dennoch: „Ein Sonderlob möchte ich auf jeden Fall an den Innenblock mit Finn Böhm und Sven Jacobs verteilen. Und natürlich auch an Lukas Bechinka, der gegen Moritz Wahl ein Riesenjob gemacht hat“.
SG H2Ku: Herz, Sauer; Kahlich, Kälbly, Bartsch (4), Werner (2), Wanner (3), Förch (5/5), Böhm (3), Sudar (1), Bechinka (4), Fischer (1), Jacobs (2), Krebs (3)