Auf die Abwehr ist Verlass
Kuties gewinnen trotz kurzzeitiger Schwächephase deutlich in Biberach
Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Nach der vermeidbaren Niederlage in Nürtingen am vergangenen Wochenende erzielten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag ihre ersten Auswärtspunkte der noch jungen Saison. Bei der TG Biberach gewann der Gäu-Club am Ende hochverdient mit 27:19 (15:9). Als Erfolgsgarant erwies sich einmal mehr die Defensive.
Momentan gibt es in der Oberliga nur ein Team, welches einen besseren statistischen Wert für ihre Abwehrarbeit vorweisen kann. Gegen dieses Team, die TG Nürtingen, haben die Kuties in der Vorwoche verloren, auch oder vielleicht gerade wegen dieser Abwehr. Diesen Anschauungsunterricht der besonderen Art aus dem letzten Spiel haben die H2Ku-Frauen in der Biberacher Mali-Sporthalle allerdings gar nicht gebraucht, um den Aufsteiger am Ende sicher in Schach zu halten. Parallelen zur besagten Partie drängten sich trotzdem teilweise auf.
Nachdem die Gastgeberinnen mit dem 3:2 einen guten Start erwischten, setzten die Gäste mit drei Toren in Folge die erste Duftmarke. Hier zeigte sich schon früh, was Melanie Schittenhelm ihrer Mannschaft auf den Weg gegeben hatte: „Wir wollten das Tempo hochhalten und über den erweiterten Gegenstoß zu einfachen Toren kommen“, so die Herrenberger Trainerin. Zufrieden konnte sie auch konstatiere, dass diese Vorgabe auch weitgehend umgesetzt wurde. Da zudem mit Marie Thiwissen die Spielerin für die einfachen Tore aus dem Rückraum wieder mit an Bord war, konnten sich die Kuties über ein 8:5 nach einer Viertelstunde auf 11:7 bis zehn Minuten vor der Pause absetzen. Auch eine kurze Deckung gegen Marie Thiwissen, die sich vom Ende der ersten bis weit in die zweite Hälfte hineinzog, konnte nichts an der beruhigenden Führung von 15:9 bis zur Pause ändern.
Im zweiten Durchgang war die Welt für die SG H2Ku bis zum 18:12 durch Stefanie Schoeneberg auch noch in Ordnung – zumal sich Biberach mit einer roten Karte nach einem Foul an Britta Meyer noch selbst dezimierte. Trotzdem riss danach plötzlich der Faden. Als eine Viertelstunde vor dem Ende die Gastgeberinnen plötzlich auf 16:19 verkürzten und Marie Thiwissen zusätzlich eine Zeitstrafe kassierte, kochte die Stimmung in der Halle noch einmal hoch. Doch anders als beim Spiel in Nürtingen zeigten sich die Herrenbergerinnen diesmal weit abgeklärter und machten mit vier Toren in Folge und dem 23:16 acht Minuten vor dem Ende den Sack zu. Da konnten die Kuties auch die sieben Tore einer Nadja Math auf Seiten der Gastgeberinnen verschmerzen. Die Antwort einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer überzeugenden Alexandra Harm im Gehäuse der Gäste war an diesem Abend weit überzeugender.
SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schoeneberg (6/davon zwei Siebenmeter), Schäberle, Kappus (1), Meyer (2), Kußmaul (2), Schmidt (3), Brand (5), Thiwissen (4), Wunschik (4/1)