Die Belohnung bleibt aus
Trotz einer großen kämpferischen und vor allem in der Offensive auch spielerisch sehr guten Leistung unterlagen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Mittwoch der SG Köndringen/Teningen denkbar knapp mit 34:35 (17:20). Mit der erneuten Niederlage schlossen die Gerstlauer-Schützlinge die Vorrunde ohne Punktgewinn ab.
Die Spiele im Jahr 2024 haben es bewiesen: Gegen viele Teams kann die SG H2Ku Herrenberg zumindest mithalten. Was vor allem fehlt, ist die Cleverness in der Crunch-Time. Nach der Niederlage in letzter Sekunde in Schutterwald und der ebenso unnötigen Pleite in Weinsberg fehlten auch diesmal gegen den hohen Favoriten aus Köndringen/Teningen nur Kleinigkeiten, um Punkte einzufahren. Das ist umso ärgerlicher, da die verpassten Erfolge in Schutterwald und Weinsberg mit in die Abstiegsrunde genommen werden. So ist schon vor Beginn der zehn Spiele umfassenden Runde der Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur.
Auch im Spiel gegen die Teninger sah es anfangs nach einer klaren Angelegenheit aus. Drei Fehler im Vorwärtsgang bestraften die Gäste mit dem schnellen 4:1. Das wars dann aber erst einmal mit der Teninger Überlegenheit. Es entwickelte sich fortan eine Partie auf Augenhöhe. Allerdings gelang es den Hausherren zunächst nicht, ihren Rückstand entscheidend aufzuholen. Bis zum 12:15 aus Sicht der Gastgeber spielte man bis sechs Minuten vor der Pause stets wie gegen eine Wand. Gelang ein eigener Treffer, folgte das Gegentor auf dem Fuße. Erst ein Doppelschlag durch Valentin Mosdzien und den starken Lukas Bechinka brachte die SG H2Ku endgültig zurück ins Spiel.
Wie fragil das ganze Herrenberger Gebilde noch ist, zeigten die restlichen Minuten bis zum Halbzeitpfiff. Beim 17:18 hatten die Gastgeber die Gelegenheit zum Ausgleich. Die Chance wurde jedoch nicht genutzt. Stattdessen spielte sich Köndringen mit seiner ganzen Routine mit einem eigenen 20:17 in die Vorhand.
Eine Vorentscheidung schien erst recht gefallen zu sein, als der Drittligaabsteiger mit zwei schnellen Toren nach der Pause auf 22:17 davonzog. Doch erneut schlugen die H2Ku-Männer zurück. Nach Fabian Gerstlauers Auszeit in der 37. Minute und der Umstellung auf die 4:2-Abwehr sorgten der im zweiten Durchgang überzeugende Sven Schmitt mit zwei Treffern und Leon Fischer für den Anschluss zum 22:24. Von nun an entwickelte sich die Partie zu einem echten Krimi. Eine Viertelstunde vor dem Ende gelang Lukas Bechinka mit einem Wurf von der Mittellinie ins leere Köndringer Tor für den erstmaligen Ausgleich zum 26:26. Zwei Minuten später gelang erneut Bechinka sogar die Führung zum 28:27.
Allerdings zeigte sich nun die ganze Erfahrung des Tabellenvierten. Vor allem Pascal Bührer als Ballverteiler und Maurice Bührer als Vollstrecker sorgten dafür, dass der Gast das Spiel letztlich drehen konnte. Nach dem Anschluss zum 34:35 blieben dem Gastgeber nur noch acht Sekunden. Zu wenig, um noch einmal in Ballbesitz zu kommen.
SG H2Ku: Mohr, Rhotert; Wanner (2), F.Böhm, Georg, Stiegen (3), Bechinka (7), Schmitt (8/2), Fischer (2), Mosdzien (4/2), Mäußnest (5), Stöffler