F1: Den Sieg über die Ziellinie gerettet

Spannender hätte es im Spiel der Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg beim VfL Pfullingen gar nicht zugehen gehen. Am Ende setzten sich die Kuties Im Duell Vierter gegen Dritter beim VfL Pfullingen denkbar knapp mit 32:31(20:12) durch und sind nun Tabellenzweiter hinter der HSG Böblingen/Sindelfingen. Mit zwei Spielen weniger hat die HSG Bargau/Bettringen auf Rang drei allerdings mit nur einem Minuspunkt derzeit die besten Karten.

Dass es im Verfolgerduell eng zugehen könnte, war im Vorfeld schon zu erwarten. Eine solchen Spielfilm, wie er sich den 150 Zuschauern in der Kurt-App-Sporthalle bot, war dann aber doch eher ungewöhnlich. Denn selten erlebt man im Handball solch zwei grundverschiedene Halbzeiten.

Die erste Halbzeit gehörte dabei eindeutig den Kuties. Nach der ausgeglichen Startphase bis zum 4:4 zelebrierten die Gäste aus Herrenberg restliche 25 Minuten, die wohl nahe an der Perfektion waren. Hohes Tempo, gepaart mit einer sattelfesten Abwehr, die immer wieder Ballgewinne generierten, waren die Zutaten für eine beeindruckende Leistung der H2Ku-Frauen im ersten Durchgang. So war das 20:12 für die Kuties vielleicht eine überraschend hohe Führung, verdient war sie aber allemal.

Die zweite Halbzeit sollte dann zumindest zeitweise ein komplett anderes Bild abgeben. Die Pfullingerinnen kamen nun mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine. Und dieses Selbstvertrauen wurde auch belohnt. Mit jedem Tor wurden die Gastgeberinnnen stärker, bei den Herrenbergerinnen ging plötzlich nicht mehr fiel. Konnten die Kuties den VfL noch eine Weile auf Distanz halten, spielte sich Pfullingen für einige Minuten in einen mehrminütigen Rausch, der ausreichte, um aus einem 17:23 bis zur 43. Minute ein 23:23 zu machen. Nur eine Minute später konnte Stefanie Schoeneberg die Torflaute mit dem 24:23 beenden, noch eine Zeigerumdrehung drauf musste Pfullingens beste Torschützin, Lydia Junger, nach einem Foul an Saskia Schmidt mit einer roten Karte vom Feld.

Es war der Moment, in der sich die ohnehin schon überzeugenden Laureen Kappus und Steffi Schoeneberg zu einer nun herausragenden Leistung aufschwangen. Entweder gab es das Zuspiel von Kappus an den Kreis oder die Spielmacherin brachte den Ball selbst im Tor unter. Strafwürfe waren wiederum eine sichere Sache für Steffi Schoeneberg. Ganz reichte das aber noch nicht, da der VfL Pfullingen bis zum Ende im Spiel blieb. Deshalb bedurfte es noch einer anderen Spitzenleistung. Diese besorgte dann Alexandra Harm. Die Torhüterin überzeugte schon im ersten Durchgang, bekam dann im zweiten Abschnitt eine Pause und kam in den letzten zehn Minuten zurück ins Gehäuse. Dort sorgte sie dann mit zwei alles entscheidenden Paraden in Form von gehaltenen Strafwürfen für das glückliche Ende. Dass der zweite vereitelte Siebenmeter dabei weniger als dreißig Sekunden vor dem Schlusspfiff beim Stand von 32:31 entschärft wurde, passte dabei genau in das Bild eines dramatischen Finales. Dennoch mussten noch die letzten vier Sekunden überstanden werden, in denen der VfL Pfullingen letztmalig in Ballbesitz kam. Als auch diese letzte Klippe umschifft war, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

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