Kuties unterliegen mit einem Rumpfteam in Heiningen

Nach drei Siegen in Folge hat es die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg wieder einmal erwischt. Beim TSV Heiningen unterlagen die Kuties mit 22:27 (9:14). Trotz der Niederlage bleiben die Kuties in der Tabelle auf dem dritten Platz, der am Ende der Vorrunde zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen würde.

Es war schon vorher klar, dass die Partie beim Tabellennachbarn aus Heiningen kein Spaziergang werden würde. Selbst mit voller Kapelle wäre es ein hartes Stück Arbeit gewesen, die Punkte aus der Voralbhalle zu entführen. Was sich aber am Sonntag über die Herrenbergerinnen zusammengebraut hatte, machte die Mission Auswärtssieg zum fast schon unmöglichen Unterfangen. Die langzeitverletzten Laureen Kappus und Selina Nüssle, die beruflich fehlende Sandra Kußmaul und die kurzfristig ausfallende Stefanie Schoeneberg sorgten für einen ohnehin schon dezimierten Kader. Zudem trat Torhüterin Alexandra Harm noch geschwächt zum Spiel an. Und als ob das nicht schon genug wäre, verletzte sich nach bereits zehn Minuten Britta Meyer am Knie. Wie schwer diese Verletzung ist, muss sich allerdings noch herausstellen. Da war es fast schon eine glückliche Fügung, dass sich im Vorfeld Katrin Schröder zu einem kurzfristigen Comeback zur Verfügung gestellt hatte. Bis zum Ausfall der Rechtsaußen begann die Partie eigentlich ganz nach dem Geschmack der Gäste. 3:0 stand es durch zweimal Michelle Wunschik und Sofia Brand.

Eine sorgenvolle Miene bei Melanie Schittenhelm / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Fast zehn Minuten brauchte Heiningen für den ersten Treffer. Von der Verletzung von Britta Meyer zeigten sich die Kuties jedoch so beeindruckt, dass der spielerische Faden zeitweise verloren ging. Nach dem 4:2 durch Marie Thiwissen gelang zehn Minuten lang kein Treffer. Das war für die Gastgeberinnen lang genug, um ihrerseits auf 9:4 davonzuziehen. Es war ein Vorsprung, der sich über die komplette Spielzeit ziehen sollte. Auch wenn Melanie Schittenhelm mit dem zur Verfügung stehenden Kader reichlich rotierte, reichte es bis zur Pause nicht zur Resultatsverkürzung. Zwei Tore kurz vor dem Pausenpfiff zum 14:9 ließen zumindest noch etwas Hoffnung aufkommen.

Diese Hoffnungen wurden aber nach Wiederanpfiff schnell zunichte gemacht. Beim 17:10 war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Auch wenn die Kuties alles versuchten, mehr als die Verkürzung auf fünf Tore Rückstand sollten es an diesem Abend nicht mehr werden. So wurde schließlich mit dem 22:27 auch der vielleicht noch einmal wichtig werdende direkte Vergleich verloren. Für die Trainerin der Kuties und der Mannschaft selbst war dies aber zweitrangig. „Wir hoffen, dass sich die Verletzung von Britta als nicht schwerwiegend herausstellt“, sprach Melanie Schittenhelm der Mannschaft aus der Seele.

SG H2Ku schrammt nur hauchdünn an der Überraschung vorbei

Ausgerechnet gegen den Tabellenführer hätten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg fast ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Beim 27:31 (14:12) in der eigenen Markweghalle konnte sich der TV Bittenfeld II erst in der Schlussphase der Partie behaupten. Trotz des dezimierten Kaders zeigten die Herrenberger eine couragierte Leistung.

Zufrieden war Fabian Gerstlauer nach dem umkämpften Spiel nicht. Aber dennoch war der Coach der SG H2Ku hin- und hergerissen. Einerseits stand auf der Habenseite erneut eine dicke Null – die nunmehr achte. Auf der anderen Seite zeigte seine Mannschaft eine imponierende kämpferische Leistung, die den Tabellenführer an den Rand einer Niederlage brachte. „Mit ein, zwei Spielern mehr sähe es heute vielleicht anders aus“, sinnierte der Trainer nach dem Schlusspfiff. Nach einer knappen Partie sah es zu Beginn allerdings noch nicht aus. Wie schon in der Vorwoche, als sich beide Teams zum Abschluss der Vorrunde schon einmal in Bittenfeld gegenüberstanden, setzte der TVB II die ersten Akzente. Dies spiegelte sich im schnellen 4:0 wider. Fast acht Minuten dauerte es, bis Valentin Mosdzien den ersten Treffer für seine Farben zum 1:4 erzielte. Das Signal zur Aufholjagd war das aber noch nicht. Erst nach dem 3:7 der Gäste, dem Wechsel der Abwehr auf die 4:2- Variante und der Hereinnahme von Primoz Prost im Tor von H2Ku war nun deutlich mehr Stabilität zu spüren. Zehn Minuten vor der Pause war beim 10:10 durch einmal mehr Valentin Mosdzien der Gleichstand erreicht. In dieser Phase gab es an der SG-Deckung und an Torhüter Prost kaum ein Vorbeikommen.

Sven Schmitt erwies sich einmal mehr als Aktivposten / Foto: P.Gebhardt

So erzielte der beste Angriff der Liga in der zweiten Viertelstunde der ersten Hälfte lediglich vier Treffer. Der Lohn war das zwischenzeitliche 14:11 durch den wieder in die Mannschaft zurückgekehrten Kreisläufer Lukas Mäußnest. Mit einem 14:12 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Das große Pausenthema war natürlich die Frage, wie lange die Kraft denn mit dem ausgedünnten Kader reichen würde. Keine Frage der Kraft, eher eine der Konzentration war der Beginn der zweiten Hälfte. Schnell war der Vorsprung der SG H2Ku beim 14:14 aufgebraucht. Die Bittenfelder schafften es jedoch noch nicht, dem Spiel eine Wende zu geben. Auffällig war aber auch, dass die H2Ku-Männer weit mehr für ihre Tore investieren mussten als ihr Gegner. Trotzdem war zum Beginn der Schlussviertelstunde mit dem 22:22 durch Valentin Mosdziens Strafwurf noch alles offen. In den letzten fünfzehn Minuten sollten der SG H2Ku allerdings nur noch zwei eigene Treffer gelingen. Für einen möglichen Erfolg war das natürlich zu wenig. In der Offensive gelang nun trotz hohem Aufwands immer weniger. Die Bittenfelder hatten nun auch wieder ihr Erfolgsrezept aus dem Spiel vor einer Woche entdeckt. Über die beiden Außenpositionen gelangen durch Yannik Wissmann und Michael Seiz im zweiten Abschnitt weitaus mehr Treffer.

Als der ins Tor zurückgekehrte Georg Mohr neun Minuten vor dem Ende beim Stande von 24:27 gleich mit seiner ersten Aktion einen freien Ball parierte, keimte noch einmal Hoffnung unter den knapp 300 Zuschauern auf. Doch für eine Wende reichte es weder hier noch zwei Minuten vor dem Ende, als Lukas Mäußnest noch einmal auf 27:29 verkürzen konnte.

Nach dem 27:31 zeigte sich Alexander Heib vor allem erleichtert. „Ich habe die Mannschaft schon die ganze Woche vor Herrenberg gewarnt. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, so der Bittenfelder Trainer, der mit dem Sieg die Tabellenführung mit seiner Mannschaft verteidigen konnte.

SG H2Ku: Mohr, Prost; Wanner (2), F.Böhm (1), Georg, Bechinka (2), Schmitt (5), Fischer (4), Mosdzien (9/2), Mäußnest (4), Jacobs

Katrin Schröders Rückkehr auf das Parkett

SG H2Ku Herrenberg reist am Sonntag zum TSV Heiningen. Mit einem Erfolg könnten die Kuties einen großen Schritt Richtung Aufstiegsrunde machen. Die Personalnot der Herrenbergerinnen macht das Comeback von Katrin Schröder möglich.

Für das Spiel der Oberligahandballerinnen der SG H2Ku Herrenberg beim TSV Heiningen am Sonntag ab 17 Uhr ist wieder einmal Spannung vorprogrammiert. Auch wenn sich die Gäste aus dem Gäu durch zuletzt drei Siege eine gute Ausgangsposition im Kampf um einen Platz in der Aufstiegsrunde geschaffen haben, ist das Spiel beim Tabellenfünften alles andere als ein Selbstläufer. Dafür sorgt alleine schon die Personalnot bei den Kuties. Das sorgt jetzt sogar für ein kurzfristiges Comeback von Katrin Schröder.

So möchte Katrin Schröder auch am Sonntag ihre Gegenspielerin im Griff haben / Foto: P. Gebhardt

Nationalspielerin, Bundesligaspielerin in Göppingen und beim Thüringer HC, Zweitligaspielerin in Herrenberg. Die Liste von Katrin Schröders Meriten ist wahrlich beeindruckend. Eigentlich hatte die Kreisspielerin ihre Karriere bei der SG H2Ku längst beendet. Seit Jahren schon ist die gebürtige Thüringerin Physiotherapeutin in Herrenberg und gleichzeitig für das physische Wohlergehen der H2Ku-Frauen verantwortlich. Durch die Verletzung von Spielmacherin Laureen Kappus und das Fehlen von Kreisläuferin Sandra Kußmaul ist der ohnehin dünne Kader für den Sonntag noch mehr dezimiert. „Wir sind froh, dass uns Katrin so kurzfristig unterstützt. Auch wenn sie sicher keine sechzig Minuten spielen wird, bringt sie uns punktuell enorm weiter“, freut sich Melanie Schittenhelm über die unverhoffte Aushilfe. Da die Trainerin der Kuties höchstwahrscheinlich auch noch auf die zuletzt so bärenstarke Torhüterin Alexandra Harm wegen eines grippalen Infekts verzichten muss, bricht damit für den Sonntag eine komplette Achse weg. Aus der zweiten Mannschaft werden mit Anna Mannherz, Emilie Maile und Nina Schaber drei Spielerinnen die Reise mit ins Göppinger Umland antreten.

Trotz dieser personellen Alternativen macht dies die Aufgabe beim TSV Heiningen natürlich nicht einfacher. Die Gastgeberinnen rangieren zwar mit 7:9 Punkten weit hinter den Gästen aus Herrenberg, haben aber trotzdem viel Qualität in ihren Reihen. „Vor allem die rechte Angriffsseite müssen wir in den Griff bekommen“, warnt Melanie Schittenhelm vor den Gegner. Das Hinspiel vor drei Wochen dürfte ihr dabei Recht geben. Dem 34:30 in eigener Halle war ein harter Kampf vorausgegangen. Das Ziel für den Sonntag ist trotzdem klar. Mit einem Erfolg könnte die SG H2Ku ihre Ambitionen um die Aufstiegsrunde eindrucksvoll untermauern und ein gutes Fundament für das Spitzenspiel eine Woche später gegen Göppingen legen.

Das Rückspiel wird nicht einfacher

Die Männer der SG H2Ku Herrenberg empfangen am Samstag um 20 Uhr den TV Bittenfeld II. Die Chancen auf eine Revanche für die herbe Niederlage vor einer Woche gegen den gleichen Gegner stehen nicht allzu gut.

Der Modus der Vorrunde in der Oberliga der Männer bringt es mit sich, dass nach dem Spiel in der Vorwoche zwischen dem TV Bittenfeld II und der SG H2Ku Herrenberg beide Teams nur eine Woche später erneut aufeinandertreffen. Nach dem deutlichen 35:20 der Bittenfelder brennen die Gastgeber natürlich auf eine Revanche. Ob diese allerdings gelingt, erscheint mehr als fraglich.

Lukas Mäusnest wird der Mannschaft heute wieder zur Verfügung stehen / Foto: P. Gebhardt

Die Niederlagenserie der H2Ku-Männer konnte auch zuletzt in Bittenfeld nicht gestoppt werden. Selbst die Höhe der Pleite beim Tabellenführer war dabei keine größere Überraschung. Mit einem Rumpfkader traten die Herrenberger an, ganze zwei Feldspieler und ein Torhüter waren zum Anpfiff  auf der Auswechselbank zu sichten. Und auch für das Rückspiel in der Markweghalle sieht es kaum besser aus. „Kenneth Stiegen fehlt weiterhin, auch Peer Wisst fällt mit seinem Hämaton aus. Lediglich Lukas Mäußnest kehrt in den Kader zurück“, so Fabian Gerstlauer. Und es ist durchaus kein Galgenhumor, wenn sich der Herrenberger Trainer darüber freut, wenigstens mit drei Wechselspielern agieren zu können. „Mit der Rückkehr von Lukas ergeben sich für uns wieder etwas mehr Möglichkeiten in taktischer Hinsicht“, hofft Coach Gerstlauer.

Allerdings gibt auch er sich keinen Illusionen hin: „Wir sind klarer Außenseiter. Es müsste schon alles passen, um gegen Bittenfeld eine Überraschung zu schaffen“. Schon vor dem Spiel in Bittenfeld hatte Fabian Gerstlauer eindringlich vor den Qualitäten des Tabellenführers gewarnt. Zu seinem Leidwesen hatte sich dies alles auch bestätigt. Und so hat sich auch vor dem Duell am Sonntag kaum etwas an seiner Einschätzung geändert. „Mit Fabian Lukas und Dalio Uskok verfügt Bittenfeld über zwei intelligente  Spielmacher. Dazu kommt mit Nick Lehmann ein starker Torwart und mit Alexander Bischoff ein Spieler, der den ganzen Laden zusammenhält“. Damit meint Gerstlauer, dass der Kreisspieler der Dreh-und Angelpunkt in der Abwehr ist. Trotz der klaren Außenseiterrolle schwingt trotzdem die Hoffnung auf einen Überraschungssieg mit. Es wäre der erste der Saison.

Nichts zu holen mit dem letzten Aufgebot

SG H2Ku unterliegt deutlich beim Tabellenführer

Es war schon im Vorfeld klar, dass es für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg zum letzten Spiel der Hinrunde der Vorrundengruppe A beim TV Bittenfeld II schwer werden würde, ein achtbares Ergebnis zu erzielen. Doch mehr als das deutliche 20:35 (10:17) hatte sich die Mannschaft um Kapitän Valentin Mosdzien dann doch vorgestellt.

Unter der Woche schon musste Fabian Gerstlauer beim Training improvisieren. Mehr als ein vier gegen vier war da meist nicht drin. Und wenn da noch etwas Hoffnung für das Spiel am Wochenende auf eine Besserung der Personalsituation mitschwang, war diese am Spieltag selbst schnell verflogen. Beim Anpfiff saßen mit Georg Mohr, Philipp Wanner und Marvin Georg lediglich drei Spieler als Wechselalternative auf der Bank.

In den ersten Minuten machte sich dies natürlich nicht bemerkbar. Allerdings häuften sich nach dem 3:2 von Valentin Mosdzien die eigenen Fehler, die von den Gastgebern dankbar zu Tempogegenstößen angenommen wurden. Drei Gegentore in Folge brachten den Tabellenführer zunächst in Front, beim 7:4 nach acht Minuten nahm Coach Gerstlauer seine erste Auszeit. Möglichkeiten zu großen taktischen Änderungen hatte er dabei freilich keine. Nach nicht einmal zwölf Minuten sah sich der Trainer nach dem 10:4 allerdings zum zweiten Time-Out gezwungen. Der Wechsel im Tor von Primoz Prost zu Georg Mohr war da noch die auffälligste Aktion, ansonsten kam nun auch Philipp Wanner Alternative für Valentin Mosdzien, Sven Jacobs oder Sven Schmitt ins Spiel. Allerdings offenbarte es sich schnell als Handicap, dass bei den Verschnaufpausen für Sven Jacobs kein großgewachsener Spieler mehr für den Rückraum vorhanden war. Trotz des dünnen Kaders wäre zumindest bis zur Pause ein besseres Resultat als das 17:10 für Bittenfeld möglich gewesen.

Finn Böhm war als einziger Kreisläufer über sechzig Minuten gefordert / Foto: P.Gebhardt (Archiv)

Nach dem Wechsel wurde schnell klar, dass es an diesem Abend nur noch um Schadensbegrenzung gehen würde. Bereits nach sieben Minuten in Halbzeit zwei wurde beim 21:11 das erste Mal ein Vorsprung von zehn Toren für den Tabellenführer notiert. Aber selbst das war den Gastgebern nicht genug. „In der zweiten Halbzeit hat Bittenfeld enorm aufs Tempo gedrückt“, musste Fabian Gerstlauer sehr zum Leidwesen seiner Mannschaft feststellen. Nach dem 23:13 legte der Gastgeber einen Zwischenspurt zum 29:13 ein. Da fiel es bei der Tempohatz des TVB II nicht einmal groß auf, dass die Hausherren munter durchwechseln konnten. Zumindest in der Schlussviertelstunde konnten die Herrenberger das Ergebnis nicht weiter ausufern lassen. Das 35:20 war am Ende aber mehr als deutlich. Als Grund für das Ergebnis gab es für Fabian Gerstlauer zuerst einmal den dünn besetzten Kader: „Mit dieser Mannschaft von heute sind wir natürlich nicht wettbewerbsfähig“. Doch noch etwas anderes war für den Coach entscheidend: „Bittenfeld hat in dieser Saison sicher die beste Mannschaft der letzten Jahre beisammen. Die dürften ein gewaltiges Wörtchen im Kampf um den Aufstieg mitreden“. Bereits am kommenden Samstag treffen beide Mannschaften erneut aufeinander, wenn es in der Markweghalle zum ersten Spieltag der Rückrunde kommt.

SG H2Ku: Mohr, Prost; Wanner (2), F.Böhm (1), Georg, Bechinka (2), Schmitt (3), Fischer (3), Mosdzien (7/3), Jacobs (2),

Der Kader dünnt weiter aus

SG H2Ku muss am Samstag beim Spitzenreiter in Bittenfeld ran

Mehr Außenseiter geht nicht. Wenn am Samstag um 19:30 Uhr die Männer des TV Bittenfeld II in der Oberliga Bade-Württemberg zum bereits letzten Hinrundenspieltag der Gruppe A auf die SG H2Ku Herrenberg treffen, ist es zugleich das Duell Erster gegen Letzter. Die angespannte personelle Situation der Herrenberger macht die Aufgabe dabei noch um einiges schwieriger.

Schon die langfristigen Ausfälle von Torhüter Finn Hummel und den Rückraumspielern Janne Böhm und Joshua Stöffler haben ein sportlich riesiges Loch in den Kader der SG H2Ku gerissen. Als Draufgabe wird nun der Halblinke Kenneth Stiegen nach seiner Entzündung im Unterarm für die nächsten beiden Spiele pausieren müssen. Auch Linkshänder Peer Wisst wird am Samstag in der Gemeindehalle von Bittenfeld wegen eines Hämatoms im Unterschenkel ausfallen. Zu guter Letzt stehen hinter den Einsätzen von Kreisläufer Lukas Mäußnest und Allrounder Sven Schmitt riesige Fragezeichen. Beide meldeten sich unter der Woche mit Fieber vom Training ab. Sollten alle diese Akteure ausfallen, dürfte es reichlich Platz auf der Auswechselbank geben.

Trainer Fabian Gerstlauer ist wegen der personellen Situation nicht zu beneiden / Foto: P.Gebhardt (Archiv)

Aber auch mit voller Kapelle wäre es für den Gäu-Club eine denkbar schwere Aufgabe. „Bittenfeld verfügt schon seit Jahren über eine äußerst talentierte Truppe mit einigen erfahrenen Säulen“, weiß Fabian Gerstlauer. Größten Respekt hat der Trainer dabei vor Alexander Bischoff. Der Kreisläufer ist der starke Rückhalt in der Abwehr mit riesiger Erfahrung. Zudem stehen mit Spielern wie Dalio Uskok, Fabian Lukas oder Torhüter Nick Lehmann im Team, die allesamt Spiele allein entscheiden können.

Für die Gäste aus Herrenberg gab es schon in den letzten Jahren wenig zu holen im Waiblinger Stadtteil Bittenfeld. Zumindest als Vorbild sieht Trainer Gerstlauer den samstäglichen Gegner: „Natürlich kann man Bittenfeld mit seinen Möglichkeiten nicht als Blaupause nehmen. Man sieht aber, dass es sich lohnt, über längere Zeit mit Eigengewächsen zu arbeiten“. Auf der Gegenseite stehen zwar auch junge Talente mit Potential, der Faktor Zeit spielt aber momentan für die Arbeit bei der SG H2Ku keine günstige Rolle. Denn noch immer warten die Herrenberger auf die ersten Punkte. Ob diese ausgerechnet beim Spitzenreiter eingefahren werden können, ist aber mehr als ungewiss. Übrigens treffen beide Teams durch die spezielle Ansetzungsform der Vorrundengruppe A bereits eine Woche später in Herrenberg erneut aufeinander. Aber auch da sind die Rollen schon jetzt klar verteilt.

Die Mannschaft belohnt sich nicht für ihre Leistung

Für die Männer der SG H2Ku Herrenberg wird die Luft in der Oberliga Baden-Württemberg dünner. Auch im sechsten Spiel der laufenden Runde gab es für den Gäu-Club nichts zu holen. Allerdings offenbarte die Mannschaft beim 27:30 (14:17) in eigener Halle gegen den TV Willstätt deutliche Fortschritte. Dass am Ende nichts Zählbares heraussprang, hatte sie vornehmlich der schwachen Chancenverwertung zu verdanken.

Als nach acht Minuten bereits ein 5:2 für die Willstätter Gäste von der Anzeigetafel der Markweghalle leuchtete, sah alles nach dem Muster der bisherigen Spiele aus, in dem die Herrenberger oftmals bereits in der Anfangsphase den Anschluss an den Gegner verloren. Eigentlich war es jedoch ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Es gab nur einen kleinen Unterschied: Die Gäste nutzten ihre Möglichkeiten konsequent und die Gastgeber eben nicht. Immer wieder fanden die Schützen der SG H2Ku bereits in der Anfangsphase in Willstätts Torhüter Maxime Duchene ihren Meister. Zwei Treffer von Sven Jacobs und das Tor von Lukas Mäußnest hielten die Gastgeber vor den knapp 300 Zuschauern aber beim 6:7 noch im Rennen. Beim 13:8 für die Gäste nach knapp zwanzig Minuten sah dies aber schon anders aus. Grund genug für Fabian Gerstlauer, seine erste Auszeit zu nehmen. Mit einer offensiven 4:2-Abwehr und dem Wechsel im Tor von Primoz Prost zu Georg Mohr sollte das schlingernde Schiff wieder auf Kurs gebracht werden. In der Tat war die Abwehrarbeit nun effektiver. Die Problematik im Angriff blieb aber. Allein sieben Hundertprozentige konnten im ersten Durchgang nicht im Tor untergebracht werden. Das Highlight der ersten Halbzeit konnten die H2Ku-Männer aber zumindest für sich verbuchen. Kenneth Stiegen brachte das Kunststück fertig, nach Ablauf der Spielzeit mit einem direkt verwandelten Freiwurf auf 14:17 zu verkürzen.

Foto: Sven Jacobs war dreimal für die SG H2Ku erfolgreich

Dieses Hochgefühl wollte die SG H2Ku eigentlich nutzen, um den TV Willstätt weiter in Bedrängnis zu bringen. Doch genau das Gegenteil trat ein. Vier vergebene Chancen nacheinander waren dann doch zuviel. Der Drittligaabsteiger bedankte sich für diese Gastfreundschaft mit zwei Toren und dem 19:14. Trotzdem schaffte Sven Schmitt noch einmal den Anschluss auf 18:20. Die spannende Frage war indes, wie Sven Schmitt und Valentin Mosdzien das Verteidigen auf der Spitze der 4:2- Abwehr und die gleichzeitige Verantwortung im Angriff kräftemäßig verarbeiten können. Sie taten es zumindest so gut, dass beide mit ihrer Dynamik die Mannschaft immer wieder antrieben. Sven Schmitt war es schließlich vorbehalten, das Spiel mit seinem Schlagwurf zum 26:27 wieder völlig offen zu gestalten. Dass die Wende dann doch nicht mehr gelang, hatte auch viel mit Willstätts gefährlichstem Rückraumakteur zu tun. Jan-Philipp Valda besorgte einen Treffer selbst und legte den zweiten auf. Die Folge war das 29:26 vier Minuten vor dem Ende und gleichzeitig die Entscheidung.

Trotz der Niederlage zog Fabian Gerstlauer ein positives Fazit: „Wir haben heute vieles richtig gemacht. Man hat vor allem gesehen, dass die Mannschaft lebt“.

SG H2Ku: SG H2Ku: Mohr, Prost; Wisst, Wanner, F.Böhm (3), Georg, Stiegen (3), Bechinka, Schmitt (8/6), Fischer (4), Mosdzien (3), Mäußnest (2), Jacobs (4)

Start-Ziel-Sieg sichert Platz zwei

Die kleine Erfolgsserie geht weiter. Mit einem nie gefährdeten 28:22 (11:7) bei der HSG Fridingen/Mühlheim errangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg ihren dritten Sieg in Folge und behaupteten damit ihren zweiten Tabellenplatz. Überschattet wurde der Sieg allerdings durch die Verletzung von Laureen Kappus.

Es war noch in der Anfangsphase der Partie, als sich die Kapitänin der Herrenbergerinnen bei einer unglücklichen Abwehraktion an der Hand verletzte. An ein Weiterspielen war da nicht mehr zu denken, Nadine Schäberle übernahm als Alternative die Position auf Rückraum Mitte. Später bescheinigte ihr Melanie Schittenhelm eine gute Partie. Es war ein Zeugnis, dass die Trainerin gut und gerne auf die komplette Mannschaft ausweiten konnte. Wie lange indes Laureen Kappus den Kuties ausfallen wird, dürfte sich wohl endgültig erst am Montag herausstellen, wenn die genaue Untersuchung erfolgt ist.

Foto: Michelle Wunschik war 7-mal für die Kuties erfolgreich / Archivbild

Zum Zeitpunkt der Verletzung hatten die Gäste aus dem Gäu allerdings schon gut vorgelegt. 4:0 und 5:1 hießen die Stationen, ehe sich die Gastgeberinnen ihrerseits mit zwei Treffern in Folge am Spiel beteiligten. Der Sicherheit im Spiel der SG H2Ku tat dies erst einmal keinen Abbruch. Vor allem erwies sich erneut die Abwehr als das gewohnte Bollwerk. Und auch Alexandra Harm im Tor der Kuties konnte ihre überzeugende Form aus den Vorwochen konservieren. Eine Sorge trieb Melanie Schittenhelm aber trotzdem um: „Nach der Sperre von Sofia Brand und der Verletzung von Laureen war es schon eine spannende Frage, wie wir kräftemäßig über die Zeit kommen“. Leistungsmäßig stellte sich diese Frage allerdings nicht, denn Michelle Wunschik war gerade im rechten Rückraum zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle, um ihr bestes Saisonspiel abzuliefern. Mit sieben Treffern avancierte die Rückraumspielerin letztlich zu einer der Sieggaranten. Insgesamt war das 11:7 zum Halbzeitpfiff zwar beruhigend, aber natürlich noch keine Entscheidung.

Das Spiel nahm nach dem Seitenwechsel erst einmal die Richtung auf, die schon aus dem ersten Durchgang vorgegeben war. Durch die offensive Deckung von Fridingen boten sich dem Kreisläuferduo Stefanie Schoeneberg und Sandra Kußmaul immer wieder Räume, die diese auch dankbar annahmen. Brenzlig wurde es eigentlich nur noch ein einziges Mal eine Viertelstunde vor dem Ende, als die HSG mit drei Toren in Folge auf 15:19 verkürzen konnte. Aber auch diese Klippe umkurvte die Mannschaft souverän. Am Ende stand ein verdientes 28:22 für die Gäste aus Herrenberg. Mit diesem wichtigen Sieg können die Kuties dann nach ihrem spielfreien Wochenende deutlich entspannter ins nächste schwere Auswärtsspiel beim TSV Heiningen gehen.

Als Zweiter zum Rückrundenstart nach Fridingen

Zum Auftakt der Rückrunde in der Vorrundengruppe A treten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag um 17:30 Uhr bei der HSG Fridingen/Mühlheim an. Praktisch über Nacht rutschten die Kuties dabei noch um einen Platz nach oben. Der Sieg von Heiningen im Nachholspiel unter der Woche gegen Göppingen macht es möglich, dass der Gäu-Club nun sogar als Tabellenzweiter ins Spiel geht.

Spannender könnte es kaum sein. Fünf der Sieben Teams haben in der Vorrundenstaffel noch die realistische Chance, einen der begehrten drei Plätze in der Aufstiegsrunde zu ergattern. Und selbst der Tabellensechste, die HSG Fridingen/Mühlheim, könnte noch einmal oben angreifen. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein Sieg am Samstag in eigener Halle gegen die SG H2Ku Herrenberg. Die Gäste haben da natürlich ganz andere Pläne.

Stefanie Schoeneberg und Sandra Kußmaul sind der starke Rückhalt in der Abwehr / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Vor gerade einmal sieben Wochen begann die Saison für die Kuties, damals mit einem 29:22 gegen Fridingen/Mühlheim. Der auf den ersten Blick klare Sieg wurde seinerzeit jedoch erst in der Schlussviertelstunde eingetütet. Und so spricht Melanie Schittenhelm auch im Vorfeld von einem 50-50-Spiel. Mit einem Doppelpunktgewinn könnten die Herrenbergerinnen auf jeden Fall den zweiten Platz zementieren. Respekt hat die H2Ku-Trainerin dabei vor allem vor der Heimstärke von Fridingen. Entgegensetzen wollen die H2Ku-Frauen vor allem eine gewohnt sattelfeste Abwehr und eine Reduzierung der eigenen technischen Fehler. Im Hinspiel war neben den Kreisspielerinnen Stefanie Schoeneberg und Sandra Kußmaul auch Sofia Brand. Die Rückraumspielerin wird am Samstag nach ihrer blauen Karte aus der letzten Partie gegen Heiningen fehlen. Inzwischen steht auch die Strafe fest: Sofia Brand wird nur das eine Spiel in Fridingen fehlen. „Wir haben das Geschehen aufgearbeitet und abgehakt“, blickt Melanie Schittenhelm nach vorne. Bis auf den Ausfall der gesperrten Brand hofft die Trainerin der Kuties auf einen einsatzbereiten Kader. Aus der zweiten Mannschaft wird Paulina Link das Team ergänzen.

SG-Männer gehen erneut als Außenseiter ins Rennen

Am heutigen Samstagabend erwarten wir mit dem TV Willstätt einer jener Mannschaften, die im Vorfeld als einer der Favoriten für die Aufstiegsrunde gehandelt wurde. Inzwischen hat das Team, das wir mit ihren Funktionären und Fans herzlich in der Gäu-Stadt willkommen heißen, jedoch etwas Mühe, den Kontakt an die unmittelbare Spitze herzustellen.

Für unsere Mannschaft hat es auch am vergangenen Sonntag wieder nicht für die ersten Punkte gereicht. Einmal mehr bestätigte sich die Erkenntnis, dass es in einer extrem ausgeglichenen und spielstarken Liga unabdingbar ist, sein Leistungsvermögen über sechzig Minuten abzurufen. Für jeweils eine sehr gute Halbzeit in den letzten beiden Auswärtsspielen in Schwäbisch Gmünd als auch in Sandweier gab es zwar Lob, aber nichts Zählbares.

Fabian Gerstlauer möchte mit seinem Team den ersten Sieg einfahren / Foto: P.Gebhardt (Archiv)

Für das heutige Spiel gegen den Drittligaabsteiger aus der Ortenau hat sich die Mannschaft viel vorgenommen. Dass genug Potential für Siege vorhanden ist, bleibt unstrittig. Mit Hilfe des Publikums im Rücken soll dies auch in Punkte verwandelt werden. Besonders die Abwehrarbeit steht zur heutigen Partie wieder im Fokus. 30 erzielte Tore im Schnitt sind zwar ein respektabler Wert, jedoch stellen die fast 39 Gegentore pro Partie eine Zahl dar, der unbedingt nach unten korrigiert werden sollte. Gerade die zweite Hälfte von Gmünd und der erste Durchgang am vergangenen Wochenende in Sandweier geben hier Anlass zur Hoffnung.

Unsere Gäste gehen trotz allem als klarer Favorit in das Spiel. Zufrieden ist man in Südbaden mit dem bisherigen Saisonverlauf allerdings ganz und gar nicht. Die letzte Heimniederlage gegen den TSV Weinsberg ließ Trainer Robin Haller sogar dazu verleiten, den Abstiegskampf auszurufen. In dieser Partie hatte Willstätt seinen Konkurrenten bis fünf Minuten vor dem Ende sicher im Griff, um am Ende nach sechs Gegentoren in Folge mit 34:36 zu verlieren. Dabei hatten der Punktgewinn gegen Köndringen/Teningen und der Heimsieg gegen den TVS Baden-Baden in den ersten beiden Spielen der Runde noch die Stärke der Willstätter untermauert. In den folgenden vier Partien gab es jedoch nur ein Sieg im Nachbarschaftsduell vor über 1000 Zuschauern gegen den TuS Schutterwald. Schaut man sich den Kader der Willstätter an, so verwundert dies schon etwas. Spieler wie Jan-Philpp Valda, Illia Hreblev oder Dinko Dodig haben im süddeutschen Raum einen sehr guten Ruf. Auffällig ist aber, dass sich in dieser Saison die Last des Torewerfens auf viele Schultern verteilt.

Ein besonderes Willkommen richten wir natürlich auch an Steffen Dold, der einmal mehr in seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Dem Torhüter, der sicher wieder mit hoher Motivation ins Spiel geht, wollen unsere Angreifer natürlich das Leben so schwer wie möglich machen. Wie der Kader der SG H2Ku am heutigen Abend aussehen wird, dürfte sich teilweise erst am Spieltag entscheiden, da sich noch einige Spieler mit Blessuren herumschlagen.