Das große Ziel souverän erreicht

Der Jubel kannte keine Grenzen. In einem über weite Strecken überzeugenden Spiel bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg die TG Nürtingen II mit 28:19 (14:8). Mit dem Erfolg ist nicht nur das große Ziel Aufstiegsrunde erreicht, auch der Klassenerhalt ist schon vor dem Jahreswechsel in trockenen Tüchern.

400 Zuschauer hatten am Samstag den Weg in die Markweghalle gefunden und keiner von Ihnen dürfte sein Kommen bereut haben. Als ob sich die Kuties der Rekordkulisse würdig erweisen wollten, begannen sie mit enormer Spielfreude bei hohem Tempo. Anders als noch in der Vorwoche beim doch recht mühsamen Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht aus Biberach agierten die Gastgeberinnen ohne das berüchtigte zittrige Händchen. Für Melanie Schittenhelm war das die logische Fortsetzung der Trainingswoche: „Auch wenn wir komplizierte Bedingungen hatten, war die Lockerheit in der Mannschaft unverkennbar“. Allerdings wollten es die Kuties wohl noch etwas spannend machen. Gleich vier Mal scheiterte Sandra Kußmaul in der Startviertelstunde vielversprechend vor dem gegnerischen Tor. Was die Kreisläuferin noch im Vorwärtsgang an Konzentriertheit vermissen ließ, machte sie aber im Gegenzug im Innenblock der Abwehr mit Stefanie Schoeneberg mehr als wett. Überhaupt hatte die Defensive mit einer gewohnt starken Alexandra Harm einmal mehr Beton angerührt. Sieben Minuten brauchte die Zweitligareserve aus Nürtingen für ihren ersten Treffer. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kuties allerdings schon ein 4:0 vorgelegt und eine Auszeit der Gäste erzwungen.

Das Spiel änderte sich dadurch aber nicht. Ganze vier Tore ließen die H2Ku-Frauen in den ersten 20 Minuten zu, das 11:4 versprach einen relativ entspannten Abend. Die Gäste wollten dann aber doch noch am Spiel teilnehmen. Immerhin hätte sich Nürtingen mit einem Auswärtssieg in der Markweghalle eine glänzende Ausgangsposition für die Abstiegsrunde verschaffen können. Mit dem Anschlusstreffer zum 14:8 praktisch mit dem Pausenpfiff war die TG Nürtingen trotzdem noch gut bedient.

Die Kabinenansprache schien zunächst besser bei den Gästen gewirkt zu haben. Bis auf vier Tore kam der Gast beim 18:14 heran. Nervös wurde Melanie Schittenhelm trotzdem nicht. „Ich wusste, dass die Abwehr immer für einen Ball gut ist“. Damit hatte die Trainerin nicht nur recht, sondern auch deutlich untertrieben. Denn der Sieg geriet tatsächlich auch durch die überzeugende Defensive nie ernsthaft in Gefahr. Nach dem 19:14 der starken Nadine Schäberle auf der Spielmacherposition lief der SG-Motor wieder rund. Spätestens das 22:15 durch Sofia Brand zwölf Minuten vor dem Ende klärte die Fronten endgültig. Der Rest bis zum 28:19 war ein Schaulaufen der Gastgeberinnen gegen an diesem Abend chancenlose Gegnerinnen.

Für SG-Trainerin Schittenhelm war der Sieg enorm wichtig: „Jetzt haben wir Planungssicherheit für die kommende Saison“. Um dann noch lächelnd anzufügen: „Für uns ist die Saison noch nicht beendet. Wir werden uns demnächst neue Ziele setzen“. Ab dem Mittwoch ist zunächst aber erst einmal bis zum 7.Januar trainingsfrei angesagt.

SG H2Ku: Harm, Azemi, Göhlich; Schöneberg (4/3), Schäberle (3), Maile; Kußmaul (2), Schmidt (4),  Link, Brand (3), Thiwissen (5), Wunschik (4/1), Schröder, Becirovic (3)