Zwei Spiele der Gegensätze

Wenn am heutigen Samstag der letzte Heimspieltag des Jahres in der Markweghalle steigt, könnten die Vorzeichen für die Frauen- und die Männermannschaften kaum gegensätzlicher sein. Während die Kuties mit einem Sieg gegen die TG Nürtingen II die Aufstiegsrunde erreichen können, geht es nüchtern betrachtet für das Gerstlauer-Team gegen den TSB Schwäbisch Gmünd um wohl eine der letzten Chancen, im Kampf um den Klassenerhalt noch ein ernsthaftes Wörtchen mitreden zu können.

Den Beginn machen aber erst einmal unsere Oberligafrauen, die sich mit einer herausragenden Vorrunde dieses Finale am Samstagabend ab 17:45 Uhr redlich verdient haben. Aber noch einmal heißt es, alle Kräfte zu mobilisieren, um gegen  die TG Nürtingen II den dafür nötigen Sieg einzufahren. Klar dürfte im Vorfeld sein, dass die Mädels um Trainerin Melanie Schittenhelm als Favoritinnen in die Partie gehen. Aber bereits in der Vorwoche zeigte sich, dass solch eine Favoritenbürde nicht unbedingt leicht auf den Schultern der Spielerinnen lastet. Gegen die TG Biberach gab es aber dennoch einen letztlich verdienten Heimsieg. Auch deshalb, weil die nun schon seit vielen Wochen hervorragend funktionierende Abwehr im Verbund mit den Torhüterinnen perfekt harmoniert. Dies in Verbindung mit der Unterstützung der eigenen Zuschauer in der Markweghalle soll auch heute der Grundstein für den finalen Schritt in die Aufstiegsrunde sein.

Für die Gäste aus Nürtingen steht der Gang in die Abstiegsrunde zwar bereits vor dem Anpfiff fest, auf ein weniger motiviertes Auftreten der Zweibundesligareserve brauchen sich die Gastgeberinnen jedoch nicht einzustellen. Denn am letzten Spieltag gibt es einige Rechenbeispiele. Das Einfachste für die Gäste: Bei einem Sieg in der Markweghalle könnte Nürtingen unsere SG H2Ku noch mit in die Abstiegsrunde mitnehmen und hätte dann wegen der dann zwei gewonnenen direkten Vergleiche vier Punkte allein aus Herrenberg schon auf der Habenseite. Mit einer nochmals leidenschaftlichen Leistung wollen dies die Kuties aber verhindern.

Ganz anders hingegen sieht die Lage für unsere Oberligamänner aus. Nach elf gespielten Partien in der Vorrundengruppe A hat das Gerstlauer-Team noch keinen Punktgewinn verbuchen können. Auch beim letzten Auswärtsspiel bei der SG Köndringen/Teningen musste die Mannschaft wieder Lehrgeld bezahlen. Wenn neben der Negativserie dann auch noch die personellen Alternativen durch permanente Verletzungen oder Erkrankungen wegbrechen, wird es für das junge Team noch umso schwerer. Realistisch betrachtet sollte im heutigen Heimspiel gegen den TSB Schwäbisch Gmünd ab 20 Uhr schon der erste Erfolg eingefahren werden. Er wäre vor allem auch aus mentaler Sicht extrem wichtig, um mit genügend Motivation aus den Weihnachtsferien in die restliche Runde zu gehen.

Den besten Anschauungsunterricht als Motivationsschub kann sich die Mannschaft dabei aus der eigenen Leistung holen. Beim Hinspiel im Oktober lag das Team zur Pause eigentlich schon aussichtslos mit 15:25 im Hintertreffen, um danach noch mit einer fulminanten Aufholjagd auf 28:28 zehn Minuten vor dem Ende zu stellen. Auch wenn die Kraft dann nicht mehr für den ersehnten Auswärtssieg reichte, sollte er doch zumindest für den Samstag Auftrieb geben.