Der Coup in der Goldstadt

Mit einem deutlichen 30:22 (16:12) kehrten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag von der TG 88 Pforzheim zurück. Auch wenn der Erfolg letztlich nicht zur Teilnahme an den überregionalen Aufstiegsspielen ausreicht, ist den Kuties der dritte Tabellenplatz in der Aufstiegsrunde schon vor dem letzten Spieltag am Samstag gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen nicht mehr zu nehmen.

Nur drei Niederlagen überhaupt mussten die Pforzheimerinnen in der laufenden Runde hinnehmen. Die SG H2Ku Herrenberg kann für sich in Anspruch nehmen, für zwei dieser drei Niederlagen verantwortlich gewesen zu sein. Am Samstag war der Herrenberger Erfolg dabei genauso überraschend wie der Hinspielsieg vor wenigen Wochen. Hier wie da gab es allerdings keinen Zweifel an der Berechtigung der Erfolge.

In der Berthas-Benz-Halle waren gerade einmal elf Minuten gespielt, als ein kaum für möglich gehaltenes 8:1 von der fast schon überdimensionierten Anzeigetafel leuchtete. Genauso groß wie die Zahlen war auch die Leistung der Gäste, die sowohl im Angriff als auch in der Abwehr ihre Kontrahentinnen ausstachen. „Natürlich konnten wir dieses Niveau nicht über sechzig Minuten halten“, freute sich Melanie Schittenhelm trotzdem über die gelungene Startphase. Zumindest schaffte es der Tabellenführer aus Pforzheim, das Spiel nun ausgeglichen zu gestalten. Verkürzen konnte das Team den Rückstand aber nicht. Erst als nach dem 14:7 durch die überragende Sandra Kußmaul beorderte Pforzheims Coach Henning Rupf zwei Spielerinnen zu Sofia Brand und Laureen Kappus. „Diese Maßnahme hat uns eine Zeitlang aus dem Konzept gebracht“, musste Trainerin Schittenhelm eingestehen. So schmolz der Vorsprung bis zur Pause auf 16:12.

Noch knapper ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Bereits nach fünf Minuten bat Melanie Schittenhelm beim Stand von 18:17 ihre Schützlinge zur Auszeit. Ihr konnte die schwache Abschlussquote im Angriff und die zu diesem Zeitpunkt pomadige Abwehrarbeit nicht gefallen. Und tatsächlich bekamen die Kuties die Partie wieder in den Griff. Zuvor mussten die mitgereisten Fans aber noch einmal kräftig durchatmen, denn gleich dreimal in Folge hatten die Gastgeberinnen die Chance, das Ergebnis auf 18:18 zu stellen. Als dies nicht gelang, nahmen die H2Ku-Frauen die Zügel wieder fest in die Hand und schufen mit einem Zwischenspurt zum 23:18 eine erste Vorentscheidung. Noch war eine Viertelstunde zu spielen, die nun wieder sattelfeste Defensive mit der im zweiten Durchgang agierenden Isabel Göhlich im Tor ließ aber kaum noch etwas zu. Da auch die Offensive die durch die kurze Deckung entstandenen Räume konsequent nutzte, war die Partie spätestens beim 26:19 entschieden.

Das 30:22 zum Schlusspfiff war letztlich auch in dieser Höhe verdient. Am Samstag wollen sich die Kuties dann mit einem Sieg in der Markweghalle gegen Oftersheim/Schwetzingen von ihren Fans verabschieden.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schoeneberg (6/1), Kappus (1), Kußmaul (8), Schmidt (4), Link, Brand (6), Thiwissen (3), Schaber, Schröder, Becirovic (2)