Der erste Punkt ist hochverdient

Es hat lange gedauert, doch am Samstag war es soweit. Die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg haben in der laufenden Saison ihren ersten Pluspunkt erringen können. Ob das 30:30 (16:15) beim bis dato ebenso sieglosen TSV Deizisau noch ein Signal in Richtung Klassenerhalt, bleibt allerdings abzuwarten.

Ein Freundschaftsspiel war es mitnichten, das beide Teams schon im Vorfeld im Auge hatten. Sowohl Stefan Eidt als auch Fabian Gerstlauer hatten den Siegeswillen ihrer jeweiligen Teams angekündigt. Genauso ging es dann auch von der ersten Minute an zur Sache. Die Herrenberger kamen zunächst besser in die Partie. Das schnelle 3:1 konnten die Gastgeber zwar zügig egalisieren, trotzdem hatten die Gäste das Spiel gut im Griff. Die SG H2Ku legte jeweils vor, die Gastgeber konnten meist nachziehen. Als Lukas Bechinka sieben Minuten vor der Pause per Konter auf 12:9 erhöhte, schienen die Gäste doch angeschlagen. Die Freude des mitgereisten Anhangs dauerte aber nur kurz. Keine drei  Minuten reichten dem TSV, um erneut auszugleichen. Bis zur Pause konnte Deizisau im Kellerduell sogar noch mit 16:15 vorlegen.

Auch nach der Pause lagen die Gastgeber meist vorn. Der ins Tor gekommene Finn Hummel konnte sich zwar mit einem gehaltenen Strafwurf gleich gut ins Szene setzen, den Nachwurf zum 17:16 konnte er aber nicht verhindern. Mit der Aktion gab der wieder voll einsatzfähige Hummel aber schon einmal einen Ausblick auf seine Leistung in der zweiten Halbzeit.

Noch konnten seine Mitspieler da aber nicht mithalten. Jedes Mal, wenn die H2Ku-Männer dem Spiel eine Wende geben konnten, nutzten sie diese Chancen nicht. Symptomatisch war hier eine Szene aus der 43. Minute, als beim Stand von 23:22 statt des möglichen Ausgleichs im Konter das 24:22 fiel und Kenneth Stiegen zudem mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Überhaupt die Zeitstrafen: Nicht immer war die unterschiedliche Regelauslegung der Schiedsrichter nachvollziehbar. Das Verhältnis von acht zu zwei Zeitstrafen zu Ungunsten der Gäste war zumindest diskussionswürdig. Trotzdem spricht es für die Moral der SG H2Ku, dass sie im Spiel blieb. Belohnt wurde diese Moral schließlich doch noch. Joshua Stöffler konnte vier Minuten vor dem Ende nach langer Zeit wieder einmal zum 28:28 ausgleichen. In einer hektischen Schlussphase gelang es schließlich keiner Mannschaft mehr, den entscheidenden Siegtreffer zu setzen.

Fabian Gerstlauer war trotzdem hochzufrieden: „Wir sind glücklich über den Punkt Wir haben heute alles reingeworfen. Vor allem für die Psyche ist der Punkt enorm wichtig“. Am kommenden Wochenende haben die Oberligamänner spielfrei, bevor es dann am 23. März zur TSG Söflingen geht.

SG H2Ku: Mohr, Hummel; Wanner (3), Böhm, Georg, Stiegen (1), Bechinka (4), Schmitt (6/3), Fischer, Mosdzien (7/2), Mäußnest (5), Stöffler (1), Jacobs (3)