F1: Kuties fordern den Favoriten und gehen dennoch leer aus

Am Ende setzte sich mit dem TuS Schutterwald der Favorit durch. Nach dem 28:33 (14:15) konnten sich die Regionalligafrauen der SG H2Ku Herrenberg aber trotzdem erhobenen Hauptes von ihren Fans verabschieden.

Melanie Schittenhelm musste sich auf der abschließenden Pressekonferenz ganz schnell korrigieren. Gerade hatte sie das Prädikat „sehr gut“ für das Spiel ihrer Mannschaft in den Mund genommen, um es nur Sekundenbruchteile später in „ein gutes Spiel“ zu revidieren. Mit einem Augenzwinkern klärte sie auf: „Für ein sehr gutes Spiel hätten wir gewinnen müssen“. In der Tat waren es an diesem Nachmittag Kleinigkeiten, die am Ende den Ausschlag zugunsten des Tabellenzweiten aus der Ortenau gaben. Auf jeden Fall aber hatten die Gastgeberinnen diesmal keine Probleme mit der Startphase. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen überrollten die Kuties in den ersten Minuten ihre Gegnerinnen förmlich. 5:1 stand es nach sieben Minuten, nach einer Viertelstunde lagen die Außenseiterinnen noch immer mit 8:6 in Front. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gästecoach Michael Bohn bereits zwei Auszeiten „verbraten“.

Foto: So wie hier Stefanie Schoeneberg nach dem Ball streckten sich die Kuties vergeblich nach den Punkten / P.Gebhardt

Zumindest kam der TuS nun weit besser in Fahrt. Besonders das permanente Sieben gegen Sechs zeigte seine Wirkung. Als drei Versuche, das leere Tor der Gäste zu treffen, fehlschlugen, nahmen die Kuties daraufhin auch das Risiko etwas raus. Das war in dieser Phase natürlich Wasser auf die Mühlen des Tabellenzweiten. Lediglich Katrin Schröder warf mit all ihrer Erfahrung zwei Treffer über das ganze Feld ins verwaiste Gehäuse von Schutterwald. Die Gäste gingen aber dennoch mit einem 15:14 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel kamen dann erst einmal die Minuten der Kuties. Zweimal Shana Stäudle und einmal Sofia Brand sorgten im Verbund mit einer sehr guten Alexandra Harm im Tor der SG dafür, dass die Führung beim 17:16 wieder bei den Gastgeberinnen lag. Leider zeigte sich dann aber die ganze Qualität der Gäste, die mit der Empfehlung von nur zwei Minuspunkten nach Herrenberg angereist waren. Vier Angriffe der H2Ku-Frauen verpufften wirkungslos, die vom TuS Schutterwald zum eigenen 20:17 genutzt wurden. Mit dieser Tordifferenz zwischen den beiden Teams ging es praktisch über die restliche Spielzeit weiter.

Und doch gab es vier Minuten vor dem Ende beim Stand von 28:31 noch einmal die Möglichkeit, Spannung in die Partie zu bringen. Innerhalb von dreißig Sekunden kamen die Herrenbergerinnen in den Genuss von einer doppelten Überzahl. Die beiden Schutterwalder Hinausstellungen konnte die SG H2Ku aber nicht nutzen. Innerhalb kürzester Zeit wurden drei Möglichkeiten nicht im Tor untergebracht. Für einen Gegner von der Klasse eines TuS Schutterwald war das nicht mehr reparabel. Trainerin Melanie Schittenhelm packte dann das abgelaufene Spiel und die kommende Aufgabe in Flein gleich in einen Schlusssatz: „Wenn wir in Flein genauso spielen wie heute gegen Schutterwald, werden wir dieses Spiel gewinnen“.

SG H2Ku: Harm, Göhlich; Schoeneberg (9/4), Schäberle (1), Kappus (2), Stäudle (6), Kußmaul (2), Link, Schweizer (2), Brand (4), Schröder (2),