M1: Am Ende fehlt die Kaltschnäuzigkeit

Für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg setzte es beim TSV Wolfschlugen am Samstag die zweite Niederlage in Folge. Beim 29:32 (13:16) lagen die Gäste zwar über fast die gesamte Spielzeit im Hintertreffen, trotzdem ergab sich wenige Minuten vor dem Ende die Chance auf den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Als Florian Dannenberg in der dritten Spielminute das 2:1 für die Gäste aus Herrenberg markierte, konnte niemand in der Halle ahnen, dass es die letzte Führung für die H2Ku-Männer im gesamten Spiel bleiben sollte. Dabei gab es zwei Probleme: „Wir haben in der Anfangsphase kaum Zugriff in der Abwehr bekommen“, musste Jörg Ebermann ernüchtert feststellen. Gerade über die Außenpositionen kamen die Gastgeber immer wieder zu Toren. Aber auch der Innenblock war durch die Rückenprobleme von Nick Wittke geschwächt. Der Abwehrchef musste dann auch nach einer knappen Viertelstunde aufgeben. Seinen Part nahmen nun an der Seite von Finn Böhm abwechselnd Kenneth Stiegen und Sven Jacobs ein. Das andere Problem war dann aber auch noch in der Offensive zu finden. Verteilt über die sechzig Minuten fanden sich letztlich 18 Fehlwürfe in der Statistik wieder.

Foto: Vorne und hinten eine Babk – Finn Böhm

Trotzdem konnten sich die H2Ku-Männer im Spiel halten. Das 16:13 ließ für den zweiten Durchgang noch alle Möglichkeiten offen. Fast schien es aber, als könnte sich der TSV Wolfschlugen zu Beginn der zweiten Hälfte absetzen. 22:17 zeigte die Anzeigetafel nach 37 Minuten. Interessant war, dass die Gastgeber über fast die gesamte Spielzeit von ihrer gewohnten 3:2:1-Abwehr abgewichen sind und sehr defensiv standen. „Das hat Wolfschlugen noch nie so lange gespielt“, zeigte sich Jörg Ebermann später davon überrascht. Augenscheinlich wollte TSV-Coach Steffen Klett dadurch die schnellen, aber nicht großgewachsenen Rückraumspieler in die Schranken weisen. Dass diese Spielweise auch durchaus ihre Tücken für die Gastgeber hat, bewies sich, als Moritz Werner und Kenneth Stiegen mit ihren Würfen aus dem Rückraum auf 22:24 verkürzen konnten. Noch spannender wurde es, als die Gäste acht Minuten vor dem Ende beim 28:27 sogar die Chance auf den Ausgleich bekamen. Dass mit Finn Böhm ausgerechnet der von Trainer Jörg Ebermann als bester Herrenberger gelobte Kreisspieler diese Möglichkeit nicht verwerten konnte, war dann fast schon tragisch.

Die Gastgeber ließen sich in den letzten Minuten nun nicht mehr in Bedrängnis bringen und warfen sich spätestens beim 31:28 auf die Siegerstraße. Mit der Niederlage dürften die H2Ku-Männer in den nächsten Spielen den Blick eher nach unten richten. Am Sonntag folgt dann mit dem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger aus Flein der nächste schwere Gegner.

SG H2Ku: Herz, Sauer; Bartsch (5), Werner (1), Förch (5/5), Böhm (3), Sudar, Stiegen (3), Bechinka (6), Fischer (2), Jacobs, Krebs, Wittke, Dannenberg (4)