Keine Schützenhilfe aus Fridingen

Im vorletzten Heimspiel des Jahres gewannen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg ihr Heimspiel gegen die TG Biberach mit 22:18 (11:11). Die nackten Zahlen zeigen dabei schon auf, dass die Kuties mehr Mühe als gewollt gegen das Tabellenschlusslicht hatten.

Die lautstarken Auswärtsfans der TG Biberach ließen sich bis zum Ende trotz der drohenden Niederlage ihre gute Laune nicht verderben. In der Tat bot der abgeschlagene Tabellenletzte vor allem in kämpferischer Hinsicht eine überzeugende Leistung und hatte mit ihrer Torfrau Sabrina Szabo eine überragende Akteurin zwischen den Pfosten. Das zeigte diese vor allem im ersten Durchgang. Dort offenbarten die Kuties enorme Probleme im Abschluss. Gerade in den ersten Minuten wurden reihenweise beste Möglichkeiten ausgelassen. „Man hat schon gemerkt, dass wir heute unter einem ganz anderen Druck standen als zuletzt gegen Leinfelden“, war der nervöse Auftakt für Melanie Schittenhelm keine große Überraschung. Zumindest konnte Marie Thiwissen kurz vor dem Pausenpfiff noch auf ein 11:11 stellen.

Foto: Große Freude bei Steffi Schoeneberg, Marie Thiwissen und Saskia Schmidt (v.li.)

Die gleiche Spielerin eröffnet mit der Führung auch die 2. Halbzeit. Sicherheit gab das allerdings zunächst nicht. Denn bis zum 14:14 hatten viele der etwa 250 Zuschauer nicht die Sicherheit, dass die Heimmannschaft das Parkett als Siegerin das Parkett verlassen wird. Fünf Minuten lang konnten sich danach beide Teams nicht so recht auf eine Führung einigen. Schließlich ließen sich die Kuties zum 15:14 praktisch überreden. Nur sechs überzeugende Minuten im Angriff reichten dann aus, um das Spiel mit dem 20:14 in der 53. Minute zu entscheiden. Eingebettet darin war aber auch eine über die ganze Spielzeit überzeugende Abwehrarbeit mit einer im zweiten Durchgang überzeugenden Alexandra Harm im Tor der SG H2Ku. Die restliche Spielzeit konnte mit Glück und Geschick zur Ergebnisverwaltung benutzt werden.

Fast so wichtig wie der Sieg am Samstag war für die Kuties aber auch das Spiel am Sonntag zwischen der HSG Fridingen/Mühlheim und dem TSV Heiningen. Die Ausgangslage war klar: Lässt Heiningen in Fridingen Federn, dann können die Mädels von Melanie Schittenhelm praktisch auf der Couch den Einzug in die Aufstiegsrunde feiern und hätten somit schon vor Weihnachten den Klassenerhalt sicher. Am Ende war klar, dass Heinigen mit 31:26 in Fridingen gewinnen konnte. Damit ist auch sicher, dass die H2Ku-Frauen am kommenden Samstag um 17:45 Uhr gegen die TG Nürtingen II ein echtes Finale um den Platz in der Aufstiegsrunde bestreiten.

SG H2Ku: Harm, Azemi, Göhlich; Schoeneberg, Schäberle (2), Maile, Kussmaul (4), Schmidt (4), Link, Brand (3), Thiwissen (3), Wunschik (4/2), Schröder, Becirovic (2)

Die klare Favoritenrolle soll nicht zum Leichtsinn verleiten

Klarere Vorzeichen gab es in dieser Saison für die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg noch nicht und wird es auch nicht mehr geben. Wenn die Kuties am heutigen Samstag um 20 Uhr die TG Biberach empfangen, steht für das Team der Gastgeberinnen nur ein Sieg auf der Agenda. Unterschätzen werden die SG-Frauen das Tabellenschlusslicht aber wohl nicht, dafür steht am vorletzten Spieltag der Vorrundengruppe A einfach zu viel auf dem Spiel.

Zwei Schritte ist die SG H2Ku Herrenberg noch von der Aufstiegsrunde zur dritten Liga entfernt. Dabei ist ein theoretisch möglicher Aufstieg gar nicht das primäre Ziel in Herrenberg. Vielmehr könnte mit dem Erreichen der oberen Gruppe bereits frühzeitig der Klassenerhalt für die kommende Saison festgezurrt werden. Das würde bereits im Dezember Planungssicherheit bringen.

Melanie Schittenhelm gibt die Richtung vor- da geht es zu den Punkten / Foto: P. Gebhardt

Zuerst muss allerdings erst einmal die Partie gegen die TG Biberach gespielt werden. Auf den ersten Blick dürfte das Tabellenschlusslicht dabei kein Stolperstein darstellen. Nur ein einziges Pünktchen ist bisher im Oberschwäbischen gesammelt wurden. Neun Spiele wurden zum Teil deutlich verloren. Allerdings ist es schon bemerkenswert, dass die Punkteteilung auswärts in Nürtingen erreicht wurde. Noch interessanter ist es aber, dass es ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus Leinfelden-Echterdingen mit einer Niederlage mit einem Tor und einer mit zwei Toren fast zu Zählbarem gereicht hat. Zum Unterschätzen des Gegners besteht für die Gastgeberinnen also kein Anlass.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch keinen Grund, das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen. Nicht nur das letzte imponierende 31:24 bei der HSG Leinfelden-Echterdingen zeigte deutlich die Entwicklung der Mannschaft in dieser Spielzeit. Die kommenden zwei Endspiele haben sich die Kuties redlich verdient und sollen nun auch erfolgreich bestritten werden.

Eines steht übrigens jetzt schon fest: Sollte die SG H2Ku Herrenberg die Aufstiegsrunde erreichen und Frisch Auf Göppingen II ihr letztes Spiel in eigener Halle in zwei Wochen gegen Fridingen/Mühlheim erfolgreich gestalten, würden die Kuties sogar als Gruppenbeste in die Aufstiegsrunde einziehen. Sicher ein schöner Nebeneffekt, der aber in den Überlegungen von Trainerin Melanie Schittenhelm kaum eine Rolle spielen wird.

Kuties heben in Echterdingen ab

Mit einer über weite Strecken überzeugenden Leistung bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am späten Mittwochabend die HSG Leinfelden-Echterdingen mit 31:24 (15:9). Durch den Sieg beim Tabellenführer könnten die Kuties nun mit zwei Heimsiegen in den letzten verbleibenden zwei Partien auch rechnerisch nicht mehr von einem Platz in der Aufstiegsrunde verdrängt werden.

Normalerweise wird in Leinfelden-Echterdingen der Geräuschpegel vom dortigen Flughafen bestimmt. Am Mittwoch gesellte sich gegen 22 Uhr noch ein wohl ebenso lauter Jubelschrei dazu. Er kam vom jetzigen Tabellenzweiten der Oberliga Baden-Württemberg, der SG H2Ku Herrenberg. Das Team um Trainerin Melanie Schittenhelm hatte nach dem Schlusspfiff der Partie beim Primus der Liga allen Grund zum Feiern. Mit dem deutlichen Erfolg im Spitzenspiel gaben die Kuties die eindrucksvolle Antwort auf das unglückliche Remis am letzten Wochenende im Heimspiel gegen Göppingen.

Die Motivation vor dem Anpfiff war bei den Herrenbergerinnen natürlich hoch, trotzdem galt es eine schlechte Nachricht zu verdauen, bevor überhaupt der erste Ball geworfen wurde. Mit Stefanie Schoeneberg fiel eine wichtige Stütze erkrankt aus. Den nächsten Tiefschlag gab es gleich in der Startphase. Gerade einmal zwei Minuten waren im Sportpark Goldäcker gespielt, als der Tabellenführer bereits mit 3:0 in Front lag. Genau das, was die Gäste vermeiden wollten, trat zu Beginn ein. Die Fehler der H2Ku-Frauen wurden eiskalt zu Tempogegenstößen genutzt. Das erste Tor der SG durch Sandra Kußmaul nach vier Minuten hinterließ erstaunlich viel Nervosität bei den Gastgeberinnen. Trotzdem dauerte es noch zehn Minuten, bis die Herrenbergerinnen das Spiel in den Griff bekamen. Die vor allem im ersten Durchgang nach Belieben erfolgreiche Saskia Schmidt gab mit ihren drei Treffern in Folge bis zum 8:6 das Startsignal für ein fulminantes Intermezzo, das nur durch den Pausenpfiff zwischenzeitlich gestoppt wurde. Beim 15:9 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Nach der Pause ging der Sturmlauf der Gäste erst einmal munter bis zum 20:11 durch Saskia Schmidt weiter. Kurz danach hatte die Linksaußen mit einem Konter sogar die Möglichkeit, einen Vorsprung von zehn Toren zu erzielen. Auch wenn dies nicht gelang und der Vorsprung wieder auf sechs bis sieben Tore zusammenschmolz, hatten die Kuties noch alles im Griff. Alexandra Harm im Tor von H2Ku hielt immer dann, wenn es wichtig war. Nadine Schäberle zeigte mit einer couragierten Leistung, dass sie sich immer besser auf der Spielmacherposition zurechtfindet. Und auch die Anschlussspielerinnen wie Paulina Link sorgten für Entlastung. Da zudem auch die Abwehr mit Sandra Kußmaul und Katrin Schröder im Innenblock ihre gewohnt gute Arbeit verrichtete, schien der Erfolg im Spitzenspiel früh gesichert.

Eine Klippe galt es aber trotzdem noch zu umschiffen. Nach einer doppelten Zeitstrafe innerhalb kürzester Zeit gegen Katrin Schröder und Ajlina Becirovic zehn Minuten vor dem Ende witterte der Tabellenführer noch einmal Morgenluft und verkürzte von 19:26 auf 23:26. „Ich hatte trotzdem nie das Gefühl, dass wir die Partie noch aus der Hand geben“, gab sich Melanie Schittenhelm nach dem Schlusspfiff entspannt. Diese Ruhe übertrug sich dann auch auf ihre Mannschaft. Ohne Gegentor in den letzten fünf Minuten steuerte die SG H2Ku auf das eindeutige 31:24 zu. „Nach einem holprigen Start haben wir heute mit einer sehr guten Mannschaftsleistung überzeugt“, zeigte sich Trainerin Schittenhelm nach dem Schlusspfiff mehr als zufrieden.

Das nächste Spiel bestreiten die Kuties am 9.Dezember in eigener Halle gegen die TG Biberach.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Das letzte Spitzenspiel vor einer großartigen Kulisse in der Markweghalle ist noch im Gedächtnis, da wartet auf die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg schon das nächste Gipfeltreffen in Baden-Württembergs höchster Spielklasse. Am Mittwoch gastieren die Kuties um 20:30 Uhr in der Goldäcker-Halle beim Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen.

Es war sicher das bisherige Saisonhighlight. Die Markweghalle war mit gut 400 Zuschauern so gut gefüllt wie lange nicht. Der FC Bloskapell sorgte dabei für eine besondere Stimmung, von der sich die ganze Halle und die Mannschaft anstecken ließen. Es war ein emotionaler Nachmittag, zu einem Handballfest fehlte eigentlich nur ein einziger Treffer. Das 26:26 gegen die zweite Mannschaft von Frisch Auf Göppingen war nach der zwischenzeitlichen 19:14-Führung als kleine Enttäuschung zu bewerten.

Allerdings bleibt kaum Zeit, sich mit dem vergangenen Spiel zu beschäftigen. Denn bereits am Mittwoch steht die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm. Kein Geringerer als der Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen wartet auf die Kuties. In der Goldäcker-Halle geht es für das Team von Trainerin Melanie Schittenhelm ab 20:30 Uhr um die Verteidigung der guten Ausgangsposition im Kampf um den Platz in der Aufstiegsrunde. Nach dem Remis gegen Göppingen muss die SG H2Ku mindestens einen Punkt aus Echterdingen entführen, um ohne Schützenhilfe die Aufstiegsrunde erreichen zu können. Auch wenn die Kuties als Außenseiterinnen in die Partie gehen, sind die Chancen auf eine Überraschung trotzdem vorhanden. Bei sechs der neun Siege gewann der Spitzenreiter mit ein oder maximal zwei Treffern Vorsprung. Mit eben jenem Vorsprung würden Herrenbergs Frauen gerne als Siegerin am Mittwoch die Goldäcker-Halle verlassen.

Kuties wollen Kontakt zur Spitze bewahren

Nach der Niederlage am vergangenen Sonntag beim TSV Heiningen stehen für unsere Kuties innerhalb von vier Tagen gleich zwei absolute Spitzenspiele auf dem Programm. Bevor am kommenden Mittwoch, den 29. November, das Spiel beim Spitzenreiter HSG Leinfelden-Echterdingen ansteht, geht es am Sonntag um 17 Uhr gegen den Tabellenzweiten Frisch Auf Göppingen II.

Es hätte sicher bessere Zeitpunkte geben können, um in die anstehenden beiden wichtigen Spiele gehen zu können. Nach dem Ausfall zu Beginn der Saison von Selina Nüßle und dem Handbruch von Laureen Kappus hat sich nun auch noch Britta Meyer verletzt. Ohne diese drei Spielerinnen sieht es im ohnehin knapp bemessenen Kader der Kuties noch einmal etwas dünner aus. Wenn dann noch eine Spielerin wegen einer Erkrankung passen muss wie jüngst Stefanie Schoeneberg, sind Siege schon im Vorfeld nicht unbedingt einzuplanen. Umso mehr wiegt dafür die Tatsache, dass sich Katrin Schröder noch einmal das Trikot übergestreift hat und sich in den Dienst der Mannschaft stellt.

Am Sonntag könnte gegen die Bundesligareserve von Frisch Auf Göppingen, mit einem Sieg ein wichtiger Schritt in Richtung Aufstiegsrunde gemacht werden. Dadurch wäre schon frühzeitig der Klassenerhalt unter Dach und Fach. Klar ist, dass die Kuties mit drei Heimsiegen aus den verbleibenden vier Spielen den Weg in die Aufstiegsrunde in eigener Hand haben. Klar ist aber auch, dass mit einer Niederlage das Rennen um den dritten Platz wieder völlig offen wäre.

Die Chancen stehen im heutigen Spiel gegen die Frisch Auf- Frauen für beide Teams wohl gleich. Das 28:22 vor einigen Wochen für unsere Mädels im Hinspiel in der EWS Arena sollte dabei nicht zum Unterschätzen des Gegners verführen. Denn die umkämpfte Partie wurde erst in den letzten Minuten entschieden. Ähnlich könnte es auch am morgigrn Sonntag zugehen. Wie auch die Kuties plagen auch die Göppingerinnen einige Personalsorgen. Nach dem Kreuzbandriss zu Beginn der Saison bei Nadine Häfele muss der Bundesliganachwuchs nun auch noch mit Johanna Biegert auf eine weitere Leistungsträgerin verzichten. Allerdings steckt in der jungen Mannschaft viel Potential.

Wohin das Pendel heute ausschlägt, steht noch in den Sternen. Die Kuties hoffen dabei natürlich auch den Heimvorteil. Vor allem hoffen sie, dass der FC Bloskapell mit seiner Unterstützung vielleicht zum Zünglein an der Waage wird.

Kuties unterliegen mit einem Rumpfteam in Heiningen

Nach drei Siegen in Folge hat es die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg wieder einmal erwischt. Beim TSV Heiningen unterlagen die Kuties mit 22:27 (9:14). Trotz der Niederlage bleiben die Kuties in der Tabelle auf dem dritten Platz, der am Ende der Vorrunde zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen würde.

Es war schon vorher klar, dass die Partie beim Tabellennachbarn aus Heiningen kein Spaziergang werden würde. Selbst mit voller Kapelle wäre es ein hartes Stück Arbeit gewesen, die Punkte aus der Voralbhalle zu entführen. Was sich aber am Sonntag über die Herrenbergerinnen zusammengebraut hatte, machte die Mission Auswärtssieg zum fast schon unmöglichen Unterfangen. Die langzeitverletzten Laureen Kappus und Selina Nüssle, die beruflich fehlende Sandra Kußmaul und die kurzfristig ausfallende Stefanie Schoeneberg sorgten für einen ohnehin schon dezimierten Kader. Zudem trat Torhüterin Alexandra Harm noch geschwächt zum Spiel an. Und als ob das nicht schon genug wäre, verletzte sich nach bereits zehn Minuten Britta Meyer am Knie. Wie schwer diese Verletzung ist, muss sich allerdings noch herausstellen. Da war es fast schon eine glückliche Fügung, dass sich im Vorfeld Katrin Schröder zu einem kurzfristigen Comeback zur Verfügung gestellt hatte. Bis zum Ausfall der Rechtsaußen begann die Partie eigentlich ganz nach dem Geschmack der Gäste. 3:0 stand es durch zweimal Michelle Wunschik und Sofia Brand.

Eine sorgenvolle Miene bei Melanie Schittenhelm / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Fast zehn Minuten brauchte Heiningen für den ersten Treffer. Von der Verletzung von Britta Meyer zeigten sich die Kuties jedoch so beeindruckt, dass der spielerische Faden zeitweise verloren ging. Nach dem 4:2 durch Marie Thiwissen gelang zehn Minuten lang kein Treffer. Das war für die Gastgeberinnen lang genug, um ihrerseits auf 9:4 davonzuziehen. Es war ein Vorsprung, der sich über die komplette Spielzeit ziehen sollte. Auch wenn Melanie Schittenhelm mit dem zur Verfügung stehenden Kader reichlich rotierte, reichte es bis zur Pause nicht zur Resultatsverkürzung. Zwei Tore kurz vor dem Pausenpfiff zum 14:9 ließen zumindest noch etwas Hoffnung aufkommen.

Diese Hoffnungen wurden aber nach Wiederanpfiff schnell zunichte gemacht. Beim 17:10 war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Auch wenn die Kuties alles versuchten, mehr als die Verkürzung auf fünf Tore Rückstand sollten es an diesem Abend nicht mehr werden. So wurde schließlich mit dem 22:27 auch der vielleicht noch einmal wichtig werdende direkte Vergleich verloren. Für die Trainerin der Kuties und der Mannschaft selbst war dies aber zweitrangig. „Wir hoffen, dass sich die Verletzung von Britta als nicht schwerwiegend herausstellt“, sprach Melanie Schittenhelm der Mannschaft aus der Seele.

Katrin Schröders Rückkehr auf das Parkett

SG H2Ku Herrenberg reist am Sonntag zum TSV Heiningen. Mit einem Erfolg könnten die Kuties einen großen Schritt Richtung Aufstiegsrunde machen. Die Personalnot der Herrenbergerinnen macht das Comeback von Katrin Schröder möglich.

Für das Spiel der Oberligahandballerinnen der SG H2Ku Herrenberg beim TSV Heiningen am Sonntag ab 17 Uhr ist wieder einmal Spannung vorprogrammiert. Auch wenn sich die Gäste aus dem Gäu durch zuletzt drei Siege eine gute Ausgangsposition im Kampf um einen Platz in der Aufstiegsrunde geschaffen haben, ist das Spiel beim Tabellenfünften alles andere als ein Selbstläufer. Dafür sorgt alleine schon die Personalnot bei den Kuties. Das sorgt jetzt sogar für ein kurzfristiges Comeback von Katrin Schröder.

So möchte Katrin Schröder auch am Sonntag ihre Gegenspielerin im Griff haben / Foto: P. Gebhardt

Nationalspielerin, Bundesligaspielerin in Göppingen und beim Thüringer HC, Zweitligaspielerin in Herrenberg. Die Liste von Katrin Schröders Meriten ist wahrlich beeindruckend. Eigentlich hatte die Kreisspielerin ihre Karriere bei der SG H2Ku längst beendet. Seit Jahren schon ist die gebürtige Thüringerin Physiotherapeutin in Herrenberg und gleichzeitig für das physische Wohlergehen der H2Ku-Frauen verantwortlich. Durch die Verletzung von Spielmacherin Laureen Kappus und das Fehlen von Kreisläuferin Sandra Kußmaul ist der ohnehin dünne Kader für den Sonntag noch mehr dezimiert. „Wir sind froh, dass uns Katrin so kurzfristig unterstützt. Auch wenn sie sicher keine sechzig Minuten spielen wird, bringt sie uns punktuell enorm weiter“, freut sich Melanie Schittenhelm über die unverhoffte Aushilfe. Da die Trainerin der Kuties höchstwahrscheinlich auch noch auf die zuletzt so bärenstarke Torhüterin Alexandra Harm wegen eines grippalen Infekts verzichten muss, bricht damit für den Sonntag eine komplette Achse weg. Aus der zweiten Mannschaft werden mit Anna Mannherz, Emilie Maile und Nina Schaber drei Spielerinnen die Reise mit ins Göppinger Umland antreten.

Trotz dieser personellen Alternativen macht dies die Aufgabe beim TSV Heiningen natürlich nicht einfacher. Die Gastgeberinnen rangieren zwar mit 7:9 Punkten weit hinter den Gästen aus Herrenberg, haben aber trotzdem viel Qualität in ihren Reihen. „Vor allem die rechte Angriffsseite müssen wir in den Griff bekommen“, warnt Melanie Schittenhelm vor den Gegner. Das Hinspiel vor drei Wochen dürfte ihr dabei Recht geben. Dem 34:30 in eigener Halle war ein harter Kampf vorausgegangen. Das Ziel für den Sonntag ist trotzdem klar. Mit einem Erfolg könnte die SG H2Ku ihre Ambitionen um die Aufstiegsrunde eindrucksvoll untermauern und ein gutes Fundament für das Spitzenspiel eine Woche später gegen Göppingen legen.

Start-Ziel-Sieg sichert Platz zwei

Die kleine Erfolgsserie geht weiter. Mit einem nie gefährdeten 28:22 (11:7) bei der HSG Fridingen/Mühlheim errangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg ihren dritten Sieg in Folge und behaupteten damit ihren zweiten Tabellenplatz. Überschattet wurde der Sieg allerdings durch die Verletzung von Laureen Kappus.

Es war noch in der Anfangsphase der Partie, als sich die Kapitänin der Herrenbergerinnen bei einer unglücklichen Abwehraktion an der Hand verletzte. An ein Weiterspielen war da nicht mehr zu denken, Nadine Schäberle übernahm als Alternative die Position auf Rückraum Mitte. Später bescheinigte ihr Melanie Schittenhelm eine gute Partie. Es war ein Zeugnis, dass die Trainerin gut und gerne auf die komplette Mannschaft ausweiten konnte. Wie lange indes Laureen Kappus den Kuties ausfallen wird, dürfte sich wohl endgültig erst am Montag herausstellen, wenn die genaue Untersuchung erfolgt ist.

Foto: Michelle Wunschik war 7-mal für die Kuties erfolgreich / Archivbild

Zum Zeitpunkt der Verletzung hatten die Gäste aus dem Gäu allerdings schon gut vorgelegt. 4:0 und 5:1 hießen die Stationen, ehe sich die Gastgeberinnen ihrerseits mit zwei Treffern in Folge am Spiel beteiligten. Der Sicherheit im Spiel der SG H2Ku tat dies erst einmal keinen Abbruch. Vor allem erwies sich erneut die Abwehr als das gewohnte Bollwerk. Und auch Alexandra Harm im Tor der Kuties konnte ihre überzeugende Form aus den Vorwochen konservieren. Eine Sorge trieb Melanie Schittenhelm aber trotzdem um: „Nach der Sperre von Sofia Brand und der Verletzung von Laureen war es schon eine spannende Frage, wie wir kräftemäßig über die Zeit kommen“. Leistungsmäßig stellte sich diese Frage allerdings nicht, denn Michelle Wunschik war gerade im rechten Rückraum zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle, um ihr bestes Saisonspiel abzuliefern. Mit sieben Treffern avancierte die Rückraumspielerin letztlich zu einer der Sieggaranten. Insgesamt war das 11:7 zum Halbzeitpfiff zwar beruhigend, aber natürlich noch keine Entscheidung.

Das Spiel nahm nach dem Seitenwechsel erst einmal die Richtung auf, die schon aus dem ersten Durchgang vorgegeben war. Durch die offensive Deckung von Fridingen boten sich dem Kreisläuferduo Stefanie Schoeneberg und Sandra Kußmaul immer wieder Räume, die diese auch dankbar annahmen. Brenzlig wurde es eigentlich nur noch ein einziges Mal eine Viertelstunde vor dem Ende, als die HSG mit drei Toren in Folge auf 15:19 verkürzen konnte. Aber auch diese Klippe umkurvte die Mannschaft souverän. Am Ende stand ein verdientes 28:22 für die Gäste aus Herrenberg. Mit diesem wichtigen Sieg können die Kuties dann nach ihrem spielfreien Wochenende deutlich entspannter ins nächste schwere Auswärtsspiel beim TSV Heiningen gehen.

Als Zweiter zum Rückrundenstart nach Fridingen

Zum Auftakt der Rückrunde in der Vorrundengruppe A treten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag um 17:30 Uhr bei der HSG Fridingen/Mühlheim an. Praktisch über Nacht rutschten die Kuties dabei noch um einen Platz nach oben. Der Sieg von Heiningen im Nachholspiel unter der Woche gegen Göppingen macht es möglich, dass der Gäu-Club nun sogar als Tabellenzweiter ins Spiel geht.

Spannender könnte es kaum sein. Fünf der Sieben Teams haben in der Vorrundenstaffel noch die realistische Chance, einen der begehrten drei Plätze in der Aufstiegsrunde zu ergattern. Und selbst der Tabellensechste, die HSG Fridingen/Mühlheim, könnte noch einmal oben angreifen. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein Sieg am Samstag in eigener Halle gegen die SG H2Ku Herrenberg. Die Gäste haben da natürlich ganz andere Pläne.

Stefanie Schoeneberg und Sandra Kußmaul sind der starke Rückhalt in der Abwehr / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Vor gerade einmal sieben Wochen begann die Saison für die Kuties, damals mit einem 29:22 gegen Fridingen/Mühlheim. Der auf den ersten Blick klare Sieg wurde seinerzeit jedoch erst in der Schlussviertelstunde eingetütet. Und so spricht Melanie Schittenhelm auch im Vorfeld von einem 50-50-Spiel. Mit einem Doppelpunktgewinn könnten die Herrenbergerinnen auf jeden Fall den zweiten Platz zementieren. Respekt hat die H2Ku-Trainerin dabei vor allem vor der Heimstärke von Fridingen. Entgegensetzen wollen die H2Ku-Frauen vor allem eine gewohnt sattelfeste Abwehr und eine Reduzierung der eigenen technischen Fehler. Im Hinspiel war neben den Kreisspielerinnen Stefanie Schoeneberg und Sandra Kußmaul auch Sofia Brand. Die Rückraumspielerin wird am Samstag nach ihrer blauen Karte aus der letzten Partie gegen Heiningen fehlen. Inzwischen steht auch die Strafe fest: Sofia Brand wird nur das eine Spiel in Fridingen fehlen. „Wir haben das Geschehen aufgearbeitet und abgehakt“, blickt Melanie Schittenhelm nach vorne. Bis auf den Ausfall der gesperrten Brand hofft die Trainerin der Kuties auf einen einsatzbereiten Kader. Aus der zweiten Mannschaft wird Paulina Link das Team ergänzen.

Start-Ziel-Sieg festigt den dritten Rang

Mit einem letztlich ungefährdeten 34:30 (18:12) gegen den TSV Heiningen beendeten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg die reguläre Vorrunde der Oberligasaison. Auch wenn es noch einige Baustellen zu bearbeiten gibt, war es mehr als gelungene Hinserie.

Zum Ende der Partie war es eigentlich noch einmal eine eher untypische Szene. Beim Stand von 33:30 verwandelte Marie Thiwissen nach der Schlusssirene noch einen direkten Freiwurf. Es war praktisch ein Tor aus gar keiner Chance. Unter den knapp 300 Zuschauern ließ dieser finale Treffer die Stimmung noch einmal hochkochen, nachdem es in den sechzig Minuten zuvor mit der Chancenverwertung oft genau umgekehrt war. Teils beste Möglichkeiten blieben auf der Strecke. Unter dem Strich war es allerdings fast das einzige Haar in der ansonsten gut angerührten Suppe. Fast deshalb, weil sich Sofia Brand nach einer durchaus streitbaren Zeitstrafe gegen sie zehn Minuten vor dem Ende zu einer eindeutigen Handbewegung gegen die Unparteiischen hinreißen ließ. Die folgerichtige blaue Karte bedeutet nun erst einmal eine Sperre für mindestens die Partie in Fridingen in der kommenden Woche. Zu allem Überfluss musste sich Sofia Brand nach dem Spiel noch vorsorglich in ärztliche Behandlung begeben, da sie bei der Aktion das Knie ihrer Gegenspielerin in die Magengegend bekam.

Verständlicher Jubel nach dem Heimsieg / Foto: P.Gebhardt

Insgesamt war es jedoch kein unfaires Spiel. Intensiv und schnell war es aber auf jeden Fall. Die Gäste, die krankheits- und verletzungsbedingt im Kader umbauen mussten, drängten ebenso wie die Kuties aufs Tempo. Eine Viertelstunde lang war es auch ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Anschluss von Heiningens Saskia Grau zum 10:9 waren es aber die Gastgeberinnen, die das Geschehen auf dem Parkett bestimmten. Vier Tore in Folge, drei davon durch die quirlige Sofia Brand, ließen ein beruhigendes Polster entstehen. Da die Gäste nun auch nicht mit technischen Fehlern geizten und auch Alexandra Harm im Tor der SG fast nahtlos an ihre überzeugende Leistung aus der Vorwoche anknüpfte, leuchtete zur Pausensirene ein deutliches 18:12 von der Anzeigetafel.

Im Gleichschritt ging es durch die ersten Minuten der zweiten Hälfte. Beim 22:16 hatten die Kuties dann gleich vier klare Torchancen zur Vorentscheidung. Genutzt wurde davon allerdings keine einzige. Der TSV Heiningen bedankte sich dafür mit zwei Toren zum 22:18. Statt der Entscheidung waren die Gäste nun wieder im Spiel- zumindest kurzzeitig. Die Kapitänin der Kuties persönlich sorgte mit zwei Treffern dafür, dass das Schiff wieder auf Kurs kam. „Laureen hat zum richtigen Zeitpunkt die Zügel wieder in die Hand genommen“, freute sich später Melanie Schittenhelm. Britta Meyer schließlich sorgte mit ihrem Tor zum 28:20 elf Minuten vor dem Ende für die Entscheidung. Auch wenn die Gäste noch einmal Ergebniskosmetik betreiben konnten, der Erfolg war am Ende ungefährdet. Ein wenig ärgerte sich Melanis Schittenhelm trotzdem. „Ich würde mir wünschen, dass wir auch einmal eine überlegen geführte Partie eine Viertelstunde vor dem Ende entscheiden“, seufzte die Trainerin nach dem Schlusspfiff.

Das Fazit nach dem Ende der kurzen Hinrunde mit sechs Partien stimmte sie dennoch optimistisch: „Wir haben schon so ziemlich das Optimum herausgeholt. Allerdings müssen wir ganz klar an der Chancenverwertung arbeiten. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“.

Die Rückrunde beginnt bereits am kommenden Samstag, wenn die H2Ku-Frauen um 17:30 Uhr bei der HSG Fridingen/Mühlheim antreten müssen. Zu dem Spiel gibt es dann für interessierte Fans die Möglichkeit, im Mannschaftsbus mitzufahren.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schoeneberg (8/4), Schäberle (2), Kappus (6), Maile, Meyer (1), Kußmaul (2), Schmidt (2), Brand (5), Thiwissen (5), Wunschik (3/1), Becirovic