„Sind froh, dass es endlich los geht“
Kuties starten am Sonntag mit einem Heimspiel in die neue Oberligasaison / Wiedersehen mit einem alten Bekannten.
Für die Frauen der SG H2Ku Herrenberg geht es am Sonntag ab 16:15 Uhr zum ersten Mal seit dem freiwilligen Abschied aus der 2.Bundesliga vor knapp vier Monaten wieder um Ligapunkte. Durch den Verzicht auch für die 3. Liga steigt das Auftaktspiel der Saison nun in der Baden-Württemberg Oberliga. Als Gegner erwarten die Kuties in der Markweghalle die HSG Fridingen/Mühlheim.
Ein richtiger Neustart ist das Spiel am Sonntag eigentlich nicht. Von der ehemaligen Zweitligamannschaft hat nur Stefanie Schoeneberg den Weg in die Oberliga angetreten, die anderen Spielerinnen haben sich in alle Winde zerstreut. Und so wird das Gros der letztjährigen Zweitvertretung wie schon im Vorjahr jetzt eben weiter in der vierthöchsten Spielklasse antreten.
Mit Torhüterin Sophia Holzner, Theresa Gramer oder auch dem jungen Nachwuchstalent Sina Venth haben wichtige Spielerinnen den Verein verlassen oder ihre Karriere beendet. Qualität ist in der Mannschaft aber natürlich trotzdem vorhanden. Der Rückraum um Laureen Kappus, Marie Thiwissen, Sofia Brand und Michelle Wunschik genügt ebenso höheren Ansprüchen wie die Außen Britta Meyer und Saskia Schmidt. Am Kreis dürften sich derweil Sandra Kußmaul und eben Stefanie Schoeneberg sehr gut ergänzen. Ein interessanter Dreikampf schließlich wird zwischen den Pfosten mit Alina Azemi, Isabel Göhlich und Alexandra Harm erwartet. Die in dieser Saison als Spielmacherin neben Kappus angedachte Nadine Schäberle und Selina Nüssle stehen zusätzlich bereit. Letztere erlitt allerdings in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss und wurde in dieser Woche operiert.
Insgesamt ist der Kader also quantitativ nicht optimal besetzt. Viel wird deshalb davon abhängen, ob die Kuties ohne weitere größere Verletzungen durch die Saison kommen. Für Melanie Schittenhelm steht indes fest: „Mit einem vollen Kader können wir an guten Tagen jeden Gegner schlagen“. Die Trainerin der Kuties kennt aber noch aus der Vorsaison das andere Extrem, als gegen vermeintlich schwächere Gegner unnötig Punkte verschenkt wurden. Das von Melanie Schittenhelm nach außen kommunizierte Ziel Klassenerhalt ist deshalb auch durchaus nachvollziehbar – zudem der Modus der kommenden Saison nicht allzu viel Spielraum nach oben lässt. Nur die ersten drei Teams einer Staffel schaffen es in die Aufstiegsrunde, die anderen vier spielen um den Klassenerhalt.
Mit der HSG Fridingen/Mühlheim treffen die H2Ku-Frauen auf einen Gegner, der schon in der Vorsaison seine Aufwartung in der Markweghalle machte. Im Februar gewannen die Gäste dabei mit 34:29. Da sich der Kader nur wenig verändert hat, kann man erneut von einer schweren Aufgabe ausgehen. Eine entscheidende Veränderung gab es aber dennoch. Seit dieser Spielzeit lenkt mit Klaus Hüppchen ein alter Bekannter die Geschicke an der oberen Donau. Hüppchen war in der Vorsaison noch Co-Trainer der Herrenberger Bundesligafrauen. Sein erstes Spiel ging in der Vorwoche zwar mit 24:27 gegen den Drittligaabsteiger HSG Leinfelden-Echterdingen verloren, entscheidende Rückschlüsse wollte Melanie Schittenhelm daraus aber nicht ziehen. „Es war ein typisches Auftaktspiel, in dem nicht immer alles klappt“, so die Trainerin der Kuties.
Viel entscheidender wird für Schittenhelm sein, wie sich ihre eigene Mannschaft nach der langen Vorbereitung präsentiert. „Insgesamt bin ich zufrieden. Natürlich gibt es noch einige Baustellen“. Aber sie betont auch: „Wir sind alle froh, dass es endlich losgeht“. Verzichten muss Melanie Schittenhelm am Sonntag allerdings neben der verletzten Selina Nüßle auch auf Marie Thiwissen, die privat verhindert ist. Dafür werden Paulina Link, Emilie Maile und Leonie Holweger aus der zweiten Mannschaft den Kader verstärken.