SG H2Ku Herrenberg will sich keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen
Trotz Knieproblemen auf die Zähne beißen: Coach Hans Christensen hofft auf Einsatzminuten von Tanja Padutsch. Foto: Eibner/Hansepix
Von Peter Gebhardt 03.02.2023
Aufgrund der nicht beantragten Lizenz steht die SG H2Ku Herrenberg längst als Absteiger aus der 2. Handball-Bundesliga der Frauen fest. Dennoch wollen die Kuties bis zum Ende Gas geben. So auch beim Auswärtsspiel im 900 Kilometer entfernten Kamp-Lintfort.
Auch wenn die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag bereits ihr fünftes Punktspiel im neuen Jahr bestreiten, ist die Partie beim TuS Lintfort am nördlichen Rand des Ruhrgebiets erst der Auftakt zur Rückrunde. Und sie wird zum Charaktertest.
Für ein Freundschaftsspiel über 900 Kilometer fahren? Das gibt es eher selten. Für die Kuties ist dieses Szenario seit dem Lizenzverzicht für kommende Saison aber Realität. Aktuell gebe es dennoch kein Motivationsloch, betont Hans Christensen. Ob das so bleiben wird, vermag aber selbst der Trainer schwer einzuschätzen.
Auf dieses Auswärtsmatch freut sich das Team jedenfalls, zumal es nach dem Abpfiff mit einer Motto-Party auf die Heimreise geht. „Das ist gut für das Klima“, weiß Christensen. Dass die Fahrt zurück ins Gäu zusätzlich mit zwei Punkten garniert wird, ist das große Ziel. Vor allem will sich die SG keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen. „Wir können zwar die Klasse nicht halten, aber wir können das Zünglein an der Waage sein“, betont der Coach. Außerdem will die Mannschaft noch immer sportlich die Klasse halten.
Im Hinspiel legte H2Ku einen vielversprechenden Saisonstart hin
Die Gastgeberinnen brauchen für den Ligaerhalt selbst jeden Punkt und werden dementsprechend auftreten. Das Hinspiel dürfte der TuS noch in unguter Erinnerung haben, als H2Ku mit 34:31 einen vielversprechenden Saisonstart hinlegte. Mit elf Pluspunkten liegt das Team aus Kamp Lintfort nur drei Zähler vor den Abstiegsrängen. Vom Gegner erwartet Hans Christensen nichts grundlegend Neues. Beeindruckt hat ihn aber das jüngste 33:28 gegen den HC Leipzig.
„Wir müssen Lösungen gegen die offensiven Halbspielerinnen in der Verteidigung finden“, benennt der Trainer nur eine der vielen Aufgaben. Personell gibt es noch einige Unwägbarkeiten. Bei der linken Angriffsseite hofft Christensen darauf, dass Nives Klobucar und Tanja Padutsch trotz Knieproblemen auf die Zähne beißen.
Beim Pokalspiel der Gastgeberinnen in der Vorwoche gegen den TuS Metzingen soll es übrigens äußerst kalt in der Sporthalle Eyller Straße gewesen sein. Nicht nur deshalb werden sich die Kuties wohl warm anziehen müssen.