Der Anfang bedeutet fast schon gleich das Ende

Im ersten Spiel der Aufstiegsrunde mussten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag gleich eine harte Landung verkraften. Mit 27:22 (14:7) setzten sich die Gastgeberinnen des HC Schmiden/Oeffingen gegen die Kutie durch und zogen damit gleich am ersten Spieltag in der Tabelle an den Herrenbergerinnen auf Platz zwei vorbei, mit dem die Gäste vor der Partie angereist waren.

Zehn Minuten reichen im Handball oft aus, um ein Spiel zu entscheiden. Meist passiert dies aber in der sogenannten Crunch-Time oder im Verlaufe einer Partie. Eher selten ist es, dass ein Spiel schon nach zehn Minuten so gut wie durch ist. Genau so geschah es aber am Sonntagnachmittag in der Oeffinger Sporthalle beim Gastspiel der Kuties. Eine halbe Minute fehlte sogar noch an den zehn Minuten, da hatte Hanna Hojcyk die Gastgeberinnen mit 7:0 in Front gebracht. „Wir waren im Angriff viel zu statisch. Das habe ich in der folgenden Auszeit deutlich angesprochen“, so Melanie Schittenhelm. In der Tat brauchte die Schmidener Abwehr kaum Schwerstarbeit zu verrichten, um die Herrenberger Angreiferinnen zu neutralisieren. Mit vielen eigenen technischen Fehlern kamen die Kuties auch erst gar nicht in gute Wurfpositionen.

Die Gastgeberinnen setzten hingegen früh alles auf eine Karte. Sie gingen von der ersten Minute an ein hohes Tempo. Zwar war klar, dass sie dies nicht über sechzig Minuten durchhalten konnten, es reichte aber, um die H2Ku-Frauen auf dem völlig falschen Fuß zu erwischen. Inklusive zweier Hinausstellungen in der Startphase für Stefanie Schoenberg und Katrin Schröder hatten es die Gastgeberinnen relativ leicht, eine frühe Vorentscheidung zu erzwingen.

Foto: Sandra Kußmaul war auf gleich auf mehreren Positionen torgefährlich (Archiv)

Nach dem völligen Fehlstart berappelte sich die Mannschaft aber zusehends. Sandra Kußmaul, die sowohl am Kreis als auch von Rechtsaußen und als Gegenstoßspielerin für Torgefahr sorgte, war es vorbehalten, mit zwei Treffern in Folge beim 10:5 neun Minuten vor der Pause für ein freundlicheres Resultat zu sorgen.

Näher kamen die Kuties allerdings nicht. Das Pausenresultat von 14:7 sollte aber noch etwas Spielraum für den zweiten Durchgang lassen. Dieser begann dann allerdings mit einer schlechten Nachricht. Nach einer Abwehraktion im ersten Durchgang brach bei Rückraumspielerin Sofia Brand eine alte Handverletzung auf, die einen Einsatz im zweiten Durchgang unmöglich machte. Mit der gerade wieder ins Team zurückgekehrten Spielmacherin Laureen Kappus sowie Marie Thiwissen und der jungen Ajlina Becerovic hatte Melenie Schittenhelm nur noch drei Rückraumspielerinnen zur Verfügung. Personell gesehen war das natürlich zu wenig für eine erfolgreiche Aufholjagd. Also mussten die anderen Positionen aushelfen. Saskia Schmidt bot auf der Linksaußenposition einmal mehr mit ihren sechs Treffern eine überzeugende Leistung. Auch das Kreisläufertrio mit Sandra Kußmaul, Stefanie Schoeneberg und Katrin Schröder setzte immer wieder erfolgreiche Akzente. Nicht zuletzt schwang sich im zweiten Durchgang die in der ersten Hälfte eingewechselte Alexandra Harm noch zu einer guten Leistung auf.

Erfreulich war für Trainerin Schittenhelm auch, dass die in der Schlussviertelstunde praktizierte offensive 5:1- Abwehr noch einmal für Ergebniskosmetik sorgen konnte. „Mit unserer Defensive konnte ich in der Schlussphase sehr zufrieden sein“, kommentierte die Trainerin nach Spielschluss. Auch wenn das alles nicht mehr zum Sieg reichte, das 27:22 für Schmiden/Oeffingen blieb damit im vertretbaren Rahmen. Am kommenden Sonntag empfangen die Kuties dann die verlustpunktfreie TG 88 Pforzheim.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schröder (1), Maile, Kappus (1), Schoeneberg (3/1), Kußmaul (6), Schmidt (6/1), Brand, Thiwissen (2), Becirovic (3)

Kuties starten in die Aufstiegsrunde

Die Frauen der SG H2Ku gastieren am Sonntag beim HC Schmiden/Oeffingen. Im Vorfeld musste die Herrenberger Trainerin eine weitere personelle Hiobsbotschaft verkraften.

Nach sechs Wochen Pause kehren die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag wieder ins Wettkampfgeschehen zurück. Beim HC Schmiden/Oeffingen gilt es ab 15 Uhr, den zweiten Platz, mit dem die Kuties in die Aufstiegsrunde starten, zu verteidigen.

In der spielfreien Zeit hat sich in Herrenberg einiges getan. Und das war beileibe nicht alles positiv. Vor allem schmerzt dabei natürlich die Verletzung von Nadine Schäberle. Die Allrounderin, die im Herbst die verletzte, etatmäßige Spielmacherin Laureen Kappus immer besser vertrat, erlitt kurz vor dem Jahreswechsel einen Kreuzbandriss. Mit Michelle Wunschik steht durch deren Auslandsaufenthalt eine weitere wichtige Spielerin für längere Zeit nicht zur Verfügung. Nachverpflichtungen sind trotzdem nicht geplant. Für den Sonntag steht zumindest Emilie Maile aus der Zweitvertretung bereit. Erfreulich ist außerdem, dass sich die Kapitänin Laureen Kappus nach ihrer Handverletzung inzwischen wieder zurückgemeldet hat. „Laureen trainiert seit zwei Wochen wieder im Team und ist voll einsatzbereit“, freut sich Melanie Schittenhelm.

Foto: Laureen Kappus steht am Sonntag vor ihrem Comeback

Und noch ein Grund zur Freude gibt es für die Trainerin. Bis zum Ende der Runde wird auch die im Herbst reaktivierte Kreisläuferin Katrin Schröder zur Verfügung stehen. Ungewissheit herrscht allerdings für die Partie am Sonntag noch auf der Torhüterinnenposition. Alina Azemi und Isabell Göhlich plagten sich unter der Woche noch mit grippalen Infekten umher. Und auch bei Alexandra Harm ist aus privaten Gründen ein Einsatz noch ungewiss. „Wir müssen bis Sonntag abwarten, welche Optionen wir letztlich haben“, setzt Trainerin Schittenhelm auch ein wenig auf den Faktor Zeit.

Trotz des etwas dünn besetzten Kaders rechnen sich die Herrenbergerinnen vor den Toren von Stuttgart etwas aus. Der HC Schmiden/Oeffingen spielte zwar in der anderen Vorrundengruppe, unbekannt ist der Gegner aber keineswegs. Gleich drei Mal trafen beide Teams in der Vorbereitung im letzten Sommer aufeinander. Dabei hieß der Sieger stets Schmiden. Allerdings traten die Herrenbergerinnen damals stets dezimiert an. Wie es besser geht, schwebt Melanie Schittenhelm schon vor: „Wir müssen Schmiden in den Positionsangriff bringen. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass wir das schnelle Gegenstoßspiel unterbinden müssen“. Die Generalprobe für Sonntag kann man aus Sicht der H2Ku-Frauen derweil als gelungen bezeichnen. Trotz des 26:28 beim Drittligisten TV Nellingen dürfte die Mannschaft Selbstvertrauen getankt haben.

Das große Ziel souverän erreicht

Der Jubel kannte keine Grenzen. In einem über weite Strecken überzeugenden Spiel bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg die TG Nürtingen II mit 28:19 (14:8). Mit dem Erfolg ist nicht nur das große Ziel Aufstiegsrunde erreicht, auch der Klassenerhalt ist schon vor dem Jahreswechsel in trockenen Tüchern.

400 Zuschauer hatten am Samstag den Weg in die Markweghalle gefunden und keiner von Ihnen dürfte sein Kommen bereut haben. Als ob sich die Kuties der Rekordkulisse würdig erweisen wollten, begannen sie mit enormer Spielfreude bei hohem Tempo. Anders als noch in der Vorwoche beim doch recht mühsamen Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht aus Biberach agierten die Gastgeberinnen ohne das berüchtigte zittrige Händchen. Für Melanie Schittenhelm war das die logische Fortsetzung der Trainingswoche: „Auch wenn wir komplizierte Bedingungen hatten, war die Lockerheit in der Mannschaft unverkennbar“. Allerdings wollten es die Kuties wohl noch etwas spannend machen. Gleich vier Mal scheiterte Sandra Kußmaul in der Startviertelstunde vielversprechend vor dem gegnerischen Tor. Was die Kreisläuferin noch im Vorwärtsgang an Konzentriertheit vermissen ließ, machte sie aber im Gegenzug im Innenblock der Abwehr mit Stefanie Schoeneberg mehr als wett. Überhaupt hatte die Defensive mit einer gewohnt starken Alexandra Harm einmal mehr Beton angerührt. Sieben Minuten brauchte die Zweitligareserve aus Nürtingen für ihren ersten Treffer. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kuties allerdings schon ein 4:0 vorgelegt und eine Auszeit der Gäste erzwungen.

Das Spiel änderte sich dadurch aber nicht. Ganze vier Tore ließen die H2Ku-Frauen in den ersten 20 Minuten zu, das 11:4 versprach einen relativ entspannten Abend. Die Gäste wollten dann aber doch noch am Spiel teilnehmen. Immerhin hätte sich Nürtingen mit einem Auswärtssieg in der Markweghalle eine glänzende Ausgangsposition für die Abstiegsrunde verschaffen können. Mit dem Anschlusstreffer zum 14:8 praktisch mit dem Pausenpfiff war die TG Nürtingen trotzdem noch gut bedient.

Die Kabinenansprache schien zunächst besser bei den Gästen gewirkt zu haben. Bis auf vier Tore kam der Gast beim 18:14 heran. Nervös wurde Melanie Schittenhelm trotzdem nicht. „Ich wusste, dass die Abwehr immer für einen Ball gut ist“. Damit hatte die Trainerin nicht nur recht, sondern auch deutlich untertrieben. Denn der Sieg geriet tatsächlich auch durch die überzeugende Defensive nie ernsthaft in Gefahr. Nach dem 19:14 der starken Nadine Schäberle auf der Spielmacherposition lief der SG-Motor wieder rund. Spätestens das 22:15 durch Sofia Brand zwölf Minuten vor dem Ende klärte die Fronten endgültig. Der Rest bis zum 28:19 war ein Schaulaufen der Gastgeberinnen gegen an diesem Abend chancenlose Gegnerinnen.

Für SG-Trainerin Schittenhelm war der Sieg enorm wichtig: „Jetzt haben wir Planungssicherheit für die kommende Saison“. Um dann noch lächelnd anzufügen: „Für uns ist die Saison noch nicht beendet. Wir werden uns demnächst neue Ziele setzen“. Ab dem Mittwoch ist zunächst aber erst einmal bis zum 7.Januar trainingsfrei angesagt.

SG H2Ku: Harm, Azemi, Göhlich; Schöneberg (4/3), Schäberle (3), Maile; Kußmaul (2), Schmidt (4),  Link, Brand (3), Thiwissen (5), Wunschik (4/1), Schröder, Becirovic (3)

Zwei Spiele der Gegensätze

Wenn am heutigen Samstag der letzte Heimspieltag des Jahres in der Markweghalle steigt, könnten die Vorzeichen für die Frauen- und die Männermannschaften kaum gegensätzlicher sein. Während die Kuties mit einem Sieg gegen die TG Nürtingen II die Aufstiegsrunde erreichen können, geht es nüchtern betrachtet für das Gerstlauer-Team gegen den TSB Schwäbisch Gmünd um wohl eine der letzten Chancen, im Kampf um den Klassenerhalt noch ein ernsthaftes Wörtchen mitreden zu können.

Den Beginn machen aber erst einmal unsere Oberligafrauen, die sich mit einer herausragenden Vorrunde dieses Finale am Samstagabend ab 17:45 Uhr redlich verdient haben. Aber noch einmal heißt es, alle Kräfte zu mobilisieren, um gegen  die TG Nürtingen II den dafür nötigen Sieg einzufahren. Klar dürfte im Vorfeld sein, dass die Mädels um Trainerin Melanie Schittenhelm als Favoritinnen in die Partie gehen. Aber bereits in der Vorwoche zeigte sich, dass solch eine Favoritenbürde nicht unbedingt leicht auf den Schultern der Spielerinnen lastet. Gegen die TG Biberach gab es aber dennoch einen letztlich verdienten Heimsieg. Auch deshalb, weil die nun schon seit vielen Wochen hervorragend funktionierende Abwehr im Verbund mit den Torhüterinnen perfekt harmoniert. Dies in Verbindung mit der Unterstützung der eigenen Zuschauer in der Markweghalle soll auch heute der Grundstein für den finalen Schritt in die Aufstiegsrunde sein.

Für die Gäste aus Nürtingen steht der Gang in die Abstiegsrunde zwar bereits vor dem Anpfiff fest, auf ein weniger motiviertes Auftreten der Zweibundesligareserve brauchen sich die Gastgeberinnen jedoch nicht einzustellen. Denn am letzten Spieltag gibt es einige Rechenbeispiele. Das Einfachste für die Gäste: Bei einem Sieg in der Markweghalle könnte Nürtingen unsere SG H2Ku noch mit in die Abstiegsrunde mitnehmen und hätte dann wegen der dann zwei gewonnenen direkten Vergleiche vier Punkte allein aus Herrenberg schon auf der Habenseite. Mit einer nochmals leidenschaftlichen Leistung wollen dies die Kuties aber verhindern.

Ganz anders hingegen sieht die Lage für unsere Oberligamänner aus. Nach elf gespielten Partien in der Vorrundengruppe A hat das Gerstlauer-Team noch keinen Punktgewinn verbuchen können. Auch beim letzten Auswärtsspiel bei der SG Köndringen/Teningen musste die Mannschaft wieder Lehrgeld bezahlen. Wenn neben der Negativserie dann auch noch die personellen Alternativen durch permanente Verletzungen oder Erkrankungen wegbrechen, wird es für das junge Team noch umso schwerer. Realistisch betrachtet sollte im heutigen Heimspiel gegen den TSB Schwäbisch Gmünd ab 20 Uhr schon der erste Erfolg eingefahren werden. Er wäre vor allem auch aus mentaler Sicht extrem wichtig, um mit genügend Motivation aus den Weihnachtsferien in die restliche Runde zu gehen.

Den besten Anschauungsunterricht als Motivationsschub kann sich die Mannschaft dabei aus der eigenen Leistung holen. Beim Hinspiel im Oktober lag das Team zur Pause eigentlich schon aussichtslos mit 15:25 im Hintertreffen, um danach noch mit einer fulminanten Aufholjagd auf 28:28 zehn Minuten vor dem Ende zu stellen. Auch wenn die Kraft dann nicht mehr für den ersehnten Auswärtssieg reichte, sollte er doch zumindest für den Samstag Auftrieb geben.

Keine Schützenhilfe aus Fridingen

Im vorletzten Heimspiel des Jahres gewannen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg ihr Heimspiel gegen die TG Biberach mit 22:18 (11:11). Die nackten Zahlen zeigen dabei schon auf, dass die Kuties mehr Mühe als gewollt gegen das Tabellenschlusslicht hatten.

Die lautstarken Auswärtsfans der TG Biberach ließen sich bis zum Ende trotz der drohenden Niederlage ihre gute Laune nicht verderben. In der Tat bot der abgeschlagene Tabellenletzte vor allem in kämpferischer Hinsicht eine überzeugende Leistung und hatte mit ihrer Torfrau Sabrina Szabo eine überragende Akteurin zwischen den Pfosten. Das zeigte diese vor allem im ersten Durchgang. Dort offenbarten die Kuties enorme Probleme im Abschluss. Gerade in den ersten Minuten wurden reihenweise beste Möglichkeiten ausgelassen. „Man hat schon gemerkt, dass wir heute unter einem ganz anderen Druck standen als zuletzt gegen Leinfelden“, war der nervöse Auftakt für Melanie Schittenhelm keine große Überraschung. Zumindest konnte Marie Thiwissen kurz vor dem Pausenpfiff noch auf ein 11:11 stellen.

Foto: Große Freude bei Steffi Schoeneberg, Marie Thiwissen und Saskia Schmidt (v.li.)

Die gleiche Spielerin eröffnet mit der Führung auch die 2. Halbzeit. Sicherheit gab das allerdings zunächst nicht. Denn bis zum 14:14 hatten viele der etwa 250 Zuschauer nicht die Sicherheit, dass die Heimmannschaft das Parkett als Siegerin das Parkett verlassen wird. Fünf Minuten lang konnten sich danach beide Teams nicht so recht auf eine Führung einigen. Schließlich ließen sich die Kuties zum 15:14 praktisch überreden. Nur sechs überzeugende Minuten im Angriff reichten dann aus, um das Spiel mit dem 20:14 in der 53. Minute zu entscheiden. Eingebettet darin war aber auch eine über die ganze Spielzeit überzeugende Abwehrarbeit mit einer im zweiten Durchgang überzeugenden Alexandra Harm im Tor der SG H2Ku. Die restliche Spielzeit konnte mit Glück und Geschick zur Ergebnisverwaltung benutzt werden.

Fast so wichtig wie der Sieg am Samstag war für die Kuties aber auch das Spiel am Sonntag zwischen der HSG Fridingen/Mühlheim und dem TSV Heiningen. Die Ausgangslage war klar: Lässt Heiningen in Fridingen Federn, dann können die Mädels von Melanie Schittenhelm praktisch auf der Couch den Einzug in die Aufstiegsrunde feiern und hätten somit schon vor Weihnachten den Klassenerhalt sicher. Am Ende war klar, dass Heinigen mit 31:26 in Fridingen gewinnen konnte. Damit ist auch sicher, dass die H2Ku-Frauen am kommenden Samstag um 17:45 Uhr gegen die TG Nürtingen II ein echtes Finale um den Platz in der Aufstiegsrunde bestreiten.

SG H2Ku: Harm, Azemi, Göhlich; Schoeneberg, Schäberle (2), Maile, Kussmaul (4), Schmidt (4), Link, Brand (3), Thiwissen (3), Wunschik (4/2), Schröder, Becirovic (2)

Die klare Favoritenrolle soll nicht zum Leichtsinn verleiten

Klarere Vorzeichen gab es in dieser Saison für die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg noch nicht und wird es auch nicht mehr geben. Wenn die Kuties am heutigen Samstag um 20 Uhr die TG Biberach empfangen, steht für das Team der Gastgeberinnen nur ein Sieg auf der Agenda. Unterschätzen werden die SG-Frauen das Tabellenschlusslicht aber wohl nicht, dafür steht am vorletzten Spieltag der Vorrundengruppe A einfach zu viel auf dem Spiel.

Zwei Schritte ist die SG H2Ku Herrenberg noch von der Aufstiegsrunde zur dritten Liga entfernt. Dabei ist ein theoretisch möglicher Aufstieg gar nicht das primäre Ziel in Herrenberg. Vielmehr könnte mit dem Erreichen der oberen Gruppe bereits frühzeitig der Klassenerhalt für die kommende Saison festgezurrt werden. Das würde bereits im Dezember Planungssicherheit bringen.

Melanie Schittenhelm gibt die Richtung vor- da geht es zu den Punkten / Foto: P. Gebhardt

Zuerst muss allerdings erst einmal die Partie gegen die TG Biberach gespielt werden. Auf den ersten Blick dürfte das Tabellenschlusslicht dabei kein Stolperstein darstellen. Nur ein einziges Pünktchen ist bisher im Oberschwäbischen gesammelt wurden. Neun Spiele wurden zum Teil deutlich verloren. Allerdings ist es schon bemerkenswert, dass die Punkteteilung auswärts in Nürtingen erreicht wurde. Noch interessanter ist es aber, dass es ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus Leinfelden-Echterdingen mit einer Niederlage mit einem Tor und einer mit zwei Toren fast zu Zählbarem gereicht hat. Zum Unterschätzen des Gegners besteht für die Gastgeberinnen also kein Anlass.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch keinen Grund, das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen. Nicht nur das letzte imponierende 31:24 bei der HSG Leinfelden-Echterdingen zeigte deutlich die Entwicklung der Mannschaft in dieser Spielzeit. Die kommenden zwei Endspiele haben sich die Kuties redlich verdient und sollen nun auch erfolgreich bestritten werden.

Eines steht übrigens jetzt schon fest: Sollte die SG H2Ku Herrenberg die Aufstiegsrunde erreichen und Frisch Auf Göppingen II ihr letztes Spiel in eigener Halle in zwei Wochen gegen Fridingen/Mühlheim erfolgreich gestalten, würden die Kuties sogar als Gruppenbeste in die Aufstiegsrunde einziehen. Sicher ein schöner Nebeneffekt, der aber in den Überlegungen von Trainerin Melanie Schittenhelm kaum eine Rolle spielen wird.

Kuties heben in Echterdingen ab

Mit einer über weite Strecken überzeugenden Leistung bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am späten Mittwochabend die HSG Leinfelden-Echterdingen mit 31:24 (15:9). Durch den Sieg beim Tabellenführer könnten die Kuties nun mit zwei Heimsiegen in den letzten verbleibenden zwei Partien auch rechnerisch nicht mehr von einem Platz in der Aufstiegsrunde verdrängt werden.

Normalerweise wird in Leinfelden-Echterdingen der Geräuschpegel vom dortigen Flughafen bestimmt. Am Mittwoch gesellte sich gegen 22 Uhr noch ein wohl ebenso lauter Jubelschrei dazu. Er kam vom jetzigen Tabellenzweiten der Oberliga Baden-Württemberg, der SG H2Ku Herrenberg. Das Team um Trainerin Melanie Schittenhelm hatte nach dem Schlusspfiff der Partie beim Primus der Liga allen Grund zum Feiern. Mit dem deutlichen Erfolg im Spitzenspiel gaben die Kuties die eindrucksvolle Antwort auf das unglückliche Remis am letzten Wochenende im Heimspiel gegen Göppingen.

Die Motivation vor dem Anpfiff war bei den Herrenbergerinnen natürlich hoch, trotzdem galt es eine schlechte Nachricht zu verdauen, bevor überhaupt der erste Ball geworfen wurde. Mit Stefanie Schoeneberg fiel eine wichtige Stütze erkrankt aus. Den nächsten Tiefschlag gab es gleich in der Startphase. Gerade einmal zwei Minuten waren im Sportpark Goldäcker gespielt, als der Tabellenführer bereits mit 3:0 in Front lag. Genau das, was die Gäste vermeiden wollten, trat zu Beginn ein. Die Fehler der H2Ku-Frauen wurden eiskalt zu Tempogegenstößen genutzt. Das erste Tor der SG durch Sandra Kußmaul nach vier Minuten hinterließ erstaunlich viel Nervosität bei den Gastgeberinnen. Trotzdem dauerte es noch zehn Minuten, bis die Herrenbergerinnen das Spiel in den Griff bekamen. Die vor allem im ersten Durchgang nach Belieben erfolgreiche Saskia Schmidt gab mit ihren drei Treffern in Folge bis zum 8:6 das Startsignal für ein fulminantes Intermezzo, das nur durch den Pausenpfiff zwischenzeitlich gestoppt wurde. Beim 15:9 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Nach der Pause ging der Sturmlauf der Gäste erst einmal munter bis zum 20:11 durch Saskia Schmidt weiter. Kurz danach hatte die Linksaußen mit einem Konter sogar die Möglichkeit, einen Vorsprung von zehn Toren zu erzielen. Auch wenn dies nicht gelang und der Vorsprung wieder auf sechs bis sieben Tore zusammenschmolz, hatten die Kuties noch alles im Griff. Alexandra Harm im Tor von H2Ku hielt immer dann, wenn es wichtig war. Nadine Schäberle zeigte mit einer couragierten Leistung, dass sie sich immer besser auf der Spielmacherposition zurechtfindet. Und auch die Anschlussspielerinnen wie Paulina Link sorgten für Entlastung. Da zudem auch die Abwehr mit Sandra Kußmaul und Katrin Schröder im Innenblock ihre gewohnt gute Arbeit verrichtete, schien der Erfolg im Spitzenspiel früh gesichert.

Eine Klippe galt es aber trotzdem noch zu umschiffen. Nach einer doppelten Zeitstrafe innerhalb kürzester Zeit gegen Katrin Schröder und Ajlina Becirovic zehn Minuten vor dem Ende witterte der Tabellenführer noch einmal Morgenluft und verkürzte von 19:26 auf 23:26. „Ich hatte trotzdem nie das Gefühl, dass wir die Partie noch aus der Hand geben“, gab sich Melanie Schittenhelm nach dem Schlusspfiff entspannt. Diese Ruhe übertrug sich dann auch auf ihre Mannschaft. Ohne Gegentor in den letzten fünf Minuten steuerte die SG H2Ku auf das eindeutige 31:24 zu. „Nach einem holprigen Start haben wir heute mit einer sehr guten Mannschaftsleistung überzeugt“, zeigte sich Trainerin Schittenhelm nach dem Schlusspfiff mehr als zufrieden.

Das nächste Spiel bestreiten die Kuties am 9.Dezember in eigener Halle gegen die TG Biberach.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Das letzte Spitzenspiel vor einer großartigen Kulisse in der Markweghalle ist noch im Gedächtnis, da wartet auf die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg schon das nächste Gipfeltreffen in Baden-Württembergs höchster Spielklasse. Am Mittwoch gastieren die Kuties um 20:30 Uhr in der Goldäcker-Halle beim Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen.

Es war sicher das bisherige Saisonhighlight. Die Markweghalle war mit gut 400 Zuschauern so gut gefüllt wie lange nicht. Der FC Bloskapell sorgte dabei für eine besondere Stimmung, von der sich die ganze Halle und die Mannschaft anstecken ließen. Es war ein emotionaler Nachmittag, zu einem Handballfest fehlte eigentlich nur ein einziger Treffer. Das 26:26 gegen die zweite Mannschaft von Frisch Auf Göppingen war nach der zwischenzeitlichen 19:14-Führung als kleine Enttäuschung zu bewerten.

Allerdings bleibt kaum Zeit, sich mit dem vergangenen Spiel zu beschäftigen. Denn bereits am Mittwoch steht die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm. Kein Geringerer als der Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen wartet auf die Kuties. In der Goldäcker-Halle geht es für das Team von Trainerin Melanie Schittenhelm ab 20:30 Uhr um die Verteidigung der guten Ausgangsposition im Kampf um den Platz in der Aufstiegsrunde. Nach dem Remis gegen Göppingen muss die SG H2Ku mindestens einen Punkt aus Echterdingen entführen, um ohne Schützenhilfe die Aufstiegsrunde erreichen zu können. Auch wenn die Kuties als Außenseiterinnen in die Partie gehen, sind die Chancen auf eine Überraschung trotzdem vorhanden. Bei sechs der neun Siege gewann der Spitzenreiter mit ein oder maximal zwei Treffern Vorsprung. Mit eben jenem Vorsprung würden Herrenbergs Frauen gerne als Siegerin am Mittwoch die Goldäcker-Halle verlassen.

Kuties wollen Kontakt zur Spitze bewahren

Nach der Niederlage am vergangenen Sonntag beim TSV Heiningen stehen für unsere Kuties innerhalb von vier Tagen gleich zwei absolute Spitzenspiele auf dem Programm. Bevor am kommenden Mittwoch, den 29. November, das Spiel beim Spitzenreiter HSG Leinfelden-Echterdingen ansteht, geht es am Sonntag um 17 Uhr gegen den Tabellenzweiten Frisch Auf Göppingen II.

Es hätte sicher bessere Zeitpunkte geben können, um in die anstehenden beiden wichtigen Spiele gehen zu können. Nach dem Ausfall zu Beginn der Saison von Selina Nüßle und dem Handbruch von Laureen Kappus hat sich nun auch noch Britta Meyer verletzt. Ohne diese drei Spielerinnen sieht es im ohnehin knapp bemessenen Kader der Kuties noch einmal etwas dünner aus. Wenn dann noch eine Spielerin wegen einer Erkrankung passen muss wie jüngst Stefanie Schoeneberg, sind Siege schon im Vorfeld nicht unbedingt einzuplanen. Umso mehr wiegt dafür die Tatsache, dass sich Katrin Schröder noch einmal das Trikot übergestreift hat und sich in den Dienst der Mannschaft stellt.

Am Sonntag könnte gegen die Bundesligareserve von Frisch Auf Göppingen, mit einem Sieg ein wichtiger Schritt in Richtung Aufstiegsrunde gemacht werden. Dadurch wäre schon frühzeitig der Klassenerhalt unter Dach und Fach. Klar ist, dass die Kuties mit drei Heimsiegen aus den verbleibenden vier Spielen den Weg in die Aufstiegsrunde in eigener Hand haben. Klar ist aber auch, dass mit einer Niederlage das Rennen um den dritten Platz wieder völlig offen wäre.

Die Chancen stehen im heutigen Spiel gegen die Frisch Auf- Frauen für beide Teams wohl gleich. Das 28:22 vor einigen Wochen für unsere Mädels im Hinspiel in der EWS Arena sollte dabei nicht zum Unterschätzen des Gegners verführen. Denn die umkämpfte Partie wurde erst in den letzten Minuten entschieden. Ähnlich könnte es auch am morgigrn Sonntag zugehen. Wie auch die Kuties plagen auch die Göppingerinnen einige Personalsorgen. Nach dem Kreuzbandriss zu Beginn der Saison bei Nadine Häfele muss der Bundesliganachwuchs nun auch noch mit Johanna Biegert auf eine weitere Leistungsträgerin verzichten. Allerdings steckt in der jungen Mannschaft viel Potential.

Wohin das Pendel heute ausschlägt, steht noch in den Sternen. Die Kuties hoffen dabei natürlich auch den Heimvorteil. Vor allem hoffen sie, dass der FC Bloskapell mit seiner Unterstützung vielleicht zum Zünglein an der Waage wird.

Kuties unterliegen mit einem Rumpfteam in Heiningen

Nach drei Siegen in Folge hat es die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg wieder einmal erwischt. Beim TSV Heiningen unterlagen die Kuties mit 22:27 (9:14). Trotz der Niederlage bleiben die Kuties in der Tabelle auf dem dritten Platz, der am Ende der Vorrunde zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen würde.

Es war schon vorher klar, dass die Partie beim Tabellennachbarn aus Heiningen kein Spaziergang werden würde. Selbst mit voller Kapelle wäre es ein hartes Stück Arbeit gewesen, die Punkte aus der Voralbhalle zu entführen. Was sich aber am Sonntag über die Herrenbergerinnen zusammengebraut hatte, machte die Mission Auswärtssieg zum fast schon unmöglichen Unterfangen. Die langzeitverletzten Laureen Kappus und Selina Nüssle, die beruflich fehlende Sandra Kußmaul und die kurzfristig ausfallende Stefanie Schoeneberg sorgten für einen ohnehin schon dezimierten Kader. Zudem trat Torhüterin Alexandra Harm noch geschwächt zum Spiel an. Und als ob das nicht schon genug wäre, verletzte sich nach bereits zehn Minuten Britta Meyer am Knie. Wie schwer diese Verletzung ist, muss sich allerdings noch herausstellen. Da war es fast schon eine glückliche Fügung, dass sich im Vorfeld Katrin Schröder zu einem kurzfristigen Comeback zur Verfügung gestellt hatte. Bis zum Ausfall der Rechtsaußen begann die Partie eigentlich ganz nach dem Geschmack der Gäste. 3:0 stand es durch zweimal Michelle Wunschik und Sofia Brand.

Eine sorgenvolle Miene bei Melanie Schittenhelm / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Fast zehn Minuten brauchte Heiningen für den ersten Treffer. Von der Verletzung von Britta Meyer zeigten sich die Kuties jedoch so beeindruckt, dass der spielerische Faden zeitweise verloren ging. Nach dem 4:2 durch Marie Thiwissen gelang zehn Minuten lang kein Treffer. Das war für die Gastgeberinnen lang genug, um ihrerseits auf 9:4 davonzuziehen. Es war ein Vorsprung, der sich über die komplette Spielzeit ziehen sollte. Auch wenn Melanie Schittenhelm mit dem zur Verfügung stehenden Kader reichlich rotierte, reichte es bis zur Pause nicht zur Resultatsverkürzung. Zwei Tore kurz vor dem Pausenpfiff zum 14:9 ließen zumindest noch etwas Hoffnung aufkommen.

Diese Hoffnungen wurden aber nach Wiederanpfiff schnell zunichte gemacht. Beim 17:10 war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Auch wenn die Kuties alles versuchten, mehr als die Verkürzung auf fünf Tore Rückstand sollten es an diesem Abend nicht mehr werden. So wurde schließlich mit dem 22:27 auch der vielleicht noch einmal wichtig werdende direkte Vergleich verloren. Für die Trainerin der Kuties und der Mannschaft selbst war dies aber zweitrangig. „Wir hoffen, dass sich die Verletzung von Britta als nicht schwerwiegend herausstellt“, sprach Melanie Schittenhelm der Mannschaft aus der Seele.