Kuties wollen ihre Hausaufgaben in Pforzheim erledigen

Nur noch zwei Spiele stehen für die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg auf dem Programm. Das erste dieser beiden Partien steigt am Samstag ab 16 in der Bertha-Benz-Halle bei der gastgebenden TG Pforzheim. Sollte es sehr gut für die Kuties laufen, könnte es später aber noch einmal eine Zugabe in Form von überregionalen Aufstiegsspielen zur 3.Liga geben. Auch wenn die Chancen darauf nach dem unglücklichen Remis in der Vorwoche gegen den HC Schmiden/Oeffingen stark gesunken, gibt es diese Möglichkeit dennoch.

Zwei Dinge stehen im Vorfeld der Partie fest. Zum Einen muss die SG H2Ku unbedingt in Pforzheim siegen, zum anderen darf Schmiden dann am späteren Abend sein Heimspiel gegen Leinfelden-Echterdingen nicht gewinnen. Nur dann ergibt sich für die Kuties am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Oftersheim/Schwetzingen noch die Chance auf die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. „Da wir das Schmidener Spiel am Abend ohnehin nicht beeinflussen können, müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen, was sowieso schwer genug wird“, bringt es Melanie Schittenhelm auf den Punkt. In der Tat dürfte die Aufgabe in Pforzheim zum Kraftakt werden. Ganze zwei Niederlagen musste Pforzheim sowohl in der Vorrunde als auch in der Aufstiegsrunde bisher hinnehmen. Das Gute daran: Eine der beiden Niederlagen ereilte den Tabellenführer ausgerechnet im Hinspiel in Herrenberg. Somit wissen die Kuties zumindest schon einmal, wie es geht. Allerdings können die H2Ku-Frauen diesmal nicht auf den Heimvorteil bauen. Inwieweit die Pforzheimer Frauen dies können, muss sich allerdings auch noch zeigen. Denn gespielt wird am Samstag nicht in der normalen Heimstätte am Fritz-Erler-Gymnasium, sondern in der weit größeren, 2000 Zuschauer fassenden Bertha-Benz-Halle. Die Partie dient praktisch als Ouvertüre für das große Stadtduell TGS Pforzheim gegen die SG Pforzheim/Eutingen am Abend.

Foto: Auch Sofia Brand ist wieder von der Partie

Melanie Schittenhelm möchte dies aber weder als Vorteil noch als Nachteil werten. „Wir müssen auf uns schauen und unsere Leistung abrufen“, fordert sie von ihrer Mannschaft. Auch sieht die Herrenberger Trainerin einen anderen Aspekt nicht als unbedingten Vorteil an. Durch das Remis in der Vorwoche in Göppingen ist die TG Pforzheim bereits Sieger der Aufstiegsrunde. „Viele Mannschaften spielen ohne Druck viel besser“, gibt sie zu bedenken. Klar ist aber, dass die Kuties mindestens die Leistung aus dem Hinspiel brauchen.

Personell gibt es zumindest eine gute Nachricht. Sofia Brand ist nach ihrem grippalen Infekt wieder ins Training eingestiegen. „Sie ist zwar noch nicht bei einhundert Prozent, wird uns aber trotzdem sehr weiterhelfen können“, freut sich Melanie Schittenhelm über die Rückkehr ihrer Rückraumspielerin. Da auch noch ein, zwei andere Spielerinnen krankheitsbedingt angeschlagen sind, wird es über die endgültige Aufstellung erst kurz vor Spielbeginn Klarheit geben. Klar ist aber, dass Emilie Maile durch ihre Knöchelverletzung in den restlichen Partien nicht mehr zur Verfügung steht.

Sieg in letzter Sekunde aus der Hand gegeben

In einem wahren Handballkrimi trennten sich am Donnerstagabend die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg vom HC Schmiden/Oeffingen mit einem 27:27 (13:15) Unentschieden. Den letzten Treffer erzielten die Gäste dabei mit einem Strafwurf nach Ablauf der Spielzeit. Durch dieses Remis sind die Kuties nun auf einen Ausrutscher von Schmiden in deren letzten Spiel gegen Leinfelden-Echterdingen am kommenden Samstag angewiesen. Im Gegenzug müssten die Herrenbergerinnen jedoch ihre beiden noch ausstehenden Spiele gewinnen, um eventuell noch den zweiten Platz zu ergattern. Dieser würde zur Teilnahme an den überregionalen Aufstiegsspielen zur 3.Liga berechtigen.

Die Vorzeichen waren zum Anpfiff der Partie alles andere als gut. Während die Gäste mit einer prall gefüllten Auswechselbank glänzten, standen Melanie Schittenhelm nur noch sieben Feldspielerinnen aus dem Oberligakader zur Verfügung. Für die Abendpartie musste nicht ganz unerwartet Sofia Brand mit einem grippalen Infekt passen. Die Gäste strahlten im ersten Abschnitt auch ihre Entschlossenheit aus, bereits in Herrenberg den Sack in Richtung Aufstiegsspiele zuzumachen. Als Chiara Baur drei Minuten vor der Pause für Schmiden auf 15:11 erhöhte und zudem noch eine Zeitstrafe gegen Katrin Schröder zog, schienen den Kuties die Felle schon vor dem Halbzeit davonzuschwimmen. Doch dank zweier Treffer von Marie Thiwissen und Stefanie Schoeneberg ging es mit einem doch recht knappen 15:13 für die Gäste in die Kabine.

Den Vorteil der doppelten Überzahl konnten die Gastgeberinnen zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zwar noch nicht nutzen, nach dem 14:17 jedoch zündeten die Kuties für zehn Minuten den Turbo eines eigentlich schon leeren Tanks. 22:18 stand es plötzlich zu Beginn der Schlussviertelstunde. Von nun an stand eigentlich nur noch die Frage im Raum, wie lange die Kraft der H2Ku-Frauen noch reichen würde. Symptomatisch waren Szenen, als Ajlina Becirovic zweimal hinter der Wechselbank wegen Krämpfen behandelt werden musste. Und so schmolz der Vorsprung trotz einer im zweiten Durchgang felsenfest stehenden Abwehr mit einer überzeugenden Alexandra Harm im Tor dahinter zusammen. Vier Minuten vor dem Ende hatte Schmiden dann beim 26:25 erstmals die Chance auf den Ausgleich. Stattdessen netzte Stefanie Schoeneberg zwei Minuten vor dem Ende zum 27:25 ein. Dieser Spielstand hatte auch eine Minute später Bestand, als die Gäste zu einer offenen Deckung übergingen. Und tatsächlich vertändelten die Kuties zwei Mal den Ball und gestatteten so den Gästen den Ausgleich, den diese wie einen Sieg feierten.

„Wir haben heute unser Herz auf dem Spielfeld gelassen“, resümierte eine zwar enttäuschte, aber auch auf ihr Team stolze Melanie Schittenhelm nach dem Abpfiff.

Das nächste Spiel bestreiten die Kuties aufgrund einer Spielverlegung einen Tag später als geplant. Am kommenden Samstag erfolgt dann ab 16 Uhr der Anpfiff bei der TG Pforzheim.

SG H2Ku Herrenberg: Harm, Azemi, Göhlich; Schoeneberg (7/2), Kappus (2), Schick, Kußmaul (4), Schmidt (6/1), Link (1), Thiwissen (3), Schaber, Schröder (1), Becirovic (3)

Kuties mit Spiel am Donnerstagabend um 20:30

Zu ungewohnter Zeit empfangen unsere Kuties am Donnerstag um 20:30 Uhr in der Markweghalle den HC Schmiden/Oeffingen.

Zum Spiel wird es (fast) ofenfrische Brezeln und natürlich auch Getränke geben. Die Bewirtung wird zum Donnerstag-Spiel im Foyer erfolgen.

Das Spiel selbst düfte dabei durch die Konstellation reichlich Appetit auf Handballkost machen. Sowohl die Kuties als auch der HC Schmiden weisen derzeit 7 Minuspunkte auf. Die Siegerinnen der Partie dürften einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsspiele zur 3. Liga machen. Dazu berechtigen die ersten beiden Plätze am Ende der Aufstiegsrunde.

Auch wenn die personelle Lage der Gastgeberinnen durch die grippal angeschlagenen Steffi Schoeneberg, Katrin Schröder und Sofia Brand erneut mehr als angespannt ist, hoffen die Kuties mit der Hilfe der Zuschauer auf einen Erfolg.

Mit dem falschen Fuß aus der Kabine gekommen

Mit einem ernüchternden 25:33 (14:13) kehrten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg von ihrem Gastspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen zurück. Die Niederlage war dabei im ersten Durchgang vor allem in der Höhe kaum abzusehen.

Wenn es noch einer typischen Szene bedurft hätte, die den Schwetzinger Sieg hätte gut erklären können, dann war es sicher die Sequenz sechs Minuten vor dem Ende. Ins Zeitspiel gedrängt, hatten die Gastgeberinnen noch einen letzten Wurf. Diesen schweißte Jule Haupt aus dem Rückraum unter Bedrängnis zum 30:22 in den Winkel, ohne Abwehrchance für Torhüterin Alina Azemi. Nur Sekunden später  warf die mit neun Treffern mit Abstand erfolgreichste SG-Akteurin Sofia Brand im Gegenzug aus aussichtsreicher Position an den Innenpfosten. Der Abpraller ging fast logisch ins Seitenaus. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings schon entschieden. Die Niederlage der H2Ku-Frauen war auch nicht nur an der mangelnden Chancenverwertung festzumachen. Die Passage verdeutlicht aber, dass die Gastgeberinnen stets ein wenig konzentrierter und effektiver agierten.

Dabei sah es anfangs noch gut aus für die Kuties. Die 30-minütige Verspätung der Schiedsrichter, die durch ihre kurzfristige Ansetzung aber schuldlos am späteren Anpfiff waren, schienen die Gäste scheinbar besser verkraftet zu haben. Zwei schnelle Tore von Saskia Schmidt brachten aber nicht die erhoffte Sicherheit. Die Kontrolle über das Spiel hatte die SG H2Ku aber trotzdem noch eine Weile. Nach dem 6:4 durch Sofia Brand entwickelte sich dann ein Spiel auf Augenhöhe, wobei sich beide Teams ihre Fehler leisteten. Dass die Kuties trotzdem mit einer knappen Führung in die Pause gingen, hatten sie vor allem den beiden Treffern von Sofia Brand zu verdanken.

Foto: Sofia Brand war für die SG H2Ku 9-mal erfolgreich

Das 14:13 war aber nur eine kurze Momentaufnahme. Dem Schwetzinger 15:14 folgten bis zum 18:18 wechselnde Führungen. Danach hatten die Gäste aber wohl ihr Pulver recht früh verschossen. Sieben torlose Minuten mit ebenso vielen Gegentoren ließen ein deprimierendes 25:18 von der Anzeigetafel leuchten. In der zwischenzeitlichen Auszeit mahnte Trainerin Melanie Schittenhelm noch eindringlich an, die Lücken in der Abwehr zu schließen und einen besseren Rückzug an den Tag zu legen. Die Worte verhallten jedoch weitestgehend ungehört. Die Schlussviertelstunde war vom Bemühen der Herrenbergerinnen geprägt, das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Gelingen wollte dies aber nicht so recht. So war am Ende des Tages das deutliche 33:25 aufgrund der Nachpausenleistung auch verdient.

„Wir haben heute viel zu viel einfache Fehler gemacht“, lautete dann auch das treffende Fazit von Melanie Schittenhelm. Zu ihrem Leidwesen sah sich die Trainerin in ihrer Meinung bestätigt, dass in der Aufstiegsrunde jeder jeden schlagen kann.

Durch die Herrenberger Niederlage ist der Kampf um den zweiten Platz in der Aufstiegsrunde, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur dritten Liga berechtigt, spannender denn je. Nur der erste Rang scheint drei Spieltage vor dem Ende bereits an die TG Pforzheim vergeben.

Das nächste Spiel bestreitet die SG H2Ku Herrenberg am Donnerstag, den 29. Februar in der Markweghalle gegen den HC Schmiden/Oeffingen.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schoeneberg (6/3), Kappus (1), Maile, Kußmaul, Schmidt (4), Link (1), Brand (9), Thiwissen (3), Schaber, Schröder, Becirovic (1)

Kuties wollen sich oben festsetzen

Zum dritten Spiel der Aufstiegsrunde reisen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag zur HG Oftersheim/Schwetzingen. Auch wenn die Gastgeberinnen um 17:30 Uhr in der Schwetzinger Nordstadthalle als Tabellenletzte ins Spiel gehen, stellt sich für Melanie Schittenhelm die Frage nach der Favoritenrolle erst gar nicht.

„In der Aufstiegsrunde kann wirklich jeder jeden schlagen“, betont die Herrenberger Trainerin  immer wieder gebetsmühlenartig. Das beste Beispiel haben die Kuties dabei direkt vor Augen. Vor zwei Wochen mit Beginn der Aufstiegsrunde ging Oftersheim/Schwetzingen mit null Zählern ins Rennen und schlug dann prompt den Drittligaabsteiger aus Echterdingen mit 27:26. Und auch die H2Ku-Frauen sind ein gutes Beispiel für die Ausgeglichenheit der Teams. Sie besiegten nämlich im letzten Spiel den bis dato unbesiegten Spitzenreiter aus Pforzheim deutlich mit 27:22. Und so scheint sich auch vor diesem Duell kein Siegerteam herauszuschälen. Die Qualität der Schwetzingerinnen ist indes unbestritten. Als Aufsteiger aus der Badenliga blieb die Mannschaft seit März 2022 satte 19 Monate ligaübergreifend ungeschlagen. Inzwischen hat aber natürlich  auch die HG die Realität in der Oberliga eingeholt.

Foto: Paulina Link wird in Schwetzingen erneut in den Oberligakader rücken

„Schwetzingen spielt eine unbequeme, offensive 6:0-Abwehr und ist im Angriff auf viele Zweikämpfe aus“, hat Trainerin Schittenhelm im Videostudium erkannt. Zudem besticht das Team durch eine hohe Ausgeglichenheit. Lediglich Saskia Zachert sticht als Torjägerin sowohl aus dem Rückraum als auch vom Kreis heraus. „Es wird wie in jeder Partie darauf ankommen, in die Tempogegenstöße zu kommen, um leichte Tore zu erzielen. Außerdem zähle ich auf unsere gewohnt gute Abwehrarbeit“, versprüht Melanie Schittenhelm Optimismus. Die Übungsleiterin kann personell auf einen relativ vollen Kader zurückgreifen. Neben den Langzeitverletzten sind alle anderen Spielerinnen an Bord. Zudem stehen aus der Zweitvertretung Emilie Maile, Nina Schaber und Paulina Link im Kader des Oberligisten. Da auch die HG Oftersheim/Schwetzingen zuletzt immer wieder arge Personalprobleme hatte, ergibt sich hier zumindest kein entscheidender Nachteil Nachteil für die SG H2Ku.

Einen weiteren Vorteil könnte es auch noch von der Tribüne aus geben. Mit einem vollen Bus werden Mannschaft und Fans am Samstag in Richtung Nordbaden reisen. „Vielleicht spielen unsere Anhänger ja am Ende das Zünglein an der Waage, wenn es knapp zugehen sollte“, geht nicht nur Melanie Schittenhelm von einem spannenden Spiel aus. Mit einem Sieg würden die H2Ku-Frauen dann auf jeden Fall ihren dritten Platz verteidigen.

Der Topfavorit gastiert in der Markweghalle

Zum zweiten Spiel der Aufstiegsrunde empfangen unsere Kuties am Sonntag um 15 Uhr gleich ein absolutes Schwergewicht der Liga. Gegen die TG 88 Pforzheim bleibt unseren Oberligafrauen nicht nur wegen der angespannten Personallage diesmal allerdings nur die Außenseiterrolle.

Wenn sich in dieser Saison in den bisherigen Spielen der beiden Vorrundengruppen A und B ein Favorit für den Meistertitel herausgeschält haben sollte, dann ist es sicherlich die TG 88 Pforzheim. Im Vorjahr noch als Tabellenletzter aus der 3.Liga abgestiegen, haben die Verantwortlichen in der Goldstadt scheinbar die sportlich richtigen Schlüsse gezogen. Kein anderer Verein in der Oberliga zieht bisher seine Kreise so souverän wie die Pforzheimerinnen. Nur eine einzige Niederlage trübt das ansonsten bisher makellose Bild unserer Gäste. Da diese aber gegen den TSV Bönnigheim, der nun in der Abstiegsrunde unterwegs ist, eingefahren wurde, geht die TG trotzdem mit null Minuspunkten in die Aufstiegsrunde. Und so stellt sich die ungewöhnliche Konstellation dar, dass bereits nach dem ersten von sechs Spieltagen die TG Pforzheim mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle anführt.

Foto: Auf Ajlina Becirovic kommen vermehrte Einsatzzeiten im Rückraum zu

Zufall ist das aber beileibe nicht. Vor allem die große mannschaftliche Geschlossenheit ist das Trumpf-As unserer Gäste. Praktisch von jeder Position wird Torgefahr erzielt, ein Konzentrieren auf zwei oder drei Haupttorschützinnen ist somit unmöglich. Die Abwehr stellt ebenso ein hohes Hindernis dar. Meist agieren die Pforzheimerinnen mit einer sehr defensiven 6:0- Abwehr vor einem starken Torhüterinnen-Trio.

Für die Kuties kommt es damit am Sonntag zu einem echten Härtetest. Wenn man sich den Kader der H2Ku-Frauen derweil näher anschaut, kommt man unweigerlich zu der Erkenntnis, dass dieses Duell wohl kaum zur rechten Zeit für die Gastgeberinnen kommt. Spätestens jetzt macht es sich positiv bemerkbar, dass der Klassenerhalt im Dezember mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde fix gemacht wurde. Zu den drei Langzeitverletzten Selina Nüßle, Britta Meyer und Nadine Schäberle gesellte sich nun auch noch seit der Niederlage in Schmiden/Oeffingen am vergangenen Sonntag Sofia Brand, bei der eine alte Verletzung aufgebrochen ist. Ob unsere Rückraumspielerin zum Spiel einsatzfähig ist, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. Fest steht allerdings, dass Michelle Wunschik aufgrund ihres Studiums in dieser Saison nicht mehr für die SG H2Ku in den Harztopf greifen kann.

In Summe blieben Melanie Schittenhelm damit nur noch drei Rückraumspielerinnen übrig. Trotzdem wollen und werden die Kuties alles tun, um den großen Favoriten in der Markweghalle ein Bein zu stellen. Schon in manchen Spielen hat das eigene Publikum im Rücken große Leistungen aus dem Team herausgekitzelt. Genau darauf hoffen auch diesmal Mannschaft und Fans.

Der Anfang bedeutet fast schon gleich das Ende

Im ersten Spiel der Aufstiegsrunde mussten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag gleich eine harte Landung verkraften. Mit 27:22 (14:7) setzten sich die Gastgeberinnen des HC Schmiden/Oeffingen gegen die Kutie durch und zogen damit gleich am ersten Spieltag in der Tabelle an den Herrenbergerinnen auf Platz zwei vorbei, mit dem die Gäste vor der Partie angereist waren.

Zehn Minuten reichen im Handball oft aus, um ein Spiel zu entscheiden. Meist passiert dies aber in der sogenannten Crunch-Time oder im Verlaufe einer Partie. Eher selten ist es, dass ein Spiel schon nach zehn Minuten so gut wie durch ist. Genau so geschah es aber am Sonntagnachmittag in der Oeffinger Sporthalle beim Gastspiel der Kuties. Eine halbe Minute fehlte sogar noch an den zehn Minuten, da hatte Hanna Hojcyk die Gastgeberinnen mit 7:0 in Front gebracht. „Wir waren im Angriff viel zu statisch. Das habe ich in der folgenden Auszeit deutlich angesprochen“, so Melanie Schittenhelm. In der Tat brauchte die Schmidener Abwehr kaum Schwerstarbeit zu verrichten, um die Herrenberger Angreiferinnen zu neutralisieren. Mit vielen eigenen technischen Fehlern kamen die Kuties auch erst gar nicht in gute Wurfpositionen.

Die Gastgeberinnen setzten hingegen früh alles auf eine Karte. Sie gingen von der ersten Minute an ein hohes Tempo. Zwar war klar, dass sie dies nicht über sechzig Minuten durchhalten konnten, es reichte aber, um die H2Ku-Frauen auf dem völlig falschen Fuß zu erwischen. Inklusive zweier Hinausstellungen in der Startphase für Stefanie Schoenberg und Katrin Schröder hatten es die Gastgeberinnen relativ leicht, eine frühe Vorentscheidung zu erzwingen.

Foto: Sandra Kußmaul war auf gleich auf mehreren Positionen torgefährlich (Archiv)

Nach dem völligen Fehlstart berappelte sich die Mannschaft aber zusehends. Sandra Kußmaul, die sowohl am Kreis als auch von Rechtsaußen und als Gegenstoßspielerin für Torgefahr sorgte, war es vorbehalten, mit zwei Treffern in Folge beim 10:5 neun Minuten vor der Pause für ein freundlicheres Resultat zu sorgen.

Näher kamen die Kuties allerdings nicht. Das Pausenresultat von 14:7 sollte aber noch etwas Spielraum für den zweiten Durchgang lassen. Dieser begann dann allerdings mit einer schlechten Nachricht. Nach einer Abwehraktion im ersten Durchgang brach bei Rückraumspielerin Sofia Brand eine alte Handverletzung auf, die einen Einsatz im zweiten Durchgang unmöglich machte. Mit der gerade wieder ins Team zurückgekehrten Spielmacherin Laureen Kappus sowie Marie Thiwissen und der jungen Ajlina Becerovic hatte Melenie Schittenhelm nur noch drei Rückraumspielerinnen zur Verfügung. Personell gesehen war das natürlich zu wenig für eine erfolgreiche Aufholjagd. Also mussten die anderen Positionen aushelfen. Saskia Schmidt bot auf der Linksaußenposition einmal mehr mit ihren sechs Treffern eine überzeugende Leistung. Auch das Kreisläufertrio mit Sandra Kußmaul, Stefanie Schoeneberg und Katrin Schröder setzte immer wieder erfolgreiche Akzente. Nicht zuletzt schwang sich im zweiten Durchgang die in der ersten Hälfte eingewechselte Alexandra Harm noch zu einer guten Leistung auf.

Erfreulich war für Trainerin Schittenhelm auch, dass die in der Schlussviertelstunde praktizierte offensive 5:1- Abwehr noch einmal für Ergebniskosmetik sorgen konnte. „Mit unserer Defensive konnte ich in der Schlussphase sehr zufrieden sein“, kommentierte die Trainerin nach Spielschluss. Auch wenn das alles nicht mehr zum Sieg reichte, das 27:22 für Schmiden/Oeffingen blieb damit im vertretbaren Rahmen. Am kommenden Sonntag empfangen die Kuties dann die verlustpunktfreie TG 88 Pforzheim.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schröder (1), Maile, Kappus (1), Schoeneberg (3/1), Kußmaul (6), Schmidt (6/1), Brand, Thiwissen (2), Becirovic (3)

Kuties starten in die Aufstiegsrunde

Die Frauen der SG H2Ku gastieren am Sonntag beim HC Schmiden/Oeffingen. Im Vorfeld musste die Herrenberger Trainerin eine weitere personelle Hiobsbotschaft verkraften.

Nach sechs Wochen Pause kehren die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag wieder ins Wettkampfgeschehen zurück. Beim HC Schmiden/Oeffingen gilt es ab 15 Uhr, den zweiten Platz, mit dem die Kuties in die Aufstiegsrunde starten, zu verteidigen.

In der spielfreien Zeit hat sich in Herrenberg einiges getan. Und das war beileibe nicht alles positiv. Vor allem schmerzt dabei natürlich die Verletzung von Nadine Schäberle. Die Allrounderin, die im Herbst die verletzte, etatmäßige Spielmacherin Laureen Kappus immer besser vertrat, erlitt kurz vor dem Jahreswechsel einen Kreuzbandriss. Mit Michelle Wunschik steht durch deren Auslandsaufenthalt eine weitere wichtige Spielerin für längere Zeit nicht zur Verfügung. Nachverpflichtungen sind trotzdem nicht geplant. Für den Sonntag steht zumindest Emilie Maile aus der Zweitvertretung bereit. Erfreulich ist außerdem, dass sich die Kapitänin Laureen Kappus nach ihrer Handverletzung inzwischen wieder zurückgemeldet hat. „Laureen trainiert seit zwei Wochen wieder im Team und ist voll einsatzbereit“, freut sich Melanie Schittenhelm.

Foto: Laureen Kappus steht am Sonntag vor ihrem Comeback

Und noch ein Grund zur Freude gibt es für die Trainerin. Bis zum Ende der Runde wird auch die im Herbst reaktivierte Kreisläuferin Katrin Schröder zur Verfügung stehen. Ungewissheit herrscht allerdings für die Partie am Sonntag noch auf der Torhüterinnenposition. Alina Azemi und Isabell Göhlich plagten sich unter der Woche noch mit grippalen Infekten umher. Und auch bei Alexandra Harm ist aus privaten Gründen ein Einsatz noch ungewiss. „Wir müssen bis Sonntag abwarten, welche Optionen wir letztlich haben“, setzt Trainerin Schittenhelm auch ein wenig auf den Faktor Zeit.

Trotz des etwas dünn besetzten Kaders rechnen sich die Herrenbergerinnen vor den Toren von Stuttgart etwas aus. Der HC Schmiden/Oeffingen spielte zwar in der anderen Vorrundengruppe, unbekannt ist der Gegner aber keineswegs. Gleich drei Mal trafen beide Teams in der Vorbereitung im letzten Sommer aufeinander. Dabei hieß der Sieger stets Schmiden. Allerdings traten die Herrenbergerinnen damals stets dezimiert an. Wie es besser geht, schwebt Melanie Schittenhelm schon vor: „Wir müssen Schmiden in den Positionsangriff bringen. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass wir das schnelle Gegenstoßspiel unterbinden müssen“. Die Generalprobe für Sonntag kann man aus Sicht der H2Ku-Frauen derweil als gelungen bezeichnen. Trotz des 26:28 beim Drittligisten TV Nellingen dürfte die Mannschaft Selbstvertrauen getankt haben.

Das große Ziel souverän erreicht

Der Jubel kannte keine Grenzen. In einem über weite Strecken überzeugenden Spiel bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg die TG Nürtingen II mit 28:19 (14:8). Mit dem Erfolg ist nicht nur das große Ziel Aufstiegsrunde erreicht, auch der Klassenerhalt ist schon vor dem Jahreswechsel in trockenen Tüchern.

400 Zuschauer hatten am Samstag den Weg in die Markweghalle gefunden und keiner von Ihnen dürfte sein Kommen bereut haben. Als ob sich die Kuties der Rekordkulisse würdig erweisen wollten, begannen sie mit enormer Spielfreude bei hohem Tempo. Anders als noch in der Vorwoche beim doch recht mühsamen Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht aus Biberach agierten die Gastgeberinnen ohne das berüchtigte zittrige Händchen. Für Melanie Schittenhelm war das die logische Fortsetzung der Trainingswoche: „Auch wenn wir komplizierte Bedingungen hatten, war die Lockerheit in der Mannschaft unverkennbar“. Allerdings wollten es die Kuties wohl noch etwas spannend machen. Gleich vier Mal scheiterte Sandra Kußmaul in der Startviertelstunde vielversprechend vor dem gegnerischen Tor. Was die Kreisläuferin noch im Vorwärtsgang an Konzentriertheit vermissen ließ, machte sie aber im Gegenzug im Innenblock der Abwehr mit Stefanie Schoeneberg mehr als wett. Überhaupt hatte die Defensive mit einer gewohnt starken Alexandra Harm einmal mehr Beton angerührt. Sieben Minuten brauchte die Zweitligareserve aus Nürtingen für ihren ersten Treffer. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kuties allerdings schon ein 4:0 vorgelegt und eine Auszeit der Gäste erzwungen.

Das Spiel änderte sich dadurch aber nicht. Ganze vier Tore ließen die H2Ku-Frauen in den ersten 20 Minuten zu, das 11:4 versprach einen relativ entspannten Abend. Die Gäste wollten dann aber doch noch am Spiel teilnehmen. Immerhin hätte sich Nürtingen mit einem Auswärtssieg in der Markweghalle eine glänzende Ausgangsposition für die Abstiegsrunde verschaffen können. Mit dem Anschlusstreffer zum 14:8 praktisch mit dem Pausenpfiff war die TG Nürtingen trotzdem noch gut bedient.

Die Kabinenansprache schien zunächst besser bei den Gästen gewirkt zu haben. Bis auf vier Tore kam der Gast beim 18:14 heran. Nervös wurde Melanie Schittenhelm trotzdem nicht. „Ich wusste, dass die Abwehr immer für einen Ball gut ist“. Damit hatte die Trainerin nicht nur recht, sondern auch deutlich untertrieben. Denn der Sieg geriet tatsächlich auch durch die überzeugende Defensive nie ernsthaft in Gefahr. Nach dem 19:14 der starken Nadine Schäberle auf der Spielmacherposition lief der SG-Motor wieder rund. Spätestens das 22:15 durch Sofia Brand zwölf Minuten vor dem Ende klärte die Fronten endgültig. Der Rest bis zum 28:19 war ein Schaulaufen der Gastgeberinnen gegen an diesem Abend chancenlose Gegnerinnen.

Für SG-Trainerin Schittenhelm war der Sieg enorm wichtig: „Jetzt haben wir Planungssicherheit für die kommende Saison“. Um dann noch lächelnd anzufügen: „Für uns ist die Saison noch nicht beendet. Wir werden uns demnächst neue Ziele setzen“. Ab dem Mittwoch ist zunächst aber erst einmal bis zum 7.Januar trainingsfrei angesagt.

SG H2Ku: Harm, Azemi, Göhlich; Schöneberg (4/3), Schäberle (3), Maile; Kußmaul (2), Schmidt (4),  Link, Brand (3), Thiwissen (5), Wunschik (4/1), Schröder, Becirovic (3)

Zwei Spiele der Gegensätze

Wenn am heutigen Samstag der letzte Heimspieltag des Jahres in der Markweghalle steigt, könnten die Vorzeichen für die Frauen- und die Männermannschaften kaum gegensätzlicher sein. Während die Kuties mit einem Sieg gegen die TG Nürtingen II die Aufstiegsrunde erreichen können, geht es nüchtern betrachtet für das Gerstlauer-Team gegen den TSB Schwäbisch Gmünd um wohl eine der letzten Chancen, im Kampf um den Klassenerhalt noch ein ernsthaftes Wörtchen mitreden zu können.

Den Beginn machen aber erst einmal unsere Oberligafrauen, die sich mit einer herausragenden Vorrunde dieses Finale am Samstagabend ab 17:45 Uhr redlich verdient haben. Aber noch einmal heißt es, alle Kräfte zu mobilisieren, um gegen  die TG Nürtingen II den dafür nötigen Sieg einzufahren. Klar dürfte im Vorfeld sein, dass die Mädels um Trainerin Melanie Schittenhelm als Favoritinnen in die Partie gehen. Aber bereits in der Vorwoche zeigte sich, dass solch eine Favoritenbürde nicht unbedingt leicht auf den Schultern der Spielerinnen lastet. Gegen die TG Biberach gab es aber dennoch einen letztlich verdienten Heimsieg. Auch deshalb, weil die nun schon seit vielen Wochen hervorragend funktionierende Abwehr im Verbund mit den Torhüterinnen perfekt harmoniert. Dies in Verbindung mit der Unterstützung der eigenen Zuschauer in der Markweghalle soll auch heute der Grundstein für den finalen Schritt in die Aufstiegsrunde sein.

Für die Gäste aus Nürtingen steht der Gang in die Abstiegsrunde zwar bereits vor dem Anpfiff fest, auf ein weniger motiviertes Auftreten der Zweibundesligareserve brauchen sich die Gastgeberinnen jedoch nicht einzustellen. Denn am letzten Spieltag gibt es einige Rechenbeispiele. Das Einfachste für die Gäste: Bei einem Sieg in der Markweghalle könnte Nürtingen unsere SG H2Ku noch mit in die Abstiegsrunde mitnehmen und hätte dann wegen der dann zwei gewonnenen direkten Vergleiche vier Punkte allein aus Herrenberg schon auf der Habenseite. Mit einer nochmals leidenschaftlichen Leistung wollen dies die Kuties aber verhindern.

Ganz anders hingegen sieht die Lage für unsere Oberligamänner aus. Nach elf gespielten Partien in der Vorrundengruppe A hat das Gerstlauer-Team noch keinen Punktgewinn verbuchen können. Auch beim letzten Auswärtsspiel bei der SG Köndringen/Teningen musste die Mannschaft wieder Lehrgeld bezahlen. Wenn neben der Negativserie dann auch noch die personellen Alternativen durch permanente Verletzungen oder Erkrankungen wegbrechen, wird es für das junge Team noch umso schwerer. Realistisch betrachtet sollte im heutigen Heimspiel gegen den TSB Schwäbisch Gmünd ab 20 Uhr schon der erste Erfolg eingefahren werden. Er wäre vor allem auch aus mentaler Sicht extrem wichtig, um mit genügend Motivation aus den Weihnachtsferien in die restliche Runde zu gehen.

Den besten Anschauungsunterricht als Motivationsschub kann sich die Mannschaft dabei aus der eigenen Leistung holen. Beim Hinspiel im Oktober lag das Team zur Pause eigentlich schon aussichtslos mit 15:25 im Hintertreffen, um danach noch mit einer fulminanten Aufholjagd auf 28:28 zehn Minuten vor dem Ende zu stellen. Auch wenn die Kraft dann nicht mehr für den ersehnten Auswärtssieg reichte, sollte er doch zumindest für den Samstag Auftrieb geben.