Die zwei Gesichter der SG H2Ku

Mit einer Niederlage kehrten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am späten Freit aus Schwäbisch Gmünd zurück. Beim 33:38 (15:25) hätten die beiden Halbzeiten nicht unterschiedlicher sein können.

Für die Truppe von Trainer Fabian Gerstlauer war es bereits die vierte Niederlage im vierten Spiel. Wie auch in den drei Spielen zuvor, offenbarte auch dieses Match wieder seine eigene Geschichte.

Es waren gerade einmal zehn Minuten gespielt, als Fabian Gerstlauer zum ersten Mal seine Timeout-Karte zückte. Zwar begannen beide Teams sehr nervös und fahrig, trotzdem stand es hier bereits 6:2 für die Gastgeber. Mehrere ausgelassene Chancen und technische Fehler ermöglichten es den Gastgebern schon früh, eine sichere Führung zu erzielen. Mehr noch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte schienen die Gmünder, die dankend alle Herrenberger Geschenke annahmen, ihren Gegner überrollen zu wollen. Nach 18 Minuten stand es bereits 15:5, die Frage des Siegers schien hier schon beantwortet. Zumindest konnten die H2Ku-Männer den Rückstand auf diesem Niveau halten. Das 25:15 zum Pausenpfiff ließ jedoch nichts Gutes erahnen.

Valentin Mosdzien war in Schwäbisch Gmünd kaum zu stoppen / P.Gebhardt

Die Marschroute für die zweite Hälfte konnte logischerweise nur noch Schadensbegrenzung lauten. Und so lautete der bescheidene Wunsch des Trainers für den zweiten Abschnitt: „Wir wollen die zweite Halbzeit gewinnen“. Was sich dann allerdings in der großen Sporthalle von Schwäbisch Gmünd abspielte, gibt es so auch nur sehr selten im Handball. Hatten die Gastgeber im ersten Abschnitt noch 18 gebraucht, um beim den erstmaligen Vorsprung von 15:5 zu erreichen, waren es nun exakt ebenso 18 Minuten in der zweiten Halbzeit, die den Herrenbergern ausreichte, um auf Remis zu stellen. Angetrieben vom unermüdlichen Spielmacher Valentin Mosdzien im Angriff, über eine emotionale und leidenschaftliche Abwehrarbeit mit einem überzeugenden Primoz Prost zwischen den Pfosten, holten die Gäste Tor um Tor auf. Nach dem Ausgleich zum 28:28 durch einen Gewaltwurf von Kenneth Stiegen hatte die SG H2Ku sogar die Möglichkeit, gegen einen völlig verunsicherten Gegner in Führung zu gehen.

Die Chance wurde jedoch vertan, der TSB erzielte mit dem 29:28 den immens wichtigen, eigenen Führungstreffer. Die Manndeckung gegen Valentin Mosdzien und das 7 gegen 6- Überzahlspiel brachte den Gastgebern nun ihrerseits wieder Oberwasser. Fünf Fehlversuche der SG-Männer später waren nach dem 32:29 die Vorentscheidung. Diese Führung ließ sich der bis dato Tabellenletzte nicht mehr aus der Hand nehmen. Mit dem Sieg übergaben die Gmünder nun die rote Laterne an die SG H2Ku.

Da das eigentlich für Samstag vorgesehene Heimspiel gegen Köndringen/Teningen verlegt wurde, kann sich die Mannschaft nun zwei Wochen lang auf das schwere Auswärtsspiel am Sonntag, den 29. Oktober beim TVS Baden-Baden vorbereiten.

SG H2Ku Herrenberg: Prost, Mohr (beide im Tor), Wisst (2), Finn Böhm (1), Georg, Stiegen (4), Bechinka (4), Schmitt (6), Fischer, Mosdzien (8/3), Mäußnest (8), Jacobs

„Die Mannschaft weiß, um was es geht“

SG H2Ku tritt am Freitag beim ebenfalls punktlosen Vorletzten an

Das nennt man wohl richtungsweisend. Wenn am Freitag um 19:30 Uhr in der Großen Sporthalle von Schwäbisch Gmünd der gastgebende TSB auf die SG H2Ku Herrenberg trifft, ist es das Duell Letzter gegen Vorletzter. Demzufolge heißt es für beide Mannschaften eigentlich „verlieren verboten“.

Drei Spiele hat die SG H2Ku bisher absolviert, alle drei gingen verloren. Mal mehr, mal weniger deutlich musste das Team von Trainer Fabian Gerstlauer die Punkte dem Gegner überlassen. Am Freitag soll sich das endlich ändern. Allerdings geht der Gäu-Club auch in diese Partie nicht als Favorit. Zu unstet waren die Leistungen der Gerstlauer-Truppe bisher, um daraus Rückschlüsse für die Partie in Gmünd ziehen zu können. Vor allem die Abwehr hat bisher die Erwartungen nicht erfüllen können. Der Wechsel in der Vorwoche von einer offensiven Variante zurück zur 6:0- Abwehr brachte auch nicht den gewünschten Erfolg. Trainer Fabian Gerstlauer haderte nach der Niederlage gegen den TSV Weinsberg allerdings auch etwas mit dem Schicksal. „Weinsberg hat leider in unserer Halle eines der besten Spiele gegen uns gemacht“, so der Herrenberger Coach. Natürlich nahm er nach dem Schlusspfiff auch sein eigenes Team in die Pflicht. Seine Worte haben dabei ihre Aktualität auch für die Partie beim punktlosen Tabellennachbarn nicht verloren. „Wir müssen unsere volle Leidenschaft ins Spiel bringen. In der Abwehr muss jeder für den anderen einstehen und helfen“, fordert Gerstlauer auch für das wegweisende Spiel beim TSB.

Georg Mohr bildet heute mit Primoz Prost ein starkes Torhüterduo / Foto: P. Gebhardt

Die Gastgeber stehen vor der Partie ebenfalls unter Druck. Nach Lage der Dinge könnten sich beide Teams im kommenden Frühjahr in der Abstiegsrunde wiedersehen. Das hieße, dass die zu vergebenden Punkte mit in die Abstiegsrunde mitgenommen werden. Das würde die Partie zugleich in die Wertigkeit einer Vier-Punkte-Partie hieven.

Fabian Gerstlauer sieht den Gegner indes auch wegen des Heimvorteils in einer Favoritenrolle. „Auch wenn die Mannschaft nicht zuletzt wegen einiger Abgänge nicht so stark erscheint wie im letzten Jahr, besitzt sie noch eine hohe Qualität“, erklärt der Trainer. Aber auch aus noch einem anderen Grund schiebt Gerstlauer sein eigenes Team in die Rolle des Underdog. Mit Johannes Theurer verlor die Mannschaft einen wichtigen Akteur zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison. Der Halblinke wird aufgrund eines attraktiven Jobangebotes ab sofort seinen Wohnsitz nach München verlegen. Zu allem Überfluss plagte sich Kreisläufer Finn Böhm unter der Woche mit Rückenschmerzen umher. Sein Einsatz erscheint zumindest fraglich. In Sachen Einstellung sollten aber diese potentiellen Ausfälle keine Rolle spielen, denn Fabian Gerstlauer hat auch erkannt: „Die Mannschaft weiß, worum es geht“.

Für die Partie bietet der TSB einen kostenpflichtigen Livestream an.

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Die Aufholjagd kommt zu spät

SG H2Ku verliert in der Oberliga auch ihr zweites Heimspiel

Trotz einer unverkennbaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den ersten Saisonspielen stehen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg nach dem 39:42 (17:23) in eigener Halle gegen den TSV Weinsberg erneut mit leeren Händen da. Vor allem die Abgeklärtheit der Gäste gab letztlich den Ausschlag für die erneute Heimniederlage.

Bereits mit dem Anpfiff gab es die erste Überraschung. Die zuletzt praktizierte offensive Deckungsvariante wurde zu Gunsten einer 6:0-Abwehr geopfert. Dies sollte mehr Kompaktheit bringen und den Gegner verwirren. Beides gelang im ersten Durchgang nur bedingt. „Wir waren schon überrascht von der Abwehrformation“, gestand später Oliver Hess, der Trainer der Weinsberger. Der frühere Zweitligaspieler der SG H2Ku konnte aber zufrieden mit ansehen, wie sein Team trotzdem oft die richtigen Lösungen fand. Auf der Gegenseite haderte Herrenbergs Coach Fabian Gerstlauer ein wenig mit seinem Team. „Wir belohnen uns einfach zu wenig für unsere gute Aktionen“, befand Gerstlauer nach Spielende.

Finn Böhm setzt sich am Kreis durch / Foto: P.Gebhardt

Das war in einer wahren Tempohatz nur in den ersten zehn Minuten bis zum 7:7 zu kompensieren. Doch auch hier war schon erkennbar, dass die routinierten Gäste jeden Fehler der Gastgeber bestrafen würden. Zum einen mit schnellen Gegenstößen vornehmlich über Robin Mahl, zum anderen passte auch das Timing der neu einstudierten Defensivvariante noch nicht immer wie gewünscht. So zogen die Gäste nach einer Viertelstunde auf 12:8 davon. Auch eine Auszeit von Fabian Gerstlauer half da wenig. Bereits zur Halbzeit schien die Partie beim 23:17 für den TSV Weinsberg entschieden. Zumindest mit der Angriffsleistung war man im H2Ku-Lager aber einverstanden. Vor allem der junge Kenneth Stiegen explodierte mit am Ende sechs Treffern förmlich.

Die frühe Ahnung einer Vorentscheidung galt erst recht, als der zweite Abschnitt zunächst kaum Besserung brachte. Die Abwehr agierte nun allerdings weit offensiver als noch im ersten Durchgang. Zwanzig Minuten vor dem Ende glaubte beim 29:21 für die Gäste kaum noch jemand in der Halle an eine Wende im Spiel. Doch wie schon im ersten Heimspiel gegen Schutterwald bäumten sich die H2Ku-Männer noch einmal auf. Einige gehaltene Bälle von Primoz Prost und Georg Mohr und eine besser abgestimmte Abwehr brachten die Gastgeber zehn Minuten später beim Anschluss zum 31:34 wieder zurück ins Spiel. Spätestens beim 36:38 vier Minuten vor dem Ende war alles für den Showdown vorbereitet. Doch gerade hier zeigte sich einmal mehr die Abgezocktheit des TSV Weinsberg. Auch wenn bisweilen bei einigen Toren und vielen Abprallern in die eigenen Hände das Glück mit im Spiel war, unverdient war das 42:39 am Ende nicht.

SG H2Ku: Prost, Mohr; Wanner, F.Böhm (1), Georg, Stiegen (6), Bechinka (5), Schmitt (2), Fischer (3), Mosdzien (10/davon 5 Siebenmeter), Mäußnest (5), Theurer (5), Jacobs (2),

Der Druck wird nicht geringer

SG H2Ku hofft am Samstag gegen Weinsberg auf die ersten Punkte

Im dritten Saisonspiel wollen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag ab 20 Uhr in der heimischen Markweghalle die ersten Punkte einfahren. Gegen den TSV Weinsberg dürfte für die Mannschaft von Trainer Fabian Gerstlauer trotz des Heimvorteils wohl nur die Außenseiterrolle bleiben.

Zwei Partien haben die H2Ku-Männer bisher bestritten, beide gingen mehr oder weniger deutlich verloren. Stimmte zum Auftakt gegen den TuS Schutterwald zumindest noch die Angriffsleistung, sah dies am zweiten Spieltag in Heiningen ganz anders aus. Beiden Spielen war dabei aber eines gemein: Die Abwehrarbeit hinkte weit hinter dem her, was sich Trainer und Mannschaft vor der Saison vorgenommen hatten. „Wir haben in beiden Spielen zu viele Zweikämpfe verloren“, so Fabian Gerstlauer. Die Folge waren leichte Gegentore, die sowohl Neuzugang Primoz Prost als auch Georg Mohr im Gehäuse der Herrenberger wenig Grund zum Glänzen bot.

Kenneth Stiegen – seine Tore sind aus dem Rückraum und vom Kreis gefragt / Foto: P. Gebhardt

So lag der Fokus in der Trainingswoche ganz klar auf der Defensivarbeit. „Ich will von meiner Mannschaft vor allem einen mutigen und leidenschaftlichen Auftritt sehen“, wünscht sich Coach Gerstlauer von seinem Team nach einer intensiven Trainingswoche. Zudem hofft er natürlich, dass sich die Abstimmung zwischen seiner Abwehr und seinen Torhütern weiter verbessert. „Unter dem Strich haben beide Keeper eine solide Leistung gezeigt“, hat Fabian Gerstlauer mit Blick auf die Statistik erkannt. Allerdings hätten beide bei mehr Unterstützung auch mehr zeigen können.

Gegen die Gäste aus Weinsberg wird aber für einen Sieg ohnehin eine komplett andere Mannschaft auf dem Parkett stehen müssen. Denn an der Qualität des Gegners besteht kaum ein Zweifel. Gerade die erste Sieben mit Routiniers wie Jan König, Maximilian Schulze, Moritz Wahl oder Robin Mahl oder Torhüter Stefan Koppmeier, der aus Oppenweiler kam, kann wohl an guten Tagen jeden Gegner schlagen. Das 33:33 gegen den TSV Heiningen war ein erstes Ausrufezeichen.

Auf der anderen Seite ist der TSV die einzige Mannschaft in der diesjährigen Staffel der SG H2Ku, der beide Spiele in der Vorsaison gegen die Herrenberger verlor. Daraus soll sich nach dem Willen der Gastgeber natürlich auch nichts ändern. Wer alles auf H2Ku-Seite auflaufen kann, ist indes noch eine spannende Frage. Spielmacher Valentin Mosdzien musste in der Trainingswoche teilweise pausieren und auch Sven Schmitt ist bereits seit einigen Wochen angeschlagen. Ob es bei beiden für einen Einsatz reicht, könnte sich durchaus erst am Spieltag entscheiden.

„Die Abläufe müssen stimmen“

SG H2Ku tritt beim TSV Heiningen als klarer Außenseiter an

Zum zweiten Saisonspiel reisen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag zum TSV Heiningen. Vor den Toren von Göppingen sind die Rollen ab 20 Uhr klar verteilt, kampflos ergeben werden sich die Herrenberger aber nicht. Vielmehr hoffen sie auf ein erfolgreiches Debüt von Torhüter Primoz Prost.

Ernüchterung und Wunden lecken war angesagt nach der Auftaktniederlage der H2Ku-Männer am vergangenen Wochenende gegen den TuS Schutterwald. Vor allem die Abwehrarbeit schmeckte Trainer Fabian Gerstlauer überhaupt nicht. „Wir brauchen eine bessere Abstimmung und müssen mental handlungsschneller werden. Vor allem müssen die Abläufe stimmen“. Was der Herrenberger Coach alles aufzählt, ist wahrscheinlich nicht innerhalb einer Woche abzustellen. Vor allem deshalb, weil die Herrenberger seit dieser Saison mit einer neu einstudierten 3:2:1- Deckung agieren.

Wohin führt der Weg am Samstag? / Foto: P. Gebhardt

Deshalb hofft man im Lager der SG H2Ku umso mehr auf Primoz Prost. Der frühere Bundesligatorhüter war am letzten Samstag noch nicht spielberechtigt und dürfte nach Lage der Dinge in Heiningen seinen Einstand geben. Die erhoffte gute Leistung ist dabei das Eine. Auf der anderen Seite geht es aber auch darum, seinen Vorderleuten mit seiner Erfahrung Halt zu geben und mit Georg Mohr im Duo eine optimale Leistung zu bringen. „Außerdem erhoffe ich mir von Primoz eine schnelle Spieleröffnung im Konter oder nach Gegentoren“, so Fabian Gerstlauer.

Klar ist aber auch, dass der erfahrene Torhüter ein Spiel nicht im Alleingang gewinnen kann. Denn die Außenseiterrolle liegt weiterhin klar auf Seiten der Gäste aus dem Gäu. Heiningen gilt als einer der Kandidaten für die Aufstiegsrunde, welche von der ersten vier Mannschaften der Neunerstaffel belegt werden. Im Vorjahr schlitterte die Mannschaft von Trainer Mike Wolz mit drei Pünktchen Rückstand nur knapp am Aufstieg in die dritte Liga vorbei. Zudem hat sich das Gesicht des Teams kaum verändert, der Zugang von Torhüter Marc Krammer aus Weinsberg darf dabei getrost als Verstärkung gesehen werden.

Der H2Ku-Kader hat sich neben den vielen Veränderungen auch schon vor dem ersten Spiel durch drei langwierige Verletzungen geschwächt. Für den Samstag dürften ansonsten alle Spieler einsatzbereit sein. Sorgen bereitet Fabian Gerstlauer allerdings die Fersenverletzung von Sven Schmitt. Der Allrounder verletzte sich schon in der Vorbereitung und hat die Blessur wohl noch immer nicht zu einhundert Prozent überwunden. Wie wichtig Schmitt für das Team ist, bewies er im Auftaktspiel gegen Schutterwald mit einer couragierten zweiten Halbzeit und sieben Treffern.

„Der Gegner kam zu früh für uns“

SG H2Ku unterliegt zum Auftakt in eigener Halle

Der Auftakt in die neue Oberligasaison ging für die Männer der SG H2Ku Herrenberg gründlich daneben. Im Heimspiel gegen den TuS Schutterwald unterlag die Sieben von Trainer Fabian Gerstlauer noch ohne ihren Neuzugang Primoz Prost deutlich mit 32:38 (14:20). Auch wenn es im zweiten Durchgang noch einmal knapp wurde, gab es an der Berechtigung des Gästesieges nichts zu rütteln.

Dass es für die Herrenberger eine schwere Saison werden würde, war im Vorfeld klar gewesen. Deshalb war dem ersten Spiel, dazu noch in eigener Halle gegen einen Aufsteiger, so viel Bedeutung beigemessen worden. Am Ende konnten nur die Gäste jubeln, während die Hausherren enttäuscht das Parkett verließen. Schutterwalds Trainer Markus Lais wollte den Auftakterfolg, zumindest nach außen, allerdings gar nicht über Gebühr feiern und übte sich auf der Pressekonferenz eher in allgemeingültigen Floskeln. Fabian Gerstlauer hingegen legte den Finger in die offene Wunde. „Die Abwehr offenbarte zu viele Lücken und im Abschluss nach vorne waren wir zu grün“, musste er nach Spielende konstatieren. Allein drei vergebene Strafwürfe untermauerten die Aussage über die Abschlussschwäche.

In der Tat lag das Hauptproblem aber in der Defensive. Der Coach der Herrenberger ließ im ersten Durchgang mit seiner neuen 3:2:1- Abwehr spielen – was nur bedingt funktionierte. Vor allem das schnelle Spiel des TuS machte den Gastgebern zu schaffen. Ein ums andere Mal stießen die Gäste in die Schnittstellen der offensiven Deckung. Die Folge waren relativ einfache Gegentore oder, meist nicht besser, Zeitstrafen durch das mangelnde Timing im Handlungsablauf. Trotzdem war das frühe 6:3 des Aufsteigers nach einer Viertelstunde beim 9:9 durch Johannes Theurer getilgt. Wer jetzt unter den 250 Zuschauern auf eine Initialzündung gehofft hatte, sah sich allerdings getäuscht. Die überraschend selbstsicheren Gäste aus der Ortenau antworteten mit fünf Toren in Folge. Dieser deutliche Vorsprung hatte bis zum Halbzeitpfiff beim 20:14 noch Bestand.

Sven Schmitt riß mit seiner Leistung in der 2. Halbzeit die Mannschaft noch einmal mit. / Foto: P. Gebhardt

Frischer Wind durch die Halbzeitansprache, dazu noch die ersten beiden Minuten Überzahl – der Plan für den Auftakt in den zweiten Abschnitt war klar. Die Realität sah dann aber anders aus. Schon nach vier Minuten beorderte Fabian Gerstlauer zur zweiten Auszeit. Statt des erhofften Sturmlaufs hatten die Gäste auf 22:14 gestellt. In der 40. Minute schien die Partie beim 26:17 für den TuS Schutterwald früh entschieden. Herrenbergs Trainer stellte nun noch einmal seine Abwehr auf ein 4:2-System um. Und tatsächlich brachte dies noch einmal eine Mannschaft zurück ins Spiel, die scheinbar schon am Boden lag. Fast alle Spieler beteiligten sich mit ihren Toren daran, wobei Leon Fischer mit einer makellosen Torquote bei sieben Versuchen ins Rampenlicht rückte. Und noch ein anderer Akteur drückte in dieser Phase dem Spiel seinen Stempel auf. Sven Schmitt, der in der ersten Halbzeit noch recht glücklos agierte, riss mit seinen Treffern und seiner Körpersprache die ganze Mannschaft mit. „In dieser Phase agierte unsere Abwehr plötzlich viel griffiger“, freute sich Fabian Gerstlauer. Plötzlich waren elf Minuten vor dem Ende beim 27:30 aus den neun Toren Vorsprung nur noch drei geblieben.

Das war es dann allerdings auch. Wieder zeigte der Aufsteiger erstaunliche Nervenstärke und stellte fünf Minuten vor dem Ende auf 36:30. Der Rest war nur noch Statistik. Auch wenn die Enttäuschung überwog, sah Herrenbergs Trainer auch positive Dinge. „Mich hat vor allem gefreut, dass wir noch einmal ins Spiel zurückgekommen sind. Das hat gezeigt, dass mit einigen guten Aktionen auch das Selbstvertrauen da ist. Diese Phasen müssen wir verlängern“. Nur zu gerne hätte Fabian Gerstlauer mit seiner runderneuerten Mannschaft etwas mehr Vorbereitungszeit gehabt. Die entscheidende Erkenntnis war wohl auch deshalb der letzte Satz des Tages vom Coach: „Der Gegner kam zu früh für uns“.

SG H2Ku: Mohr, Rhotert (1); Wisst (1), Wanner, F.Böhm (2), Georg, (Stiegen (1), Bechinka (2), Schmitt (7/davon ein Siebenmeter), Fischer (7), Mosdzien (4/1), Mäußnest (3), Theurer (2), Jacobs (2)

Dem Transfercoup rennt die Zeit davon

SG H2Ku verpflichtet kurz vor dem Saisonstart Torhüter Primoz Prost / Klassenerhalt heißt das Ziel für Saison / Samstag Heimauftakt gegen Schutterwald

Zwei Tage vor dem ersten Spiel der neuen Oberligasaison am Samstag (20 Uhr) in eigener Halle gegen den TuS Schutterwald hat die SG H2Ku Herrenberg auf die Verletzung von Torhüter Finn Hummel reagiert und mit der Verpflichtung von Primoz Prost einen echten Transfercoup gelandet.

Anfang der Woche musste sich Finn Hummel einer Schulteroperation unterziehen. Der Keeper der Herrenberger hatte sich die Verletzung in der Vorbereitung zugezogen und setzte die Verantwortlichen beim Oberligisten unter Handlungszwang. „Ich habe in den letzten Tagen so viel telefoniert wie selten zuvor“, atmet Hansi Böhm spürbar durch. Der sportliche Leiter der SG hatte schließlich in Oppenweilers Trainer Daniel Brack den entscheidenden Tippgeber. Der ehemalige slowenische Nationaltorhüter, der unter anderem beim TVB Stuttgart, Frisch Auf Göppingen, dort als zweifacher Europapokalsieger, und dem HB Montpellier aktiv war, hatte zuletzt für ein Jahr in Schweden gespielt und vor einer Woche das Amt des Torwarttrainers in Göppingen angetreten. Die letzte Station im schwedischen Ystad stellt jetzt aber das Problem dar. Dort liegt noch der Spielerpass. Bis spätestens Freitag 16 Uhr muss dieser beim DHB und bei der spielleitenden Stelle der Oberliga vorliegen. Wenn nicht, muss sich der Slowene noch eine Woche gedulden.

Fabian Gerstlauer im intensiven Gespräch mit Primoz Prost / Foto: P. Gebhardt

Primoz Prost wird zunächst in der 16 Spieltage umfassenden Vorrunde für die Herrenberger gemeinsam mit Torhüter Georg Mohr das Torhüter-Duo bilden. Hansi Böhm muss hier allerdings noch etwas einschränken: „Der Vertrag mit Frisch Auf hat Priorität. Sicher wird Primoz nicht komplett alle Partien bestreiten können“. Trotzdem dürfte die Verpflichtung des 40-jährigen Routiniers die Mannschaft mental noch einmal voranbringen – was im Hinblick auf eine schwere Saison sicher nicht das schlechteste ist. Denn für Fabian Gerstlauer steht fest: „Für uns zählt nur der Klassenerhalt“. Zum Großteil hat diese klare, aber bescheiden anmutende Zielstellung mit dem Umbruch im Team zu tun, den der Oberligakader zu verkraften hat. Viele erfahrene Spieler wie Sascha Marquardt, Marvin Seeger, Alexander Zürn oder Maximilian Bröhl stehen nicht mehr im Aufgebot der Herrenberger. Zudem fehlen Joshua Stöffler und Janne Böhm nach ihren schweren Verletzungen noch mehrere Monate. Die Neuzugänge brauchen auf der anderen Seite noch Zeit, um mit den anderen Spielern eine homogene Einheit zu bilden. Gute Ansätze sind allerdings schon deutlich erkennbar. Spieler wie Lukas Bechinka, Lukas Mäußnest, Peer Wisst oder auch Philipp Wanner könnten der Mannschaft sofort weiterhelfen.

Neben der Einschätzung der eigenen Leistungseinschätzung lohnt sich aber auch ein Blick auf die Konkurrenz. Schon in der mit neun Teams bestückten Staffel, die der SG H2Ku zugeordnet wurde, sind mit dem TSV Heiningen, dem TV Bittenfeld II sowie dem TSB Schwäbisch Gmünd drei Teams, die sich in der Vorsaison in der Tabelle vor den H2Ku-Männern einreihen konnten. Dazu kommen noch der TSV Weinsberg und als Aufsteiger der TuS Schutterwald. Vervollständigt wird die Staffel durch die drei Drittligaabsteiger TV Willstätt, TVS Baden-Baden und die SG Köndringen/Teningen.

Für das erste Spiel am Samstag sollen daher die Weichen gleich auf Sieg gestellt werden. Der TuS Schutterwald ist zumindest auf dem Papier einer der Gegner, die in der Tabelle hinter der SG H2Ku erwartet werden. Natürlich weiß auch Fabian Gerstlauer um die Brisanz der Partie: „Wir wollen die zwei Punkte“, lautet so auch die klare Vorgabe. Personell dürfte bis auf die Langzeitverletzten Janne Böhm, Joshua Stöffler und Finn Hummel der gesamte Kader für das Spiel in der Markweghalle  zur Verfügung stehen.



Es gibt noch viel zu tun

Die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg haben auch in ihrem dritten Vorbereitungsspiel eine Niederlage einstecken müssen. Gegen die klassentiefere HSG Albstadt setzte es in der Haslacher Sporthalle ein deutliches 25:34 (15:18). Überzeugen konnten die Gastgeber nur in der ersten Viertelstunde.

Gleich auf fünf Spieler musste Herrenbergs Trainer Fabian Gerstlauer verzichten. Trotzdem trieb der Coach seine Spieler bei tropischen Temperaturen immer wieder aufs Gaspedal treten. Der Lohn war ein 4:1 nach wenigen Minuten. Die offensive Abwehr der SG H2Ku hatte zudem in den ersten zwanzig Minuten den Gegner noch gut im Griff. Das Problem: Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr fehlten die Alternativen. „In unserer jetzigen Situation mit den vielen Verletzten ist das Gefälle im Team noch zu groß“, musste auch Fabian Gerstlauer erkennen.

Kein Durchkommen für Philipp Wanner / Foto: P. Gebhardt

So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe die HSG Albstadt zum ersten Mal in Führung ging. Die ambitionierten Gäste, die unter anderem mit den früher höherklassigen Thomann-Brüdern Gregor und Julian, konnten den Vorsprung bis zur Pause auf 18:15 ausbauen. Auch in der zweiten Hälfte ergab sich für die Zuschauer kein anderes Bild. Vier bis fünf Treffer lagen die Gäste meist in Front. Zum Ende der Partie unterliefen den Herrenbergern zunehmend technische Fehler, die von den erfahrenen Gästen eiskalt ausgenutzt wurden. Viel mehr als das 25:34 aus Sicht der SG dürfte Coach Gerstlauer allerdings die Verletzung von Sven Schmitt schmerzen. Wie schwerwiegend dessen Fersenverletzung ist, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen müssen.

Die SG H2Ku sucht Dich

Für die kommende Spielzeit sucht die SG H2Ku Herrenberg eine(n) Physiotheraut*in