Kuties heben in Echterdingen ab

Mit einer über weite Strecken überzeugenden Leistung bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am späten Mittwochabend die HSG Leinfelden-Echterdingen mit 31:24 (15:9). Durch den Sieg beim Tabellenführer könnten die Kuties nun mit zwei Heimsiegen in den letzten verbleibenden zwei Partien auch rechnerisch nicht mehr von einem Platz in der Aufstiegsrunde verdrängt werden.

Normalerweise wird in Leinfelden-Echterdingen der Geräuschpegel vom dortigen Flughafen bestimmt. Am Mittwoch gesellte sich gegen 22 Uhr noch ein wohl ebenso lauter Jubelschrei dazu. Er kam vom jetzigen Tabellenzweiten der Oberliga Baden-Württemberg, der SG H2Ku Herrenberg. Das Team um Trainerin Melanie Schittenhelm hatte nach dem Schlusspfiff der Partie beim Primus der Liga allen Grund zum Feiern. Mit dem deutlichen Erfolg im Spitzenspiel gaben die Kuties die eindrucksvolle Antwort auf das unglückliche Remis am letzten Wochenende im Heimspiel gegen Göppingen.

Die Motivation vor dem Anpfiff war bei den Herrenbergerinnen natürlich hoch, trotzdem galt es eine schlechte Nachricht zu verdauen, bevor überhaupt der erste Ball geworfen wurde. Mit Stefanie Schoeneberg fiel eine wichtige Stütze erkrankt aus. Den nächsten Tiefschlag gab es gleich in der Startphase. Gerade einmal zwei Minuten waren im Sportpark Goldäcker gespielt, als der Tabellenführer bereits mit 3:0 in Front lag. Genau das, was die Gäste vermeiden wollten, trat zu Beginn ein. Die Fehler der H2Ku-Frauen wurden eiskalt zu Tempogegenstößen genutzt. Das erste Tor der SG durch Sandra Kußmaul nach vier Minuten hinterließ erstaunlich viel Nervosität bei den Gastgeberinnen. Trotzdem dauerte es noch zehn Minuten, bis die Herrenbergerinnen das Spiel in den Griff bekamen. Die vor allem im ersten Durchgang nach Belieben erfolgreiche Saskia Schmidt gab mit ihren drei Treffern in Folge bis zum 8:6 das Startsignal für ein fulminantes Intermezzo, das nur durch den Pausenpfiff zwischenzeitlich gestoppt wurde. Beim 15:9 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Nach der Pause ging der Sturmlauf der Gäste erst einmal munter bis zum 20:11 durch Saskia Schmidt weiter. Kurz danach hatte die Linksaußen mit einem Konter sogar die Möglichkeit, einen Vorsprung von zehn Toren zu erzielen. Auch wenn dies nicht gelang und der Vorsprung wieder auf sechs bis sieben Tore zusammenschmolz, hatten die Kuties noch alles im Griff. Alexandra Harm im Tor von H2Ku hielt immer dann, wenn es wichtig war. Nadine Schäberle zeigte mit einer couragierten Leistung, dass sie sich immer besser auf der Spielmacherposition zurechtfindet. Und auch die Anschlussspielerinnen wie Paulina Link sorgten für Entlastung. Da zudem auch die Abwehr mit Sandra Kußmaul und Katrin Schröder im Innenblock ihre gewohnt gute Arbeit verrichtete, schien der Erfolg im Spitzenspiel früh gesichert.

Eine Klippe galt es aber trotzdem noch zu umschiffen. Nach einer doppelten Zeitstrafe innerhalb kürzester Zeit gegen Katrin Schröder und Ajlina Becirovic zehn Minuten vor dem Ende witterte der Tabellenführer noch einmal Morgenluft und verkürzte von 19:26 auf 23:26. „Ich hatte trotzdem nie das Gefühl, dass wir die Partie noch aus der Hand geben“, gab sich Melanie Schittenhelm nach dem Schlusspfiff entspannt. Diese Ruhe übertrug sich dann auch auf ihre Mannschaft. Ohne Gegentor in den letzten fünf Minuten steuerte die SG H2Ku auf das eindeutige 31:24 zu. „Nach einem holprigen Start haben wir heute mit einer sehr guten Mannschaftsleistung überzeugt“, zeigte sich Trainerin Schittenhelm nach dem Schlusspfiff mehr als zufrieden.

Das nächste Spiel bestreiten die Kuties am 9.Dezember in eigener Halle gegen die TG Biberach.

SG H2Ku begrüßt neue Förderer im Jugendbereich

Jeder Handballverein, der erfolgreich sein will, muss in die Jugendarbeit investieren. Dieses Credo gilt besonders auch bei regionalen Amateurvereinen. Und so ist es natürlich auch bei der SG H2Ku Herrenberg. Doch nicht nur der Kampf um sportliche Erfolge macht die Arbeit mit dem Nachwuchs so wichtig. Es geht auch um soziale Aspekte des Miteinanders und der Persönlichkeitsbildung.

Genau in diese Kerbe schlagen auch zwei neue Sponsoren, die sich seit kurzen im Jugendbereich der SG H2Ku engagieren. Markus Haupt steht dabei für das Projekt „Menschenskinder Herrenberg“, welches sich gerade im Aufbau befindet. Der Informationsdienstleister hat es sich zur Aufgabe gemacht, in seiner Freizeit besondere Angebote für Kinder und Jugendliche auf die Beine zu stellen, die in dieser Form von öffentlichen Stellen nicht oder nur unzureichend angeboten werden. „Die Kinder sollen fürs Leben lernen“, so eines seiner Mottos. Weg vom PC oder Tablet, hin zur wertvollen Freizeitgestaltung. Das heißt in diesem Falle, dass „Menschenskinder Herrenberg“ zum Beispiel Kinder-Yoga im VfL-Center oder auch gemeinsames Kochen mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln für eine bewusste Ernährung anbietet. Aber auch ein „Walnuss-Tag“, der sich mit der regionalen Erhaltung der Bäume und den vielfältigen Möglichkeiten der Verwendung der Walnuss beschäftigt, ist bereits in Planung.

Markus Haupt (mittlere Reihe links) und Thorsten Hafner (mittlere Reihe rechts)

Dass dieses Projekt etwas Besonderes ist, zeigen aber auch Aktionen wie zum Beispiel das gemeinsame Einstudieren von Musikstücken, die zum Beispiel in Alters-oder Pflegeheimen aufgeführt werden. Generationenübergreifendes Agieren heißt dabei das Zauberwort. Ein Nachmittag im Lebenshof Tierleben zeigt aber auch, dass es um Wertschätzung nicht nur für Menschen geht. Besonders interessant ist sicher auch das Angebot für einen Informationsnachmittag im Umgang mit den sozialen Medien – mit großen Nutzen vor allem auch für die Eltern. Vor dem Weihnachtsfest wird dabei auch ein gemeinsames Backen für das Festgebäck angeboten.

Für die Kinder sollen alle diese Angebote kostenfrei sein. Deshalb ist man bei „Menschenskinder Herrenberg“ wiederum selbst auf Sponsoren angewiesen. Um das für die heranwachsende Generation wertvolle Projekt einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, wird das Projekt-Logo bei der A-, B- und C-Jugend auf dem Trikot prangen. Zudem wird auch die E-Jugend des VfL Herrenberg unterstützt. Das Engagement im Kinder- und Jugendbereich geschieht gerade auch deshalb, weil damit genau jene Zielgruppe angesprochen wird, um die es letztlich auch geht.

Ähnlich verhält es sich mit dem Engagement von Thorsten Hafner. Der studierte Naturwissenschaftler und Mathematiker bietet mit seinem Unternehmen Hafner Education Systems qualitativ hochwertige Nachhilfe für Schüler und Studenten an und sieht im Nachwuchsbereich der SG H2Ku ebenso die genau richtige Zielgruppe. Sein Sponsoring gerade beim Handball hat aber auch noch andere Gründe: „Handball ist schon ein cooler Sport“, sagt Thorsten Hafner. So cool, dass der ehemalige Spieler inzwischen bei der SG H2Ku die männliche C-Jugend trainiert. Sein Engagement umfasst sowohl die A-Jugend als auch seine eigene C-Jugend.

Wir bedanken uns schon jetzt bei beiden Unternehmen und Projekten um Markus Haupt und Thorsten Hafner und wünschen Ihnen auch auf diesem Wege viel Erfolg mit ihren beruflichen und sozialen Zielen.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Das letzte Spitzenspiel vor einer großartigen Kulisse in der Markweghalle ist noch im Gedächtnis, da wartet auf die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg schon das nächste Gipfeltreffen in Baden-Württembergs höchster Spielklasse. Am Mittwoch gastieren die Kuties um 20:30 Uhr in der Goldäcker-Halle beim Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen.

Es war sicher das bisherige Saisonhighlight. Die Markweghalle war mit gut 400 Zuschauern so gut gefüllt wie lange nicht. Der FC Bloskapell sorgte dabei für eine besondere Stimmung, von der sich die ganze Halle und die Mannschaft anstecken ließen. Es war ein emotionaler Nachmittag, zu einem Handballfest fehlte eigentlich nur ein einziger Treffer. Das 26:26 gegen die zweite Mannschaft von Frisch Auf Göppingen war nach der zwischenzeitlichen 19:14-Führung als kleine Enttäuschung zu bewerten.

Allerdings bleibt kaum Zeit, sich mit dem vergangenen Spiel zu beschäftigen. Denn bereits am Mittwoch steht die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm. Kein Geringerer als der Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen wartet auf die Kuties. In der Goldäcker-Halle geht es für das Team von Trainerin Melanie Schittenhelm ab 20:30 Uhr um die Verteidigung der guten Ausgangsposition im Kampf um den Platz in der Aufstiegsrunde. Nach dem Remis gegen Göppingen muss die SG H2Ku mindestens einen Punkt aus Echterdingen entführen, um ohne Schützenhilfe die Aufstiegsrunde erreichen zu können. Auch wenn die Kuties als Außenseiterinnen in die Partie gehen, sind die Chancen auf eine Überraschung trotzdem vorhanden. Bei sechs der neun Siege gewann der Spitzenreiter mit ein oder maximal zwei Treffern Vorsprung. Mit eben jenem Vorsprung würden Herrenbergs Frauen gerne als Siegerin am Mittwoch die Goldäcker-Halle verlassen.

Klare Niederlage trotz Aufwärtstrends

Mit einer am Ende deutlich zu hoch ausgefallenen 20:30 (12:15)- Niederlage kehrten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg von ihrem Auswärtsspiel beim TV Willstätt zurück. Hätten die Herrenberger ihre Tormöglichkeiten besser genutzt, wäre in Südbaden allerdings weit mehr möglich gewesen.

Die Serie geht weiter. Auch im neunten Saisonspiel gelang der SG H2Ku kein Sieg. Was auf den ersten Blick nah einer weiteren derben Niederlage aussieht, war jedoch zu weiten Teilen selbstverschuldet. Dass am Ende eines intensiven Spiels die Kraft fehlte, war dann keine Überraschung mehr.

Gleich zu Beginn der Partie machte der Tabellenletzte deutlich, dass er nicht gewillt war, kampflos die Punkte in der Hanauerlandhalle abzugeben. Das schnelle 2:1 der Gastgeber konterten die Gäste aus dem Gäu zunächst eindrucksvoll. Mit einer beweglichen 4:2-Abwehr und einem überzeugenden Georg Mohr im Tor der SG H2Ku machten es die Gäste dem TV Willstätt äußerst schwer, Tore zu erzielen. Der Rückraum des Drittligaabsteigers konnte fast neutralisiert werden. Einzig über die Außenpositionen konnten die Hausherren Torgefahr versprühen. Das war dann aber jedes Mal gefährlich. Vor allem Rechtsaußen Ilja Hreblev war über die sechzig Minuten nicht zu stellen. Volle 16 Treffer konnte der Willstätter letztlich auf sein Konto verbuchen. Für Fabian Gerstlauer war das allerdings kein großes Problem: „Wenn wir die restliche Mannschaft unter Kontrolle haben, kann ein einzelner Spieler gerne so oft treffen“.

Sven Schmitt war mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze der SG / Foto: P. Gebhardt

Zunächst hatte aber die SG H2Ku das Spiel fest im Griff. Nach dreizehn Minuten leuchtete ein 6:3 für den Gäu-Club von der Anzeigetafel. Das war ein Zwischenergebnis, über das die 200 Zuschauer in der Hanauerlandhalle etwas staunten. Und auch die Willstätter Mannschaft zeigte sich beeindruckt und agierte in dieser Phase fast schon ängstlich. Allerdings brachten die H2Ku-Männer ihren Gegner wieder selbst zurück ins Spiel. Trotz Überzahl ließen sie den Gastgeber mit zwei Treffern wieder zurück ins Spiel kommen. Mehr noch, beim 10:8 sah es nach einer endgültigen Wende im Spiel aus. So weit war es allerdings noch nicht. Bis zum 11:11 durch einen Treffer über den Kreis durch Lukas Mäußnest hatte Herrenberg noch stets die richtige Antwort parat. In den letzten Minuten der ersten Hälfte schlichen sich dann aber erste kleine Unkonzentriertheiten in die SG-Abwehr ein. Die Folge war das 15:12 zum Pausenpfiff zugunsten des TV Willstätt.

Der zweite Durchgang war dann gerade wenige Sekunden alt, als Valentin Mosdzien ein technischer Fehler unterlief. Das war nicht spielentscheiden, war aber trotzdem ein kleiner Fingerzeig für die restliche Spielzeit. Noch konnte aber Georg Mohr gemeinsam mit der Abwehr schlimmeres verhindern. Doch langsam, aber stetig konnten die Gastgeber ihren Vorsprung ausbauen. Groß aufspielen mussten sie dafür allerdings nicht. Auch wenn die Gäste weiterhin ihre Möglichkeiten herausspielten, wurden diese viel zu oft vergeben. Und so musste Fabian Gerstlauer trotz schwindender Kräfte in seinem Team nach dem 22:16 seine letzte Trumpfkarte ziehen und stellte seine Abwehr auf die noch offensivere 3:3-Variante um. Willstätts Trainere Robin Haller schaute sich dies genau eine Minute lang an und ließ seinen Angriff mit einer 7 gegen 6 Überzahl spielen. Darauf konnte die SG 2Ku schließlich nicht mehr reagieren. Das 30:20 ließ dennoch nur wenig Frust bei Fabian Gerstlauer aufkommen: „Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Mit dem Spiel war ich ansonsten durchaus zufrieden“.

SG H2Ku: Mohr, Rhotert, Wanner (4), F.Böhm, Georg, Stiegen, Bechinka (2), Schmitt (6/3), Fischer (1), Mosdzien (5/2), Mäußnest (1), Jacobs (1)

Kuties wollen Kontakt zur Spitze bewahren

Nach der Niederlage am vergangenen Sonntag beim TSV Heiningen stehen für unsere Kuties innerhalb von vier Tagen gleich zwei absolute Spitzenspiele auf dem Programm. Bevor am kommenden Mittwoch, den 29. November, das Spiel beim Spitzenreiter HSG Leinfelden-Echterdingen ansteht, geht es am Sonntag um 17 Uhr gegen den Tabellenzweiten Frisch Auf Göppingen II.

Es hätte sicher bessere Zeitpunkte geben können, um in die anstehenden beiden wichtigen Spiele gehen zu können. Nach dem Ausfall zu Beginn der Saison von Selina Nüßle und dem Handbruch von Laureen Kappus hat sich nun auch noch Britta Meyer verletzt. Ohne diese drei Spielerinnen sieht es im ohnehin knapp bemessenen Kader der Kuties noch einmal etwas dünner aus. Wenn dann noch eine Spielerin wegen einer Erkrankung passen muss wie jüngst Stefanie Schoeneberg, sind Siege schon im Vorfeld nicht unbedingt einzuplanen. Umso mehr wiegt dafür die Tatsache, dass sich Katrin Schröder noch einmal das Trikot übergestreift hat und sich in den Dienst der Mannschaft stellt.

Am Sonntag könnte gegen die Bundesligareserve von Frisch Auf Göppingen, mit einem Sieg ein wichtiger Schritt in Richtung Aufstiegsrunde gemacht werden. Dadurch wäre schon frühzeitig der Klassenerhalt unter Dach und Fach. Klar ist, dass die Kuties mit drei Heimsiegen aus den verbleibenden vier Spielen den Weg in die Aufstiegsrunde in eigener Hand haben. Klar ist aber auch, dass mit einer Niederlage das Rennen um den dritten Platz wieder völlig offen wäre.

Die Chancen stehen im heutigen Spiel gegen die Frisch Auf- Frauen für beide Teams wohl gleich. Das 28:22 vor einigen Wochen für unsere Mädels im Hinspiel in der EWS Arena sollte dabei nicht zum Unterschätzen des Gegners verführen. Denn die umkämpfte Partie wurde erst in den letzten Minuten entschieden. Ähnlich könnte es auch am morgigrn Sonntag zugehen. Wie auch die Kuties plagen auch die Göppingerinnen einige Personalsorgen. Nach dem Kreuzbandriss zu Beginn der Saison bei Nadine Häfele muss der Bundesliganachwuchs nun auch noch mit Johanna Biegert auf eine weitere Leistungsträgerin verzichten. Allerdings steckt in der jungen Mannschaft viel Potential.

Wohin das Pendel heute ausschlägt, steht noch in den Sternen. Die Kuties hoffen dabei natürlich auch den Heimvorteil. Vor allem hoffen sie, dass der FC Bloskapell mit seiner Unterstützung vielleicht zum Zünglein an der Waage wird.

Eine Reise ins Ungewisse

Wenn die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag die Reise zum TV Willstätt antreten, fährt auch eine Menge an Ungewissheit mit. Ab 20 Uhr könnte es in der Hanauerlandhalle einerseits zwar die neunte Niederlage im neunten Spiel geben, auf der anderen Seite trifft das Gerstlauer-Team aber auch auf einen Gegner, der noch nicht zu seiner gewünschten Stabilität gefunden hat.

Auch wenn die Formkurve der Willstätter als Wellental daherkommt, ist die Frage nach dem Favoriten schnell gefunden. Mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 9:9 Zählern steht für das Team von Trainer Robin Haller gegen das punktlose Tabellenschlusslicht nur ein Sieg zur Debatte. Damit soll wieder der Weg in das obere Mittelfeld angetreten werden. Stand zu Beginn der Runde nach dem Remis in Köndringen und dem Heimsieg gegen Baden-Baden die Ampel Richtung Aufstiegsrunde noch auf Grün, konnte sich der TV Willstätt seither nicht entscheidend in der oberen Hälfte festsetzen. Besonders schmerzlich dürften für den Drittligaabsteiger vor allem die beiden Heimniederlagen gegen den TSV Weinsberg und den TSB Schwäbisch Gmünd gewesen sein. Die fast schon als freier Fall anmutende Entwicklung konnte zuletzt allerdings mit dem knappen Auswärtssieg beim Rückspiel in Schwäbisch Gmünd aufgehalten werden.

Dass die Herrenberger trotz ihrer bisherigen Ausbeute durchaus mit etwas Hoffnung ins Badische reisen können, liegt auch im Hinspiel begründet. Beim knappen 27:30 in eigener Halle vor wenigen Wochen lieferte sich die Mannschaft mit den Willstätter Gästen ein Duell auf Augenhöhe. Lediglich die schwache Chancenverwertung verhinderte seinerzeit den ersten Saisonsieg. Allein durch den Heimvorteil des TVW müssen die Gäste aus dem Gäu allerdings noch einmal eine Schippe mehr für einen Erfolg drauflegen.

Personell kann Fabian Gerstlauer zwar noch immer nicht auf seinen vollen Kader zurückgreifen, jedoch kehrt zumindest Kenneth Stiegen wieder ins Team zurück. Der Mann für die einfachen Tore könnte eine spürbare Entlastung für den Rückraum darstellen. Offen bleibt jedoch noch, wieviel Einsatzzeit nach der Verletzung von Stiegen als vertretbar erscheint. Fest steht zudem, dass Primoz Prost zum Spiel in Willstätt nicht zur Verfügung steht. Für ihn rückt Nicolas Rhotert auf die vakante Torwartposition.

Zum Spiel in Willstätt setzt die SG einen Bus ein. Abfahrt ist um 16:15 Uhr vom Hallenbad in Herrenberg.

Kuties unterliegen mit einem Rumpfteam in Heiningen

Nach drei Siegen in Folge hat es die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg wieder einmal erwischt. Beim TSV Heiningen unterlagen die Kuties mit 22:27 (9:14). Trotz der Niederlage bleiben die Kuties in der Tabelle auf dem dritten Platz, der am Ende der Vorrunde zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen würde.

Es war schon vorher klar, dass die Partie beim Tabellennachbarn aus Heiningen kein Spaziergang werden würde. Selbst mit voller Kapelle wäre es ein hartes Stück Arbeit gewesen, die Punkte aus der Voralbhalle zu entführen. Was sich aber am Sonntag über die Herrenbergerinnen zusammengebraut hatte, machte die Mission Auswärtssieg zum fast schon unmöglichen Unterfangen. Die langzeitverletzten Laureen Kappus und Selina Nüssle, die beruflich fehlende Sandra Kußmaul und die kurzfristig ausfallende Stefanie Schoeneberg sorgten für einen ohnehin schon dezimierten Kader. Zudem trat Torhüterin Alexandra Harm noch geschwächt zum Spiel an. Und als ob das nicht schon genug wäre, verletzte sich nach bereits zehn Minuten Britta Meyer am Knie. Wie schwer diese Verletzung ist, muss sich allerdings noch herausstellen. Da war es fast schon eine glückliche Fügung, dass sich im Vorfeld Katrin Schröder zu einem kurzfristigen Comeback zur Verfügung gestellt hatte. Bis zum Ausfall der Rechtsaußen begann die Partie eigentlich ganz nach dem Geschmack der Gäste. 3:0 stand es durch zweimal Michelle Wunschik und Sofia Brand.

Eine sorgenvolle Miene bei Melanie Schittenhelm / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Fast zehn Minuten brauchte Heiningen für den ersten Treffer. Von der Verletzung von Britta Meyer zeigten sich die Kuties jedoch so beeindruckt, dass der spielerische Faden zeitweise verloren ging. Nach dem 4:2 durch Marie Thiwissen gelang zehn Minuten lang kein Treffer. Das war für die Gastgeberinnen lang genug, um ihrerseits auf 9:4 davonzuziehen. Es war ein Vorsprung, der sich über die komplette Spielzeit ziehen sollte. Auch wenn Melanie Schittenhelm mit dem zur Verfügung stehenden Kader reichlich rotierte, reichte es bis zur Pause nicht zur Resultatsverkürzung. Zwei Tore kurz vor dem Pausenpfiff zum 14:9 ließen zumindest noch etwas Hoffnung aufkommen.

Diese Hoffnungen wurden aber nach Wiederanpfiff schnell zunichte gemacht. Beim 17:10 war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Auch wenn die Kuties alles versuchten, mehr als die Verkürzung auf fünf Tore Rückstand sollten es an diesem Abend nicht mehr werden. So wurde schließlich mit dem 22:27 auch der vielleicht noch einmal wichtig werdende direkte Vergleich verloren. Für die Trainerin der Kuties und der Mannschaft selbst war dies aber zweitrangig. „Wir hoffen, dass sich die Verletzung von Britta als nicht schwerwiegend herausstellt“, sprach Melanie Schittenhelm der Mannschaft aus der Seele.

SG H2Ku schrammt nur hauchdünn an der Überraschung vorbei

Ausgerechnet gegen den Tabellenführer hätten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg fast ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Beim 27:31 (14:12) in der eigenen Markweghalle konnte sich der TV Bittenfeld II erst in der Schlussphase der Partie behaupten. Trotz des dezimierten Kaders zeigten die Herrenberger eine couragierte Leistung.

Zufrieden war Fabian Gerstlauer nach dem umkämpften Spiel nicht. Aber dennoch war der Coach der SG H2Ku hin- und hergerissen. Einerseits stand auf der Habenseite erneut eine dicke Null – die nunmehr achte. Auf der anderen Seite zeigte seine Mannschaft eine imponierende kämpferische Leistung, die den Tabellenführer an den Rand einer Niederlage brachte. „Mit ein, zwei Spielern mehr sähe es heute vielleicht anders aus“, sinnierte der Trainer nach dem Schlusspfiff. Nach einer knappen Partie sah es zu Beginn allerdings noch nicht aus. Wie schon in der Vorwoche, als sich beide Teams zum Abschluss der Vorrunde schon einmal in Bittenfeld gegenüberstanden, setzte der TVB II die ersten Akzente. Dies spiegelte sich im schnellen 4:0 wider. Fast acht Minuten dauerte es, bis Valentin Mosdzien den ersten Treffer für seine Farben zum 1:4 erzielte. Das Signal zur Aufholjagd war das aber noch nicht. Erst nach dem 3:7 der Gäste, dem Wechsel der Abwehr auf die 4:2- Variante und der Hereinnahme von Primoz Prost im Tor von H2Ku war nun deutlich mehr Stabilität zu spüren. Zehn Minuten vor der Pause war beim 10:10 durch einmal mehr Valentin Mosdzien der Gleichstand erreicht. In dieser Phase gab es an der SG-Deckung und an Torhüter Prost kaum ein Vorbeikommen.

Sven Schmitt erwies sich einmal mehr als Aktivposten / Foto: P.Gebhardt

So erzielte der beste Angriff der Liga in der zweiten Viertelstunde der ersten Hälfte lediglich vier Treffer. Der Lohn war das zwischenzeitliche 14:11 durch den wieder in die Mannschaft zurückgekehrten Kreisläufer Lukas Mäußnest. Mit einem 14:12 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Das große Pausenthema war natürlich die Frage, wie lange die Kraft denn mit dem ausgedünnten Kader reichen würde. Keine Frage der Kraft, eher eine der Konzentration war der Beginn der zweiten Hälfte. Schnell war der Vorsprung der SG H2Ku beim 14:14 aufgebraucht. Die Bittenfelder schafften es jedoch noch nicht, dem Spiel eine Wende zu geben. Auffällig war aber auch, dass die H2Ku-Männer weit mehr für ihre Tore investieren mussten als ihr Gegner. Trotzdem war zum Beginn der Schlussviertelstunde mit dem 22:22 durch Valentin Mosdziens Strafwurf noch alles offen. In den letzten fünfzehn Minuten sollten der SG H2Ku allerdings nur noch zwei eigene Treffer gelingen. Für einen möglichen Erfolg war das natürlich zu wenig. In der Offensive gelang nun trotz hohem Aufwands immer weniger. Die Bittenfelder hatten nun auch wieder ihr Erfolgsrezept aus dem Spiel vor einer Woche entdeckt. Über die beiden Außenpositionen gelangen durch Yannik Wissmann und Michael Seiz im zweiten Abschnitt weitaus mehr Treffer.

Als der ins Tor zurückgekehrte Georg Mohr neun Minuten vor dem Ende beim Stande von 24:27 gleich mit seiner ersten Aktion einen freien Ball parierte, keimte noch einmal Hoffnung unter den knapp 300 Zuschauern auf. Doch für eine Wende reichte es weder hier noch zwei Minuten vor dem Ende, als Lukas Mäußnest noch einmal auf 27:29 verkürzen konnte.

Nach dem 27:31 zeigte sich Alexander Heib vor allem erleichtert. „Ich habe die Mannschaft schon die ganze Woche vor Herrenberg gewarnt. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, so der Bittenfelder Trainer, der mit dem Sieg die Tabellenführung mit seiner Mannschaft verteidigen konnte.

SG H2Ku: Mohr, Prost; Wanner (2), F.Böhm (1), Georg, Bechinka (2), Schmitt (5), Fischer (4), Mosdzien (9/2), Mäußnest (4), Jacobs

Katrin Schröders Rückkehr auf das Parkett

SG H2Ku Herrenberg reist am Sonntag zum TSV Heiningen. Mit einem Erfolg könnten die Kuties einen großen Schritt Richtung Aufstiegsrunde machen. Die Personalnot der Herrenbergerinnen macht das Comeback von Katrin Schröder möglich.

Für das Spiel der Oberligahandballerinnen der SG H2Ku Herrenberg beim TSV Heiningen am Sonntag ab 17 Uhr ist wieder einmal Spannung vorprogrammiert. Auch wenn sich die Gäste aus dem Gäu durch zuletzt drei Siege eine gute Ausgangsposition im Kampf um einen Platz in der Aufstiegsrunde geschaffen haben, ist das Spiel beim Tabellenfünften alles andere als ein Selbstläufer. Dafür sorgt alleine schon die Personalnot bei den Kuties. Das sorgt jetzt sogar für ein kurzfristiges Comeback von Katrin Schröder.

So möchte Katrin Schröder auch am Sonntag ihre Gegenspielerin im Griff haben / Foto: P. Gebhardt

Nationalspielerin, Bundesligaspielerin in Göppingen und beim Thüringer HC, Zweitligaspielerin in Herrenberg. Die Liste von Katrin Schröders Meriten ist wahrlich beeindruckend. Eigentlich hatte die Kreisspielerin ihre Karriere bei der SG H2Ku längst beendet. Seit Jahren schon ist die gebürtige Thüringerin Physiotherapeutin in Herrenberg und gleichzeitig für das physische Wohlergehen der H2Ku-Frauen verantwortlich. Durch die Verletzung von Spielmacherin Laureen Kappus und das Fehlen von Kreisläuferin Sandra Kußmaul ist der ohnehin dünne Kader für den Sonntag noch mehr dezimiert. „Wir sind froh, dass uns Katrin so kurzfristig unterstützt. Auch wenn sie sicher keine sechzig Minuten spielen wird, bringt sie uns punktuell enorm weiter“, freut sich Melanie Schittenhelm über die unverhoffte Aushilfe. Da die Trainerin der Kuties höchstwahrscheinlich auch noch auf die zuletzt so bärenstarke Torhüterin Alexandra Harm wegen eines grippalen Infekts verzichten muss, bricht damit für den Sonntag eine komplette Achse weg. Aus der zweiten Mannschaft werden mit Anna Mannherz, Emilie Maile und Nina Schaber drei Spielerinnen die Reise mit ins Göppinger Umland antreten.

Trotz dieser personellen Alternativen macht dies die Aufgabe beim TSV Heiningen natürlich nicht einfacher. Die Gastgeberinnen rangieren zwar mit 7:9 Punkten weit hinter den Gästen aus Herrenberg, haben aber trotzdem viel Qualität in ihren Reihen. „Vor allem die rechte Angriffsseite müssen wir in den Griff bekommen“, warnt Melanie Schittenhelm vor den Gegner. Das Hinspiel vor drei Wochen dürfte ihr dabei Recht geben. Dem 34:30 in eigener Halle war ein harter Kampf vorausgegangen. Das Ziel für den Sonntag ist trotzdem klar. Mit einem Erfolg könnte die SG H2Ku ihre Ambitionen um die Aufstiegsrunde eindrucksvoll untermauern und ein gutes Fundament für das Spitzenspiel eine Woche später gegen Göppingen legen.

Das Rückspiel wird nicht einfacher

Die Männer der SG H2Ku Herrenberg empfangen am Samstag um 20 Uhr den TV Bittenfeld II. Die Chancen auf eine Revanche für die herbe Niederlage vor einer Woche gegen den gleichen Gegner stehen nicht allzu gut.

Der Modus der Vorrunde in der Oberliga der Männer bringt es mit sich, dass nach dem Spiel in der Vorwoche zwischen dem TV Bittenfeld II und der SG H2Ku Herrenberg beide Teams nur eine Woche später erneut aufeinandertreffen. Nach dem deutlichen 35:20 der Bittenfelder brennen die Gastgeber natürlich auf eine Revanche. Ob diese allerdings gelingt, erscheint mehr als fraglich.

Lukas Mäusnest wird der Mannschaft heute wieder zur Verfügung stehen / Foto: P. Gebhardt

Die Niederlagenserie der H2Ku-Männer konnte auch zuletzt in Bittenfeld nicht gestoppt werden. Selbst die Höhe der Pleite beim Tabellenführer war dabei keine größere Überraschung. Mit einem Rumpfkader traten die Herrenberger an, ganze zwei Feldspieler und ein Torhüter waren zum Anpfiff  auf der Auswechselbank zu sichten. Und auch für das Rückspiel in der Markweghalle sieht es kaum besser aus. „Kenneth Stiegen fehlt weiterhin, auch Peer Wisst fällt mit seinem Hämaton aus. Lediglich Lukas Mäußnest kehrt in den Kader zurück“, so Fabian Gerstlauer. Und es ist durchaus kein Galgenhumor, wenn sich der Herrenberger Trainer darüber freut, wenigstens mit drei Wechselspielern agieren zu können. „Mit der Rückkehr von Lukas ergeben sich für uns wieder etwas mehr Möglichkeiten in taktischer Hinsicht“, hofft Coach Gerstlauer.

Allerdings gibt auch er sich keinen Illusionen hin: „Wir sind klarer Außenseiter. Es müsste schon alles passen, um gegen Bittenfeld eine Überraschung zu schaffen“. Schon vor dem Spiel in Bittenfeld hatte Fabian Gerstlauer eindringlich vor den Qualitäten des Tabellenführers gewarnt. Zu seinem Leidwesen hatte sich dies alles auch bestätigt. Und so hat sich auch vor dem Duell am Sonntag kaum etwas an seiner Einschätzung geändert. „Mit Fabian Lukas und Dalio Uskok verfügt Bittenfeld über zwei intelligente  Spielmacher. Dazu kommt mit Nick Lehmann ein starker Torwart und mit Alexander Bischoff ein Spieler, der den ganzen Laden zusammenhält“. Damit meint Gerstlauer, dass der Kreisspieler der Dreh-und Angelpunkt in der Abwehr ist. Trotz der klaren Außenseiterrolle schwingt trotzdem die Hoffnung auf einen Überraschungssieg mit. Es wäre der erste der Saison.