Der Kampf stimmte – das Ergebnis nicht

Mit einer starken kämpferischen Leistung allein konnten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim nicht punkten. Das 27:29 (12:14) in der Markweghalle war vor allem das Produkt einer schwachen Chancenverwertung.

Eigentlich konnte man ja davon ausgehen, dass es für beide Teams nicht mehr um allzu viel gehen würde. Davon wollten die Mannschaften aber gar nichts wissen. Die Gäste reisten gar mit einem vollen Bus an Auswärtsfans an, die durch den Spielstand auch meist beste Laune hatten. So entwickelte sich von Beginn an ein hochemotionales Spiel, in dem sich niemand etwas schenkte. Verschenken trifft es aber eher, was die Hausherren in den ersten Minuten mit ihren Tormöglichkeiten machten. 8:2 führten die Gäste nach elf Minuten und mussten dabei nicht einmal ein Feuerwerk abbrennen. Sie nutzten ganz einfach ihre Möglichkeiten viel besser als die Gastgeber.

Die Abwehrarbeit simmte über weite Strecken der Partie

Ein ganz anderes Bild bot sich nach der Auszeit von Fabian Gerstlauer den 150 Zuschauern. Der Herrenberger Trainer beorderte Finn Hummel für Georg Mohr ins Tor und stellte seine Abwehr auf eine 4:2-Variante um. Der Erfolg war an der Anzeigetafel sofort sichtbar. Nur noch 8:6 stand da nach einer Viertelstunde. Da aber der mögliche Anschlusstreffer nicht erzielt werden konnte, geriet die SG H2Ku wieder in alte Fahrwasser und lag wenig später mit 13:9 hinten. Es spricht aber für die Moral des Teams, dass sie sich wieder bis kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 12:13 herantasten konnte. Beim 14:12 für Heidelsheim war somit zur Halbzeit noch nichts entschieden.

Als ob die H2Ku-Männer ihren Anhang erneut durch ein Wechselbad der Gefühle schicken wollten, begannen sie den zweiten Abschnitt erneut mit einer katastrophalen Chancenverwertung. Fünf Fehlwürfe leisteten sich die Hausherren bis zum ersten Treffer, zehn Fahrkarten waren es bis zur 45. Minute. Da stand es bereits 23:18 für den Drittletzten aus dem Karlsruher Raum. Doch nun bekamen die Herrenberger etwas überraschend noch einmal die zweite Luft. Überraschend deshalb, weil einige Spieler krankheitsbedingt angeschlagen in die Partie gegangen sind. „Eine Kraftfrage war es heute nicht“, gab es auch für Fabian Gerstlauer positive Aspekte. Das viele Wechseln schon zu Beginn sollte sich später bezahlt machen. Sven Schmitt im Angriff und Finn Hummel im Tor sorgten vornehmlich dafür, dass die Gastgeber noch einmal auf 24:25 aufschließen konnten. Wäre beim 25:26 die Chance auf den Ausgleich genutzt worden, hätte die Frage nach dem Sieger eventuell neu hätte gestellt werden können. So aber wurden wieder in den entscheidenden Phasen die Möglichkeiten nicht genutzt. Der sehenswerte Treffer von Marvin Georg zum 27:28 ließ noch einmal kurz Hoffnung aufkommen, die letzten Sekunden brachten die Gäste aber sicher und mit dem 29:27 über die Zeit.

Am kommenden Samstag haben die H2Ku-Männer erneut Heimrecht. Dann kommt der TSV Blaustein mit dem ehemaligen Trainer und Manager der SG-Frauenmannschaft, Hagen Gunzenhauser, in die Markweghalle.

SG H2Ku: Mohr, Hummel; Wanner (2), Böhm (2), Georg (2), Bechinka, Schmitt (9/4), Fischer (2), Mosdzien (6/2), Mäußnest (1), Stöffler (2), Jacobs (1)

Kann die SG H2Ku zum Vorletzten aufschließen?

Am Samstag sind die Oberligamänner mal nicht auf Ostereier aus, sondern eher auf der Suche nach dem ersten Doppelpunktgewinn. Gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim wird dies wie in dieser Saison in jedem Spiel sehr schwer, allerdings dürfte der Drittletzte der Abstiegsrunde durchaus in die Gewichtsklasse der Herrenberger passen.

Die Gäste aus dem Großraum Karlsruhe haben in der laufenden Saison erst vier Pluspunkte gesammelt. Diese gelangen sämtlichst aus den Vergleichen gegen den TSV Deizisau. Ansonsten gab es für die Mannschaft von Trainer Sven Eberlein nur Niederlagen. Auch in der Abstiegsrunde gab es in den bisherigen drei Partien noch nichts zu holen. Nach dem Willen der Gäste soll sich das natürlich in Herrenberg ändern. Realistisch gesehen dürfte aber auch für die Heidelsheimer der Zug in Richtung Klassenerhalt abgefahren sein. Wenn sich noch ein letzter Funke Hoffnung beim Drittletzten erhalten hat, bleibt der selbstverständlich nur mit einem Sieg in der Markweghalle am Leben.

Foto: Sven Jacobs kehrt am Samstag in den SG-Kader zurück

Die SG H2Ku hat liegt in der Tabelle noch einmal drei Punkte hinter der schon mageren Ausbeute der SG Heidelsheim/Helmsheim. Daher hat Fabian Gerstlauer anstelle des Klassenerhalts kleine Ziele bis zum Saisonende ausgegeben. Darunter zählt an erster Stelle das Verlassen des letzten Tabellenplatzes. Als zweites, etwas größeres Ziel soll nach Möglichkeit auch die SG Heidelsheim noch vom drittletzten Platz verdrängt werden. Das setzt allerdings voraus, dass mindestens die beiden Spiele gegen den Kontrahenten Heidelsheim/Helmsheim und das Heimspiel gegen Deizisau gewonnen werden.

Da der TSV Deizisau am vergangenen Wochenende ein Remis gegen den TSB Schwäbisch Gmünd erreicht hat, dürfte nach Lage der Dinge auch ein Sieg am Samstag noch nicht zur Abgabe der roten Laterne ausreichen. Zumindest aber könnte der Gäu-Club zum Vorletzten punktemäßig aufschließen. Ein durchaus lohnenswertes Ziel!

Wer am Samstag für die Herrenberger auflaufen kann, ist noch fraglich. Wie wertvoll ein voller Kader ist, hat sich am letzten Wochenende bei der TSG Söflingen erneut gezeigt. Die fehlenden Sven Jacobs und Lukas Mäußnest wurden gerade im Abwehrverbund schmerzlich vermisst. Beide könnten am Samstag in den Kader zurückkehren. Fehlen wird allerdings definitiv Kenneth Siegen Neben den beiden Spielern ist die Mannschaft aber auch auf den Einsatz der Zuschauer für das Team angewiesen. Trotz der Tabellensituation versuchen die H2Ku-Männer in jedem Spiel, alles zu geben. Über jede helfende und anfeuernde Stimme ist das Team deshalb dankbar.

Nichts zu holen in Söflingen

Die Hoffnung fuhr zwar mit zum Auswärtsspiel auf den Ulmer Kuhberg, letztlich mussten die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg aber die Heimreise mit einem deutlichen 27:37 (11:16) bei der TSG Söflingen antreten. Damit bleibt es bei dem einen Pluspunkt auf der Habenseite.
Es war schon im Vorfeld klar gewesen, dass es bei den unter enormen Druck stehenden Gastgebern sehr schwer werden würde. Auch deshalb, weil wie befürchtet mit Sven Jacobs und Lukas Mäußnest zwei wichtige Spieler krankheitsbedingt ausfielen. Das war einerseits für die Abwehr ärgerlich, bildete das Duo doch zuletzt den Innenblock der Defensive. Auf der anderen Seite fehlten so natürlich auch benötigte Alternativen für den Angriff. Finn Böhm musste dadurch die Arbeit am Kreis alleine verrichten, mit Kenneth Stiegen blieb nur noch ein groß gewachsener Shooter für den Angriff übrig.

Vor allem die eigene Offensive sollte den Herrenbergern im ersten Durchgang einen dicken Strich durch sämtliche Erfolgsplanungen machen. Nur vier erzielte Treffer in den ersten zwanzig Minuten ließen natürlich die Hoffnung auf Punkte in fremder Halle enorm sinken. Der frühere SG-Schlussmann Marco Azevedo Marques trieb die Gästeangreifer in dieser Phase fast zur Verzweiflung. „Was wäre passiert, wenn wir nicht 14 Fehlwürfe allein in der ersten Halbzeit gehabt hätten“, sinnierte Fabian Gerstlauer nach Spielschluss nicht ganz zu Unrecht. Um sich dann die Antwort praktisch gleich selbst zu geben. „Wir hätten Söflingen heute vor richtige Probleme stellen können“. So aber konnten die Gastgeber immer mit einem beruhigenden Vorsprung agieren. Sicherheit gab ihnen das allerdings auch nicht unbedingt. Das 16:11 hätte aus Sicht der Gastgeber sogar etwas höher ausfallen können.

Foto: Nicht gerade zimperlich ging die Söflinger Abwehr mit Valentin Mosdzien um.

Dass die SG H2Ku im zweiten Durchgang nicht mehr zurückschlagen könnte, deutete sich bereits in den ersten Minuten an. Keine acht Minuten waren absolviert, da hatte die TSG Söflingen mit dem 22:13 die frühe Entscheidung erzwungen. Wieder klemmte in der Offensive die Säge bei den H2Ku-Männern. Allerdings wurde auch in den verbleibenden zwanzig Minuten auch immer mehr ein Kräfteverschleiß in der Abwehr mehr und mehr sichtbar. Die Gastgeber brauchten nun kaum mehr größere Mühe aufwenden, um zu eigenen Torerfolgen zu kommen. Im Gegenzug wechselte Söflingens Trainer Philipp Eberhardt in der Schlussphase noch munter durch. Das nutzten die Gäste zwar nicht mehr zu einer Wende im Spiel, die Offensive konnte sich aber nun deutlich erfolgreicher präsentieren. Am Ende stand ein trotzdem hochverdientes 37:27 für die TSG Söflingen zu Buche.

„Wir setzen uns bis zum Ende der Saison die kleinen Ziele. Eines davon ist, den TSV Deizisau hinter uns zu lassen“, formulierte Fabian Gerstlauer nach Spielende die Vorgabe für die letzten Partien. Am kommenden Samstag bietet sich vielleicht schon die erste Gelegenheit, wenn der Drittletzte SG Heidelsheim/Helmsheim seine Visitenkarte in der Markweghalle abgibt.

SG H2Ku: Mohr, Hummel; Wanner (1), Böhm (3), Georg (1), Stiegen (2), Bechinka (2), Schmidt (5/1), Fischer (3), Mosdzien (7/2), Stöffler (3)

SG hat nichts zu verlieren

Einmal mehr gehen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag ab 18 Uhr als klarer Außenseiter in eine Partie. Allerdings steht auch der Gegner, die TSG Söflingen, im Sportzentrum am Kuhberg in Ulm, im Kampf um den Klassenerhalt mächtig unter Zugzwang.

Die Gastgeber starteten noch mit 6:2 im vergangenen September verheißungsvoll in die Vorrunde der Saison. Doch dann ging seit der knappen Heimniederlage gegen den Staffelersten aus Oftersheim/Schwetzingen nicht mehr allzu viel. Und auch nach dem Gang in die Abstiegsrunde gab es zunächst erst einmal keine Erfolgsmeldungen an der Donau. Doch ausgerechnet beim Zweiten der Tabelle platzte in der Vorwoche der Knoten mit einem 33:25. Der Sieg beim TSV Weinsberg hat dem Team um den ehemaligen Herrenberger Torhüter und jetzigen Kapitän Marco Azevedo Marques rechtzeitig vor dem Spiel gegen die SG H2Ku nicht nur die ersten Punkte im Jahr 2024 eingebracht, sondern auch sicher neues Selbstvertrauen eingeimpft.

Foto: Fabian Gerstlauer im Zwiegespräch mit Spielmacher Valentin Mosdzien

Die Lage im Kampf um den Klassenerhalt hat sich für die Söflinger damit zwar nicht entscheidend verändert, der fest eingeplante Sieg gegen die Herrenberger würde der TSG aber weiter etwas Luft verschaffen. Das zu verhindern, wird die Aufgabe der H2Ku-Männer sein. Fabian Gerstlauer muss im Vorfeld der Partie allerdings naturgemäß die Erwartungen etwas dämpfen. „Mit Söflingen kommt natürlich ein ganz anderes Kaliber als zuletzt Deizisau auf uns zu“, zieht der SG-Coach einen Vergleich zum letzten Gegner, gegen den die Herrenberger den ersten Punkt der Saison ergattert haben. Deshalb liegt der Druck auch klar auf Seiten der der TSG Söflingen. „Wir haben nichts zu verlieren“, sagt dann auch Fabian Gerstlauer mit einem Schuss Zweckoptimismus. Das Unternehmen Auswärtsüberraschung könnte sich allerdings schon im Vorfeld extrem erschweren. Mit Lukas Mäußnest und Sven Jacobs fiel krankheitsbedingt der Innenblock der Abwehr die komplette Woche aus. Noch hofft der SG-Coach auf einen oder beide Spieler, die Tendenz verheißt bei beiden Spielern aber nichts Gutes.

Der erste Punkt ist hochverdient

Es hat lange gedauert, doch am Samstag war es soweit. Die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg haben in der laufenden Saison ihren ersten Pluspunkt erringen können. Ob das 30:30 (16:15) beim bis dato ebenso sieglosen TSV Deizisau noch ein Signal in Richtung Klassenerhalt, bleibt allerdings abzuwarten.

Ein Freundschaftsspiel war es mitnichten, das beide Teams schon im Vorfeld im Auge hatten. Sowohl Stefan Eidt als auch Fabian Gerstlauer hatten den Siegeswillen ihrer jeweiligen Teams angekündigt. Genauso ging es dann auch von der ersten Minute an zur Sache. Die Herrenberger kamen zunächst besser in die Partie. Das schnelle 3:1 konnten die Gastgeber zwar zügig egalisieren, trotzdem hatten die Gäste das Spiel gut im Griff. Die SG H2Ku legte jeweils vor, die Gastgeber konnten meist nachziehen. Als Lukas Bechinka sieben Minuten vor der Pause per Konter auf 12:9 erhöhte, schienen die Gäste doch angeschlagen. Die Freude des mitgereisten Anhangs dauerte aber nur kurz. Keine drei  Minuten reichten dem TSV, um erneut auszugleichen. Bis zur Pause konnte Deizisau im Kellerduell sogar noch mit 16:15 vorlegen.

Auch nach der Pause lagen die Gastgeber meist vorn. Der ins Tor gekommene Finn Hummel konnte sich zwar mit einem gehaltenen Strafwurf gleich gut ins Szene setzen, den Nachwurf zum 17:16 konnte er aber nicht verhindern. Mit der Aktion gab der wieder voll einsatzfähige Hummel aber schon einmal einen Ausblick auf seine Leistung in der zweiten Halbzeit.

Noch konnten seine Mitspieler da aber nicht mithalten. Jedes Mal, wenn die H2Ku-Männer dem Spiel eine Wende geben konnten, nutzten sie diese Chancen nicht. Symptomatisch war hier eine Szene aus der 43. Minute, als beim Stand von 23:22 statt des möglichen Ausgleichs im Konter das 24:22 fiel und Kenneth Stiegen zudem mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Überhaupt die Zeitstrafen: Nicht immer war die unterschiedliche Regelauslegung der Schiedsrichter nachvollziehbar. Das Verhältnis von acht zu zwei Zeitstrafen zu Ungunsten der Gäste war zumindest diskussionswürdig. Trotzdem spricht es für die Moral der SG H2Ku, dass sie im Spiel blieb. Belohnt wurde diese Moral schließlich doch noch. Joshua Stöffler konnte vier Minuten vor dem Ende nach langer Zeit wieder einmal zum 28:28 ausgleichen. In einer hektischen Schlussphase gelang es schließlich keiner Mannschaft mehr, den entscheidenden Siegtreffer zu setzen.

Fabian Gerstlauer war trotzdem hochzufrieden: „Wir sind glücklich über den Punkt Wir haben heute alles reingeworfen. Vor allem für die Psyche ist der Punkt enorm wichtig“. Am kommenden Wochenende haben die Oberligamänner spielfrei, bevor es dann am 23. März zur TSG Söflingen geht.

SG H2Ku: Mohr, Hummel; Wanner (3), Böhm, Georg, Stiegen (1), Bechinka (4), Schmitt (6/3), Fischer, Mosdzien (7/2), Mäußnest (5), Stöffler (1), Jacobs (3)

Mit dem ersten Sieg weg vom Tabellenende?

Die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg sind am Samstag ab 19 Uhr beim TSV Deizisau gefordert. In ihrem ersten Auswärtsspiel der Abstiegsrunde könnte der Gäu-Club mit einem Sieg nicht nur die ersten Punkte einfahren, sondern auch gleichzeitig die rote Laterne an den Gegner weiterreichen.

Die Tabelle lügt nicht. Diese These wird zwar oft nur als Phrase abgetan, im Falle der Handball-Oberliga der Männer gibt es aber wohl kaum zwei Meinungen. Mit dem TSV Deizisau und der SG H2Ku Herrenberg treffen in der Hermann-Ertinger-Halle die beiden Mannschaften aufeinander, die in der laufenden Spielzeit die größten Enttäuschungen sind. Sicher war beiden Teams schon im Vorfeld die Schwere der Aufgabe bewusst, trotzdem hatten sich die Mannschaften naturgemäß mehr erhofft. Und so ist sowohl für den Gastgeber aus Deizisau als auch für die Gäste aus Herrenberg der Zug in Richtung Klassenerhalt höchstwahrscheinlich abgefahren.

Foto: Auf einen starken Georg Mohr hoffen die SG-Anhänger auch in Deizisau

Das heißt allerdings nicht, dass die Partie Vorletzter gegen Letzter keine Spannung und Brisanz birgt. Der TSV Deizisau steht derweil nur deshalb vor den Herrenbergern, weil sie im Laufe der Vorrunde gegen die TSG Söflingen ein Pünktchen gegen die TSG Söflingen ergattert haben. Ein Fakt, den die SG H2Ku eben nun mal nicht vorweisen kann. Das soll sich im besten Falle am Samstag ändern. „Wir wollen die Saison natürlich nicht punktlos beenden“, fordert Fabian Gerstlauer. Für dieses Vorhaben bietet sich ein Sieg beim Vorletzten naturgemäß am besten an.

Die Favoritenrolle schiebt der Herrenberger Coach aber gekonnt in Richtung Gegner: „Deizisau hat gerade in den Heimspielen oft gute Leistungen gezeigt“. Mit dieser Aussage dürfte Gerstlauer sicher den Druck von seiner Mannschaft nehmen wollen. Letztlich wird man aber davon ausgehen können, dass es eine Partie zweier gleichwertiger Mannschaften werden wird. So wird einerseits die Tagesform entscheiden. Weit wichtiger dürfte aber sein, wer mental mehr bereit ist für den Sieg und in einem eigentlich nicht mehr entscheidenden Spiel über die eigene Schmerzgrenze hinaus zu gehen.

Das große Ziel Auswärtssieg könnte Fabian Gerstlauer eventuell mit dem derzeit komplett verfügbaren Kader angehen. Allerdings gibt es hinter den Namen Kenneth Stiegen, Sven Schmitt und Philipp Wanner noch krankheitsbedingte Fragezeichen. Die endgültige Aufstellung dürfte damit wohl erst kurzfristig feststehen.

Der Favorit setzt sich klar durch

Es war zwar der erwartete Sieg des TV Germania Großsachsen, beim 25:38 (13:18) hatten sich die Oberligahandballer der SG H2Ku Herrenberg allerdings schon etwas mehr ausgerechnet. Vor allem die zweite Halbzeit war aus Sicht der Gastgeber ernüchternd.

Der beste Moment des Abends fand für die Gastgeber bereits in der ersten Halbzeit statt. Der mehrere Monate lang verletzte Torhüter Finn Hummel kam für einen Strafwurf wenige Sekunden vor der Halbzeit für Georg Mohr ins Tor und parierte auch prompt den Wurf von Simon Spilger. Mit dieser Parade sorgte Hummel zumindest dafür, dass der Vorsprung bis zur Pause beim 18:13 für den TV Germania nicht noch größer wurde. Allerdings hätte das Ergebnis deutlich besser sein können. Doch wieder einmal trieben die Hausherren mit ihren Tormöglichkeiten Schindluder.

Foto: Finn Hummel konnte nach langer Verletzungspause wieder mitwirken

Den Ausschlag gaben dabei bereits die ersten Minuten. Bereits nach acht Minuten führten die Gäste allein durch vier Kontertreffer mit 6:2. Erst danach stabilisierten die Gastgeber ihr Spiel etwas, ohne allerdings den Rückstand verkürzen zu können. Zu verdanken hatten sie dies aber weniger der Qualität von Großsachsen. Denn auch beim Favoriten lief längst nicht alles rund. Und so war das Zwischenresultat zum Seitenwechsel durchaus etwas zu hoch.

Dieses Fazit nach dreißig Minuten sollte sich im zweiten Abschnitt allerdings grundlegend ändern. Bereits nach drei Minuten und drei Gegentreffern war Fabian Gerstlauer beim 21:13 zum Handeln mittels Auszeit gezwungen. Genutzt hat es allerdings nur wenig. Vor allem Jonas Schneider traf aus dem linken Rückraum für den Tabellendritten fast nach Belieben. Entgegensetzen konnten die H2Ku-Männer nur ihr Spiel über den Kreis. Hier waren die Einheimischen mit ihren insgesamt neun Treffern durch Finn Böhm und Lukas Mäußnest sogar deutlich überlegen. Dass es trotz dieses Vorteil und auch siebzehn Paraden von Georg Mohr trotzdem nicht ansatzweise für eine Überraschung reichte, zeigte deutlich, dass es an anderen Stellen erheblich haperte. Zum Einen war die Defensive bei weitem nicht mehr so griffig wie in der ersten Hälfte, zum anderen war im Angriff auch kaum noch ein Durchkommen gegen die körperlich überlegene Gästeabwehr. Bereits eine Viertelstunde vor dem Ende waren die Punkte beim 29:20 praktisch vergeben. Auch hatte die SG H2Ku an diesem Abend nicht mehr die Energie für eine Ergebniskosmetik. Fabian Gerstlauer trug es mit Fassung, meinte aber später: „Es ist schade, dass wir gerade zum Auftakt der Abstiegsrunde gleich gegen so einen Gegner spielen mussten“.

Am kommenden Samstag könnten es die Herrenberger allerdings besser machen. Dann steht das Auswärtsspiel beim TSV Deizisau auf dem Programm. Der TSV ist mit nur einem Pluspunkt eine Position vor der SG H2Ku im Klassement platziert. Mit dem ersten Doppelpunktgewinn könnten die Gerstlauer-Schützlinge also zumindest die rote Laterne abgeben.

Mit neuer Motivation in die Abstiegsrunde

Nach der mehr als enttäuschenden Vorrunde stehen die Chancen für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg auf den Verbleib in der höchsten Spielklasse von Baden-Württemberg denkbar ungünstig. Auch der Gegner, der am Sonntag um 18 Uhr seine Aufwartung in der Markweghalle macht, ist nicht dazu angetan, die Hoffnung auf die ersten beiden Pluspunkte anzuheizen. Mit dem TV Germania Großsachsen stellt sich der Tabellendritte der Abstiegsrunde am Fuße der Markweghalle vor.

Einige Jahre lieferten sich die SG H2Ku und der TV Germania Großsachsen packende Duelle in der 3. Liga und später in der Oberliga. Die beiden Duelle am Sonntag in der Markweghalle und Mitte April in Hirschberg dürften für lange Zeit die letzten gewesen sein. Aber nicht nur deshalb, weil die Herrenberger vom Abstieg aus der BWOL bedroht sind, sondern weil sich an der Bergstraße in den letzten Monaten fast schon Sensationelles getan hat. Vor Jahren noch undenkbar, fusionieren zur neuen Saison vier Vereine, darunter der ehemalige Erstligist, die SG Leutershausen und eben der TVG Großsachsen zur sogenannten S3L.

Foto: Finden Trainer und Mannschaft den Weg zu den erstzen Punkten?

Zuvor möchten die Gäste aber natürlich die Runde so erfolgreich wie möglich zu Ende spielen. Eigentlich sollte dies in der Aufstiegsrunde geschehen, doch auf der Ziellinie scheiterte das Team von Trainer Stefan Kohl noch knapp. Ein Auswärtssieg beim abgeschlagenen Tabellenletzten ist daher beim TV Germania sicher fest eingeplant.

Auf der anderen Seite hat Herrenbergs Trainer Fabian Gerstlauer klargestellt, den Ligaverbleib erst abzuschreiben, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Momentan beträgt der Rückstand vor dem Beginn der zehn Spiele umfassenden Abstiegsrunde neun oder zehn Punkte. Das hängt auch davon ab, wie viele Absteiger aus der dritten Liga den Gang in die Oberliga antreten müssen. Am Sonntag wünscht sich der Trainer von seiner Mannschaft, dass sie den Spielfluß des Gegners zerstört und Lösungen gegen die kompakte Abwehr des Gegners findet.

Am Fuße der Stiftskirche war man in den letzten beiden Wochen nicht untätig. Nach dem letzten Spiel der Vorrunde gegen Köndringen/Teningen gab es zwar einige Tage trainingsfrei, danach wurde aber intensiv auf die letzten zehn Spiele hingearbeitet. Gerade das Spiel gegen die starken Teninger, das denkbar knapp mit 34:35 verloren ging, hat in die Mannschaft neues Selbstvertrauen getankt. Es bleibt dabei zu hoffen, dass die Mannschaft für ihren Einsatz auch vom Publikum unterstützt wird.

Weitere Neuzugänge für die SG H2Ku Herrenberg

Auch wenn die Oberligamänner der SG H2Ku momentan spielfrei sind, ist man bei der SG nicht untätig. Das Kompetenz-Team bastelt weiter am Kader für die neue Spielzeit.

Zwei weitere Neuzugänge gibt es für die kommende Saison zu vermelden.

Mit Florian Dannenberg konnte der Toptorschütze des TSV Altensteig verpflichtet werden. Der Rechtsaußen ist 20 Jahre alt und besticht durch seine Treffsicherheit in jungen Jahren sowohl von der Außenposition als auch vom Punkt und im Gegenstoß.

Nicolas Rhotert (li.) begrüßt Florian Dannenberg bei der SG H2Ku Herrenberg.

Noch etwas jünger, aber genauso talentiert ist Benjamin Bröhl mit seinen gerade einmal 17 Jahren. Damit wird nach einem Jahr Abstinenz wieder der Name Bröhl in der Herrenberger Spielstatistik auftauchen. Sein Bruder Maximilian spielte bekanntlich bis Ende der vergangenen Saison ebenfalls bei der SG H2Ku.

Benjamin wird im Rückraum eingesetzt kommt von Frisch Auf Göppingen mit einem Zweitspielrecht nach Herrenberg.

Wir heißen Florian und Benjamin schon jetzt in Herrenberg herzlich willkommen!

Die Belohnung bleibt aus

Trotz einer großen kämpferischen und vor allem in der Offensive auch spielerisch sehr guten Leistung unterlagen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Mittwoch der SG Köndringen/Teningen denkbar knapp mit 34:35 (17:20). Mit der erneuten Niederlage schlossen die Gerstlauer-Schützlinge die Vorrunde ohne Punktgewinn ab.

Die Spiele im Jahr 2024 haben es bewiesen: Gegen viele Teams kann die SG H2Ku Herrenberg zumindest mithalten. Was vor allem fehlt, ist die Cleverness in der Crunch-Time. Nach der Niederlage in letzter Sekunde in Schutterwald und der ebenso unnötigen Pleite in Weinsberg fehlten auch diesmal gegen den hohen Favoriten aus Köndringen/Teningen nur Kleinigkeiten, um Punkte einzufahren. Das ist umso ärgerlicher, da die verpassten Erfolge in Schutterwald und Weinsberg mit in die Abstiegsrunde genommen werden. So ist schon vor Beginn der zehn Spiele umfassenden Runde der Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur.

Foto: Sven Schmitt zeigte eine starke Partie

Auch im Spiel gegen die Teninger sah es anfangs nach einer klaren Angelegenheit aus. Drei Fehler im Vorwärtsgang bestraften die Gäste mit dem schnellen 4:1. Das wars dann aber erst einmal mit der Teninger Überlegenheit. Es entwickelte sich fortan eine Partie auf Augenhöhe. Allerdings gelang es den Hausherren zunächst nicht, ihren Rückstand entscheidend aufzuholen. Bis zum 12:15 aus Sicht der Gastgeber spielte man bis sechs Minuten vor der Pause stets wie gegen eine Wand. Gelang ein eigener Treffer, folgte das Gegentor auf dem Fuße. Erst ein Doppelschlag durch Valentin Mosdzien und den starken Lukas Bechinka brachte die SG H2Ku endgültig zurück ins Spiel.

Wie fragil das ganze Herrenberger Gebilde noch ist, zeigten die restlichen Minuten bis zum Halbzeitpfiff. Beim 17:18 hatten die Gastgeber die Gelegenheit zum Ausgleich. Die Chance wurde jedoch nicht genutzt. Stattdessen spielte sich Köndringen mit seiner ganzen Routine mit einem eigenen 20:17 in die Vorhand.

Eine Vorentscheidung schien erst recht gefallen zu sein, als der Drittligaabsteiger mit zwei schnellen Toren nach der Pause auf 22:17 davonzog. Doch erneut schlugen die H2Ku-Männer zurück. Nach Fabian Gerstlauers Auszeit in der 37. Minute und der Umstellung auf die 4:2-Abwehr sorgten der im zweiten Durchgang überzeugende Sven Schmitt mit zwei Treffern und Leon Fischer für den Anschluss zum 22:24. Von nun an entwickelte sich die Partie zu einem echten Krimi. Eine Viertelstunde vor dem Ende gelang Lukas Bechinka mit einem Wurf von der Mittellinie ins leere Köndringer Tor für den erstmaligen Ausgleich zum 26:26. Zwei Minuten später gelang erneut Bechinka sogar die Führung zum 28:27.

Allerdings zeigte sich nun die ganze Erfahrung des Tabellenvierten. Vor allem Pascal Bührer als Ballverteiler und Maurice Bührer als Vollstrecker sorgten dafür, dass der Gast das Spiel letztlich drehen konnte. Nach dem Anschluss zum 34:35 blieben dem Gastgeber nur noch acht Sekunden. Zu wenig, um noch einmal in Ballbesitz zu kommen.

SG H2Ku: Mohr, Rhotert; Wanner (2), F.Böhm, Georg, Stiegen (3), Bechinka (7), Schmitt (8/2), Fischer (2), Mosdzien (4/2), Mäußnest (5), Stöffler