SG H2Ku belohnt sich nicht

Da war deutlich mehr drin gewesen. Trotz einer sehr guten Auswärtsleistung unterlagen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag beim TSV Weinsberg mit 29:34 (19:18). Nach einer couragierten ersten Halbzeit sah es lange Zeit nach den ersten Punkten für die Herrenberger aus.

Mit dem Motto „Wir haben nichts zu verlieren“ im Rücken begannen die H2Ku-Männer äußerst selbstbewusst in der Weibertreuhalle. Den Gastgebern hingegen war deutlich der Druck des Gewinnen müssens anzusehen. Nur ein Sieg hätte den Weinsbergern die Tür zur Aufstiegsrunde noch ein Spalt offen gelassen. So stand es aber zur Überraschung aller nach nicht einmal zehn Minuten 8:4 für die Gäste aus dem Gäu. Vor allem das Angriffsspiel machte in der Anfangsphase viel Freude. Die linke Seite wurde immer wieder von Valentin Mosdzien gekonnt in Szene gesetzt. Lukas Bechinke und vor allem Sven Jacobs bedankten sich mit ihren Toren dafür. Vor allem der Halblinke Jacobs zeigte in Weinsberg eine starke Leistung. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr war Jacobs ein ständiger Unruheherd. Das sah auch Fabian Gerstlauer so. „Das war heute Sven bestes Spiel für uns“, freute sich der Trainer.

Foto: Valentin Mosdzien behauptete sich in jeder Lage (Archivbild)

Nach der ersten Weinsberger Auszeit kam dann etwas mehr Gefahr aus den Reihen der Gastgeber. Verantwortlich dafür waren aber auch die Gäste, die mit einigen technischen Fehlern den TSV Weinsberg immer wieder zu Kontern einluden. So schlichen sich die Hausherren immer weiter heran. Sven König sorgte dann sieben Minuten vor der Pause mit dem 16:15 wieder einmal für eine Weinsberger Führung nach längerer Zeit. Geschlagen gab sich das Tabellenschlusslicht aber nicht. Trotz Unterzahl konnte die SG H2Ku das Spiel noch einmal bis zur Pause drehen. Joshua Stöffler sorgte mit seinem Treffer zum 19:18 für den verdienten Pausenstand. Dass die Gäste nicht noch höher führten, war eigentlich unverständlich, sollte sich aber später noch rächen.

Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff waren zwar noch immer ausgeglichen, doch bestimmten nun die Abwehrreihen das Geschehen. Die Herrenberger mussten immer mehr Energie aufwenden, um eigene Tore zu erzielen. Da aber die Abwehr der Gäste sehr solide stand, war es bis zum 24:23 durch Valentin Mosdzien ein ausgeglichenes Spiel. Eine Schwächephase über acht Minuten reichte dann allerdings aus, um Weinsberg einen 7:1-Lauf zu gestatten. Das 30:25 zehn Minuten vor dem Ende war allerdings noch nicht die Entscheidung. Diese sollte fünf Minuten später ihren Lauf nehmen. Beim Stand von 30:28 leistete sich die SG H2Ku fünf verworfene, klare Möglichkeiten, darunter zwei Strafwürfe. Das war letztlich für einen Auswärtserfolg zuviel an Fehlern.

„Das war heute eines unserer besten Auswärtsspiele“, zog Fabian Gerstlauer dennoch ein positives Fazit. Mit der Ausgestaltung der letzten Minuten dürfte er dennoch kaum zufrieden gewesen sein.

Bereits am Mittwoch bestreitet die SG H2Ku um 20:30 Uhr in der Markweghalle das letzte Spiel der Vorrunde gegen die SG Köndringen/Teningen.

TSV Weinsberg: Koppmeier, Koch; Schulze (5), Ströbel (1), Magdic (5), J.König (7), Kandic (3), Heim, Schrempf, Reichert, S.König (3/2), Titzmann, Mahl (3/2), Wahl (3), Darancik (4)

SG H2Ku: Mohr, Prost; Wanner (3), F.Böhm (1), Georg, Stiegen, Bechinka (5), Schmitt (2), Fischer (1), Mosdzien (9/2), Mäußnest, Stöffler (2), Jacobs (6)

Der Gegner muss gewinnen

Die SG H2Ku gastiert am Samstag beim Tabellenfünften in Weinsberg. Der Gegner muss unbedingt gewinnen, um noch die Aufstiegsrunde zu erreichen.

Die gesamte Saison schon reisen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg als Außenseiter zu einem Auswärtsspiel. Auch beim TSV Weinsberg wir dies für den Tabellenletzten aus dem Gäu ab 20 Uhr kaum anders sein.

In den letzten Jahren zählten die Duelle zwischen Weinsberg und Herrenberg stets zu den brisanten Aufeinandertreffen. Es ging auch deshalb oft hoch her, weil die Spiele oft knapp und auf Augenhöhe stattfanden. In dieser Saison allerdings sieht das etwas anders aus. Während die SG H2Ku ohne jeden Pluspunkt am Tabellenende rangiert, ist man unterhalb der Burg Weibertreu  durchaus im Soll oder vielleicht sogar etwas darüber. In der Vorsaison noch hinter den Herrenbergern platziert, hat man als Tabellenfünfter drei Spiele vor Ende der Vorrunde sogar noch die Möglichkeit, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Grundvoraussetzung dafür ist aber in erster Linie erst einmal ein Sieg im Heimspiel gegen die H2Ku-Männer.

Auch für das Spiel in Weinsberg ist wieder voller Einsatz gefragt

Dass der TSV noch so gut im Rennen liegt, hat vor allem etwas mit dem guten Start in die Saison zu tun. Noch Mitte Dezember war man mit einem Punktekonto von 15:7 klar in Richtung Aufstiegsrunde unterwegs. Drei zuletzt in Folge erlittene Niederlagen weisen momentan aber den Weg Richtung Abstiegsrunde. Ein Sieg gegen Herrenberg ist daher im Weinsberger Lager fest eingeplant. Für die SG H2Ku hingegen scheint schon jetzt der große Druck weg zu sein. Zu weit ist man schon vor Beginn der Abstiegsrunde vom rettenden Ufer entfernt. So geht erneut die Hoffnung um, mit einem unbekümmerten Auftritt vielleicht hier und da noch für eine Überraschung zu sorgen.

Das große Problem an der sieglosen Serie ist für Trainer Fabian Gerstlauer neben der nicht vorhandenen Punkteausbeute derweil die Entwicklung der Mannschaft. „Mit so einer Niederlagenserie als Ballast ist es unwahrscheinlich schwierig, eine gesunde Hierarchie zu entwickeln. Wir haben ganz einfach zu wenige Spieler, die in kritischen Situationen voran gehen und Verantwortung übernehmen“, so Gerstlauer. Ausgerechnet einer der Akteure, die in punkto Kampf und Spiel eine Führungsrolle übernehmen, steht für den Samstag allerdings noch auf der Kippe. Spielmacher Valentin Mosdzien verletzte sich am im Training an der Wurfhand. Genau wie bei Torhüter Primoz Prost, der sich unter der Woche mit Rückenproblemen abgemeldet hatte, hofft Trainer Gerstlauer aber auf einen Einsatz für die Partie in Weinsberg.

Zu viele eigene Fehler bringen erneute Niederlage

Wie schon in vielen Spielen zuvor haben es die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg auch im Heimspiel gegen den TSV Heiningen durch eigene individuelle Fehler versäumt, Punkte einzufahren. Beim 28:36 (12:17) wäre zumindest ein besseres Ergebnis möglich gewesen.

Es bleibt dabei, das Punktekonto konnte auch gegen den Spitzenreiter aus dem Göppinger Umland die Null nicht verlassen. Allerdings wäre vornehmlich in der ersten Hälfte weit mehr möglich gewesen. Zuerst einmal bedurfte es aber einer Auszeit nach nicht einmal sechs Minuten. Ein paar technische Fehler zuviel und der Gast führte mit 5:1. Zwei verwandelte Strafwürfe durch Valentin Mosdzien brachten die H2Ku-Männer zunächst wieder auf Tuchfühlung. Noch war dies aber zu wenig, um den TSV in Bedrängnis zu bringen. Nach dem Heininger 9:5 durch Chris Zöller begann allerdings eine Starke Phase der Gastgeber. Diese gipfelte dann mit dem Anschluss zum 11:12 vier Minuten vor der Pause durch wiederum Valentin Mosdzien. Vor allem wurde nun der Platz am Kreis durch den Einsatz von Finn Böhm oder Kenneth Stiegen als zweiter Kreisläufer gegen die offensive Heininger Deckung gut genutzt. „Zu dieser Zeit hätten wir eigentlich mit vier Toren führen müssen“, meinte Fabian Gerstlauer später.

Hängende Köpfe nach dem Abpfiff / Foto: Archiv SG H2Ku

Doch es kam ganz anders. Statt das Momentum zu nutzen, verfielen die Hausherren in ihre alten Fehlermuster. Anstelle einer eigenen Pausenführung ging es plötzlich mit einem 17:12 für Heiningen in die Kabinen.

Nach dem Wechsel sollte sich nicht mehr viel Entscheidendes tun. Die SG H2Ku mühte sich und kämpfte sich immer wieder ein Stück heran. Selbst, als beim 18:23 der für Primoz Prost ins Tor gekommene Georg Mohr innerhalb von einer Minute zwei Strafwürfe entschärfen konnte, war dies kein Zeichen zur Wende. Denn erneut brachten sich die Gastgeber selbst um den Lohn ihrer Arbeit. So war die Partie spätestens beim 27:20 durch Heiningens Fabian Gross zwölf Minuten vor dem Ende entschieden. Die restlichen Tore bis zum 36:28 für den Oberligaspitzenreiter hatten letztlich nur noch statistischen Wert.

Am kommenden Samstag gastiert die SG H2Ku dann zum vorletzten Vorrundenspiel der Saison zum ewig jungen Duell beim TSV Weinsberg.

SG H2Ku: Prost, Mohr; Wisst (1), Wanner (1), F.Böhm (1), Georg, Stiegen (4), Bechinka (2), Schmitt (1/1), Fischer (4), Mosdzien (8/5), Mäußnest (4), Stöffler (2), Jacobs

Zupacken, wenn sich die Chance bietet

SG H2Ku Herrenberg empfängt am Samstag den Spitzenreiter aus Heiningen. Für Trainer Gerstlauer ist der Start ins Spiel entscheidend für ein gutes Ergebnis.

Es gibt im Sport kaum eindeutigere Szenarien, als wenn der Letzte gegen den Ersten antritt. Genau so stellt es sich am Samstag ab 20 Uhr für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg dar, wenn sie mit dem TSV Heiningen den aktuellen Tabellenführer empfangen.

Spätestens seit dem letzten Wochenende ist auch rechnerisch klar, dass die Herrenberger die Vorrunde der Oberliga als Tabellenletzter abschließen werden. Denn selbst mit drei Siegen aus den restlichen drei Spielen würde der Gäu-Club nicht mehr am Vorletzten aus Schutterwald, bedingt durch den direkten Vergleich, vorbeiziehen können. Da die Punkte aus der Vorrunde dann aber auch mit in die Abstiegsrunde genommen werden, ist der Klassenerhalt inzwischen in weite Ferne gerückt. Und so denkt man am Fuße der Stiftskirche momentan eher von Spiel zu Spiel. Eingebunden darin ist natürlich auch die Hoffnung auf das ein oder andere Erfolgserlebnis.

Foto: So wie vor zwei Jahren will sich Joshua Stöffler auch heute durchsetzen

Ob es ausgerechnet am Samstag dazu kommt, bleibt allerdings abzuwarten. „Heiningen steht nicht umsonst da oben“, hat Fabian Gerstlauer erkannt. „In der Kombination aus Qualität der Einzelspieler und dem Umsetzten als Kollektiv ist Heiningen sicher die derzeit beste Mannschaft der Liga“, führt der Herrenberger Trainer weiter aus. Für ihn ist es deshalb auch keine Tiefstapelei, wenn er davon ausgeht, dass die Gäste das Spiel eigentlich gewinnen müssten – aber eben nur eigentlich. „Wir wollen da sein, wenn sich eine Chance für uns ergibt. Dazu ist es aber besonders wichtig, gut ins Spiel hineinzukommen. Wir müssen den Gegner von Beginn an vor Aufgaben stellen“, fordert Gerstlauer von seinem Team.

Als Mutmacher dienen dabei zwei Aspekte. Zum Einen zeigte die knappe Auswärtsniederlage mit 31:32 vor Wochenfrist in Schutterwald, dass sich die Mannschaft noch nicht aufgegeben hat. „Da fehlte uns am Ende auch das Glück und die Cleverness“, hadert Fabian Gerstlauer noch immer mit dem Ausgang des Spiels. Zum Anderen hat die Mannschaft im Vorjahr mit dem 33:33 in eigener Halle gezeigt, was gegen den Favoriten möglich ist.

Personell bieten sich dem Trainer derweil erfreulicherweise wieder etwas mehr Optionen. Bis auf die Langzeitverletzten Finn Hummel und Janne Böhm sind alle Spieler an Bord. Auch Torhüter Primoz Prost, der in der Vorwoche noch wegen eines grippalen Infekts passen musste, steht wieder zur Verfügung.

Die Chancen sinken immer weiter

Der Tabellenletzte aus Herrenberg unterliegt beim Vorletzten in Schutterwald. Der Klassenerhalt rückt damit in fast unerreichbare Ferne.

Es hätte der erfolgreiche Auftakt ins Jahr 2024 werden sollen. Doch auch im 13. Saisonspiel verließen die Oberligahandballer der SG H2Ku Herrenberg das Parkett zum 13.Mal als Verlierer. Beim TuS Schutterwald zeigte aber allein das Ergebnis von 32:31 für die Gastgeber auf, dass für die Gäuhandballer mehr drin gewesen wäre.

Im Vorfeld konnte man schon durchaus von einem Spiel auf Augenhöhe ausgehen. Schutterwald kam mit der mageren Empfehlung von gerade einmal zwei Saisonsiegen daher. Dass einer davon ausgerechnet in der Markweghalle eingefahren wurde, wurmte die Gäste schon damals enorm. Denn seinerzeit verhagelte der Tabellenvorletzte der SG H2Ku den Start in die Saison gründlich.

Die Motivationslage war also schon vor dem Anpfiff klar. Für beide Teams zählte nur ein Sieg, um im Kampf um den Klassenerhalt wenigstens noch ein kleines Wörtchen mitreden zu können. 

Fabian Gerstlauer mit seinem Spielmacher Valentin Mosdzien

Die Mannschaften hatten indes in der über vierwöchigen Spielpause zum Jahreswechsel ihren Kader wieder fast komplett auffüllen können. Besonders erfreulich aus Sicht der Herrenberger war  die Rückkehr von Joshua Stöffler. Der Linkshänder sorgte mit seiner Deckungsstärke auf der Halbposition für eine wichtige Alternative im Defensivverbund. Da auch mit Peer Wisst der zweite von drei Linkshändern wieder zur Verfügung stand, standen die Vorzeichen sehr gut. Auch deshalb, weil sich der grippegeschwächte Kreisläufer Finn Böhm in den Dienst der Mannschaft stellte. Ein Wermutstropfen war jedoch das kurzfristige, krankheitsbedingte Fehlen von Torhüter Primoz Prost. Dem Alleinunterhalter im Tor der SG, Georg Mohr, bescheinigte Trainer Fabian Gerstlauer aber eine sehr gute Leistung.

Allerdings konnte auch der TuS aus Schutterwald seine Bestbesetzung aufbieten. Der Beginn sprach dann auch erst einmal eindeutig für die Gastgeber. Ehe es sich die Gäste versahen, lag der Vorletzte mit 3:0 vorne. Nur langsam kam das Gerstlauer-Team in die Partie. Nach etwas mehr als zehn Minuten war aber beim 6:6 wieder alles offen. Immer wieder zog Spielmacher Valentin Mosdzien die Zügel an und strahlte einmal mehr die meiste Torgefahr bei den Gästen aus.

Auch wenn Schutterwald immer wieder davonzog, war mit einem kurzen Endspurt bis zum Pausenpfiff beim 16:14 noch alles möglich.

Die zweite Halbzeit sollte sich dann als Blaupause zum ersten Durchgang erweisen. Immer wieder legten die Gastgeber vor, das Tabellenschlusslicht konnte sich stets zurück ins Spiel bringen. „Die die Moral der Mannschaft hat gestimmt“, konnte Coach Fabian Gerstlauer nach dem Ende konstatieren. Was letztlich nicht gestimmt hat, war das Ergebnis. Denn nachdem sich die SG H2Ku kurz vor Abpfiff auf ein Tor Rückstand herangekämpft hatte, wurde der letzte entscheidende Wurf von Valentin Mosdzien nicht zum Ausgleich veredelt.

Aufgeben ist keine Option

Brisanter hätte das Jahr 2024 für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg kaum beginnen können. Als Tabellenschlusslicht reist der Gäu-Club am Samstag zum Vorletzten TuS Schutterwald. Für beide Mannschaft zählt dabei ab 18 Uhr mit dem Blick auf die Tabelle eigentlich nur ein Sieg.

Für Mannschaft und Trainer ist trotz der bisher desolaten Ausbeute mit null Punkten aus zwölf Partien Aufgeben keine Option. „Solange der Klassenerhalt möglich ist, werden wir die Hoffnung nicht verlieren“, findet Fabian Gerstlauer klare Worte. Der Trainer der Herrenberger weiß natürlich selbst am besten, dass dem Team nur ein voller Erfolg in Südbaden weiterhilft. Aber auch der einheimische TuS steht mit dem Rücken an der Wand. Vier Zähler weist Schutterwald auf der Habenseite auf. Das Ungewöhnliche daran: Der Gastgeber startete mit 4:0 Punkten in die Saison, um danach die folgenden neun Partien in Folge zu verlieren. In die ersten beiden Siege war auch ein Erfolg eingebettet, der den Herrenbergern bis heute noch wehtut. Am ersten Spieltag siegte das Team von Trainer Markus Lais in der Markweghalle mit 38:32 und verhagelte der SG H2Ku den Saisonstart gründlich. Allein aus diesem Grund hat die Mannschaft mit den Schutterwäldern noch eine Rechnung offen.

Foto: Hinter dem Einsatz von Finn Böhm steht noch ein Fragezeichen

Seit dem 8.Januar hat Trainer Gerstlauer sein Team wieder beim Training beisammen. Als erfreuliche Nachricht konnte er dabei konstatieren, dass er auf seinen kompletten Kader zurückgreifen konnte. Auch für den Spieltag steht lediglich der Einsatz von Finn Böhm auf der Kippe. Der Kreisläufer plagte sich unter der Woche mit einem grippalen Infekt umher. Als verspätetes Weihnachtsgeschenk dürfte der Coach dabei die Rückkehr von Joshua Stöffler empfunden haben. Der Linkshänder trainiert nach seinem Kreuzbandriss vor rund einem Jahr wieder mit der Mannschaft mit und steht am Samstag vor seinem Comeback. „Mit Joshua ergeben sich für uns natürlich deutlich mehr Möglichkeiten“, freut sich Fabian Gerstlauer. Unterdessen haben die beiden anderen Langzeitverletzten ihre Planungen für die Zukunft offenbart. Sowohl Torhüter Finn Hummel als auch der Toptorjäger aus der letzten Saison, Janne Böhm, werden den Verein am Ende der Runde verlassen.

Übrigens wurde das Spiel in der Mörburg-Halle um zwei Stunden vorverlegt. So haben dann auch alle Handballfans die Möglichkeit, das Spiel der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft zu verfolgen.

Oberligateam mit Personalentscheidungen

Die ersten Neuzugänge für die Saison 2024/25 stehen fest. Mit Janek Förch (Jg. 1990, RL/RM, HSG Schönbuch) und Nik Wittke (Jg. 1998, KM/Innenblock, TSV Neuhausen/Fildern) konnten zwei absolute Führungsspieler für die kommende Saison gewonnen werden. Nik Wittke ist bei der SG H2Ku kein Unbekannter, da er einen Großteil seiner Handball-Jugend (C-B-A) bereits in Herrenberg verbracht hat. Janek Förch übernimmt seit vielen Jahren als Dreh- und Angelpunkt bei der HSG Schönbuch Verantwortung. Darüber hinaus konnten die Verantwortlichen der SG H2Ku mit Oliver Sudar (Jg. 2005, TV Bittenfeld) und Lukas Krebs (Jg. 2005, eigene Jugend) zwei junge Talente begeistern, ihre Aktiven-Laufbahn bei der SG zu beginnen.

Zudem gab unter anderem Finn Böhm diese Woche seine Zusage für die kommende Saison. Finn galt von Anfang an als einer der wesentlichen Spieler des derzeitigen Kaders, „den wir für die nächste Saison unbedingt halten wollten”, so Chris Dürner. Ebenso erfreut waren die Macher im Kompetenz-Team über die Vertragsverlängerungen von Lukas Bechinka, Sven Jacobs und Leon Fischer Diese Neuzugänge und die wichtigen Zusagen aus den eigenen Reihen dokumentieren, dass auch über die Feiertage intensiv daran gearbeitet wurde, das Konzept voranzutreiben, mit motivierten und leistungsorientierten Spielern in der Saison 2024/25 anzugreifen.

Der ersehnte Befreiungsschlag gelingt nicht

Auch wenn die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg alles gaben, gereicht hat es erneut nicht. Im letzten Spiel des Jahres unterlag die Mannschaft von Trainer Fabian Gerstlauer in eigener Halle gegen den TSB Schwäbisch Gmünd mit 31:36 (18:18). Dabei hatte vor allem die erste Halbzeit noch Hoffnung auf die ersten Punkte gemacht.

Nicht nur die Mannschaft war am Samstag gewillt, die ersten Saisonpunkte einzufahren. Auch die Zuschauer wollten sich einen möglichen Erfolg nicht entgehen lassen. Mit 350 Fans kamen deutlich mehr als noch zuletzt. Die H2Ku-Männer wollten sich für das entgegengesetzte Vertrauen auch gleich in der Startphase bedanken. Im Angriff konnten immer wieder die Lücken gefunden werden, auch die Breite des kompletten Spielfelds wurde genutzt. Allerdings konnte die gute Angriffsleistung nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der zuletzt doch soliden 4:2-Abwehr deutliche Lücken klafften. „Wir haben heute keinen Zugriff mit dieser Abwehrvariante bekommen“, kommentierte Fabian Gerstlauer später die Umstellung auf eine 6:0-Abwehr. Auch der Wechsel im Tor von Primoz Prost zu Georg Mohr sollte einen Impuls bringen. Beide Maßnahmen zeigten Wirkung, wenn auch nicht sofort. Noch beim 15:10 in der 19. Minute lagen die Gäste scheinbar sicher in Führung. Der aus der Landesligamannschaft in den Oberligakader aufgerückte und mit einer beherzten Partie auftretende Alexander Kohler gab mit dem elften Herrenberger Treffer den Startschuss zu einer Aufholjagd, die bis zum Ausgleich von 15:15 führte. Das 18:18 zur Halbzeit ließ für beide Seiten alles offen, das Momentum schien aber auf Seiten der H2Ku-Männer zu sein.

Foto: Einen hohen Aufwand mussten die Hausherren – hier mit Valentin Mosdzien – für ihre Tore betreiben

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit liefen dann aber fast identisch mit denen aus dem ersten Durchgang ab. Noch konnte wiederum Rechtsaußen Kohler die jeweilige Führung der Gmünder bis zum 20:20 egalisieren, dann setzte sich der TSB auf leisen Sohlen Schritt für Schritt ab. Während die Herrenberger für ihre eigenen Treffer ständig viel investieren mussten, gelang es den Gästen mit teilweise wenig Kontakt, schnell ihre Antworten zu setzen. Und noch etwas anderes setzte Fabian Gerstlauer zu: „Die Schiedsrichterentscheidungen waren überhaupt nicht ausgewogen. Meine Jungs rackerten sich ständig ab, bekommen aber den Pfiff der Schiris nicht“. Erst in der Schlussphase, als die Partie bereits entschieden war, wurden die Gäste mit vier Zeitstrafen in den letzten zehn Minuten bedacht.

Die Entscheidung der für beide Teams so wichtigen Partie fiel aber im Mittelteil der zweiten Hälfte, als Schwäbisch Gmünd vom 23:22 auf 29:23 davonzog. „Nicola Rascher hat heute immer die richtigen Entscheidungen getroffen“, kam Trainer Gerstlauer nicht umhin, dem gegnerischen Spielmacher ein Lob auszusprechen. Und auch ein anderer Gmünder machte der SG H2Ku das Leben schwer: Torhüter Tobias Klemm entschärfte im zweiten Durchgang reihenweise die Möglichkeiten der Hausherren. Allein diese Achse reichte, um die Gastgeber ins Aus zu schieben. Auch die letzten taktischen Mittel griffen dann nicht mehr wie erhofft. Sowohl der Torwartwechsel zurück zu Primoz Prost als auch die Rückkehr zur 4:2- Deckung konnten den Sieg des TSB nicht verhindern. Denn auch im Angriff musste die SG zum Ende hin volles Risiko gehen – mit nur wenig Erfolg. „Wir hätten heute die einfachen Tore aus dem Rückraum gegen die massive 6:0-Deckung von Schwäbisch Gmünd gebraucht“, haderte Fabian Gerstlauer nach Spielschluss mit seinen personellen Möglichkeiten. Durch die erneute Niederlage sind die Chancen auf den Klassenerhalt schon vor dem Jahreswechsel damit weiter erheblich gesunken.

SG H2Ku: Mohr, Prost (1); Wanner (2), F.Böhm, Georg, Stiegen (1), Bechinka (4), Schmitt (3), Fischer (5), Mosdzien (9/6), Mäußnest (1), Kohler (3), Jacobs (2)

Zwei Spiele der Gegensätze

Wenn am heutigen Samstag der letzte Heimspieltag des Jahres in der Markweghalle steigt, könnten die Vorzeichen für die Frauen- und die Männermannschaften kaum gegensätzlicher sein. Während die Kuties mit einem Sieg gegen die TG Nürtingen II die Aufstiegsrunde erreichen können, geht es nüchtern betrachtet für das Gerstlauer-Team gegen den TSB Schwäbisch Gmünd um wohl eine der letzten Chancen, im Kampf um den Klassenerhalt noch ein ernsthaftes Wörtchen mitreden zu können.

Den Beginn machen aber erst einmal unsere Oberligafrauen, die sich mit einer herausragenden Vorrunde dieses Finale am Samstagabend ab 17:45 Uhr redlich verdient haben. Aber noch einmal heißt es, alle Kräfte zu mobilisieren, um gegen  die TG Nürtingen II den dafür nötigen Sieg einzufahren. Klar dürfte im Vorfeld sein, dass die Mädels um Trainerin Melanie Schittenhelm als Favoritinnen in die Partie gehen. Aber bereits in der Vorwoche zeigte sich, dass solch eine Favoritenbürde nicht unbedingt leicht auf den Schultern der Spielerinnen lastet. Gegen die TG Biberach gab es aber dennoch einen letztlich verdienten Heimsieg. Auch deshalb, weil die nun schon seit vielen Wochen hervorragend funktionierende Abwehr im Verbund mit den Torhüterinnen perfekt harmoniert. Dies in Verbindung mit der Unterstützung der eigenen Zuschauer in der Markweghalle soll auch heute der Grundstein für den finalen Schritt in die Aufstiegsrunde sein.

Für die Gäste aus Nürtingen steht der Gang in die Abstiegsrunde zwar bereits vor dem Anpfiff fest, auf ein weniger motiviertes Auftreten der Zweibundesligareserve brauchen sich die Gastgeberinnen jedoch nicht einzustellen. Denn am letzten Spieltag gibt es einige Rechenbeispiele. Das Einfachste für die Gäste: Bei einem Sieg in der Markweghalle könnte Nürtingen unsere SG H2Ku noch mit in die Abstiegsrunde mitnehmen und hätte dann wegen der dann zwei gewonnenen direkten Vergleiche vier Punkte allein aus Herrenberg schon auf der Habenseite. Mit einer nochmals leidenschaftlichen Leistung wollen dies die Kuties aber verhindern.

Ganz anders hingegen sieht die Lage für unsere Oberligamänner aus. Nach elf gespielten Partien in der Vorrundengruppe A hat das Gerstlauer-Team noch keinen Punktgewinn verbuchen können. Auch beim letzten Auswärtsspiel bei der SG Köndringen/Teningen musste die Mannschaft wieder Lehrgeld bezahlen. Wenn neben der Negativserie dann auch noch die personellen Alternativen durch permanente Verletzungen oder Erkrankungen wegbrechen, wird es für das junge Team noch umso schwerer. Realistisch betrachtet sollte im heutigen Heimspiel gegen den TSB Schwäbisch Gmünd ab 20 Uhr schon der erste Erfolg eingefahren werden. Er wäre vor allem auch aus mentaler Sicht extrem wichtig, um mit genügend Motivation aus den Weihnachtsferien in die restliche Runde zu gehen.

Den besten Anschauungsunterricht als Motivationsschub kann sich die Mannschaft dabei aus der eigenen Leistung holen. Beim Hinspiel im Oktober lag das Team zur Pause eigentlich schon aussichtslos mit 15:25 im Hintertreffen, um danach noch mit einer fulminanten Aufholjagd auf 28:28 zehn Minuten vor dem Ende zu stellen. Auch wenn die Kraft dann nicht mehr für den ersehnten Auswärtssieg reichte, sollte er doch zumindest für den Samstag Auftrieb geben.

Nichts zu holen beim Angstgegner

Wie in vielen Jahren zuvor gab es auch diesmal für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg nichts Zählbares bei der SG Köndringen/Teningen. Das 44:32 (23:14) zeigte deutlich den Unterschied beider Teams auf. Vor allem in der Chancenverwertung konnte die Mannschaft von Trainer Fabian Gerstlauer nicht mithalten.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass es auch mit einer weit besseren Ausnutzung der eigenen Tormöglichkeiten nicht für ein Sieg in diesem Jahr in der Ludwig-Jahn-Halle gereicht hätte. So aber wurde es eine Niederlage, die auch nicht dazu angetan war, das Selbstvertrauen für das letzte Spiel des Jahres am kommenden Samstag gegen den TSB Schwäbisch Gmünd zu steigern. Allerdings hatten die Gäste aus dem Gäu auch mit widrigen Umständen zu kämpfen – wieder einmal. Das Kapitel Verletzung oder Krankheit wurde diesmal um die Person Valentin Mosdzien bereichert. Der Spielmacher und beste Torschütze der H2Ku-Männer musste noch am Samstag wenige Stunden vor dem Spiel erkältungsbedingt passen. Damit war klar, dass für die drei Rückraumpositionen nur vier Spieler zur Verfügung stehen würden. Auch insgesamt hatten nur drei Wechseloptionen zur Verfügung gestanden. Für den nicht mit nach Teningen gereisten Primoz Prost rückte Nicolas Rhotert in den Kader. Eine gute Nachricht gab es aber trotzdem: Kreisläufer Lukas Mäußnest konnte entgegen ersten Befürchtungen doch mitwirken.

Foto: Sven Schmitt überzeugte mit einer starken Leistung in Teningen (Archivbild)

Dass es im Angriff für die Gäste schwer werden würde, offenbarte sich bereits in den ersten Minuten. Nach acht Minuten und dem 8:3 zückte Fabian Gerstlauer zum ersten Mal seine Timeout-Karte. Zu viele Chancen hatten seine Spieler bis dahin liegen gelassen. Die Auszeit brachte zunächst einmal auch Besserung. Beim Anschluss zum 9:6 und einer Zeitstrafe für die Gastgeber ergab sich die Chance zur weiteren Verkürzung. Genutzt wurde sie indes nicht. Im Gegenteil, die Gastgeber machten innerhalb weniger Minuten aus einem 10:7 ein vorentscheidendes 15:7. Da waren noch neun Minuten im ersten Durchgang zu spielen. Praktisch mit dem Pausenpfiff erzählte der frühere Bundesligaspieler Pascal Bührer bereits das 23:14. „Wir hätten höchstens mit drei oder vier Toren Rückstand in die Pause gehen dürfen“, monierte später Fabian Gerstlauer den Chancenwucher seiner Mannschaft.

Auch wenn bereits zum Seitenwechsel klar war, dass die Herrenberger dieses Spiel kaum mehr gewinnen würden, hatten sie Gäste noch einiges vorgenommen. Und tatsächlich kamen sie auch deutlich besser aus der Kabine als die Hausherren. Der beste SG-Akteur an diesem Abend, Sven Schmitt, eröffnete den Torreigen nach der Pause. Als Leon Fischer in Überzahl zum 26:20 verkürzen konnte, keimte sogar noch einmal kurz Hoffnung auf. Die nächsten torlosen Minuten beendete allerdings die SG Köndringen/Teningen. So war spätestens kurz vor dem Beginn der Schlussviertelstunde beim Stand von 31:21 alles entschieden. Am ärgerlichsten aus Gäste-Sicht war dabei sicherlich die späte Verletzung am Sprunggelenk bei Philipp Wanner. „Wir müssen abwarten, was die Untersuchungen ergeben“, hielt sich Fabian Gerstlauer mit einer genauen Diagnose noch bedeckt. Nach dem letztlich deutlichen 44:32 für die Gastgeber besteht wohl im letzten Heimspiel in der kommenden Woche gegen Schwäbisch Gmünd die letzte realistische Chance, in den Kampf um den Klassenerhalt noch einmal einzugreifen.

SG Köndringen/Teningen: Gaudin, Hörsch; Keller, S.Endres, Zank, Weise (1), Simak (5), Spinner (2), M.Bührer (6/3), Ehret (6), P.Bührer (5), O.Bührer (4), Ammel (2), M.Endres (10)

SG H2Ku: Mohr, Rhotert; Wanner (4), F.Böhm (1), Georg, Stiegen (1), Bechinka (4), Schmitt (12/4), Fischer (3), Mäußnest (4), Jacobs (3)