SG H2Ku belohnt sich nicht

Da war deutlich mehr drin gewesen. Trotz einer sehr guten Auswärtsleistung unterlagen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg am Samstag beim TSV Weinsberg mit 29:34 (19:18). Nach einer couragierten ersten Halbzeit sah es lange Zeit nach den ersten Punkten für die Herrenberger aus.

Mit dem Motto „Wir haben nichts zu verlieren“ im Rücken begannen die H2Ku-Männer äußerst selbstbewusst in der Weibertreuhalle. Den Gastgebern hingegen war deutlich der Druck des Gewinnen müssens anzusehen. Nur ein Sieg hätte den Weinsbergern die Tür zur Aufstiegsrunde noch ein Spalt offen gelassen. So stand es aber zur Überraschung aller nach nicht einmal zehn Minuten 8:4 für die Gäste aus dem Gäu. Vor allem das Angriffsspiel machte in der Anfangsphase viel Freude. Die linke Seite wurde immer wieder von Valentin Mosdzien gekonnt in Szene gesetzt. Lukas Bechinke und vor allem Sven Jacobs bedankten sich mit ihren Toren dafür. Vor allem der Halblinke Jacobs zeigte in Weinsberg eine starke Leistung. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr war Jacobs ein ständiger Unruheherd. Das sah auch Fabian Gerstlauer so. „Das war heute Sven bestes Spiel für uns“, freute sich der Trainer.

Foto: Valentin Mosdzien behauptete sich in jeder Lage (Archivbild)

Nach der ersten Weinsberger Auszeit kam dann etwas mehr Gefahr aus den Reihen der Gastgeber. Verantwortlich dafür waren aber auch die Gäste, die mit einigen technischen Fehlern den TSV Weinsberg immer wieder zu Kontern einluden. So schlichen sich die Hausherren immer weiter heran. Sven König sorgte dann sieben Minuten vor der Pause mit dem 16:15 wieder einmal für eine Weinsberger Führung nach längerer Zeit. Geschlagen gab sich das Tabellenschlusslicht aber nicht. Trotz Unterzahl konnte die SG H2Ku das Spiel noch einmal bis zur Pause drehen. Joshua Stöffler sorgte mit seinem Treffer zum 19:18 für den verdienten Pausenstand. Dass die Gäste nicht noch höher führten, war eigentlich unverständlich, sollte sich aber später noch rächen.

Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff waren zwar noch immer ausgeglichen, doch bestimmten nun die Abwehrreihen das Geschehen. Die Herrenberger mussten immer mehr Energie aufwenden, um eigene Tore zu erzielen. Da aber die Abwehr der Gäste sehr solide stand, war es bis zum 24:23 durch Valentin Mosdzien ein ausgeglichenes Spiel. Eine Schwächephase über acht Minuten reichte dann allerdings aus, um Weinsberg einen 7:1-Lauf zu gestatten. Das 30:25 zehn Minuten vor dem Ende war allerdings noch nicht die Entscheidung. Diese sollte fünf Minuten später ihren Lauf nehmen. Beim Stand von 30:28 leistete sich die SG H2Ku fünf verworfene, klare Möglichkeiten, darunter zwei Strafwürfe. Das war letztlich für einen Auswärtserfolg zuviel an Fehlern.

„Das war heute eines unserer besten Auswärtsspiele“, zog Fabian Gerstlauer dennoch ein positives Fazit. Mit der Ausgestaltung der letzten Minuten dürfte er dennoch kaum zufrieden gewesen sein.

Bereits am Mittwoch bestreitet die SG H2Ku um 20:30 Uhr in der Markweghalle das letzte Spiel der Vorrunde gegen die SG Köndringen/Teningen.

TSV Weinsberg: Koppmeier, Koch; Schulze (5), Ströbel (1), Magdic (5), J.König (7), Kandic (3), Heim, Schrempf, Reichert, S.König (3/2), Titzmann, Mahl (3/2), Wahl (3), Darancik (4)

SG H2Ku: Mohr, Prost; Wanner (3), F.Böhm (1), Georg, Stiegen, Bechinka (5), Schmitt (2), Fischer (1), Mosdzien (9/2), Mäußnest, Stöffler (2), Jacobs (6)

Der Gegner muss gewinnen

Die SG H2Ku gastiert am Samstag beim Tabellenfünften in Weinsberg. Der Gegner muss unbedingt gewinnen, um noch die Aufstiegsrunde zu erreichen.

Die gesamte Saison schon reisen die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg als Außenseiter zu einem Auswärtsspiel. Auch beim TSV Weinsberg wir dies für den Tabellenletzten aus dem Gäu ab 20 Uhr kaum anders sein.

In den letzten Jahren zählten die Duelle zwischen Weinsberg und Herrenberg stets zu den brisanten Aufeinandertreffen. Es ging auch deshalb oft hoch her, weil die Spiele oft knapp und auf Augenhöhe stattfanden. In dieser Saison allerdings sieht das etwas anders aus. Während die SG H2Ku ohne jeden Pluspunkt am Tabellenende rangiert, ist man unterhalb der Burg Weibertreu  durchaus im Soll oder vielleicht sogar etwas darüber. In der Vorsaison noch hinter den Herrenbergern platziert, hat man als Tabellenfünfter drei Spiele vor Ende der Vorrunde sogar noch die Möglichkeit, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Grundvoraussetzung dafür ist aber in erster Linie erst einmal ein Sieg im Heimspiel gegen die H2Ku-Männer.

Auch für das Spiel in Weinsberg ist wieder voller Einsatz gefragt

Dass der TSV noch so gut im Rennen liegt, hat vor allem etwas mit dem guten Start in die Saison zu tun. Noch Mitte Dezember war man mit einem Punktekonto von 15:7 klar in Richtung Aufstiegsrunde unterwegs. Drei zuletzt in Folge erlittene Niederlagen weisen momentan aber den Weg Richtung Abstiegsrunde. Ein Sieg gegen Herrenberg ist daher im Weinsberger Lager fest eingeplant. Für die SG H2Ku hingegen scheint schon jetzt der große Druck weg zu sein. Zu weit ist man schon vor Beginn der Abstiegsrunde vom rettenden Ufer entfernt. So geht erneut die Hoffnung um, mit einem unbekümmerten Auftritt vielleicht hier und da noch für eine Überraschung zu sorgen.

Das große Problem an der sieglosen Serie ist für Trainer Fabian Gerstlauer neben der nicht vorhandenen Punkteausbeute derweil die Entwicklung der Mannschaft. „Mit so einer Niederlagenserie als Ballast ist es unwahrscheinlich schwierig, eine gesunde Hierarchie zu entwickeln. Wir haben ganz einfach zu wenige Spieler, die in kritischen Situationen voran gehen und Verantwortung übernehmen“, so Gerstlauer. Ausgerechnet einer der Akteure, die in punkto Kampf und Spiel eine Führungsrolle übernehmen, steht für den Samstag allerdings noch auf der Kippe. Spielmacher Valentin Mosdzien verletzte sich am im Training an der Wurfhand. Genau wie bei Torhüter Primoz Prost, der sich unter der Woche mit Rückenproblemen abgemeldet hatte, hofft Trainer Gerstlauer aber auf einen Einsatz für die Partie in Weinsberg.

Der Topfavorit gastiert in der Markweghalle

Zum zweiten Spiel der Aufstiegsrunde empfangen unsere Kuties am Sonntag um 15 Uhr gleich ein absolutes Schwergewicht der Liga. Gegen die TG 88 Pforzheim bleibt unseren Oberligafrauen nicht nur wegen der angespannten Personallage diesmal allerdings nur die Außenseiterrolle.

Wenn sich in dieser Saison in den bisherigen Spielen der beiden Vorrundengruppen A und B ein Favorit für den Meistertitel herausgeschält haben sollte, dann ist es sicherlich die TG 88 Pforzheim. Im Vorjahr noch als Tabellenletzter aus der 3.Liga abgestiegen, haben die Verantwortlichen in der Goldstadt scheinbar die sportlich richtigen Schlüsse gezogen. Kein anderer Verein in der Oberliga zieht bisher seine Kreise so souverän wie die Pforzheimerinnen. Nur eine einzige Niederlage trübt das ansonsten bisher makellose Bild unserer Gäste. Da diese aber gegen den TSV Bönnigheim, der nun in der Abstiegsrunde unterwegs ist, eingefahren wurde, geht die TG trotzdem mit null Minuspunkten in die Aufstiegsrunde. Und so stellt sich die ungewöhnliche Konstellation dar, dass bereits nach dem ersten von sechs Spieltagen die TG Pforzheim mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle anführt.

Foto: Auf Ajlina Becirovic kommen vermehrte Einsatzzeiten im Rückraum zu

Zufall ist das aber beileibe nicht. Vor allem die große mannschaftliche Geschlossenheit ist das Trumpf-As unserer Gäste. Praktisch von jeder Position wird Torgefahr erzielt, ein Konzentrieren auf zwei oder drei Haupttorschützinnen ist somit unmöglich. Die Abwehr stellt ebenso ein hohes Hindernis dar. Meist agieren die Pforzheimerinnen mit einer sehr defensiven 6:0- Abwehr vor einem starken Torhüterinnen-Trio.

Für die Kuties kommt es damit am Sonntag zu einem echten Härtetest. Wenn man sich den Kader der H2Ku-Frauen derweil näher anschaut, kommt man unweigerlich zu der Erkenntnis, dass dieses Duell wohl kaum zur rechten Zeit für die Gastgeberinnen kommt. Spätestens jetzt macht es sich positiv bemerkbar, dass der Klassenerhalt im Dezember mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde fix gemacht wurde. Zu den drei Langzeitverletzten Selina Nüßle, Britta Meyer und Nadine Schäberle gesellte sich nun auch noch seit der Niederlage in Schmiden/Oeffingen am vergangenen Sonntag Sofia Brand, bei der eine alte Verletzung aufgebrochen ist. Ob unsere Rückraumspielerin zum Spiel einsatzfähig ist, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. Fest steht allerdings, dass Michelle Wunschik aufgrund ihres Studiums in dieser Saison nicht mehr für die SG H2Ku in den Harztopf greifen kann.

In Summe blieben Melanie Schittenhelm damit nur noch drei Rückraumspielerinnen übrig. Trotzdem wollen und werden die Kuties alles tun, um den großen Favoriten in der Markweghalle ein Bein zu stellen. Schon in manchen Spielen hat das eigene Publikum im Rücken große Leistungen aus dem Team herausgekitzelt. Genau darauf hoffen auch diesmal Mannschaft und Fans.

Der Anfang bedeutet fast schon gleich das Ende

Im ersten Spiel der Aufstiegsrunde mussten die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag gleich eine harte Landung verkraften. Mit 27:22 (14:7) setzten sich die Gastgeberinnen des HC Schmiden/Oeffingen gegen die Kutie durch und zogen damit gleich am ersten Spieltag in der Tabelle an den Herrenbergerinnen auf Platz zwei vorbei, mit dem die Gäste vor der Partie angereist waren.

Zehn Minuten reichen im Handball oft aus, um ein Spiel zu entscheiden. Meist passiert dies aber in der sogenannten Crunch-Time oder im Verlaufe einer Partie. Eher selten ist es, dass ein Spiel schon nach zehn Minuten so gut wie durch ist. Genau so geschah es aber am Sonntagnachmittag in der Oeffinger Sporthalle beim Gastspiel der Kuties. Eine halbe Minute fehlte sogar noch an den zehn Minuten, da hatte Hanna Hojcyk die Gastgeberinnen mit 7:0 in Front gebracht. „Wir waren im Angriff viel zu statisch. Das habe ich in der folgenden Auszeit deutlich angesprochen“, so Melanie Schittenhelm. In der Tat brauchte die Schmidener Abwehr kaum Schwerstarbeit zu verrichten, um die Herrenberger Angreiferinnen zu neutralisieren. Mit vielen eigenen technischen Fehlern kamen die Kuties auch erst gar nicht in gute Wurfpositionen.

Die Gastgeberinnen setzten hingegen früh alles auf eine Karte. Sie gingen von der ersten Minute an ein hohes Tempo. Zwar war klar, dass sie dies nicht über sechzig Minuten durchhalten konnten, es reichte aber, um die H2Ku-Frauen auf dem völlig falschen Fuß zu erwischen. Inklusive zweier Hinausstellungen in der Startphase für Stefanie Schoenberg und Katrin Schröder hatten es die Gastgeberinnen relativ leicht, eine frühe Vorentscheidung zu erzwingen.

Foto: Sandra Kußmaul war auf gleich auf mehreren Positionen torgefährlich (Archiv)

Nach dem völligen Fehlstart berappelte sich die Mannschaft aber zusehends. Sandra Kußmaul, die sowohl am Kreis als auch von Rechtsaußen und als Gegenstoßspielerin für Torgefahr sorgte, war es vorbehalten, mit zwei Treffern in Folge beim 10:5 neun Minuten vor der Pause für ein freundlicheres Resultat zu sorgen.

Näher kamen die Kuties allerdings nicht. Das Pausenresultat von 14:7 sollte aber noch etwas Spielraum für den zweiten Durchgang lassen. Dieser begann dann allerdings mit einer schlechten Nachricht. Nach einer Abwehraktion im ersten Durchgang brach bei Rückraumspielerin Sofia Brand eine alte Handverletzung auf, die einen Einsatz im zweiten Durchgang unmöglich machte. Mit der gerade wieder ins Team zurückgekehrten Spielmacherin Laureen Kappus sowie Marie Thiwissen und der jungen Ajlina Becerovic hatte Melenie Schittenhelm nur noch drei Rückraumspielerinnen zur Verfügung. Personell gesehen war das natürlich zu wenig für eine erfolgreiche Aufholjagd. Also mussten die anderen Positionen aushelfen. Saskia Schmidt bot auf der Linksaußenposition einmal mehr mit ihren sechs Treffern eine überzeugende Leistung. Auch das Kreisläufertrio mit Sandra Kußmaul, Stefanie Schoeneberg und Katrin Schröder setzte immer wieder erfolgreiche Akzente. Nicht zuletzt schwang sich im zweiten Durchgang die in der ersten Hälfte eingewechselte Alexandra Harm noch zu einer guten Leistung auf.

Erfreulich war für Trainerin Schittenhelm auch, dass die in der Schlussviertelstunde praktizierte offensive 5:1- Abwehr noch einmal für Ergebniskosmetik sorgen konnte. „Mit unserer Defensive konnte ich in der Schlussphase sehr zufrieden sein“, kommentierte die Trainerin nach Spielschluss. Auch wenn das alles nicht mehr zum Sieg reichte, das 27:22 für Schmiden/Oeffingen blieb damit im vertretbaren Rahmen. Am kommenden Sonntag empfangen die Kuties dann die verlustpunktfreie TG 88 Pforzheim.

SG H2Ku: Harm, Göhlich, Azemi; Schröder (1), Maile, Kappus (1), Schoeneberg (3/1), Kußmaul (6), Schmidt (6/1), Brand, Thiwissen (2), Becirovic (3)

Zu viele eigene Fehler bringen erneute Niederlage

Wie schon in vielen Spielen zuvor haben es die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg auch im Heimspiel gegen den TSV Heiningen durch eigene individuelle Fehler versäumt, Punkte einzufahren. Beim 28:36 (12:17) wäre zumindest ein besseres Ergebnis möglich gewesen.

Es bleibt dabei, das Punktekonto konnte auch gegen den Spitzenreiter aus dem Göppinger Umland die Null nicht verlassen. Allerdings wäre vornehmlich in der ersten Hälfte weit mehr möglich gewesen. Zuerst einmal bedurfte es aber einer Auszeit nach nicht einmal sechs Minuten. Ein paar technische Fehler zuviel und der Gast führte mit 5:1. Zwei verwandelte Strafwürfe durch Valentin Mosdzien brachten die H2Ku-Männer zunächst wieder auf Tuchfühlung. Noch war dies aber zu wenig, um den TSV in Bedrängnis zu bringen. Nach dem Heininger 9:5 durch Chris Zöller begann allerdings eine Starke Phase der Gastgeber. Diese gipfelte dann mit dem Anschluss zum 11:12 vier Minuten vor der Pause durch wiederum Valentin Mosdzien. Vor allem wurde nun der Platz am Kreis durch den Einsatz von Finn Böhm oder Kenneth Stiegen als zweiter Kreisläufer gegen die offensive Heininger Deckung gut genutzt. „Zu dieser Zeit hätten wir eigentlich mit vier Toren führen müssen“, meinte Fabian Gerstlauer später.

Hängende Köpfe nach dem Abpfiff / Foto: Archiv SG H2Ku

Doch es kam ganz anders. Statt das Momentum zu nutzen, verfielen die Hausherren in ihre alten Fehlermuster. Anstelle einer eigenen Pausenführung ging es plötzlich mit einem 17:12 für Heiningen in die Kabinen.

Nach dem Wechsel sollte sich nicht mehr viel Entscheidendes tun. Die SG H2Ku mühte sich und kämpfte sich immer wieder ein Stück heran. Selbst, als beim 18:23 der für Primoz Prost ins Tor gekommene Georg Mohr innerhalb von einer Minute zwei Strafwürfe entschärfen konnte, war dies kein Zeichen zur Wende. Denn erneut brachten sich die Gastgeber selbst um den Lohn ihrer Arbeit. So war die Partie spätestens beim 27:20 durch Heiningens Fabian Gross zwölf Minuten vor dem Ende entschieden. Die restlichen Tore bis zum 36:28 für den Oberligaspitzenreiter hatten letztlich nur noch statistischen Wert.

Am kommenden Samstag gastiert die SG H2Ku dann zum vorletzten Vorrundenspiel der Saison zum ewig jungen Duell beim TSV Weinsberg.

SG H2Ku: Prost, Mohr; Wisst (1), Wanner (1), F.Böhm (1), Georg, Stiegen (4), Bechinka (2), Schmitt (1/1), Fischer (4), Mosdzien (8/5), Mäußnest (4), Stöffler (2), Jacobs

Kuties starten in die Aufstiegsrunde

Die Frauen der SG H2Ku gastieren am Sonntag beim HC Schmiden/Oeffingen. Im Vorfeld musste die Herrenberger Trainerin eine weitere personelle Hiobsbotschaft verkraften.

Nach sechs Wochen Pause kehren die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag wieder ins Wettkampfgeschehen zurück. Beim HC Schmiden/Oeffingen gilt es ab 15 Uhr, den zweiten Platz, mit dem die Kuties in die Aufstiegsrunde starten, zu verteidigen.

In der spielfreien Zeit hat sich in Herrenberg einiges getan. Und das war beileibe nicht alles positiv. Vor allem schmerzt dabei natürlich die Verletzung von Nadine Schäberle. Die Allrounderin, die im Herbst die verletzte, etatmäßige Spielmacherin Laureen Kappus immer besser vertrat, erlitt kurz vor dem Jahreswechsel einen Kreuzbandriss. Mit Michelle Wunschik steht durch deren Auslandsaufenthalt eine weitere wichtige Spielerin für längere Zeit nicht zur Verfügung. Nachverpflichtungen sind trotzdem nicht geplant. Für den Sonntag steht zumindest Emilie Maile aus der Zweitvertretung bereit. Erfreulich ist außerdem, dass sich die Kapitänin Laureen Kappus nach ihrer Handverletzung inzwischen wieder zurückgemeldet hat. „Laureen trainiert seit zwei Wochen wieder im Team und ist voll einsatzbereit“, freut sich Melanie Schittenhelm.

Foto: Laureen Kappus steht am Sonntag vor ihrem Comeback

Und noch ein Grund zur Freude gibt es für die Trainerin. Bis zum Ende der Runde wird auch die im Herbst reaktivierte Kreisläuferin Katrin Schröder zur Verfügung stehen. Ungewissheit herrscht allerdings für die Partie am Sonntag noch auf der Torhüterinnenposition. Alina Azemi und Isabell Göhlich plagten sich unter der Woche noch mit grippalen Infekten umher. Und auch bei Alexandra Harm ist aus privaten Gründen ein Einsatz noch ungewiss. „Wir müssen bis Sonntag abwarten, welche Optionen wir letztlich haben“, setzt Trainerin Schittenhelm auch ein wenig auf den Faktor Zeit.

Trotz des etwas dünn besetzten Kaders rechnen sich die Herrenbergerinnen vor den Toren von Stuttgart etwas aus. Der HC Schmiden/Oeffingen spielte zwar in der anderen Vorrundengruppe, unbekannt ist der Gegner aber keineswegs. Gleich drei Mal trafen beide Teams in der Vorbereitung im letzten Sommer aufeinander. Dabei hieß der Sieger stets Schmiden. Allerdings traten die Herrenbergerinnen damals stets dezimiert an. Wie es besser geht, schwebt Melanie Schittenhelm schon vor: „Wir müssen Schmiden in den Positionsangriff bringen. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass wir das schnelle Gegenstoßspiel unterbinden müssen“. Die Generalprobe für Sonntag kann man aus Sicht der H2Ku-Frauen derweil als gelungen bezeichnen. Trotz des 26:28 beim Drittligisten TV Nellingen dürfte die Mannschaft Selbstvertrauen getankt haben.

Zupacken, wenn sich die Chance bietet

SG H2Ku Herrenberg empfängt am Samstag den Spitzenreiter aus Heiningen. Für Trainer Gerstlauer ist der Start ins Spiel entscheidend für ein gutes Ergebnis.

Es gibt im Sport kaum eindeutigere Szenarien, als wenn der Letzte gegen den Ersten antritt. Genau so stellt es sich am Samstag ab 20 Uhr für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg dar, wenn sie mit dem TSV Heiningen den aktuellen Tabellenführer empfangen.

Spätestens seit dem letzten Wochenende ist auch rechnerisch klar, dass die Herrenberger die Vorrunde der Oberliga als Tabellenletzter abschließen werden. Denn selbst mit drei Siegen aus den restlichen drei Spielen würde der Gäu-Club nicht mehr am Vorletzten aus Schutterwald, bedingt durch den direkten Vergleich, vorbeiziehen können. Da die Punkte aus der Vorrunde dann aber auch mit in die Abstiegsrunde genommen werden, ist der Klassenerhalt inzwischen in weite Ferne gerückt. Und so denkt man am Fuße der Stiftskirche momentan eher von Spiel zu Spiel. Eingebunden darin ist natürlich auch die Hoffnung auf das ein oder andere Erfolgserlebnis.

Foto: So wie vor zwei Jahren will sich Joshua Stöffler auch heute durchsetzen

Ob es ausgerechnet am Samstag dazu kommt, bleibt allerdings abzuwarten. „Heiningen steht nicht umsonst da oben“, hat Fabian Gerstlauer erkannt. „In der Kombination aus Qualität der Einzelspieler und dem Umsetzten als Kollektiv ist Heiningen sicher die derzeit beste Mannschaft der Liga“, führt der Herrenberger Trainer weiter aus. Für ihn ist es deshalb auch keine Tiefstapelei, wenn er davon ausgeht, dass die Gäste das Spiel eigentlich gewinnen müssten – aber eben nur eigentlich. „Wir wollen da sein, wenn sich eine Chance für uns ergibt. Dazu ist es aber besonders wichtig, gut ins Spiel hineinzukommen. Wir müssen den Gegner von Beginn an vor Aufgaben stellen“, fordert Gerstlauer von seinem Team.

Als Mutmacher dienen dabei zwei Aspekte. Zum Einen zeigte die knappe Auswärtsniederlage mit 31:32 vor Wochenfrist in Schutterwald, dass sich die Mannschaft noch nicht aufgegeben hat. „Da fehlte uns am Ende auch das Glück und die Cleverness“, hadert Fabian Gerstlauer noch immer mit dem Ausgang des Spiels. Zum Anderen hat die Mannschaft im Vorjahr mit dem 33:33 in eigener Halle gezeigt, was gegen den Favoriten möglich ist.

Personell bieten sich dem Trainer derweil erfreulicherweise wieder etwas mehr Optionen. Bis auf die Langzeitverletzten Finn Hummel und Janne Böhm sind alle Spieler an Bord. Auch Torhüter Primoz Prost, der in der Vorwoche noch wegen eines grippalen Infekts passen musste, steht wieder zur Verfügung.

Die Chancen sinken immer weiter

Der Tabellenletzte aus Herrenberg unterliegt beim Vorletzten in Schutterwald. Der Klassenerhalt rückt damit in fast unerreichbare Ferne.

Es hätte der erfolgreiche Auftakt ins Jahr 2024 werden sollen. Doch auch im 13. Saisonspiel verließen die Oberligahandballer der SG H2Ku Herrenberg das Parkett zum 13.Mal als Verlierer. Beim TuS Schutterwald zeigte aber allein das Ergebnis von 32:31 für die Gastgeber auf, dass für die Gäuhandballer mehr drin gewesen wäre.

Im Vorfeld konnte man schon durchaus von einem Spiel auf Augenhöhe ausgehen. Schutterwald kam mit der mageren Empfehlung von gerade einmal zwei Saisonsiegen daher. Dass einer davon ausgerechnet in der Markweghalle eingefahren wurde, wurmte die Gäste schon damals enorm. Denn seinerzeit verhagelte der Tabellenvorletzte der SG H2Ku den Start in die Saison gründlich.

Die Motivationslage war also schon vor dem Anpfiff klar. Für beide Teams zählte nur ein Sieg, um im Kampf um den Klassenerhalt wenigstens noch ein kleines Wörtchen mitreden zu können. 

Fabian Gerstlauer mit seinem Spielmacher Valentin Mosdzien

Die Mannschaften hatten indes in der über vierwöchigen Spielpause zum Jahreswechsel ihren Kader wieder fast komplett auffüllen können. Besonders erfreulich aus Sicht der Herrenberger war  die Rückkehr von Joshua Stöffler. Der Linkshänder sorgte mit seiner Deckungsstärke auf der Halbposition für eine wichtige Alternative im Defensivverbund. Da auch mit Peer Wisst der zweite von drei Linkshändern wieder zur Verfügung stand, standen die Vorzeichen sehr gut. Auch deshalb, weil sich der grippegeschwächte Kreisläufer Finn Böhm in den Dienst der Mannschaft stellte. Ein Wermutstropfen war jedoch das kurzfristige, krankheitsbedingte Fehlen von Torhüter Primoz Prost. Dem Alleinunterhalter im Tor der SG, Georg Mohr, bescheinigte Trainer Fabian Gerstlauer aber eine sehr gute Leistung.

Allerdings konnte auch der TuS aus Schutterwald seine Bestbesetzung aufbieten. Der Beginn sprach dann auch erst einmal eindeutig für die Gastgeber. Ehe es sich die Gäste versahen, lag der Vorletzte mit 3:0 vorne. Nur langsam kam das Gerstlauer-Team in die Partie. Nach etwas mehr als zehn Minuten war aber beim 6:6 wieder alles offen. Immer wieder zog Spielmacher Valentin Mosdzien die Zügel an und strahlte einmal mehr die meiste Torgefahr bei den Gästen aus.

Auch wenn Schutterwald immer wieder davonzog, war mit einem kurzen Endspurt bis zum Pausenpfiff beim 16:14 noch alles möglich.

Die zweite Halbzeit sollte sich dann als Blaupause zum ersten Durchgang erweisen. Immer wieder legten die Gastgeber vor, das Tabellenschlusslicht konnte sich stets zurück ins Spiel bringen. „Die die Moral der Mannschaft hat gestimmt“, konnte Coach Fabian Gerstlauer nach dem Ende konstatieren. Was letztlich nicht gestimmt hat, war das Ergebnis. Denn nachdem sich die SG H2Ku kurz vor Abpfiff auf ein Tor Rückstand herangekämpft hatte, wurde der letzte entscheidende Wurf von Valentin Mosdzien nicht zum Ausgleich veredelt.

Aufgeben ist keine Option

Brisanter hätte das Jahr 2024 für die Oberligamänner der SG H2Ku Herrenberg kaum beginnen können. Als Tabellenschlusslicht reist der Gäu-Club am Samstag zum Vorletzten TuS Schutterwald. Für beide Mannschaft zählt dabei ab 18 Uhr mit dem Blick auf die Tabelle eigentlich nur ein Sieg.

Für Mannschaft und Trainer ist trotz der bisher desolaten Ausbeute mit null Punkten aus zwölf Partien Aufgeben keine Option. „Solange der Klassenerhalt möglich ist, werden wir die Hoffnung nicht verlieren“, findet Fabian Gerstlauer klare Worte. Der Trainer der Herrenberger weiß natürlich selbst am besten, dass dem Team nur ein voller Erfolg in Südbaden weiterhilft. Aber auch der einheimische TuS steht mit dem Rücken an der Wand. Vier Zähler weist Schutterwald auf der Habenseite auf. Das Ungewöhnliche daran: Der Gastgeber startete mit 4:0 Punkten in die Saison, um danach die folgenden neun Partien in Folge zu verlieren. In die ersten beiden Siege war auch ein Erfolg eingebettet, der den Herrenbergern bis heute noch wehtut. Am ersten Spieltag siegte das Team von Trainer Markus Lais in der Markweghalle mit 38:32 und verhagelte der SG H2Ku den Saisonstart gründlich. Allein aus diesem Grund hat die Mannschaft mit den Schutterwäldern noch eine Rechnung offen.

Foto: Hinter dem Einsatz von Finn Böhm steht noch ein Fragezeichen

Seit dem 8.Januar hat Trainer Gerstlauer sein Team wieder beim Training beisammen. Als erfreuliche Nachricht konnte er dabei konstatieren, dass er auf seinen kompletten Kader zurückgreifen konnte. Auch für den Spieltag steht lediglich der Einsatz von Finn Böhm auf der Kippe. Der Kreisläufer plagte sich unter der Woche mit einem grippalen Infekt umher. Als verspätetes Weihnachtsgeschenk dürfte der Coach dabei die Rückkehr von Joshua Stöffler empfunden haben. Der Linkshänder trainiert nach seinem Kreuzbandriss vor rund einem Jahr wieder mit der Mannschaft mit und steht am Samstag vor seinem Comeback. „Mit Joshua ergeben sich für uns natürlich deutlich mehr Möglichkeiten“, freut sich Fabian Gerstlauer. Unterdessen haben die beiden anderen Langzeitverletzten ihre Planungen für die Zukunft offenbart. Sowohl Torhüter Finn Hummel als auch der Toptorjäger aus der letzten Saison, Janne Böhm, werden den Verein am Ende der Runde verlassen.

Übrigens wurde das Spiel in der Mörburg-Halle um zwei Stunden vorverlegt. So haben dann auch alle Handballfans die Möglichkeit, das Spiel der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft zu verfolgen.

Oberligateam mit Personalentscheidungen

Die ersten Neuzugänge für die Saison 2024/25 stehen fest. Mit Janek Förch (Jg. 1990, RL/RM, HSG Schönbuch) und Nik Wittke (Jg. 1998, KM/Innenblock, TSV Neuhausen/Fildern) konnten zwei absolute Führungsspieler für die kommende Saison gewonnen werden. Nik Wittke ist bei der SG H2Ku kein Unbekannter, da er einen Großteil seiner Handball-Jugend (C-B-A) bereits in Herrenberg verbracht hat. Janek Förch übernimmt seit vielen Jahren als Dreh- und Angelpunkt bei der HSG Schönbuch Verantwortung. Darüber hinaus konnten die Verantwortlichen der SG H2Ku mit Oliver Sudar (Jg. 2005, TV Bittenfeld) und Lukas Krebs (Jg. 2005, eigene Jugend) zwei junge Talente begeistern, ihre Aktiven-Laufbahn bei der SG zu beginnen.

Zudem gab unter anderem Finn Böhm diese Woche seine Zusage für die kommende Saison. Finn galt von Anfang an als einer der wesentlichen Spieler des derzeitigen Kaders, „den wir für die nächste Saison unbedingt halten wollten”, so Chris Dürner. Ebenso erfreut waren die Macher im Kompetenz-Team über die Vertragsverlängerungen von Lukas Bechinka, Sven Jacobs und Leon Fischer Diese Neuzugänge und die wichtigen Zusagen aus den eigenen Reihen dokumentieren, dass auch über die Feiertage intensiv daran gearbeitet wurde, das Konzept voranzutreiben, mit motivierten und leistungsorientierten Spielern in der Saison 2024/25 anzugreifen.